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Skull-Ranch 141 (eBook)

Höllenfahrt nach Denver

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-7260-0 (ISBN)

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Skull-Ranch 141 - Dan Roberts
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Mit stampfenden Rädern rollt der Zug der Denver & Rio Grande Railway durch die Rocky Mountains. John Morgan ist von Fort Collins unterwegs nach Denver.
Noch ahnt der Boss der Skull-Ranch nicht, dass es eine Höllenfahrt werden wird, denn in einem der Waggons befindet sich ein Gefangenentransport. Roddy Holcomb, der berüchtigte Bandenchef, und zwei seiner Kumpane sind auf dem Weg nach Denver, wo der Galgen bereits auf sie wartet. Aber ein Mann wie Halcomb gibt dem Henker keine Chance ...

Höllenfahrt nach Denver

von Dan Roberts

Mit stampfenden Rädern rollt der Zug der Denver & Rio Grande Railway durch die Rocky Mountains. John Morgan ist von Fort Collins unterwegs nach Denver.

Noch ahnt der Boss der Skull-Ranch nicht, dass es eine Höllenfahrt werden wird, denn in einem der Waggons befindet sich ein Gefangenentransport. Roddy Holcomb, der berüchtigte Bandenchef, und zwei seiner Kumpane sind auf dem Weg nach Denver, wo der Galgen bereits auf sie wartet. Aber ein Mann wie Halcomb gibt dem Henker keine Chance...

Dampf zischte aus den Ventilen der schweren Lokomotive.

John Morgan lehnte in dem Winkel zwischen Sitzbank und Außenwand des Wagens.

Bald wird es losgehen, dachte der Rancher zufrieden. Er hatte sich den Hut über das Gesicht geschoben und hielt die Lider geschlossen. Er war froh, die Strecke von Fort Collins nach Denver mit der Bahn fahren zu können. Denn der Ritt zur Skull-Ranch zurück führte durch die Rockies und würde noch lange genug dauern.

Morgans Pferd stand in einem Güterwagen. Zufrieden dachte der Boss der Skull darüber nach, welchen Erfolg er gehabt hatte.

In Zukunft brauchten die Cowboys nicht mehr jedes Jahr eine Herde nach Kansas, nach Dodge City zu bringen. Die Kavallerie im Norden des Territoriums kaufte Rinder und Pferde. Die Kommandeure wollten nicht nur die Soldaten damit versorgen, sondern auch die Fleischzuteilung für die Indianer besser organisieren.

Morgan schlief nicht. Er döste und hoffte einzuschlafen, wenn der Zug erst mal rollte.

Irgendwo knallte eine Wagentür ins Schloss. Ein Mann fluchte laut und rief: »Seht zu, dass ihr gesund zurückkommt, Leute. Geht kein Risiko ein.«

Ein greller Pfiff klang draußen auf. Der Lokführer ließ die Signalpfeife aufschrillen. Schwer stampfte die Maschine, und ratternd setzte sich der Zug in Bewegung.

Im Wagen war es ziemlich still. Der Maschinist gab mehr Dampf. Schneller und schneller rollte der Zug dahin. Die letzten Häuser von Fort Collins blieben zurück.

Morgan veränderte seine Haltung nicht. Er saß mit dem Rücken zum ersten Wagen, in dem die Eisenbahner ihr Dienstabteil hatten. Eine Tür klappte. Stiefelabsätze knallten auf den Boden.

Morgan spürte, dass er beobachtet wurde, rührte sich jedoch nicht.

»Mister, ich will nicht unhöflich sein«, sagte ein Mann, »aber ich hätte gern Ihren Colt.«

Morgan nahm mit der Rechten den Hut vom Gesicht und blinzelte einen Moment in das gelbliche Licht der Kerosinlampen, die den Wagen erhellten.

Prüfend musterte der Rancher den Mann, der im Gang zwischen den Sitzbankreihen stand.

Er war noch jung, vielleicht Mitte der zwanzig. Trotz dieses geringen Alters ging etwas von dem Burschen aus, das erfahrene Männer zur Vorsicht gemahnte.

Er wirkte hart und unbeugsam. Seine ganze Haltung drückte aus, dass er von sich überzeugt war und seine Fähigkeiten genau einzuschätzen wusste.

»Sonst fehlt Ihnen nichts?«, erkundigte sich der Rancher gleichmütig. »Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich meinen Colt abgeben würde?«

Der Fremde seufzte, schlug die ärmellose Lederweste zurück und zeigte Morgan den Stern eines Deputy-Sheriffs.

»Das genügt nicht«, sagte John. »Wir leben in einem freien Land. Ich behalte meinen Revolver, Mister.«

Er schob sich den Hut wieder übers Gesicht.

»Moment bitte«, sagte der Deputy, »wir haben im ersten Wagen Roddy Holcomb und zwei seiner Kerle. Sagt Ihnen das etwas?«

Morgan schob den Hut zur Seite und nickte. Ja, er hatte in Fort Collins von diesem Mann gehört. Er war einer der übelsten Schufte, die im letzten halben Jahr Colorado heimgesucht hatten.

Holcombs Bande war sehr erfolgreich gewesen. Mehr als zwei Dutzend Überfälle gingen auf ihr Konto. Alleine dreimal hatten die Halunken die Anschlussstrecke der Railway überfallen. Von Holdups auf Postkutschen und Banken ganz zu schweigen.

»Was habe ich mit diesem Banditen zu schaffen?«, erkundigte sich John.

Seufzend erwiderte der Deputy: »Wahrscheinlich nichts, Mister. Aber ich möchte jedes Risiko ausschalten. Der Zug hat vier Waggons. Zwanzig hartgesichtige Männer fahren mit. Ich verwette meinen Hut, dass ein paar der Passagiere zu Holcomb gehören. Darum will ich die Waffen einsammeln und nach vorne bringen. In Denver erhalten Sie Ihren Colt zurück.«

Nachdenklich musterte Morgan den Deputy. Er schien von seinen Worten überzeugt zu sein und würde sicher alles daransetzen, sämtliche Waffen unter Verschluss zu bekommen.

Stiefel scharrten über den Boden. Ein Mann stand auf, sah auf John hinab und sagte mit rauer Stimme: »Mann, geben Sie schon Ihren Colt ab. Holcomb und seine Kerle gehören zu den wildesten Teufeln, die Sie sich vorstellen können. Ich verstehe, dass der Sheriff kein Risiko eingehen will.«

Der Bursche schnallte seinen Waffengurt auf und reichte ihn dem jungen Deputy, der sich das Leder über den linken Arm legte.

Morgan passte das alles nicht. Unschlüssig dachte er daran, sich endgültig zu weigern. Er verspürte eine Unruhe in sich, die er noch nicht zu erklären vermochte.

»Wenn es wirklich heiß wird«, sagte er zu dem Sternträger, »sind Sie vielleicht auf einen guten Schützen angewiesen.«

Der Deputy lächelte hart und sparsam. Sorgfältig studierte John das Gesicht des Mannes und kam zu dem Schluss, dass dem Gesetzeshüter Erfahrung fehlte.

Er schien etwas zu selbstsicher, rechnete überhaupt nicht mit Ärger. Trat er doch ein, würde er schon alleine damit fertig werden.

Morgan zog den Colt, warf ihn hoch und fing ihn am Lauf wieder auf. Der Rancher hielt dem Deputy die Waffe entgegen. Aus leicht zusammengekniffenen Lidern sah er die abgewetzten Griffschalen an und fragte halblaut: »Sie sind kein Anfänger mehr, stimmt's, Mister?«

»Ich kann mit meiner Waffe umgehen«, erwiderte Morgan. »Und passt mir nicht, dass ich jetzt schutzlos hier sitze.«

»Was ist mit Ihrem Gurt?«, wollte der Sternträger wissen.

John richtete sich auf, blickte den Mann scharf an. Die pulvergrauen Augen des Skullbosses, sein Gesicht und seine Stimme strahlten Autorität aus als er erwiderte: »Jetzt reicht's, Deputy. Sie können gehen.«

Der junge Mann hatte Mühe, nicht zusammenzuzucken. Er schien diesen Tonfall schon zu kennen, denn er ging sofort weiter und sammelte die Waffen der übrigen Fahrgäste ein.

Nur einmal gab es Schwierigkeiten. Ein Betrunkener wollte sich auf keinen Fall von seinem Revolver trennen. Starrsinnig beharrte der nach Whisky stinkende Kerl darauf, dass ein Mann in einem freien Land das Recht besitze, eine Waffe tragen zu dürfen.

Abermals griff der Kerl mit der rauen Stimme ein und brachte den starrköpfigen Burschen dazu, seinen Colt rauszurücken.

Morgan stülpte sich den Filz wieder übers Gesicht und schloss die Lider. Er dachte über diesen Kerl nach, der so daran interessiert war, dem Sternträger zu helfen.

Welchen Grund hatte der Mann?

John fühlte, dass etwas auf ihn zukam, witterte die Gefahr und den Verdruss förmlich und beschloss, so wachsam wie möglich zu sein.

Während der Deputy den Wagen verließ, überlegte sich der Rancher, wie die Kumpane des Bandenführers ihren Boss wohl befreien könnten. Selbst wenn Angehörige der Outlaws im Zug saßen, mussten sie doch ihre Waffen abgeben, wollten sie nicht auffallen.

Also erfolgte die Aktion von außen. Wo bestand die Möglichkeit, den Zug gefahrlos anzuhalten und zu stürmen?

Morgan fiel die Steigung vor den Rockies ein. Auf der Fahrt von Denver nach Fort Collins hatte er eine Wasserpumpe gesehen. Vor ein paar Tagen war der Zug vorbeigerauscht. Es ging bergab. Sicher hatte der Maschinist genug Wasser im Kessel gehabt. Aber jetzt, auf der Rückfahrt, würde er dort vielleicht anhalten, um zu tanken. Denn die Steigung erstreckte sich über ein langes Stück und führte ziemlich steil bergauf.

John stand auf, hielt sich an einem Haltegriff fest, als der Zug in eine Kurve fuhr und ging langsam auf die Tür des ersten Wagens zu.

Der Rancher spürte die misstrauischen Blicke der übrigen Passagiere.

Hatte er sich doch zuerst geweigert, seinen Colt abzugeben! Und jetzt marschierte er auf den Dienstwagen der Eisenbahner zu, in dem die Gefangenen hockten!

John klopfte und wartete. Nach langer Zeit schwang die Tür einen Spalt weit auf. Morgan starrte in eine Coltmündung.

»Was ist los, Mann? Verschwinde, wir haben Ärger genug«, sagte der Bursche, der die Waffe hielt.

»Ich möchte mit dem Deputy reden«, erwiderte der Rancher ruhig.

»Ich bin Scott Tilton«, sagte der andere, »der zweite Deputy. Mein Kollege Josh sammelt noch Colts ein. Was wollen Sie?«

Morgan dachte, dass der Bursche verdammt unhöflich war. Vielleicht saß ihm die Angst im Nacken, fürchtete er um sein Leben!

»Ich habe mir was überlegt«, sagte der Rancher. »Vor Denver, vor den Rockies beginnt eine mächtig lange Steigung. Dort steht 'ne Pumpe, wie ich auf der Fahrt nach Fort Collins sah. Hält der Zug, um Wasser...

Erscheint lt. Verlag 7.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-7260-X / 375177260X
ISBN-13 978-3-7517-7260-0 / 9783751772600
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