Meisterhaft zurück? (eBook)
306 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-6332-4 (ISBN)
Fred Erikson ist das Pseudonym eines Leverkuseners, der Zeit seines Lebens sehr interessiert an Sport ist. Vor allem an Fußball. Als Anhänger von Bayer 04 Leverkusen stand er, wie so viele andere Bayer-Fans auch, mehrfach kurz vor der Erfüllung eines Traums: Dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft durch Bayer 04. Wie gesagt: kurz davor ... VOR der Saison 2023/2024 hat Erikson im Roman 'Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte' die dann in der Realität tatsächlich erfolgte Meisterschaft vorhergesagt. Jetzt folgt der Roman 'Meisterhaft zurück?' Und damit eine neue Vorhersage? Mann wird sehen, wie sich die Werkself national und international schlägt. Erikson ist optimistisch. Sein Freundeskreis auch ...
Fred Erikson ist das Pseudonym eines Leverkuseners, der Zeit seines Lebens sehr interessiert an Sport ist. Vor allem an Fußball. Als Anhänger von Bayer 04 Leverkusen stand er, wie so viele andere Bayer-Fans auch, mehrfach kurz vor der Erfüllung eines Traums: Dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft durch Bayer 04. Wie gesagt: kurz davor ... VOR der Saison 2023/2024 hat Erikson im Roman "Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte" die dann in der Realität tatsächlich erfolgte Meisterschaft vorhergesagt. Jetzt folgt der Roman "Meisterhaft zurück?" Und damit eine neue Vorhersage? Mann wird sehen, wie sich die Werkself national und international schlägt. Erikson ist optimistisch. Sein Freundeskreis auch ...
Spieltag 18: H, Mönchengladbach
Wochenende. Und mal wieder ins Stadion.
Nun gut: „mal wieder“ war dezent untertrieben.
Mainz, Mönchengladbach und in drei Tagen das nächste Heimspiel in der Champions League.
„Eigentlich können wir uns direkt ins Lindner-Hotel einquartieren, da wir gefühlt sowieso fast jeden Tag hier sind. Ich finde das eine überragende Idee. Es ist auch gar nicht so teuer, wie man denkt“, merkte Holger am Morgen des Mönchengladbach-Spieltags beim Frühstück ganz nebenbei an.
Babs verschluckte sich beim Kaffeetrinken und spuckte die heiße Flüssigkeit auf ihr belegtes Brötchen.
„Ich glaub, ich spinne. Ins Lindner-Hotel? Wegen Fußball? Das könnte dir so passen, mein Lieber.“
Holger grinste nur.
„Ich könnte auch in der Schwadbud übernachten. Die Sessel und Sofas im hinteren Bereich sind auch sehr bequem.“
Babs tippte sich an die Stirn.
„Du bist bekloppt. Das Gute ist: Ich weiß, dass du nicht allein so einen Schaden hast. Wenn ich Bunny oder Tom fragen würde, wären die zu 100 Prozent sofort dabei.“
„Zu 200 Prozent!“
Babs musste lachen.
Das Gespräch wurde am Nachmittag in der Schwadbud-Runde noch mal wiedergegeben, sogar noch in einer etwas überzogenen Version.
Babs liebte es, ihren Mann hochzunehmen; seine Marotten auszuschmücken.
Holger nahm diese Vorliebe seiner Holden mit Humor, wusste er doch, dass sie es nicht böse meinte.
Nachdem alle Getränke und Essen bestellt hatten, wandte sich Babs an die Gruppe.
„Ich muss Euch von Holgers neuester Schnapsidee berichten.“
„Ich liebe diese Geschichten“, meinte Reni und lehnte sich entspannt zurück.
„Hört zu: Holger will sich mit Bunny und Tom für diese Woche ins Lindner-Hotel einbuchen, weil die Spiele vom Bayer so eng beieinander liegen.“
Bunny starrte Holger an; Tom kratzte sich am Kopf und schien zu überlegen, ob er gerade richtig gehört hatte.
„Das ist die beste Idee, die du seit langem hattest, du Honk“, brüllte Bunny, stiefelte zu Holger und umarmte ihn fest.
Tom sprang von seinem Stuhl und schloss sich den beiden an.
Babs war verwirrt.
Das lief hier gerade ganz anders, als sie es sich ausgemalt hatte.
„Vielleicht haben wir sogar ein Zimmer, aus dem wir direkt auf den Rasen schauen können“, so der nun auch vollkommen euphorisierte Tom.
Auch Holger war total überrumpelt von den Ausbrüchen seiner Kumpels. Gleichzeitig wuchs in ihm plötzlich die Überzeugung, dass sie zu dritt wirklich die paar Nächte im Lindner würden nächtigen können. Warum eigentlich nicht?
Als er Babs anschaute, wusste sie sofort, was in seinem Kopf umherging.
"Nein, das meinst du jetzt nicht wirklich ernst, Holger!“
Alarmstufe gelb. Das Nennen seines Vornamens war die Vorstufe von Ärger. Noch alarmierender wäre es gewesen, hätte sie ihn mit Vor- UND Nachnamen angesprochen.
In diesen Momenten halfen in der Regel nur Schweigen und ein strategischer Rückzug.
Aber jetzt stand das Alarmsignal erst mal nur auf Gelb. Damit konnte man noch arbeiten. Erst recht, wenn einem in Bunny und Tom so kompetente Unterstützung zur Seite stand.
Oder auch nicht.
„Hast du schon gebucht, Holgi?“
Tom zappelte vor seinem Freund herum.
Holger schüttelte den Kopf.
„Das müssen wir zusammen besprechen.“
Bunny dachte derweil schon weiter.
„Nehmen wir Vollpension? Wenn schon, denn schon!“
Babs vergrub derweil ihren Kopf in ihren Armen, die sie auf den Tisch gelegt hatte.
„Ich fasse es echt nicht. Hätte ich doch nichts gesagt, ich Schaf. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass dieses Bekloppten-Trio so darauf abfährt“, sagte Babs zu Reni und seufzte verzweifelt.
„Ehrlich gesagt: Das hättest du schon ahnen können. Du kennst die drei doch bestens. So eine Idee kann bei den drei Hirnis doch nur zünden. Und den Zünder hast du eben selbst wunderbar vor ihnen ausgebreitet“, erklärte Reni.
„Ich weiß, ich weiß. Wenn Holger weg ist, müssen Mutti und du bei mir einziehen. Dann machen wir eine halbe Mädels-Woche. Was die Jungs können, können wir schon lange.“
Mutti hatte von Babs´ Idee nichts mitbekommen. Sie sprach mit einer jungen Frau, die neben ihr saß. Die beiden waren anscheinend in eine heiße Diskussion verwickelt, so lebhaft, wie sie miteinander sprachen.
Babs bekam nur den Satz „Josie, so kannst du das nicht sehen, das ist zu einfach“ mit, wollte sich aber nicht einmischen, um Mutti ihre Idee zu unterbreiten. Dafür gab es gleich noch Zeit.
Derweil hatten Holger, Bunny und Tom ihren Aufenthalt im Lindner schon weiter konkretisiert: Sie hatten online eine Zimmerverfügbarkeitsanfrage gestellt, die nach nur zwei Minuten schon beantwortet wurde.
„Sie haben noch ein Zimmer für drei frei. Es klappt also“, rief Bunny und klatschte seine Kumpels ab.
„Und der Preis ist okay, wenn natürlich nicht gerade günstig. Aber wann machen wir so was schon mal. Das ist einmalig“, war auch Tom nicht mehr zu bremsen.
„Nehmen wir uns Urlaub für die drei Tage? Dann können wir mal richtig Wellness machen“, kam Bunny mit dem nächsten Vorschlag.
„Geile Idee, Bunny“, bejubelte Tom den Vorschlag mit einem High Five mit seinem Kumpel.
Babs bestellte sich einen Schnaps.
„Ich weiß: Alkohol ist keine Lösung. Aber diesen Schwachsinn, der hier gerade passiert, ertrage ich nicht anders. Schau dir die drei doch an. Sie sind wie Kinder“, sagte sie zu Reni.
„Erstaunlich und irgendwie auch nicht erstaunlich ist, dass Walt sich da gar nicht einschaltet“, meinte Reni mit Blick auf den komplett unbeteiligt wirkenden Pragmatiker.
„Walt ist raus aus der Sache; er hat nur noch Augen für Angela. Ich glaube, mit den Jungs jetzt drei Nächte wo auch immer zu verbringen, wäre das Letzte, was er jetzt wollte“, begründete Babs das Verhalten des notorischen Pessimisten.
Der hatte in der Tat nur Angela im Sinn.
So vergingen die Minuten in der Schwadbud wie im Flug.
Zumindest für die allermeisten aus der Truppe.
Das Spiel gegen Mönchengladbach, gegen das man im Hinspiel ein glückliches Remis geholt hatte, gestaltete sich ebenso kurzweilig.
Die Gäste präsentierten sich unerwartet schwach, was vielleicht auch an der Stärke, die Bayer heute an den Tag legte, lag. Immer waren die Alonso-Schützlinge einen Schritt schneller am Ball, bissiger in den Zweikämpfen, entschlossener im Abschluss.
Mönchengladbach wirkte müde.
So fiel das 1:0 durch Terrier nach 12 Minuten schon fast folgerichtig. Der Franzose bekam am Strafraumrand den Ball, stand mit dem Rücken zum Tor, drehte sich blitzschnell und platzierte die Kugel ansatzlos in den linken Winkel.
Als der Stürmer seine Pfeilwurf-Jubelgeste zeigte, imitierten ihn Hunderte auf den Tribünen.
Tom, Bunny, Holger, Reni und Babs waren auch dabei. Mutti versuchte sich ebenfalls daran, zeigte aber vom Bewegungsablauf her alles andere, nur keinen Dartwurf.
Die anderen lachten sich scheckig.
„Ich spiele halt kein Dart, ihr Klugscheißer“, maulte sie.
Bunny nahm sie in den Arm.
„Wir haben dich trotzdem lieb“, sagte er grinsend.
Mutti konnte zehn Minuten nach dem 1:0 wieder üben, denn Terrier hatte erneut getroffen. Dieses Mal mit dem Kopf, nachdem Wirtz einen Freistoß genau in die Bewegung des Neuzugangs gezirkelt hatte.
„Mutti: du lernst schnell“, lobte Holger die nun zumindest in Ansätzen dem Dart ähnelnden Bewegung.
Als der Name des Torschützen dreimal gebrüllt worden war, setzten sich die acht erst mal hin.
„Ich bin platt. Das eine Bier war eben wohl zu viel“, stellte Bunny fest. Ein leiser Rülpser verließ seinen Mund.
Tom und Holger nickten zustimmend.
Kurz vor der Pause fiel sogar noch das 3:0, erzielt von Wirtz, der sich elegant durch den Strafraum gedribbelt hatte und dann sogar noch die Übersicht besaß, den Ball in die nicht vom Keeper besetzte Ecke zu schießen.
Besser konnte die Stimmung im Fast-Derby aus Sicht der Bayer-Fans nicht sein: Ein bäriges Spiel der eigenen Mannschaft, eine 3:0-Führung zur Pause.
„So, gleich fünfmal wechseln, sodass die Jungs sich bis Mitte der Woche erholen können. In der Champions League wird es härter für uns“, gab Walt zu bedenken, himmelte danach direkt wieder Angela an, die aber auch nur Augen für Walt hatte.
„Warum gehen die überhaupt ins Stadion, wo sie sich doch gegenseitig nur selbst anschauen. Das ist doch rausgeworfenes Geld“, flüsterte Mutti zu Reni.
Reni lachte.
„Frag sie doch mal.“
Mutti schüttelte heftig den Kopf.
„Nee, lass mal. So wichtig ist mir das nun doch nicht.“
Zur Pause machte sich die Hälfte der Truppe auf den Weg Richtung Toiletten; Walt und Angela wollten sich in der Umlaufebene ein wenig die Beine vertreten.
Aus dem „ein wenig“ wurde letztlich „ein wenig mehr“, denn die beiden kamen erst 20 Minuten nach Wiederanpfiff zurück auf ihre Plätze.
„Wo wart ihr so lange?“, wollte Reni von Walt wissen.
„Och, nirgends“, antwortete Walt und wechselte seine Gesichtsfarbe zu einem leuchtenden Rot.
Reni beschloss, nicht weiter nachzufragen.
Da das Spiel schon längst wieder lief, hatte auch kein anderer aus der Gruppe Interesse, den beiden Turteltauben auf den Zahn zu fühlen.
Dabei passierte in der zweiten Hälfte nicht mehr viel, abgesehen vom „Anschlusstreffer“ der Elf vom Niederrhein drei Minuten vor dem Ende.
Die Partie war...
Erscheint lt. Verlag | 22.8.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
Schlagworte | Alonso • BayArena • Bayer 04 Leverkusen • Deutsche Meisterschaft • Fußball • Leverkusen • Werkself |
ISBN-10 | 3-7598-6332-9 / 3759863329 |
ISBN-13 | 978-3-7598-6332-4 / 9783759863324 |
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