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Heimat-Roman Treueband 66 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6502-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 66 - Toni Eibner, Monika Leitner, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 224: Das Kind, das unsere Herzen bindet
Bergkristall 305: Herzensmelodie
Der Bergdoktor 1805: Liebe vergibt die größte Schuld
Der Bergdoktor 1806: Von der Bergfee geküsst ...
Das Berghotel 161: Das Schneewittchen aus St. Christoph
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Mit Eva Spranger kamen Streit, Eifersucht und Feindseligkeit ins Dorf. Am Schluss wartete der Tod. Aber davon ahnten sie alle miteinander im Juni noch nichts.

Die bildsaubere Urlauberin aus der Stadt wohnte seit zwei Wochen im Gasthof »Zum heiligen Martin« beim Fritz Stammer und dessen Frau, der rundlichen Maria.

Eva ließ sich verwöhnen, machte nebenbei hohe Zechen und sorgte für einen guten Geschäftsgang, denn ihretwegen kamen jeden Abend an die zwanzig Bauern. Zu allen war sie überaus liebenswürdig, scherzte und lachte. Doch so sehr sich auch die Männer bemühten, keiner wurde von ihr den anderen vorgezogen.

Am Abend saß sie mit dem Bürgermeister, dem Kramer, dem Pfarrer und noch ein paar Großkopferten am Stammtisch und sonnte sich in den bewundernden, begehrlichen Blicken der Männer, aber es sah nie so aus, als wolle sie jemanden herausfordern.

Aus lauter Gutmütigkeit rief der Bürgermeister Gerhard Tannberg einem jungen Bauern, der abseits und allein vor seiner Maß Bier saß, zu: »Peter, setz dich zu uns! Wir sind in Kirchberg eine große Familie und schließen niemanden aus. Besonders freuen wir uns über liebe Gäste. Und wenn eine Dame aus der Stadt so bildsauber ist …«

Eva Spranger hörte seine schmeichelnden Worte gar nicht, sondern schaute aufmerksam dem Mann entgegen, der nun mit seinem Maßkrug an den Stammtisch kam.

»Ich bin der Peter Winkler«, stellte er sich vor, »Bauer auf dem vorletzten Hof an der Straße nach Eckern hinaus.«

Der Tannberg hatte schon vier Maß durch die Kehle gejagt, und auch die Nähe der Spranger-Eva machte ihn rauschig. Also verbesserte er den Peter großmütig: »Von wegen Bauer! Fräulein Eva, unser Peter ist nicht nur stinkreich, sondern auch ein Musterbauer, der besonders viel von der Landwirtschaft versteht. Dazu ein ganz besonders lieber Kerl, zu allen freundlich, hilfsbereit. Und ledig!«

»Halt den Mund!«, fuhr nun Josef Sturm unwillig auf. Er betrieb mit seiner Frau, der Agnes, einen der beiden Kramerläden. »Wir hocken im Wirtshaus, da hat keiner Vorrechte. Den Peter musst du net anbieten, als wenn du auf dem Viehmarkt wärst! Es wird bestimmt einen Grund haben, warum dein Freund Peter noch kein Weiberl gefunden hat!«

Der Wirt tönte lachend von der Schank her: »Ärgere dich net, Josef! Der Peter ist halt in allem gescheiter als du. Wenn der ein Glas Milch trinken will, heiratet er net gleich. Ich will sagen, kauft er keine Kuh. Und so …«

Er wurde verlegen, verhaspelte sich beim Reden, aber zu seinem Glück gingen die weiteren Worte ohnehin im Protestgeschrei unter.

Eva Spranger neigte sich vor, um zu Peter Winkler am Tischende schauen zu können.

»Und warum heiraten Sie wirklich nicht? Sie sind doch kein Frauenfeind, oder?«

Dem taugte es überhaupt nicht, vor all den Neugierigen über seine persönlichen Probleme zu sprechen, und so antwortete er recht verhalten: »Bei leichtfertigen Liebschaften ist noch nie viel Gutes herausgekommen. Dafür lohnt es sich kaum, die Zeit zu vertrödeln. Und leider gibt es auf dem Dorf kaum mehr Dirndl zum Heiraten.«

»Faule Ausreden!«, rief Josef Sturm, der Kramer. »Die jungen Mannsbilder wollen ja nur die Gaudi. Wer heiraten will, findet allerweil noch eine! Ich hab meine Agnes …«

Wieder brach ein lustiger Tumult los, aber diesmal lachte man auf Kosten des Kramers.

Nur der Winkler-Peter sagte ernsthaft: »Mein Lieber, du bist auch kein Bauer, sondern ein Kramer. Die Frau eines ehrenwerten Kaufmanns will schnell eine werden, doch jede fürchtet, dass sie sich als Bäuerin bucklert arbeiten muss. Wenig Bargeld, kaum Freiheit, keinen Urlaub! Darum rennen sogar die Mägde in die Stadt. Unsere Bauerntöchter wollen bestenfalls auf dem Elternhof bleiben, sonst schauen sie nach einem Gutsherrn oder sonst einem Geldgestopften aus.«

»Versteh ich nicht«, sagte die Eva Spranger leise vor sich hin, mehr nicht.

Gleich darauf wurde sie recht lustig und spielte sich sogar ein bisserl kess in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Bald war die Stimmung wieder auf einem Höhepunkt. Der Stammer-Fritz kam mit dem Nachschenken kaum zurecht. Von seiner Theke her konnte er die Fremde genüsslich betrachten: Groß war sie, mit weiblichen Formen, wie sie einem Mann gefallen mussten. Das braune Haar glänzte vielleicht ein bisserl zu rötlich, die Farbe der Lippen musste auch nicht echt sein. Aber ihre Augen funkelten, als ob sie einem Mann zum Schöntun verlocken wollte.

Nicht einen, gleich alle, wie sie dort am Stammtisch hockten! Das wäre halt eine passende Wirtin für den »Heiligen Martin« gewesen! Mit ihr den ganzen Tag zusammenarbeiten, sie allerweil in der Nähe wissen, die Gäste betreuen und …

»Fritz!«, riss ihn eine scharfe Stimme aus seinen Tagträumen. »Schläfst du schon am helllichten Tag? Die Zwiebelwurst!«

Aus der Durchreiche schaute das zornrote Gesicht der Maria, der Stammer-Wirtin.

»Zwiebelwurst?«, fragte er verständnislos.

»Für den Bürgermeister! Oder meinst du, der könnt auch nur vom Träumen leben? Wie ich unseren Tannberg kenn, ist ihm eine doppelte Portion Wurst noch allerweil lieber als … Na ja, wir zwei sprechen uns noch.«

Je später der Abend, desto lustiger die Gäste. Und die Zechen stiegen so beachtlich, dass sogar die Wirtin milder gestimmt wurde. So fiel es kaum auf, dass Peter Winkler ziemlich bald auf seinen Hof heimging.

Eva schenkte ihm nur einen flüchtigen Blick. Sie ließ sich vom Bürgermeister etwas ins Ohr flüstern, wofür sie ihn nachher mit einer Rüge strafte.

»Frech wie alle Männer! Und je älter, desto ärger!«, verwies sie ihn, aber wirklich böse war sie bestimmt nicht.

Darum protestierte der Tannberg-Gerhard recht hoffnungsfroh: »Also, Fräulein Eva, gar so alt bin ich auch wieder nicht!«

Darauf antwortete sie nur mit einem Lächeln. Ohne besondere Überleitung verlangte sie: »Das muss sich ändern! Ihr seid alle per Du miteinander. Nur ich plag mich mit euren Familiennamen herum. Nach fast zwei Wochen Urlaub in Kirchberg steht mir beinahe schon das Heimatrecht zu! Falls es jemand noch nicht weiß: Ich heiße Eva!«

Nun ging die Gaudi erst richtig los, denn der Sturm-Josef nutzte die Abwesenheit seiner Agnes und getraute sich zu verlangen: »Ein Busserl zur Bruderschaft! Ganz in Ehren! Sonst geht nichts mit dem Du-Sagen!«

Diesem Ansinnen stimmten alle Männer zu, aber die Eva Spranger wehrte lachend ab. Sie war halt lustig und lebensfroh, aber sie war nicht von der leichtfertigen Art.

Fünf Minuten vor der Sperrstunde begleiteten sieben feuchtfröhliche Männer die Fremde zu ihrem Zimmer. Das heißt, bis zur Treppe durften sie mit. Dann eilte die Eva Spranger lachend die Stufen hinauf, winkte ihren Verehrern noch zu und sperrte sich in ihr Zimmer ein.

»Gute Nacht, Freunde«, rief sie durch die Tür.

Der Kramer versuchte aus Gaudi sein Glück, indem er verlangte: »Lass mich in die Kammer, Eva! Ich muss doch schauen, ob sich keiner bei dir unter der Bettstatt oder im Schrank versteckt hat!«

»Keiner!«, beruhigte sie ihn lachend. »Leider, leider!«

Die sieben Männer zogen ab. Was sie nicht mehr sehen konnten, was niemand ahnte: Eva Spranger saß auf ihrer Bettstatt, regungslos, wie erstarrt. Alle Fröhlichkeit war aus ihrem Gesicht gewichen. Der Glanz in ihren Augen war erloschen, die Mundwinkel zuckten abwärts.

Als eine halbe Stunde später der Stammer-Wirt mit seiner Frau zur Schlafkammer hinaufstieg, kam er am Zimmer der Eva Spranger vorbei. Er hielt die Maria am Arm fest, legte einen Finger an die Lippen und deutete zur Tür. Jetzt hörte auch sie es: Die stets so lustige, beinahe lärmend fröhliche Fremde aus der Stadt weinte.

***

Am nächsten Sonntag kam Peter Winkler nicht zum »Heiligen Martin«, und der Wirt erzählte der Eva vertraulich: »Der ist ein bisserl eigen. Bauern und Dienstleut müssen unter der Woche lang genug auf Wiesen, Feldern und im Wald hackeln. Darum wollen sie am Feiertag lieber ins Wirtshaus kommen. Der Peter ist dagegen zwar ein lieber, doch schlechter Gast. Kein Rauschzapfen, wenn du weißt, was ich mein.«

Am Nachmittag wurde der Eva das Lärmen in der Gaststube zu viel, und sie unternahm einen Spaziergang ins Eichental. Die Gemeinde hatte dort Bänke für Sommergäste aufgestellt. Eva Spranger setzte sich und schaute über das Land.

»Wie schön«, flüsterte sie.

Als hinter ihr Schritte hörbar wurden, fuhr sie zusammen.

»So ein Zufall, dass wir hier zusammentreffen«, sagte Peter Winkler.

»Grüß dich … wie heißt du?« Eva hielt ihm die Hand entgegen.

»Peter. Winkler-Peter«, antwortete er. »Ich bin der Bauer mit dem Hof an der Straße nach Eckern.«

»Ah, jetzt erinnere ich mich wieder. Du hast dich neulich abends ziemlich bald davongeschlichen.«

Das ließ der Peter nicht gelten.

»Ein rechter Bauer hat auf seinem Hof allerweil genug Arbeit, und wenn er die halbe Nacht im Wirtshaus hockt, taugt er am nächsten Tag wenig. Darum bin ich heimgegangen. Außerdem gefällt mir die verrauchte Luft nicht grad...

Erscheint lt. Verlag 7.9.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-6502-6 / 3751765026
ISBN-13 978-3-7517-6502-2 / 9783751765022
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