New York Alpha (Part 5) (eBook)
200 Seiten
Sternensand Verlag
978-3-03896-332-5 (ISBN)
C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (?Alia-Saga?, ?Greifen-Saga?) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.
C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (›Alia-Saga‹, ›Greifen-Saga‹) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.
Kapitel 4 - Einführungstag
Helena
In den ersten zwei Stunden bei der Arbeit ist Adrian so gut wie nicht ansprechbar. Er telefoniert die ganze Zeit und wenn er das nicht tut, tippt er auf der Tastatur seines PCs herum. Er muss noch die Verträge mit Mister Walker final prüfen, wie er mir zwischen zwei Kaffees, die ich ihm bringe, erklärt. Später ist ein Meeting mit ihm geplant, um sie zusammen zu unterschreiben.
Ich esse mein Frühstück und versuche mich währenddessen in die Analyse der Finanznachrichten einzuarbeiten.
Adrian hat mir zunächst das ›Bloomberg Terminal‹ empfohlen, ein Analyse-Tool, welches Echtzeit-Daten bietet und offenbar in der Finanzbranche weit verbreitet ist. Ich bin dezent überfordert damit, daher rät mir Adrian irgendwann, dass ich mir ›Yahoo Finance‹ oder ›TradingView‹ anschauen soll – beides Tools, die für Anfänger geeignet sind, um einen Überblick über die Finanzmärkte zu erhalten.
Gerade ›TradingView‹ sei besonders für die technische Analyse und das Charting nützlich, wie er mir erklärte. Charting wiederum bedeutet, dass Daten von Aktien und anderen Wertpapieren mittels Preisdiagrammen und grafischen Darstellungen präsentiert werden, um vergangene Marktdaten zu untersuchen und zukünftige Preisbewegungen vorherzusagen.
›TradingView‹ hat zwar ein Tutorial, das den Einstieg erleichtern soll, aber mir schwirrt schon nach der ersten Stunde der Kopf. Daher wechsle ich auf Adrians Ratschlag zu den Finanznachrichten-Websites von Bloomberg, Reuters und CNBC, die ebenfalls umfangreiche Informationen und aktuelle Nachrichten über die Finanzmärkte bieten.
Dennoch fällt es mir schwer, mit all den Daten, die ich dort finde, zurechtzukommen. Zumal es offenbar enorm wichtig ist, die aktuelle Lage in Wirtschaft und Politik zu kennen – ich verliere mich in unzähligen Artikeln zum Weltgeschehen. So viel habe ich noch nie über das, was da draußen los ist, erfahren.
Schließlich scheint Adrian endlich fertig zu sein mit seinen Verträgen und schickt mich zum Kopierraum, um drei Stapel davon auszudrucken.
Als ich zurückkomme, lehnt er mit einem Kaffee in der Hand an seinem Schreibtisch und sieht mir entgegen.
»Wie kommst du mit den Tools voran?«, fragt er, während er einen Schluck trinkt und mir bedeutet, die Verträge auf seinen Schreibtisch zu legen.
»Ist alles ziemlich kompliziert«, gestehe ich und platziere den Stapel ordentlich auf seinem Pult.
»Es braucht eine Weile, sich in die Tools und Methoden der Finanzanalyse einzuarbeiten«, meint er, als ich um den Schreibtisch herumgehe und vor ihm stehen bleibe. »Aber ich bin jetzt für dich da und kann dir eine anständige Einführung geben. Ein bisschen Zeit bleibt mir, ehe ich zum Meeting muss.«
»Oh, das ist gut.« Ich sehe ihn erleichtert an, da ich schon befürchtet habe, im See der Datenanalyse zu ertrinken. »Wie lange wird es dauern, bis ich einigermaßen den Überblick habe?«, hake ich nach.
Er stellt den halbvollen Becher neben die anderen, die er heute geleert hat, auf den Schreibtisch. »Wichtig ist, dass du erst die grundlegenden Konzepte der Finanzmärkte und der Investition verstehst«, meint er, als er sich mir wieder zuwendet. »Das kann einige Wochen dauern, wenn du täglich ein paar Stunden lernst. Ich kann dir einen Online-Kurs und Bücher sowie Artikel empfehlen, die dir dabei helfen.«
»Einige Wochen?« Ich sehe ihn entgeistert an. »Ich dachte, das geht schneller.«
Seine Augen verengen sich und seine Miene wird streng. »Nicht, wenn du es richtig gründlich machst – und das verlange ich von dir.«
Unwillkürlich grinse ich. »Du verlangst also, dass ich es richtig gründlich mache, so, so.«
Er sieht mich warnend an. »Helena …«
»Entschuldige.« Ich grinse immer noch.
Oh Gott, wie ich es mag, mit ihm ein bisschen zu flirten. Es verleiht mir gerade so viel Leichtigkeit, dass ich keinen Gedanken mehr an gestern verschwende.
Gestern war gestern. Heute ist heute. Und heute ist besonders, das hat Adrian mir selbst gesagt.
Nur schon wegen der Vollmondnacht, die uns bevorsteht, fühle ich diesen Push in meinem Selbstbewusstsein, der einer wahren Euphorie gleichkommt.
Adrian greift erneut zu seinem Kaffeebecher und trinkt nochmals einen Schluck, ehe er weiterspricht. »Wir werden dir jetzt als Erstes ein Demo-Konto erstellen, damit du mit virtuellem Geld handeln und so ohne Risiko üben kannst«, beschließt er, ohne sich von meinen Worten beirren zu lassen. »Somit erhältst du ein Gefühl dafür, wie die Märkte funktionieren. Es wird aber mehrere Monate dauern, bis du so weit bist, sie vorausschauend zu lesen und Trends abzuschätzen – es gibt Webinare und Workshops, die dich dabei unterstützen können. Ich werde dich für ein paar davon anmelden. Diese kannst du während deiner Arbeitszeit besuchen, sieh es als Fortbildung.«
»Okay.« Ich atme tief durch. »Ich hoffe wirklich, dass ich deinen Erwartungen gewachsen bin.«
Er stellt den Kaffee abermals zur Seite und verschränkt die Arme vor der Brust. »Das bist du, das weiß ich.« Dann stößt er sich von seinem Schreibtisch ab und geht an mir vorbei zu meinem Arbeitsplatz. »Ich habe noch etwa eine halbe Stunde, ehe ich zur Sitzung mit Walker muss, um die Verträge zu unterschreiben. Beginnen wir mit deiner Einführung.«
»Ich bin Ihre Assistentin, Mister Rinaldi«, antworte ich lächelnd, während ich ihm folge. »Bedeutet, Sie dürfen mich überall so intensiv und … gründlich einführen, wie Sie möchten.«
Ein Schmunzeln zupft an seinen Lippen, als er sich zu mir herumdreht und neben meinem Pult stehen bleibt. »Dirty Talk, ja, Miss Adams?«, fragt er und legt den Kopf schief, mustert mich schonungslos. Das Funkeln in seinen Iriden verrät, dass er dem nicht so abgeneigt ist. »Die Herausforderung wirst du verlieren.«
»Nun, ich assistiere Ihnen gerne in jeder Lage«, sage ich mit einem koketten Augenaufschlag, der ihm ein leises Knurren entlockt. »Das ist meine Aufgabe, oder?«
»In der Tat.« Er kommt näher zu mir. »Sehr gut, Miss Adams.« Seine Stimme ist mit einem Mal tiefer und verheißungsvoller. »Das ist genau die Art von Einsatzbereitschaft, die ich von meiner Assistentin erwarte und zu schätzen weiß.«
Er steigt auf das kleine Spiel ein. Mein Herz beginnt umgehend schneller zu schlagen und ich bemühe mich, professionell zu wirken. Schließlich bestehen die Wände seines Büros aus Glas und jeder, der vorbeigeht, kann uns sehen.
Aber ich genieße das hier. Genieße es, mit ihm unbefangen und neckend zu reden, ihn zu reizen und herauszufordern.
Hach, dieser Tag wird immer besser, ich spür es.
»Sagen Sie mir gerne, was zu tun ist, ich werde Sie nicht enttäuschen, Mister Rinaldi.« Ich lege in meine Stimme einen Hauch Verruchtheit, was seine Augen zum Glitzern bringt, da das Gold darin erwacht.
»Da gibt es tatsächlich einige … Punkte, bei denen ich Ihre Assistenz benötigen könnte«, meint er. »Und zudem eine sehr wichtige Angelegenheit, die Ihre sofortige Aufmerksamkeit erfordert.«
»Oh, das klingt wirklich äußerst dringend, Mister Rinaldi.« Ich lache leise. »Da braucht es definitiv meine Unterstützung, das sehe ich absolut ein. Ich muss nur kurz vorher noch meinen … Boss fragen, ob das in Ordnung ist.«
»Ich habe gute Neuigkeiten für Sie«, raunt Adrian und Leidenschaft flammt nun golden in seinen Iriden auf. »Ich habe bereits mit Ihrem Boss gesprochen und er ist sehr dafür, dass Sie mir bei dieser speziellen Aufgabe assistieren.«
Seine Kiefermuskeln spannen sich an, während er langsam eine Hand an meine Wange legt.
»Ich glaube, er vertraut Ihrer … Hingabe vollkommen.« Er fährt mit dem Daumen über die Haut, hält an meinem Mundwinkel an. »Also, fühlen Sie sich bereit, diese Herausforderung anzunehmen, Miss Adams? Ich versichere Ihnen, es wird sowohl lohnend als auch … erfüllend sein.«
Sein Daumen gleitet nun über meine Lippen, die Spannung zwischen uns ist fast greifbar.
Dann hebt er den Blick und lässt schnell von mir ab. Als ich mich umdrehe, bemerke ich, dass ein paar Mitarbeiter gerade durch den Gang gehen. Er muss sie gehört haben, ehe sie uns sahen. Zum Glück.
»Hm, gut, dass ich einen Abschluss mit Auszeichnung in Sachen ›Erfüllung‹ habe«, sage ich und wende mich ihm wieder zu. »Ich bin nämlich in der Ausbildung bei einem gewissen Alpha. Dem Besten der Besten sozusagen – Sie werden von meinen Qualitäten … äh … Qualifizierungen begeistert sein.«
»Oh, das bezweifle ich keine Sekunde«, antwortet er und hebt schmunzelnd die Augenbrauen. »Ein Alpha, sagen Sie? Ich bin sicher, dass dieser Alpha sehr stolz auf seine Schülerin sein muss. Und ich bin sicher, dass Sie mich von sich und Ihren Qualifizierungen vollkommen und zufriedenstellend zu überzeugen wissen.«
Dann geht er zu seinem Pult und greift nach einer Fernbedienung, die er auf die Scheiben hinter uns richtet. Als ich mich umdrehe, sind diese mit einem Mal nicht mehr durchsichtig, sondern wirken ein wenig wie weißes...
Erscheint lt. Verlag | 25.10.2024 |
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Reihe/Serie | New York Alpha |
Verlagsort | Hirzel |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Dark Romance • Gestaltwandler • Omegaverse • reverse Harem • Werwölfe • Werwolf Romance |
ISBN-10 | 3-03896-332-1 / 3038963321 |
ISBN-13 | 978-3-03896-332-5 / 9783038963325 |
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