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Schweiß, Blut und Tränen (eBook)

Verzweifelt und Gerettet
eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
176 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-8235-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schweiß, Blut und Tränen -  Harley Kindred
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»Du musst kämpfen! Hörst du, Will? Du musst dagegen ankämpfen! Du musst wieder gesund werden!« Der Tod ist unausweichlich, so ist der Sensenmann auch im dritten Teil von Schweiß, Blut und Tränen ein ungern gesehener Begleiter. Obwohl Williams erfinderischer Geist und sein handwerkliches Geschick ihm dabei helfen, so mancher Gefahrensituation zu entkommen, ist ihm Gevatter Tod stets auf den Fersen. Zum Glück hat er mutige und tollkühne Gefährten, die ihm das ein oder andere Mal das Leben retten, auch wenn der Schleier der Eitelkeit ihn blind für diese Freundschaft macht. Im letzten Teil spitzt sich die Fehde zu; hinterlistige Fallensteller, ein Kopfgeldjäger und die Miliz lauern hinter jeder Ecke. Bei der Belagerung um ihre geliebte Stadt kommt es zum großen Showdown. Werden Will und seine Gefährten dem Galgen auch dieses Mal entkommen? Schweiß, Blut und Tränen ist Teil der multiperspektiven, nicht-chronologischen Heptalogie »Narren der Gerechtigkeit«, die in sieben Bänden von einer englischen, mittelalterlichen Legende erzählt. Jeder Band ist aus der Perspektive von Nebenrollen geschrieben.

Mein Name ist Harley, ich bin Schreiberling und veröffentliche meine Bücher im Selfpublishing. Ich habe mich 2021 selbständig gemacht und davor als pädagogische Fachkraft gearbeitet. Wenn ich nicht gerade dabei bin, meine Bücher zu schreiben, zu überarbeiten und zu veröffentlichen, dann begleite ich Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit. Seit der Grundschule schreibe ich Geschichten, aber ich habe mich nie getraut, sie jemanden zu zeigen. Meine Familie hat mich dazu ermutigt, meine Heptalogie 'Narren der Gerechtigkeit' Band für Band zu veröffentlichen. Bereits als Kind war ich davon fasziniert, wie unterschiedlich die Menschen ein und dieselbe Situation wahrnehmen können. Darum beschreibe ich die Legende jeweils aus den Perspektiven verschiedener Charaktere in weiteren Bänden.

Mein Name ist Harley, ich bin Schreiberling und veröffentliche meine Bücher im Selfpublishing. Ich habe mich 2021 selbständig gemacht und davor als pädagogische Fachkraft gearbeitet. Wenn ich nicht gerade dabei bin, meine Bücher zu schreiben, zu überarbeiten und zu veröffentlichen, dann begleite ich Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit. Seit der Grundschule schreibe ich Geschichten, aber ich habe mich nie getraut, sie jemanden zu zeigen. Meine Familie hat mich dazu ermutigt, meine Heptalogie "Narren der Gerechtigkeit" Band für Band zu veröffentlichen. Bereits als Kind war ich davon fasziniert, wie unterschiedlich die Menschen ein und dieselbe Situation wahrnehmen können. Darum beschreibe ich die Legende jeweils aus den Perspektiven verschiedener Charaktere in weiteren Bänden.

Kapitel 1: Ein Fest


Es war Sommer im Jahre 1193. Unter den Bäumen des Sherwood Forest herrschte eine friedliche Stimmung. Auch wenn ihre Herzen noch gefüllt mit Trauer um den verstorbenen Bucky waren, so versuchte die Bande ihr Leben fortzusetzen, wissend, dass der fröhliche Junge sie niemals unglücklich sehen wollen würde.

Trotz aller Meinungsverschiedenheiten erfüllte es William, der geächtete Handwerker aus Studley mit Stolz, sich ihnen angeschlossen zu haben. Er saß gerade mit dem alten Eldred, dem Gerber Arthur, dem Mönch Bruder Tuck und dem Bierbrauer Aleden am Lagerfeuer und aß eine Portion Wildeintopf.

Dabei wanderte sein Blick durch den Unterschlupf umher. Der Töpfer Jakob und Hardin halfen Neridan dabei, den Kessel und ein paar Schüsseln zu säubern, während der Ringer David und der Räuberhauptmann John ihre Kraft beim Armdrücken bewiesen. Der Tierfänger Rabastan und Robin feuerten sie an.

Will schmunzelte und war froh, dass er seine Vorurteile gegenüber Robin überwunden hatte.

Doch jäh wurde ihr harmonisches Beisammensein gestört, als sie aus der Ferne den Müllerssohn rufen hörten. »Hilfe! Little John! Robin! Hört mich jemand?«

Kurz darauf erschienen die Jungen Much und Oscar außer Atem im Unterschlupf.

»Was ist los, Much? Hat dich wieder ein Wildschwein gejagt?«, fragte John mit einem neckischen Grinsen im Gesicht.

»Nein … wir … wir haben den Sheriff gesehen.« Much schnappte nach Luft und einige andere der Gefährten zogen angespannt den Atem ein. »Der … der latscht mit ganz vielen Männern durch den Wald. Ich glaube, der Weg führt zu diesem … Haus … wie hieß das noch gleich? Ah, ja! Kloster.«

»Die Newstead Abbey«, überlegte Bruder Tucks laut. Der Junge nickte mehrmals. »Was wird der Sheriff in einem Kloster wollen?«

»Es … es kommt noch schlimmer …« Einen Augenblick hielt er inne, da Oscar zu weinen begann und sein Gesicht verzweifelt im Hemd seines Vaters vergrub.

»Verdammt noch mal, Much! Sage mir endlich, was los ist und warum mein Sohn so bitterlich weint!«, schimpfte John.

Dieser holte tief Luft. »John, der Sheriff hat Molly in seiner Gewalt!«

»Molly?«, fragte Will verwundert. Den Namen hörte er zum ersten Mal.

Neridan antwortete ihm: »Johns Eheweib und Oscars Mutter.«

Der Handwerker war überrascht, erst jetzt von Johns Frau zu erfahren, denn er war davon ausgegangen, diese sei bereits verstorben.

»Wieso hast du nie von ihr erzählt, John?«

»Um sie zu schützen«, brummte das Bandenoberhaupt und ließ die Fingerknöchel knacken. Will schluckte bei dessen zornigen Anblick und verkniff sich die Bemerkung, dass dieser Plan nicht funktioniert hatte. Viel wichtiger war die Frage, was der Sheriff im Schilde führte. »Wir müssen herausfinden, was dieser Bastard mit meiner Frau vorhat!«

Robin legte dem aufgebrachten Hünen eine Hand auf den Unterarm und trat dann in die Mitte der Gruppe. »Das ist eindeutig eine Falle. Er will uns und besonders dich aus dem Versteck locken. Und weil er nicht weiß, wo genau wir uns befinden, marschiert er durch den ganzen Wald, damit wir auf ihn aufmerksam werden.«

»Aber was will er bei diesem Kloster?« John knurrte und verengte misstrauisch die Augen.

Der alte Eldred räusperte sich. »In der Nähe des Klosters befinden sich zwei Seen: der obere und der untere See.«

»Also muss er an denen vorbei, wenn er zum Kloster will«, meinte Rabastan und blickte düster drein.

Hardin kratzte sich fragend am Kopf. »Der Sheriff will sie im Kloster einsperren?«

»Ich glaube, er will sie eher taufen lassen!«, sprach der Mönch nun mit schreckgeweiteten Augen.

»Warum sollte er das tun?«

Tuck erklärte dem Kesselflicker und allen anderen seine Vermutung: »Er will sie in einem dieser Seen ertränken und läuft absichtlich durch den Wald, um die Bande aus dem Versteck zu locken.«

»Dadurch sind wir gezwungen, uns aufzuteilen. Aber egal, was passiert: Wir werden Molly retten, komme, was wolle«, versprach Robin.

Mit einem lauten »Jawohl!« stimmten die alle anderen zu.

Ihr Anführer begann mit der Planung: »Wir bilden zwei Gruppen. Rabastan, Neridan, David und Much gehen mit Robin. Arthur, Hardin, Will und Jakob kommen mit mir.«

Erneut waren alle einverstanden, nur Oscar schüttelte den Kopf.

»Ich glaube, er will mitkommen«, vermutete Much und schaute über die Schulter zu den anderen aus seiner Gruppe, die bereits vorgegangen waren. »Hey Robin! Warte auf mich!«

Der besorgte Vater ging vor dem kleinen Oscar in die Hocke. »Du bleibst hier und passt auf Eldred, Bruder Tuck und Aleden auf.«

»Keine Sorge, ich passe auf ihn auf, John«, bestätigte Aleden flüsternd, sodass das Nesthäkchen davon nichts mitbekam.

Will trat an John heran. »Wir sollten los.«

Sie ließen den Jüngsten gemeinsam mit den Ältesten im Versteck zurück und eilten schnellen Fußes davon, um Molly zu retten. Über einen schmalen Trampelpfad liefen sie so lange durch den Wald, bis sie eine Gabelung erreichten, die ihnen die Wege je zum oberen und zum unteren See offenbarte.

Der linke Pfad führte zum unteren See, der im Süden lag und somit näher an Nottingham war. Hier würde der Sheriff zuerst vorbei kommen. Der obere See lag weiter weg, war jedoch größer und somit schwieriger, mit wenigen Personen zu verteidigen.

Die Gefährten schauten nach rechts und links und am Ende des linken Pfades sahen sie gerade noch, wie Much um die Ecke bog. Somit war Robins Gruppe bereits auf den Weg zum unteren See.

Als John hinterher eilen wollte, hielt ihn Hardin fest. »Wollten wir uns nicht aufteilen, falls der Sheriff doch deine Molly zum anderen See bringt?«

Der Hüne schnaubte und blickte finster in die Richtung, in die Much verschwunden war.

»Die anderen sind stark. Sie werden Molly retten, John. Hab Vertrauen«, sprach nun Will besänftigend auf ihn ein.

John nickte und drehte sich zum anderen Pfad um, ehe die Gruppe zum oberen See eilte.

Zwischen den Bäumen war nach einigen Schritten das Glitzern der Wasseroberfläche zu sehen. Allerdings war die Umgebung viel zu still. Als sie näherkamen, stellten sie beunruhigt fest, dass niemand zu sehen war. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu warten.

Nach einer Weile begann Jakob ungeduldig mit den Füßen über den Boden zu scharren, während Arthur und Hardin unruhig umherwanderten. Will versuchte die Ruhe zu bewahren und beobachtete den Bandenanführer, der unter extremer Anspannung stand und wirkte, als würde er bald explodieren.

»Es reicht! Wir gehen zum anderen See!«, brüllte John mit einem Mal und stampfte Richtung Süden los.

Geschwind stellte sich Will ihm in den Weg. »Warte! Wenn wir dort zum selben Zeitpunkt auftauchen wie der Sheriff, wird man uns sicher entdecken!«

»Geh mir aus dem Weg, du stinkende Made! Niemand vergreift sich an meiner Frau!«, schnauzte John und stieß ihn zur Seite.

»So blöd das klingt, aber Scarlett hat recht«, stimmte Hardin ihm zu und versuchte ebenfalls, auf den Aufgebrachten einzureden, aus dem die Schimpfwörter herauspolterten. Fluchend reagierte John auf jedes Wort der Vernunft und schubste jeden von sich, der sich ihm näherte.

Wills Aufmerksamkeit schellte umher, bis er den Gerber sah. »Arthur, halte ihn auf! Du musst doch sehen, dass er blind vor Sorge um Molly und nicht mehr bei Sinnen ist! Wir müssen ihn stoppen, bevor er sich selbst in Gefahr bringt!«

Arthur reagierte sofort und versuchte zusammen mit Jakob den wildgewordenen Verwandten festzuhalten. Aber auch die beiden scheiterten daran, John zurückzuhalten; den kleineren Jakob warf er einige Schritte entfernt in den Dreck und seinem Vetter schlug er in die Magengrube. Die Situation drohte außer Kontrolle zu geraten.

Erneut eilte Will dem Hünen nach und ergriff seinen Unterarm, um ihn festzuhalten. Doch der größere Kerl stieß ihm den Ellenbogen ins Gesicht, sodass es schmerzhaft knackte und ihm das Blut aus der Nase strömte. Noch gab er nicht auf und hielt sich beim Laufen die Hände vor sein Gesicht.

Plötzlich sprang vor ihnen David aus einem Gebüsch. Er war einer von Johns engsten Freunden und würde fraglos mit ihm Seite an Seite gegen die Männer des Sheriffs kämpfen, glaubte Will. »John! John! Der Sheriff ist mit seinen Männern und Molly beim unteren See angekommen! Robin und Much haben sich unter einem Steg versteckt!«

»Und was ist Robins Plan?«, fragte John.

»Ich weiß es nicht. Robin sagte, wir sollen auf ein Zeichen warten und Vertrauen haben. Darum bin ich hier; Rabastan und Neridan verharren versteckt im Gebüsch und glauben, dass es für einen Angriff zu viele Soldaten sind.«

»Wir sollten Robin vertrauen. Robin kann schwimmen und wird sich etwas einfallen lassen. Der Sheriff erwartet doch, dass wir rauskommen und Molly befreien. Er wird uns alle gefangennehmen!«, sprach Will mit näselnder Stimme.

Doch der blanke Hass stand John ins Gesicht geschrieben. Tobsüchtig rannte er los und schrie:

»Ich werde ihn mit meinen bloßen Händen töten!«

»Wir müssen ihn aufhalten!«, rief Will besorgt.

Zu seinem Erstaunen eilte David in rasanter Geschwindigkeit John hinterher. Der Bulle aus Doncaster packte ihn und hielt ihn mit eisernem Griff fest. Unter lautem Fluchen und fiesen Beleidigungen versuchte John aus der freundschaftlichen Gefangenschaft zu befreien. Aber Arthur, Hardin, Jakob und Will eilten herbei, schlangen ihre Arme um die beiden und schnürten damit das Paket zu. Damit Johns Fluchen nicht bis nach Nottingham zu hören war, reichte Jakob dem Kesselflicker seinen...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Außenseiter • Bogenschießen • England • Geheimnis • Mittelalter • Robin Hood • Survival
ISBN-10 3-7598-8235-8 / 3759882358
ISBN-13 978-3-7598-8235-6 / 9783759882356
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