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Lassiter Sammelband 1868 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6526-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1868 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2485, 2486 und 2487.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Die kühle Brise, die von draußen ins Zimmer strömte, ließ sie frösteln und brachte die Knospen ihrer Brüste dazu, sich unfreiwillig aufzurichten unter dem dünnen Leinenstoff des Nachthemds. Eine Bodendiele knarrte leise unter ihren nackten Fußsohlen, und Penelope zuckte unwillkürlich zusammen.

Sie schluckte, doch der Kloß in ihrem Hals weigerte sich beharrlich, zu verschwinden.

Normalerweise lag der Revolver ihres Mannes griffbereit in der Schublade des Nachttisches nur zwei Schritte links von ihr, aber sie erinnerte sich, wie Victor das Schießeisen am Morgen herausgenommen und in sein Holster gesteckt hatte, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange gehaucht und nach unten verschwunden war.

»Ist da jemand?«, fragte sie noch einmal. »Hören Sie, ich bin bewaffnet! Hauen Sie lieber ab, sonst werden Sie’s bereuen.«

Wieder blieb die Frage unerwidert. Jetzt stand Penelope direkt vor dem Fensterbrett, und sie atmete zweimal tief durch, bevor sie sich ein Herz fasste und rasch aus dem Fenster hinausbeugte.

Um im nächsten Moment scharf die Luft aus den Lungen zu lassen.

Der Hof lag im hellen Licht des Vollmonds unter ihr und war menschenleer.

Ihre Blicke wanderten über den Einspänner, der mit hochgestellter Deichsel neben dem Tor stand, die Regentonne an der Hauswand und den überdachten Verschlag mit dem gestapelten Feuerholz hinweg zu den dunkelgrünen Schatten der Kiefern, die den Hof auf der anderen Seite begrenzten.

Als sie direkt an der Wand des Hauses hinabschaute, entdeckte sie auch den Grund für das verdächtige Schaben, das sie beunruhigt hatte: Eines der Bündel mit Reisig war auseinandergefallen, wohl, weil sich die Hanfbänder, mit denen sie zusammengebunden waren, gelöst hatten. Nun kratzten die trockenen Äste unten an der Traufe und den Paneelen wie hartnäckige Bettler.

Erleichtert zog sie sich ins Schlafzimmer zurück und schloss das Fenster. Es war ohnehin viel zu kühl im Raum. Victor bestand stets darauf, das Fenster wenigstens einen Spalt breit offen zu lassen in der Nacht, aber ihr Gatte war schließlich nicht hier, um missbilligend die Nase zu rümpfen, weil sie gemütlicher Wärme vor frischer Luft den Vorzug gab.

Seufzend fiel sie zurück auf die Kissen und zog sich die Bettdecke bis über den Hals. »Was bist du nur für ein Hasenfuß«, schalt sie sich selbst mit leiser Stimme und schloss die Augen.

Um sie nur zwei Minuten später wieder zu öffnen, als ein Geräusch von unten an ihre Ohren drang.

Das leise, verstohlene Knarren von Bodenbrettern unten in der Diele.

Penelope schüttelte langsam den Kopf. Nein, sie würde jetzt nicht aufstehen und runtergehen, auf gar keinen Fall.

Das Haus war alt, und seit zwei Tagen senkte sich das Thermometer stetig abwärts. Der Herbst stand vor der Tür, und es war völlig normal, dass das hölzerne Skelett ihres Heimes auf diese Temperaturschwankungen mit Ächzen und Stöhnen reagierte wie ein arthritischer Greis.

Vielleicht handelte es sich auch um Kasimir, ihren Kater, der von einem nächtlichen Ausflug heimgekehrt war und irgendwie einen Weg ins Innere des Hauses gefunden hatte.

Es knarrte noch einmal, diesmal direkt unter ihr in der Küche. Penelope drehte sich auf die Seite und schloss die Augen, entschlossen, dem kindischen Verlangen, sich Gewissheit zu verschaffen, nicht nachzugeben.

Tatsächliche kehrte Ruhe ein, und nach zehn Minuten döste Penelope allmählich zurück in den Schlaf.

Bis ein vernehmliches Quietschen von Scharnieren sie abermals weckte und im Bett hochfahren ließ.

»Jesus Christus«, murmelte sie erbost und wusste, sie würde keinen Schlaf mehr finden, wenn sie nicht nach unten ging und nachschaute.

»Kasimir, du gottverdammte Nervensäge. Dich werde ich lehren …«

Sie schlüpfte in ihre Pantoffeln und marschierte zur Zimmertür hinaus auf den schmalen Korridor, um am Treppengeländer herunter zu spähen. »Kasimir? Wo steckst du?«

Penelope griff nach einer Streichholzschachtel, riss eines der Hölzer an und entzündete damit den Docht der Petroleumlampe, die auf dem Tischchen neben der Schlafzimmertür stand. Sie nahm die Lampe am Haltegriff und stieg die Stufen der Treppe hinunter in die Diele.

Als sie die dunklen Schmutzflecken auf dem Läufer entdeckte, verengten sich ihre Augen, und ihr Puls schlug schneller.

»Kasimir?«, rief sie und hob die Lampe, um den zur Küche und dem Esszimmer führenden Korridor zu erleuchten.

Die Dreckspuren auf dem Teppich waren eigentlich zu groß für den Kater, und plötzlich hielt die Angst wieder ihr Herz umklammert.

Penelope musste sich zwingen, über den Flur voranzugehen. Unwillkürlich fiel ihr Blick auf den Schrank mit den Gewehren, der sich nur wenige Schritte vor ihr neben dem großen Spiegel befand.

Sie stellte die Lampe auf der niedrigen Kommode ab und starrte in das Halbdunkel der Küche.

»Kasimir?« Die eigene Stimme klang in ihren Ohren plötzlich fremd, wie ein furchtsames Reh, das ein Raubtier witterte.

Mit unsicheren Fingern öffnete sie die gläserne Tür der Waffenvitrine und nahm eines der Gewehre heraus, eine handliche Sharps-Rifle, von der sie wusste, dass sie stets geladen war.

Als sie das kühle Metall der Waffe in ihren Händen spürte, beruhigte sie sich ein wenig.

Dann ertönte wieder das leise Quietschen, und sie zuckte unwillkürlich zusammen.

Das war die Hintertür, die vom Stall aus in Victors Arbeitszimmer führte. Und Penelope war sicher, die Tür am Abend noch fest verschlossen zu haben.

Nun ja, ziemlich sicher. Der Riegel schloss nicht mehr richtig, und vielleicht hatte eine Windböe die Tür aufgedrückt.

»Himmel …«, wisperte sie tonlos und brachte die Rifle in den Hüftanschlag.

Victor hatte ihr den Umgang mit dem Gewehr beigebracht, aber wenn man mitten in der Nacht darauf gefasst sein musste, von der Waffe ernsthaft Gebrauch zu machen, war das etwas anderes, als auf Büchsen oder Flaschen zu feuern.

Den Lauf voran gestreckt, ging sie langsam den Flur entlang bis zum Eingang der Küche. Erst von dort aus kam man ins Esszimmer und dann weiter zum Arbeitszimmer von Victor.

Die Sharps schwankte ein wenig in ihren Händen, als sie die Küche betrat und sich hastig umsah.

Nichts. Kein Kasimir, aber auch kein Einbrecher.

Neben dem Spülbecken trocknete Geschirr auf der Anrichte, und im fahlen Licht des Mondes schimmerte das Porzellan wie polierte Gebeine. Sie wandte sich nach rechts und schaute durch den offenen Durchgang ins Esszimmer.

Auch dort schien alles so zu sein, wie es zu erwarten war. Die weiße Tischdecke, sechs Stühle ordentlich angeordnet, in der Mitte der vergoldete Kerzenleuchter, ein Erbstück ihrer verstorbenen Mutter. Ansonsten nichts als Stille. Fast schon glaubte Penelope, sich die Geräusche nur eingebildet zu haben, als die Hintertür abermals leise quietschte.

Sie presste die Lippen aufeinander, trat ins Esszimmer und nahm sofort die Tür zu Victors Arbeitsraum in den Blick.

Sie war nur angelehnt und knarrte leise, als Penelope sich ihr näherte. Allmählich mutmaßte sie, dass das Haus selbst ihr Streiche spielte.

Unmittelbar vor der Tür hielt sie einen Moment inne, bevor sie sie mit dem Lauf der Rifle beherzt aufstieß und sofort danach das Gewehr hob.

Der schwere, massige Schatten von Victors Schreibtisch erhob sich vor ihr in der Mitte des Raumes, flankiert von Regalen, die bis zur Decke reichten. Die Vorhänge hinter dem Tisch waren zugezogen, doch durch den Spalt der offenen Tür fiel ein Keil aus Mondlicht auf die Bodendielen und den Teppich.

Ein leises Ächzen entrang sich Penelopes Brust, als sie stoßweise die Luft ausstieß. Es war ein Laut der Erleichterung, denn auch hier befand sich niemand. Außer einem zerzausten Bündel dicht vor der Hintertür.

Sie trat näher und beugte sich hinab, bevor sie angewidert die Lippen verzog und erkannte, um was es sich handelte: ein nächtliches Geschenk von Kasimir.

Die junge Krähe hatte einen gebrochenen Flügel, und der war ihr wohl zum Verhängnis geworden. Ob der Vogel aus dem Nest gefallen oder sich von einer Spiegelung hatte täuschen lassen und gegen eine der Fensterscheiben geflogen war – wie auch immer, offensichtlich hatte sich der Kater die leichte Beute nicht entgehen lassen und das Tier nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen, bevor er den Kadaver auf dem Teppich drapiert hatte.

»Kasimir, du Widerling«, murmelte sie und schürzte die Lippen, als ihr Blick auf die toten Augen des kleinen Vogels traf. Sie richtete sich auf und stupste den reglosen Körper leicht mit ihrem Pantoffel an.

Sobald Victor zurück war, musste sie ihn ermahnen, endlich diese vermaledeite Tür reparieren zu lassen. Wenn es selbst einem Kater gelang, sie zu öffnen, war das eine Einladung für gefährlichere Eindringlinge.

Wie auch immer, ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als die sterblichen Überreste der Krähe zu beseitigen und danach einen Stuhl vor die Tür zu stellen. Denn Kasimir wollte sie vorerst nicht mehr im Haus haben....

Erscheint lt. Verlag 21.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6526-3 / 3751765263
ISBN-13 978-3-7517-6526-8 / 9783751765268
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