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Opfer der Flammen -  Elke Klein-Goebel

Opfer der Flammen (eBook)

Wolke und Wald ermitteln in Köln - Erster Fall
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
296 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-2862-3 (ISBN)
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Die in Köln geborene Kriminalhauptkommissarin Vera Wolke und ihr aus dem Schwabenland stammender Kollege, Kriminaloberkommissar Oliver Wald, ermitteln in Köln im Fall eines Obdachlosen. Dieser wird auf seinem Nachtlager liegend von einer unbekannten Person angezündet. Heftiger Regen und die Feuerwehr haben alle Spuren am Tatort vernichtet. Die Ermittlungen beginnen. Aber laufen sie in die richtige Richtung? Denn, wer ist der Obdachlose? Kann der Fall überhaupt aufgeklärt werden, ohne die Identität des Opfers zu kennen? Doch dann ergeben sich erste Hinweise, die selbst die Kommissare überraschen. Opfer der Flammen ist der erste Band einer neuen Krimireihe mit dem Ermittlerteam Wolke und Wald.

Nach ihrem ­aktiven Arbeitsleben ­setzte die Autorin Elke Klein-Goebel ihren lange gehegten Wunsch, ein Buch zu schreiben, tatsächlich um. Sie reizte der Wechsel von einer konsumierenden Leserin hin zu einer gestaltenden Verfasserin. Schnell wurde ihr klar, dass sie einen Kriminalroman schreiben wollte, da sie in diesem Genre aktuelle gesellschaftliche Themen, menschliche Emotionen, irrationale Handlungen und die Aufklärung von Rätseln zu einer stimmigen Handlung verweben konnte. Der Autorin war es ein Anliegen eine spannende Handlung und ein charakterlich sehr unterschiedliches Ermittler-Team zu erschaffen, das seine Leser in die Handlung hineinzuziehen vermag. Außerdem wollte sie ihren Lesern Einblicke in das kölsche Lebensgefühl vermitteln. Die positiven Rückmeldungen der Erstleser und die Frage nach einer Fortführung der Kriminalreihe hat sie nun dazu bewogen, ihren ersten Kriminalroman zu veröffentlichen. Die in Köln geborene Autorin, Jahrgang 1960, studierte Germanistik in Köln und Stuttgart. Sie lebte mehr als zwei Jahrzehnte mit ihrer Familie in Süddeutschland, bevor sie mit ihrem Mann vor einigen Jahren wieder in ihre Geburtsstadt zurückkehrte.

DONNERSTAG, 10. DEZEMBER


Am nächsten Tag trafen sich Wald und Wolke gegen Mittag in ihrem Büro.

„Um 13:00 Uhr ist Lagebesprechung im großen Besprechungsraum“, informierte Wolke. „Grandler und Fix werden auch da sein. Martin Groß habe ich ebenfalls schon informiert. Er kommt dazu und Ben weiß auch Bescheid. Das heißt, wir müssten komplett sein.“

„Wieso kommt Grandler denn auch?“, fragte Wald irritiert.

„Weiß ich auch nicht. Keine Ahnung, warum er den Fall so wichtig nimmt. Vielleicht will er aber auch nur vor Staatsanwalt Fix Präsenz zeigen. Was weiß ich? Ist aber auch egal. Wichtig war mir nur, dass Martin dabei ist. Ohne seine Recherche werden wir uns schwer tun. Martin ist einfach gut in dem, was er macht.“

„Da hast du recht. Er fragt nicht lange, sondern legt los. Das gefällt mir besonders gut an der Zusammenarbeit mit ihm.“

Ebenso wie Ben Meier gehörte Martin Groß zu den Kollegen, mit denen sie und Wald am liebsten zusammenarbeiteten. Mit seinen 32 Jahren war er das Küken im Team.

Sie stellte sich Martin vor ihrem inneren Auge vor und sah einen mittelgroßen Mann mit einer etwas molligen Figur vor sich, einem leicht runden Gesicht, kurzen, dunkelblonden Haaren und strahlend blauen, interessiert in die Welt schauenden Augen.

Nun schweiften ihre Gedanken zu Ben Meier ab. Er war mit seinen 48 Jahren der älteste im Team und überzeugte durch seine Erfahrung. Mit seinen 1,68m war er deutlich kleiner als Wald und sie, aber dafür brachte es Ben auf den größten Körperumfang im Team.

Ein Lächeln bildete sich um ihren Mund, als ihr bewusst wurde, dass er die Haare, die ihm auf dem Kopf fehlten, als dicken Schnauzer unter seiner Nase trug. Die Enden dieses Prachtstückes zwirbelte er, so dass sie keck nach oben standen. Der Schnauzer war Bens ganzer Stolz, ebenso wie sein Bierbauch, den er ebenfalls hegte und pflegte, denn gegen ein kühles Kölsch hatte Ben nach der Arbeit meistens nichts einzuwenden.

Ihr wurde wieder einmal bewusst, dass er trotz des Altersunterschieds gut ins Team passte und sie ihn wegen seiner lockeren Art mochte. Er kam ihr immer wie ein kölsches Urgestein vor.

Dann fasste Wolke ihre nächsten Gedanken in Worte: „Hoffentlich lässt unser Chef uns einfach ermitteln und hält sich, wie meistens, aus unserem Fall heraus. Ist dir eigentlich schon einmal aufgefallen, dass der Name Grandler die Persönlichkeit unseres Chefs voll widerspiegelt?“

„Hm, immer wenn er wieder einmal grantig wird, fällt es mir aufs Neue auf“, lachte Wald. „Aber Hunde, die bellen, beißen nicht. Außerdem frisst dir Grandler aus der Hand, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest.“

„Mir?“, fragte Wolke gespielt überrascht.

Nach einer kurzen Pause fügte Wald noch hinzu: „Allerdings ist Grandler mir manchmal auch zu sehr von sich überzeugt.“

Wolke nickte zustimmend mit dem Kopf. „Komm, lass uns zur Besprechung gehen. Grandler hasst es, wenn er warten muss, denn dann ist niemand da, der sein Ego streicheln kann.“

Als sie im Besprechungsraum ankamen, war ihr Chef bereits da.

„Ach, meine ermittelnden Kommissare tauchen auch schon zur Besprechung auf. Mussten Sie erst einmal in Ruhe ausschlafen, oder warum erscheinen Sie jetzt erst? Ich wollte ein kurzes Briefing über den Stand des Falls, bevor der ermittelnde Staatsanwalt hier ist. Aber von meinen Mitarbeitern ist mal wieder keiner weit und breit zu sehen und Staatsanwalt Fix erscheint bestimmt jeden Augenblick.“

Er seufzte theatralisch.

„Alle Last liegt, wie immer, auf meinen Schultern und meine Kommissare lassen mich, auch wie immer, im Regen stehen. Warum informieren Sie mich nicht rechtzeitig über den Stand der Ermittlungen? Ich bin doch kein Monster, sondern nur Ihr Chef. Ich habe, wie Sie wissen, immer ein offenes Ohr für meine Mitarbeiter oder muss ich Mitarbeitenden sagen, ich meine, Sie wissen schon, wer gemeint ist, oder? Also ich habe immer ein offenes Ohr für Sie und Ihre Sorgen und Nöte. Und was ist der Dank?“

Ein erneuter Seufzer bahnte sich aus seinem tiefsten Innern den Weg an die Oberfläche. Gedankenverloren strich er sich sein schütteres Haar zurück.

Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür und Staatsanwalt Fix erschien mit einem fröhlichen: „Hallo, zusammen“, im Besprechungszimmer.

„Ich hoffe, Sie haben nicht auf mich gewartet. Aber es war wieder ein Verkehr auf den Straßen. Zu Fuß wäre ich bestimmt schon dreimal hier gewesen. Sind wir komplett oder fehlt noch jemand?“, wandte er sich an Wolke.

In diesem Moment erschienen Ben Meier und Martin Groß in der Tür.

„Mahlzeit“, grüßte Ben und Martin warf ein, „Hallo zusammen“, hinterher.

„So, jetzt sind wir komplett“, sagte Wolke. „Dann lasst uns anfangen. Ben, am besten beginnst du mit der Tatortanalyse und was ihr gestern vielleicht noch entdeckt habt. Ich hoffe, du hast doch noch verwertbare Spuren gefunden.“ Hoffnungsvoll blickte sie Ben an.

„Wölkchen, du weißt, ich gebe mir alle Mühe, aber zaubern kann ich nicht“, erwiderte Ben, „durch den Regen gestern Abend sind alle brauchbaren Spuren vernichtet worden.“

„Frau Kriminalhauptkommissarin Wolke, vielleicht können Sie oder Ihr Kollege Wald mich erst einmal ganz grob in Kenntnis setzen, was gestern Abend überhaupt vorgefallen ist, damit ich mir ein Bild von dem Tatvorgang machen kann, bevor wir auf die näheren Details eingehen“, wandte Staatsanwalt Fix sich an Wolke.

Wolke sah Wald an und dieser begann die bisherigen Informationen an alle weiterzugeben.

„Gestern Abend wurden wir gegen 22:50 Uhr zu einem Einsatz in der Trierer Straße gerufen, wo ein Obdachloser von einem oder mehreren Unbekannten in Brand gesteckt wurde. Die Feuerwehr geht davon aus, dass das Opfer mit normalem Autobenzin übergossen und anschließend angezündet wurde. Eine Zeugin hat gesehen, wie ein junger Mann und eine junge Frau auf Fahrrädern mit hoher Geschwindigkeit aus der Hauseinfahrt fuhren. Ihr ist aufgefallen, dass der junge Mann nur ein T-Shirt trug, trotz des Regens und der winterlichen Temperaturen. Am Fahrrad des Mannes befand sich ein Anhänger, aus dem zwei Päckchen Butter gefallen sind, als dieser bei der Ausfahrt aus dem Innenhof fast umgekippt wäre. Die junge Frau trug einen pinkfarbenen Rucksack, auf dem in Leuchtbuchstaben so etwas stand wie: ‚Trainer müssen straffer sein‘ oder ‚Trainer müssen taffer sein‘. Die Zeugin konnte es nicht genau sagen. Sie kommt nachher hier in der Dienststelle vorbei, damit wir die Aussage protokollieren können.“

Wald schaute Wolke an und fragte: „Habe ich noch etwas vergessen?“

Wolke holte Luft und ergänzte: „Das stimmt so weit alles. Allerdings wissen wir nicht, um wen es sich bei dem Obdachlosen handelt. Wir haben bisher keine Ausweispapiere oder irgendetwas gefunden, was auf die Identität des Opfers schließen lässt.“

Wolke schaute bedauernd in die Runde.

„Wie? Sie wissen immer noch nicht, wer das Opfer ist?“, polterte Grandler los, „Sie wissen doch alle, dass das oberste Priorität bei der Ermittlungsarbeit hat, oder etwa nicht? Das ist doch das kleine Einmaleins der Polizeiarbeit. Haben sie wenigstens ein Foto von dem Verletzten gemacht, damit wir es mit den Bildern aus der Datenbank abgleichen können oder ist ihnen das auch durchgegangen?“

„Chef, dass mit dem Foto ging nicht. Das Opfer hatte schwerste Verbrennungen im Gesicht, es war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Der Anblick des Mannes ging an die Grenzen des Erträglichen. Was muss das bloß für ein Mensch sein, der so einen Anschlag ausführt?“

Aus Wolkes Stimme sprach absolutes Unverständnis. Alle im Raum kannten sie gut genug, um zu wissen, dass sie die Tat nicht kalt ließ.

„Frau Wolke, das ist natürlich etwas anderes. Das habe ich ja nicht gewusst. Kommen Sie denn klar mit dem Vorfall oder brauchen Sie psychologische Unterstützung?“, fragte Grandler auf einmal ganz einfühlsam.

„Danke Herr Grandler, ich komme schon klar damit und ich denke Herr Kriminaloberkommissar Wald auch. Aber ich frage mich wirklich, wie ein Mensch einen so verabscheuungswürdigen, grausamen Angriff planen und ausführen kann. Welches Motiv treibt einen Menschen an, dass er so eine Tat begeht? Deshalb hoffe ich, dass wir den Täter möglichst schnell dingfest machen können. Ich möchte, dass die Einwohner von Köln sich sicher fühlen können, schließlich soll unsere Stadt liebens- und lebenswert bleiben. Menschen, die so schreckliche Straftaten begehen, haben in Köln nichts verloren.“

Wolke hatte aus tiefster Überzeugung gesprochen. Sie konnte sich keinen Grund vorstellen, der einen so grausamen Anschlag rechtfertigen könnte.

Grandler teilte ihre Überlegungen in Bezug auf Straftaten in Köln und konnte sie daher gut nachvollziehen. Allerdings würde er die...

Erscheint lt. Verlag 16.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7597-2862-6 / 3759728626
ISBN-13 978-3-7597-2862-3 / 9783759728623
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