Shaktyri (eBook)
484 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-15878-9 (ISBN)
Frank-Martin Stahlberg wurde am 2.1.1957 in Bad Salzuflen, einem kleinen Kurort in Nordrhein-Westfalen, als zweites von fünf Geschwistern geboren. Dort wuchs er auch die ersten 19 Jahre seines Lebens auf und besuchte nach der Grundschule erst ein mathematisch naturwissenschaftliches Gymnasium, um dann auf ein musisches und Kunst-Gymnasium nach Detmold zu wechseln. Dort wurden auch die Grundlagen zu seinem künstlerischen Werdegang gelegt. Neben dem dem Geigen- und Bratschenspiel verlagerte sich sein Interesse auch zusehends auf die Malerei. Gefördert wurde dies besonders von dem auch überregional be- und anerkannten, mehrfach international ausgezeichneten freischaffenden Künstler Hans Helmut von Rath. Während des folgenden Pädagogik- und Psychologiestudiums in Hamburg trat die Kunst vorübergehend etwas in den Hintergrund um danach umso stärker wieder Besitz von ihm zu ergreifen. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Zeichnungen, Ölbilder und parallel dazu etliche Keramiken, die auch den Mittelpunkt der ersten Ausstellungen bildeten. 1982 zog Stahlberg an den Ortsrand des bekannten Künstlerdorfes Worpswede bei Bremen, wo er bis heute seine Inspirationen in künstlerische Werke umsetzt. 1985 trat Stahlberg eine Stelle als Modellierer und Designer in Bremen an, die er 37 Jahre lang innehatte. 1998 schließlich begann eine neue Schaffensperiode: Als Ergänzung zu den Bildern entstanden erste Texte, welche die Bildinhalte mit zusätzlichem Leben füllten. Schnell blieb es nicht bei diesen Geschichten, sondern es entstanden die ersten Bücher zu einer ganzen Fantasyreihe. Gleichzeitig wuchs der Wunsch, diese auch passend zu illustrieren. Durch Künstler wie Boris Vallejo und Luis Royo inspiriert, machte sich Frank-M. Stahlberg die Airbrushtechnik zu eigen, die ihm, in Kombination mit anderen Techniken, als geeignetstes Medium erschien, die erdachten Bilder umzusetzen. Neben den Bildern zu den Lila- und Shaktyri-Bänden entstanden auch viele andere Werke in dieser Technik, die seitdem auch auf etlichen Ausstellungen und Messen im In- und Ausland zu sehen sind. Daneben entstand, parallel zu dem Shaktyrizyklus, der ebenfalls komplett mit Illustrationen in Airbrushtechnik versehen wird, auch das erste Kinderbuch des Malers und Autors, welches von ihm mit Aquarellbildern belebt wurde.
Frank-Martin Stahlberg wurde am 2.1.1957 in Bad Salzuflen, einem kleinen Kurort in Nordrhein-Westfalen, als zweites von fünf Geschwistern geboren. Dort wuchs er auch die ersten 19 Jahre seines Lebens auf und besuchte nach der Grundschule erst ein mathematisch naturwissenschaftliches Gymnasium, um dann auf ein musisches und Kunst-Gymnasium nach Detmold zu wechseln. Dort wurden auch die Grundlagen zu seinem künstlerischen Werdegang gelegt. Neben dem dem Geigen- und Bratschenspiel verlagerte sich sein Interesse auch zusehends auf die Malerei. Gefördert wurde dies besonders von dem auch überregional be- und anerkannten, mehrfach international ausgezeichneten freischaffenden Künstler Hans Helmut von Rath. Während des folgenden Pädagogik- und Psychologiestudiums in Hamburg trat die Kunst vorübergehend etwas in den Hintergrund um danach umso stärker wieder Besitz von ihm zu ergreifen. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Zeichnungen, Ölbilder und parallel dazu etliche Keramiken, die auch den Mittelpunkt der ersten Ausstellungen bildeten. 1982 zog Stahlberg an den Ortsrand des bekannten Künstlerdorfes Worpswede bei Bremen, wo er bis heute seine Inspirationen in künstlerische Werke umsetzt. 1985 trat Stahlberg eine Stelle als Modellierer und Designer in Bremen an, die er 37 Jahre lang innehatte. 1998 schließlich begann eine neue Schaffensperiode: Als Ergänzung zu den Bildern entstanden erste Texte, welche die Bildinhalte mit zusätzlichem Leben füllten. Schnell blieb es nicht bei diesen Geschichten, sondern es entstanden die ersten Bücher zu einer ganzen Fantasyreihe. Gleichzeitig wuchs der Wunsch, diese auch passend zu illustrieren. Durch Künstler wie Boris Vallejo und Luis Royo inspiriert, machte sich Frank-M. Stahlberg die Airbrushtechnik zu eigen, die ihm, in Kombination mit anderen Techniken, als geeignetstes Medium erschien, die erdachten Bilder umzusetzen. Neben den Bildern zu den Lila- und Shaktyri-Bänden entstanden auch viele andere Werke in dieser Technik, die seitdem auch auf etlichen Ausstellungen und Messen im In- und Ausland zu sehen sind. Daneben entstand, parallel zu dem Shaktyrizyklus, der ebenfalls komplett mit Illustrationen in Airbrushtechnik versehen wird, auch das erste Kinderbuch des Malers und Autors, welches von ihm mit Aquarellbildern belebt wurde.
1
Raven spürte Unruhe in sich aufsteigen. Er hatte sich schon viel zu lange hier aufgehalten. Wenn Yonak nicht bald auftauchte, mußte er unverrichteter Dinge umkehren. Raven ging im Kopf noch einmal die geheimnisvolle Nachricht durch, die Yonak ihm durch Qualding, den Wirt, hatte zukommen lassen: "Wenn dir die Zukunft deines Volkes etwas bedeutet, finde dich am Tag der Mitsommersonnenwende zur sechsten Stunde an der Wegkreuzung im Nachtforst ein. Allein! Yonak." Die Stelle mußte die richtige sein, denn in diesem finsteren Wald gab es nur eine ihm bekannte Kreuzung. Die genannte Morgenstunde war lange vergangen, und der Tag neigte sich bereits dem Ende zu, doch Yonak war nicht aufgetaucht. Raven beschloß, noch maximal eine halbe Stunde zu warten und dann den Rückweg anzutreten. Er legte keinerlei Wert darauf, die Nacht hier draußen zu verbringen und sich womöglich mit den Pokkar herumschlagen zu müssen. Raven schüttelte den Kopf; es sah Yonak so gar nicht ähnlich, unpünktlich oder überhaupt nicht zu einem vereinbarten Treffpunkt zu kommen. Er kannte den alten Waldläufer schon, solange er zurückdenken konnte, und nie hatte er ihn, oder in früheren Tagen seinen Vater, jemals versetzt. Es mußte einen triftigen Grund geben, der ihn davon abgehalten hatte, zu kommen. Oder sollte er vielleicht schon hiergewesen sein? Dann hätte Yonak gewiß eine Nachricht hinterlassen. Auf diese Idee hätte er schon eher kommen müssen, schalt sich Raven und begann die nähere Umgebung der einsamen Wegkreuzung nach Zeichen abzusuchen, die Yonak hier irgendwo deponiert haben mochte. Als er sich dem Rand des nördlichen Weges näherte, der ehedem nach Tustum geführt hatte, aber seit der Zerstörung der Stadt so gut wie gar nicht mehr benutzt wurde und deshalb stark überwuchert war, hörte er ein plötzliches Rascheln. Reflexartig zuckte seine Hand zum Schwertgriff, zog die Waffe aber nicht, denn im selben Augenblick hatte er die Ratte erkannt, die durch seine Schritte aufgescheucht, das Weite gesucht hatte. Raven wollte sich schon abwenden, da ließ ein süßlicher Geruch, der ihm von einem Windhauch zugetragen wurde, innehalten. Den Geruch kannte er: Irgendwo verweste hier ein Tier. Fuß um Fuß näherte er sich der Stelle, von wo er die Ratte hatte fliehen sehen. Jetzt stoppte er abrupt und zog das Schwert. Direkt vor ihm ragte eine menschliche Hand aus den dicht stehenden Brennesseln. Raven drehte sich langsam um seine Achse und strengte seine Sinne an, um eine mögliche Gefahr sofort zu erkennen, aber nichts größeres Lebendes schien in der Nähe zu sein. Vorsichtig bog er mit dem Schwert die Brennesseln zur Seite. Ein Schreckenslaut entfuhr ihm, als er nun den bereits von Aasfressern übel zugerichteten Kopf seines alten Freundes erkannte. Hastig schlug er mit der scharfen Klinge die umstehenden Pflanzen ab und kniete neben dem Leichnam nieder. Nur zu schnell erkannte er, daß Yonak keines natürlichen Todes gestorben war. Ein zwanzig Zentimeter langer stählerner Bolzen ragte mit der Spitze aus Yonaks Brust. Man hatte ihn von hinten erschossen. In hilfloser Wut ballte Raven die Fäuste; diese Ungeheuer! Das war eindeutig das Werk von Ferkafiri, nur sie benutzten seines Wissens derartige Waffen. Aber was machte solch ein Wesen hier, so fern seiner Heimat? Die Ferkafiri lebten doch viele, viele Tagesritte entfernt im Hochland von Darrak und ließen sich normalerweise nicht auf Händel mit Menschen ein. Sorgfältig untersuchte er den Toten, konnte aber nichts weiter finden. Sein Mörder mußte ihn gründlich ausgeplündert haben. Traurig machte sich Raven daran, eine flache Grube am Wegesrand auszuheben, um seinen Freund zu beerdigen. Er faßte den Ermordeten unter den Armen und zog ihn in seine letzte Ruhestätte. Zum Schluß nahm er die Hände des Toten, um sie dem Brauch zufolge auf der Brust, über dem Herzen, zusammenzulegen. Dabei fiel ihm ein Glitzern auf, das zwischen den Fingern der rechten, zur Faust geballten Hand hervordrang. Mit sanfter Gewalt brach er die starren Finger auf. Darin lag ein goldener Ring, den ein roter Stein zierte. Inmitten dieses Steins war ein verschlungenes goldenes Symbol zu erkennen, das entfernt einer zusammengerollten Schlange mit erhobenem Kopf ähnelte. Raven konnte sich keinen Reim darauf machen; dieses Symbol oder Schriftzeichen hatte er noch nie zuvor gesehen. Bemerkenswert war auf jeden Fall, daß dieses goldene Zeichen im Inneren des Steins, den Raven für einen Rubin hielt, eingeschlossen war, aber nirgends an dem makellos geschliffenen Stein ein Anzeichen dafür zu erkennen war, wie es dort hineingelangt war. Raven befestigte den Ring an seiner Halskette, an welcher bisher nur die silberne Doppelschwinge hing, welche ihn als Angehörigen der Shaktyri auswies. Er schwor sich, den Ring solange zu tragen, bis er seinen Freund Yonak gerächt und das Rätsel seines Todes gelöst hatte. Still nahm er Abschied von dem Toten, bedeckte ihn mit Erde und Gras und stellte an das Kopfende der Grabstelle einen Findling, in den er mit der Schwertspitze Yonaks Namen geritzt hatte. Später würde er zurückkehren und seinem Freund zu Ehren einen richtigen Gedenkstein aufstellen. Anschließend begab sich Raven gedankenversunken auf den Rückweg zur 'Stadt der Stürme'. Was hatte Yonak ihm so Wichtiges mitteilen wollen? Was bedrohte sein Volk? Was hatte ein Ferkafiri hier zu suchen? Welche Bedeutung hatte der fremdartige Ring, den Yonak in der Faust gehalten hatte? Raven beschloß, die Warnung, auch wenn er deren Hintergrund nicht kannte, an seinen Herrscher, König Bramond den IV, weiterzugeben, denn wenn Yonak meinte, ihr Volk sei in größter Gefahr, so mußte man dies auf jeden Fall ernst nehmen, da Yonak nie dazu neigte, zu dramatisieren oder ungesicherte Informationen weiterzugeben. Mit großen Schritten eilte Raven durch den alten dunklen Wald, die ersten Pokkar ignorierend, die zwischen den Bäumen mit ihm Schritt hielten, sich aber noch nicht aus den immer länger werdenden Schatten trauten. Die Pokkar waren eine der halbmenschlichen Rassen. Ihre Größe schwankte zwischen 140 und 160 Zentimetern. Die Körper waren dicht mit braunem Haar bedeckt, ihre Köpfe mit den langen vorgeschobenen Kiefern und großen spitzen Ohren erinnerten entfernt an Hunde. Sie hatten dunkle vorquellende Augen, die zusammen einen Blickwinkel von gut und gern 270° hatten, und verfügten zudem über hochempfindliche Geruchsorgane. Ihre Intelligenz entsprach in etwa jener früher Menschenrassen, und wie diese verfügten sie über einfache Waffen. Nebenbei benutzten sie im Kampf aber auch ihre Klauen und ihre Reißzähne. Raven machte insgesamt vier Pokkar aus. Zu wenig, um sich ernsthaft Sorgen zu machen, doch im Laufe der Zeit gesellten sich immer mehr zu ihnen, und sie kamen langsam aber sicher näher. Der Weg aus dem Wald war noch etwa eineinhalb Kilometer lang, und Raven war klar, daß er bald handeln mußte. Er durfte den Pokkar nicht die Initiative überlassen, ihnen nicht erlauben, den Angriffszeitpunkt selbst zu bestimmen. Wie zufällig näherte er sich im Laufen dem linken Wegesrand. Dort lief ein Rudelführer der Pokkar, erkennbar an dem Federband um den Oberarm. Mit einem plötzlichen, gewaltigen Satz sprang Raven zwischen die Bäume und landete mit gezogenem Schwert unmittelbar vor dem heranstürmenden Kämpfer. Im Aufrichten führte Raven einen mächtigen Hieb schräg aufwärts, der den Kopf des Wesens glatt vom Rumpf trennte. Dann schnellte er zur Seite, um nicht von dem auf ihn zustürzenden Rumpf getroffen zu werden. Raven hörte das überraschte Zischen und Kläffen der restlichen Rotte, die sich furchtsam etwas weiter zurückzog. Das gab ihm Zeit, auf den Weg zurückzukehren und seinen Lauf fortzusetzen. Er war sicher, daß die Pokkar ihn nun nicht mehr angreifen würden, bis er aus dem Wald heraus war, dazu waren sie zu feige. Zwei oder drei folgten ihm zwar noch eine Weile, blieben aber wie erwartet am Waldrand zurück. Raven trabte noch ein paar Hundert Meter, bevor er an einem Bach eine kurze Rast einlegte, um zu trinken und sein Schwert von dem Blut des Pokkar zu reinigen. Zwei Stunden später überquerte er die hölzerne Brücke, die sich seit Jahrhunderten über die tiefe Schlucht des Xedo spannte. In den letzten Jahren hatte man die Wartung des ehrwürdigen Bauwerkes vernachlässigt, und einige Bretter waren verfault oder gar schon in die wilden braunen Fluten hinabgestürzt. Raven konnte nicht verstehen, daß man dieses technische Meisterwerk einfach verfallen ließ; auch wenn die Städte jenseits des Flusses seit Jahrzehnten - seit dem Krieg gegen Pabant - zerstört und unbewohnt waren, stellte die Brücke doch die einzige Verbindung in die westlichen Länder dar. Sollte sie einstürzen, wäre ein Wiederaufbau kaum noch zu bewerkstelligen. Raven hatte sich schon oft gefragt, wie die damaligen Baumeister es fertiggebracht hatten, eine Holzbrücke mit dieser unglaublichen Spannweite von mehr als fünfhundert Metern über die fast vierhundert Meter tiefe Schlucht mit ihren nahezu unbesteigbaren Felswänden zu bauen. Von hier aus...
Erscheint lt. Verlag | 27.2.2024 |
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Reihe/Serie | Shaktyri |
Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Märchen / Sagen |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Emotionen • Fantasie • Freude • Furcht • Leid • Liebe • Spannung |
ISBN-10 | 3-384-15878-4 / 3384158784 |
ISBN-13 | 978-3-384-15878-9 / 9783384158789 |
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Größe: 4,2 MB
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