K.ünstliches A.nimiertes I.ndividuum (eBook)
141 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-7419-1 (ISBN)
Michael Brandt, geboren im hessischen Reiskirchen, lebt und schreibt heute in Herne (NRW). Die Faszination für Science-Fiction-Geschichten begleitete ihn schon früh und ließ den Traum entstehen, eines Tages eigene Welten zu erschaffen. Mit 'K.ünstliches A.nimiertes I.ndividuum Band 1 - Ein Leben beginnt' legt er nun seinen Debütroman vor, ein Werk, das ihm besonders am Herzen liegt. Beruflich als Software-Entwickler tätig, fließen seine Erfahrungen und Einblicke in die digitale Welt in seine Geschichte ein und verleiht ihn eine besondere Tiefe.
Michael Brandt, geboren im hessischen Reiskirchen, lebt und schreibt heute in Herne (NRW). Die Faszination für Science-Fiction-Geschichten begleitete ihn schon früh und ließ den Traum entstehen, eines Tages eigene Welten zu erschaffen. Mit "K.ünstliches A.nimiertes I.ndividuum Band 1 - Ein Leben beginnt" legt er nun seinen Debütroman vor, ein Werk, das ihm besonders am Herzen liegt. Beruflich als Software-Entwickler tätig, fließen seine Erfahrungen und Einblicke in die digitale Welt in seine Geschichte ein und verleiht ihn eine besondere Tiefe.
Ein fast ganz normaler Tag
Ein paar Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die dichte, graue Wolkendecke bahnen, fallen auf die menschenleeren Straßen der einst so lebendigen Stadt Herne. Wo früher das Lachen von Kindern und das Stimmengewirr geschäftiger Menschen widerhallte, herrscht nun eine beklemmende Stille, nur unterbrochen von gelegentlichen Rascheln des Windes, der Staub und trockenes Laub über den Asphalt treibt.
Verlassene Geschäfte, deren Schaufenster blind in die Leere starren, zeugen von einer vergangenen Zeit des Wohlstands.
An den Wänden kleben noch vergilbte Plakate, die längst vergessene Veranstaltungen ankündigen.
Der letzte wirtschaftliche Zusammenbruch, dessen Ausmaß den berüchtigten "Schwarzen Donnerstag" von 1929, den Beginn der Weltwirtschaftskrise, weit in den Schatten stellte, gefolgt von den drastischen Maßnahmen während einer neuen, unbarmherzigen Pandemie, hat tiefe Narben in der Gesellschaft hinterlassen.
Fast alle Städte gleichen Geisterstädten, ihre Bewohner haben sich, getrieben von der Verzweiflung und der Suche nach einem besseren Leben, in andere Länder aufgemacht.
Zurück bleiben nur verfallene Häuser, deren Fenster wie leere Augenhöhlen in die Trostlosigkeit starren.
Einst blühende Viertel sind nun von Unkraut überwuchert, und Graffiti künden von der Wut und Verzweiflung derer, die zurückgelassen worden sind.
Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, ausgelöst durch den Börsencrash von 1929, hatte bereits gezeigt, wie fragil das globale Finanzsystem sein kann.
Der "Schwarze Donnerstag" im Jahr 1929, der den Beginn der Weltwirtschaftskrise markierte, war ein Tag, der sich für immer in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingebrannt hat.
An diesem Tag stürzten die Börsenkurse ins Bodenlose, Banken brachen zusammen und Millionen Menschen verloren ihre Arbeit und ihre Ersparnisse.
Die Weltwirtschaftskrise, die darauf folgte, dauerte Jahre an und hatte verheerende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft.
Doch im Vergleich zu dem, was jetzt geschehen war, war das nur ein kleiner Vorgeschmack.
Deutschland, einst eine stolze Industrienation, steht nun vor den Trümmern seiner Vergangenheit.
Fabriken, die einst Tag und Nacht rauchten und das Herz der Wirtschaft bildeten, sind verstummt.
Ihre Maschinen, einst Symbole des Fortschritts, sind verrostet und von Staub bedeckt.
Die Luft, die einst vom Geruch von Öl und geschmolzenem Metall erfüllt war, ist nun klar und rein, aber auch kalt und leblos.
Nur noch vereinzelte Forschungszentren, Oasen des Wissens inmitten des Chaos, trotzen dem Verfall.
Hier, in sterilen Laboren und Büros, arbeiten Wissenschaftler, Informatiker und Mediziner unermüdlich an neuen Technologien in den Bereichen Informatik und Medizin.
Ihre Gesichter sind gezeichnet von der Last der Verantwortung, doch in ihren Augen glimmt noch die Hoffnung, einen Weg aus der Krise zu finden.
Sie sind die letzten Überreste einer einst blühenden Wissenschaftslandschaft, die nun darum kämpft, nicht unterzugehen.
Inmitten der Trümmer der Wirtschaft und der Gesellschaft sind sie ein Symbol für den unerschütterlichen menschlichen Geist und den Willen zum Überleben.
Ebenso die Kurorte, idyllische Rückzugsorte inmitten der verwüsteten Landschaft, haben den Zusammenbruch überstanden.
Hier, umgeben von grünen Wäldern und sanften Hügeln, können die Menschen für eine Weile dem grauen Alltag entfliehen.
In den Therapiezentren und Kliniken werden die Wunden der Seele behandelt, die Narben der Vergangenheit langsam geheilt.
Therapeuten und Ärzte arbeiten Hand in Hand, um den Menschen zu helfen, ihre Traumata zu überwinden und wieder Hoffnung für die Zukunft zu schöpfen.
Es sind Orte der Heilung und des Trostes, in denen die Menschen versuchen, wieder zu sich selbst zu finden und Kraft für den Wiederaufbau zu sammeln.
Der wirtschaftliche Zusammenbruch, dessen Ausmaß den berüchtigten Crash von 1929 weit in den Schatten stellte, hat Millionen in den Selbstmord getrieben.
Sie haben alles verloren, ihre Existenzgrundlage, ihre Hoffnung, ihren Lebensmut. Die Verzweiflung war so groß, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sahen.
Der Börsencrash von 1929 hatte bereits gezeigt, wie verheerend die Auswirkungen eines solchen Zusammenbruchs sein können.
Doch das, was jetzt geschehen ist, übertraf alles bisher Dagewesene.
Die letzte Pandemie, eine grausame Erinnerung an die schwarze Pest, forderte mehr als zwei Milliarden Menschenleben.
Familien wurden auseinandergerissen, ganze Generationen ausgelöscht.
Die Straßen waren gefüllt mit Kranken und Sterbenden, und die Überlebenden waren von Trauer und Angst gezeichnet.
Es war eine Zeit des unvorstellbaren Leids, in der die Menschheit an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde.
Die Pandemie hat tiefe Narben hinterlassen, und die Angst vor einer Wiederholung sitzt bis heute tief.
Naturkatastrophen, die sich in ihrer Häufigkeit und Intensität zu vervielfachen schienen, rissen weitere Millionen in den Tod.
Erdbeben, Tsunamis, Wirbelstürme - die Natur schien sich gegen die Menschheit gewandt zu haben.
Ganze Landstriche wurden verwüstet, Städte in Schutt und Asche gelegt.
Die Überlebenden dieser Katastrophen waren traumatisiert und standen vor dem existenziellen Nichts.
Die Natur, einst Quelle des Lebens und der Schönheit, war zu einer unberechenbaren Bedrohung geworden.
Besonders tragisch war das Schicksal Floridas.
Ein gewaltiges Erdbeben ließ eine ganze Landmasse im Meer versinken, ein apokalyptisches Schauspiel, das live im Fernsehen und in den sozialen Medien übertragen wurde.
Die Menschen auf der ganzen Welt sahen mit Entsetzen zu, wie der einst blühende Staat, Heimat von Millionen, in den Fluten verschwand.
Die Bilder des einst blühenden Staates, der sich wie ein sinkendes Schiff in die Tiefe stürzte, werden für immer im Gedächtnis der Menschheit eingebrannt sein.
Es war ein Symbol für die Zerbrechlichkeit der menschlichen Zivilisation und die unberechenbare Macht der Natur.
Die Welt ist aus den Fugen geraten, doch inmitten der Trümmer glimmt noch ein Funken Hoffnung.
Die Überlebenden, gezeichnet von den Schrecken der Vergangenheit, sind entschlossen, eine neue Zukunft aufzubauen.
Mit Mut und Entschlossenheit stellen sie sich den Widrigkeiten, um eine neue Welt zu erschaffen. Eine neue Welt, in der Frieden und Hoffnung herrschen.
Es ist ein langer und beschwerlicher Weg, aber die Menschheit hat schon oft bewiesen, dass sie in der Lage ist, sich aus der Asche zu erheben und neu zu beginnen.
Die Geschichte hat gezeigt, dass selbst nach den dunkelsten Stunden ein neuer Morgen dämmern kann.
Michael, ein einfacher Softwareentwickler mit unauffälligem Erscheinungsbild, dessen wahre Leidenschaft in der Forschung brannte, schlenderte gemächlich die menschenleeren Straßen entlang.
Sein Weg führte ihn zur alten Gesamtschule am Ende der langen Straße, einem imposanten Backsteingebäude, das nun, vom Staat umgebaut, als "IFFI" (Institut für Forschung Fortschrittlicher Informationstechnologien) eine neue Bestimmung gefunden hatte.
Michaels jugendliches Aussehen täuschte über sein tatsächliches Alter von 32 Jahren hinweg; man hätte ihn leicht für einen Studenten Anfang zwanzig halten können.
Seine relativ geringe Körpergröße von 174cm und seine schlanke, fast jungenhaft wirkende Figur verstärkten diesen Eindruck noch.
Der Weg zum IFFI war für Michael mehr als nur eine Strecke, die es zu bewältigen galt.
Er genoss diese täglichen Spaziergänge, bei denen er die faszinierenden Veränderungen in seiner Umgebung beobachten konnte.
Die Natur, unaufhaltsam und beharrlich, eroberte sich ihren Raum zurück.
Zarte Pflänzchen bahnten sich ihren Weg durch die Risse und Spalten der verlassenen Häuserfassaden, ihre grünen Triebe wie kleine Hoffnungsschimmer inmitten des Verfalls.
Vögel zwitscherten in den Bäumen, die aus den Dächern verlassener Gebäude sprossen, und scheue Tiere huschten durch die Schatten der alten Ruinen, die nun ihre neuen Heimatstätten waren.
Selbst die einst so trostlosen Betonwüsten verwandelten sich langsam aber sicher in grüne Oasen, in denen das Leben wieder erblühte.
Heute war Michael so in Gedanken versunken, dass die vertraute Umgebung um ihn herum zu verschwimmen schien.
Die einst belebten Straßen von Herne, nun gespenstisch leer und von einer unheimlichen Stille erfüllt, zogen an ihm vorbei wie ein verschwommenes Gemälde. Ein nervöses Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus, während er sich dem imposanten, modernisierten Gebäude des IFFI näherte.
Seine Schritte hallten auf dem leeren Gehweg wieder und verstärkten das Gefühl der Einsamkeit, das ihn an diesem bedeutsamen Tag begleitete.
Heute war der Tag der Projektvorschläge, an denen man zukünftig forschen wollte.
Ein Schauer der Aufregung durchlief ihn, gemischt mit einer unterschwelligen Angst vor Ablehnung.
Wie anders war das doch im Vergleich zu der Zeit vor dem Zusammenbruch, als innovative Ideen oft schon an der Rezeption von gelangweilten Sekretärinnen und von zynischen Abteilungsleitern in großen Konzernen, die mehr damit beschäftigt waren die eigenen Bürostühle zu wärmen,im Keim erstickt wurden.
Michaels Gedanken schweiften zurück zu seiner Ausbildungszeit.
Er erinnerte sich lebhaft an den Moment, als er seine Projektarbeit für die Abschlussprüfung zum Fachinformatiker seinem Projektleiter vorgestellt hatte.
Die bittere Enttäuschung, als dieser ihn nur auslachte und höhnisch bemerkte: "Viel Spaß damit, aber...
Erscheint lt. Verlag | 13.9.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Künstliche Intelligenz • Moral • Pandemie • Science-fiction • Thriller • Wirtschaftskrise • Zukunft |
ISBN-10 | 3-7598-7419-3 / 3759874193 |
ISBN-13 | 978-3-7598-7419-1 / 9783759874191 |
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Größe: 452 KB
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