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Band der Götter -  Jana Nikodemus

Band der Götter (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
503 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-8767-4 (ISBN)
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Was, wenn das Böse nicht nur in der Hölle lauert, sondern auch in den dunkelsten Winkeln unserer Welt? Abby Porter glaubt nicht an das Übernatürliche - bis ihre Schwester Clea und deren Freund während mysteriöser Dreharbeiten in einem verlassenen Bergbaudorf in Japan spurlos verschwinden. Von Albträumen geplagt und entschlossen, ihre Schwester wiederzufinden, reist Abby nach Matsuo Kouzan, einem Ort, der als das 'Bermudadreieck Japans' gefürchtet wird. Was sie dort erwartet, übersteigt ihre schlimmsten Vorstellungen: Ein uralter Dämon, geisterhafte Erscheinungen und düstere Geheimnisse, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Doch das Schlimmste offenbart sich ihr in der Gestalt von Luc - einem Mann von unheimlicher Schönheit, dessen wahre Identität das größte aller Mysterien ist. Er ist Luzifer, der gefallene Engel, der sowohl auf Erlösung hofft als auch seine eigene Vernichtung fürchtet. Abby spürt, dass sie der Schlüssel zu seinem Schicksal ist, doch kann sie ihm wirklich trauen? Gefangen zwischen Realität und Wahnsinn, zwischen Himmel und Hölle, muss Abby nicht nur gegen das Böse kämpfen, das ihre Schwester verschlungen hat - sondern auch gegen die unheilvolle Anziehung, die Luzifer auf sie ausübt. Wird sie Clea retten können, oder wird sie in die Finsternis gerissen, die selbst Engel verzehrt? Tritt ein in eine Welt voller Schrecken, Geheimnisse und unvorstellbarer Finsternis - wenn du es wagst.

Geboren in der Slowakei, zog ich mit 21 Jahren nach Österreich. Schon früh entdeckte ich meine Liebe zu Büchern und begann, Kurzgeschichten zu schreiben. Heute lebe ich mit meiner Familie und vielen Tieren in Groß-Enzersdorf bei Wien. Meine Begeisterung für Horror, Science-Fiction und das Übernatürliche prägt meine Geschichten, die in düstere, faszinierende Welten führen. Der Austausch mit meinen Lesern inspiriert mich, immer weiterzuschreiben.

Geboren in der Slowakei, zog ich mit 21 Jahren nach Österreich. Schon früh entdeckte ich meine Liebe zu Büchern und begann, Kurzgeschichten zu schreiben. Heute lebe ich mit meiner Familie und vielen Tieren in Groß-Enzersdorf bei Wien. Meine Begeisterung für Horror, Science-Fiction und das Übernatürliche prägt meine Geschichten, die in düstere, faszinierende Welten führen. Der Austausch mit meinen Lesern inspiriert mich, immer weiterzuschreiben.

- New York, Gegenwart -



Die letzten drei Nächte verfolgen mich schreckliche Albträume, die mich nicht loslassen. Ein klebriges Gefühl der Angst umhüllt meinen Körper und zeigt mir meine Hilflosigkeit. Doch dieser Albtraum ist anders.


Schmerzhafte Krämpfe durchfluten meinen Körper, und mein Lieblingspyjama mit bunten Einhörnern klebt wie eine zweite Haut an mir, als wolle er eins mit mir werden.


Der Traum ist überwältigend, ungewöhnlich realistisch, aber er beängstigt mich zutiefst. Ich versinke immer tiefer in diesem Albtraum. Ein stechender Schmerz durchzuckt mein rechtes Bein. Ich humple, versuche vor etwas oder jemandem zu fliehen, doch wovor, es ergibt einfach keinen Sinn.


Mein Kopf dreht sich in alle Richtungen. Ich versuche, etwas zu erkennen. Wo bin ich? Was ist passiert? Werde ich verfolgt? Ich kann mich nicht erinnern. Nur eines ist klar: Ich muss in Bewegung bleiben, sonst... "Ich weiß es nicht", murmele ich mit knirschenden Zähnen.


Und dann wird mir klar - ich werde sterben, ja, das muss es sein, ich sterbe.


Nebel, wohin ich auch blicke. Ich kann nichts erkennen, feuchter Dunst legt sich auf meine Haut. Mein Herz rast, meine Brust pocht wie ein erschrockener Vogel, der aus dem Käfig ausbrechen möchte.

"Alles ist scheiße gelaufen, das hätte so nicht passieren dürfen. Clea?!" ruft eine männliche Stimme zu mir. Clea? Ich bin doch Abby, oder etwa nicht? In meinem Kopf ist alles durcheinander.


Meine Hände tasten durch das nasse Nichts, versuchen, der männlichen Stimme im Nebel zu folgen. Doch mein Bein schmerzt, warum tut mein Bein so höllisch weh? "Ich kann nicht mehr", murmele ich, aber ich muss weiter. Mein Leben hängt davon ab. Diese Schmerzen, wären da nicht diese verdammt intensiven Schmerzen. Meine Knie geben nach, erschöpft und jammernd sacke ich zu Boden. Es ist vorbei.


Ein schwefelhaltiger Fäulnisgestank durchdringt meine Lunge, tausende Hämmer pochen in meinem Kopf, und tausend weitere folgen. Ich bin müde, möchte mich am liebsten in eine Ecke kauern und schlafen. Hinter mir zieht sich eine Spur von blutgetränkten Fußabdrücken, die im undurchdringlichen Nebelschleier verschwindet. Wessen Blut ist das? Ist es mein Blut?


"Abby, bitte", sagt eine weibliche Stimme. "Schau hin." Sie klingt mir furchtbar bekannt.


Ein Blick auf mein rechtes Bein lässt mich erschaudern. Überall Blut, es sprudelt wie aus einer Quelle. Mehrere klaffende, tiefe Schnittwunden, der blanke Knochen ragt aus meinem Bein, nur ein paar Fleischfetzen halten ihn noch. Schockstarre. Adrenalin lässt meinen Blutdruck steigen, mein Herz pumpt schneller, und ich ringe nach Luft! Dann kommt der Schmerz, unbarmherzig und mit voller Härte.


Du träumst, nichts davon ist real, es passiert nicht wirklich, du spürst nichts, hast keine Schmerzen, wiederhole ich mir immer wieder, doch meine Zähne knirschen, versuchen zu unterdrücken, was nicht sein kann - den Schmerz.


Aber es ist so real... Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Oder liege ich falsch?


Wach auf, Abby, wach jetzt auf, eins, zwei, drei… wach auf, sofort! Meine innere Stimme wird lauter. "Nein, Abby, schau! Es ist wichtig, dass du hinsiehst, los, komm schon", sagt die andere Stimme.


Eine unbekannte Kraft zieht mich plötzlich aus dem Körper. Im Nebel über ihm schwebend blicke ich hinab, und der Körper verwandelt sich vor meinen Augen. Das ist Clea, realisiere ich. Meine um ein Jahr ältere Schwester, quirlig, verrückt, mit einem glockenhellen Lachen. Aber sie sieht nicht gut aus, kaum wiederzuerkennen. Der Mann neben ihr ist Brad, ihr Freund, der auf sie einredet. Das Gesicht der beiden ist schmutzig, ihre Kleidung nass, fleckig und zerrissen. Clea hat sich am Bein verletzt.


Der Albtraum nimmt eine unerklärliche Wendung, und ich bin gefangen in einem Labyrinth aus Schmerzen und Verwirrung.

„Clea, Clea!“ Ich versuche, meine Schwester zu rufen, aber kein Ton kommt aus meinem Mund, und ich kann mich nicht bewegen. Das kann nicht sein, es muss also ein Traum sein, ein verdammter Albtraum.

Mir gefriert das Blut in den Adern, und ich fühle mich hilflos. In diesem Moment spüre ich Gefahr. Meine Nackenhaare sträuben sich, ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, und plötzlich nehme ich alles unglaublich klar wahr.


Der Nebel beginnt zu vibrieren, Gestalten formen sich, und etwas oder jemand nähert sich. Flüstern erklingt, eine unerträgliche Kakophonie mehrerer Geräusche hämmert in meinen Schädel und überlagert meine innere Stimme, die schreit. Diese Disharmonie erfüllt mich mit so viel Grauen. Mein eigener Atem klingt in meinen Ohren wie das Röcheln eines sterbenden Tieres. Etwas nähert sich, tief drinnen in meinem Unterbewusstsein weiß ich, dass er kommt, um mich zu holen.


Ein starker Luftzug weht durch die finstere Straße. Eine Ratte, auf der Suche nach Essen, schnüffelt am gegenüberliegenden Rinnsal entlang und will die Fahrbahn überqueren. Sie schnuppert mit erhobener Nase in der Luft, ihre zottigen Haare stellen sich auf, und die winzigen schwarzen Augen verdrehen sich beim Anblick des sich nähernden Schattens an der Wand des kleinen weißen Hauses.


Das Nagetier wittert Gefahr, schwefeliger Geruch von Verderbnis liegt in der Luft und wird zunehmend intensiver. Die Ohren gespitzt, sondiert es die Umgebung. Gefahr, Gefahr, das Gehirn sendet eindeutige Impulse in den Körper des kleinen Nagers. Die Ratte wartet nicht mehr, blitzschnell verkriecht sie sich in das nächste Versteck. Der drohenden Gefahr gerade noch entkommen, denn in diesem Haus lauert der Tod.


Das Licht der Straßenlaterne durchdringt die Dunkelheit des Raumes, bricht sich im fragilen schmiedeeisernen Bettgestell. In einem Albtraum gefangen, kämpft Abby gegen die Wehrlosigkeit an, schlägt und tritt um sich herum. Ihre Lider flimmern unter den hektischen Augenbewegungen, und jede Phase ihres Körpers wehrt sich gegen die Gefahr der Tiefe des Grauens. Für einen kurzen Moment öffnen sich ihre Augen, um sich gleich wieder zu schließen. Die Dunkelheit lässt es nicht zu. Sie darf nicht aufwachen, sie muss bleiben.


Die Luft im Raum steht, erdrückend schwer. Irgendwo im Erdgeschoss wurde eine Tür zugeschlagen. Die Holztreppen, welche in den Stock zu Abbys Schlafzimmer führen, knarren. Die Geräusche kommen immer näher und stoppen vor der Zimmertüre.

Dunkle Schatten überfluten das Walnussparkett, einhergehend bröckelt die Farbe der beigen Wand hinter dem Bett ab. Über die gesamte Zimmerbreite zerklüftet das alte Mauerwerk. Ein Flackern der Laterne draußen lässt die Gläser der Sprossenfenster beschlagen, sie werden von Frost bedeckt, und Kälte macht sich breit.


Dumpfe Schwingungen erschüttern den Raum. Der Nachttisch rechts vom Bett fällt mit einem lauten Knall um. Das kleine Uhrenradio, ihr Handy und ein Buch werden zu Boden geschleudert, die Buchseiten wirbeln unentwegt umher.


Der Spalt in der Wand vergrößert sich, und aus dem dunklen Nichts spuckt es hunderte winzige schwarze Käfer, die über die ganze Wand hin zum Bett krabbeln.

Ein kurzes Aufflackern der Lampe, bevor die Dunkelheit einkehrt und das Licht erlischt. Abbys Körper erhebt sich, beginnt zu schweben, ihre Hände von sich gestreckt, die langen lockigen Haare strömen zu beiden Seiten, und sie stöhnt schmerzerfüllt auf.


Die dumpfen Schwingungen verstärken sich, umso mehr die Dunkelheit an Stärke gewinnt. Der schwere Vintage-Holzschrank in der Ecke beginnt zu ruckeln, die Schranktüre knirscht. Die Möbel im Raum ächzen, alle Fensterläden öffnen sich, Vorhänge bäumen sich auf unter den wilden Böen des nicht existenten Windes, und kleine Gegenstände wirbeln in der Luft umher.


Das Parkett ringsum zerbarst, und schwarze Schatten formieren sich darunter. Vom Tode zerfressene Gesichter mit verfaulten Zähnen im geöffneten Mund schreien in der Stille. Der beißende modrig-faulige Geruch ist unerträglich.

Ihr Körper dreht sich, blickt nun nach unten. Immer noch schwebend und mit einem tiefen Atemzug öffnet sie die Augen.


Mir sind jetzt zwei Dinge klar: Erstens hänge ich in meinem eigenen Schlafzimmer wie eine Marionette im Puppentheater in der Luft, auf den Körper meiner Schwester starrend, was rein physisch gar nicht möglich ist. Zweitens kann es das, was ich gerade sehe, nicht geben. Jede Zelle meines Körpers und die letzten Reste meiner Vernunft sagen mir, dass es sich um einen Traum handelt. Es muss ein Traum sein. Alles andere ergibt einfach keinen Sinn.


Auf einmal beginnt Cleas Körper zu verfallen. Die blonden Haare entwurzeln sich büschelweise, trockene blasse Haut bedeckt den Schädel, die Lippen ergrauen, ziehen sich zurück und legen die geschwärzte Zunge und ihre vergilbten Zähne frei, die aus verfaultem Zahnfleisch herausragen. Ihre einst so wunderschönen himmelblauen Augen trüben und ziehen sich in die Augenhöhle zurück. Unter ihrer verwesenden Haut wuselt es, etwas in ihr frisst sich durch den Körper.


Bei diesem grauenhaften Anblick dreht sich mein Magen um, ich muss beinahe erbrechen. Auf das winzige Geräusch, welches ich dabei von mir gebe, reagieren die milchigen Augen meiner Schwester, welche nun starr auf mich gerichtet sind.

...

Erscheint lt. Verlag 13.9.2024
Reihe/Serie Band der Götter
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Apokalypse • Dämonen • Engel • Erotik • Fantasy • Liebe • Luzifer • Übernatürliches
ISBN-10 3-7565-8767-3 / 3756587673
ISBN-13 978-3-7565-8767-4 / 9783756587674
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