Julia Ärzte Spezial Band 24 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2634-0 (ISBN)
ZU REICH ZUM VERLIEBEN? von MARION LENNOX
'Willkommen unter den Lebenden', hört Philippa, als sie erwacht und ihrem Lebensretter in die Augen sieht: Flying Doctor Riley Chase - der sie total verwirrt. Gibt er ihr doch das Gefühl, einfach nur eine begehrenswerte Frau zu sein und nicht die reiche Promi-Erbin ...
DR. BARRETTS GEHEIMNIS von LILIAN DARCY
Schon zwei Jahre lang sind Flugärztin Christina und Joe Barrett ein Liebespaar - allerdings nur eine Woche im Monat, wenn sie Seite an Seite im australischen Outback Leben retten. Aber jetzt will Christina mehr. Sie sehnt sich nach einer Familie und stellt Joe ein Ultimatum ...
HERZENSEINSATZ IN CORNWALL von JOANNA NEIL
Seit Sarah bei den fliegenden Notärzten Cornwalls mit ihrer Ex-Jugendliebe James zusammenarbeitet, spürt sie, dass die Gefühle für ihn längst nicht erloschen sind. Doch die Angst vor einer erneuten Enttäuschung ist groß. Da stürzt ein Kind in einen Schacht. James und Sarah eilen als Retter vor Ort ...
Die Australierin Lilian Darcy hat einen abwechslungsreichen Weg hinter sich. Sie studierte Russisch, Französisch und Sprachwissenschaften und ging nach ihrem Abschluss als Kindermädchen in die französischen Alpen. Es folgten diverse Engagements am Theater, sowohl auf der Bühne als auch als Drehbuchautorin. Später hat Lilian Darcy als Lehrerin für Französisch und Englisch gearbeitet, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen und in die Computerbranche einzusteigen. Sie schrieb Computerprogramme, bis Sie Ihren Mann, einen New Yorker Schriftsteller, heiratete. Heute leben die Autorin und ihr Mann mit ihrer Tochter und ihren drei Söhnen in New South Wales, Australien. Lilian Darcys erster Roman wurde 1981 veröffentlicht. Seitdem hat sie mehr als 70 Liebesromane geschrieben. Sie wurde für ihre Romane 'Der Prinz von Aragovia' und 'Schicksalhaftes Wiedersehen' für den RITA-Award nominiert, den wichtigsten Preis für Liebesromane in den USA.
1. KAPITEL
Die Nacht schien sich endlos lang dahinzuziehen. Dr. Riley Chase hatte das Kreuzworträtsel fast komplett gelöst und trank nun schon die dritte Tasse Kaffee, während er an seinem Schreibtisch saß. Er hatte Bereitschaftsdienst bei Flight-Aid, der Flugrettung von New South Wales North Coast, was ziemlich langweilig sein konnte, wenn sich nichts ereignete.
Riley checkte nochmals seine E-Mails, die auch sein Kollege Harry, der Pilot, bekam. Ah, zwei neue Nachrichten. Die erste kündigte die Ankunft seiner Tochter an, die andere war ein Notruf: Eine junge Frau war zu weit ins Meer hinausgeschwommen und nicht mehr zurückgekehrt. Das hieß, sie mussten sich beeilen.
Riley sprang von seinem Stuhl auf und stieß dabei die Kaffeetasse um.
Millionärstochter begeht Selbstmord!
Pippa konnte die Schlagzeilen der englischen Klatschpresse schon vor sich sehen, während sie im Meer trieb und um ihr Leben kämpfte. Seit Stunden war sie bereits im Wasser, keine Hilfe in Sicht. Vor Kälte konnte Pippa kaum noch ihre Füße spüren, und die Angst, dass sie irgendetwas von unten packen könnte, schnürte ihr die Kehle zu.
Phillippa Penelope Fotheringham, Alleinerbin der Fotheringham-Fast-Food-Kette, begeht Selbstmord, nachdem ihr Verlobter sie verlassen hat!
Wieder taten sich die hässlichen Zeilen vor ihrem inneren Auge auf, und Pippa trat weiter Wasser. Nein, sie durfte nicht aufgeben, diese Genugtuung gönnte sie Roger nicht!
„Bist du sicher, dass sie sich das Leben nehmen wollte?“, fragte Riley zweifelnd, während er vom Helikopter auf die aufgewühlte See hinunterblickte. „Vielleicht ist sie nur zu weit hinausgeschwommen und hat es dann nicht mehr zurückgeschafft.“
„Ihr Verlobter hat sie kurz vor der geplanten Hochzeit mit einer anderen betrogen. Ist das nicht Grund genug für eine Kurzschlussreaktion?“
Harry Toomey flog in parallelen Linien am Riff entlang. Mit in der Maschine saß die Rettungssanitäterin Cordelia, die Dritte im Team. Die See war jedoch so aufgewühlt, dass selbst im hellen Scheinwerferlicht des Helikopters ein Mensch kaum auszumachen wäre.
„Weißt du, wie sie heißt?“, fragte Riley weiter.
„Phillippa Penelope Fotheringham.“
„Wow, was für ein Name. Und wie lange wird sie schon vermisst?“
„Seit mindestens fünf Stunden.“
„Fünf Stunden!“
„Sie war gestern Abend auf ’ner Beachparty“, erklärte Harry. „Und als die Party dann vorüber war, haben die Jungs von der Aufsicht ein Bündel Kleidungsstücke am Strand gefunden, sogar mit Geldbörse drin und Zugangskarte fürs Hotel. Wir wissen nicht genau, wann sie ins Wasser gegangen ist. Ob schon in der Dämmerung oder erst ’ne Weile später.“
Riley runzelte die Stirn. „Wenn sie wirklich schon seit fünf Stunden im Wasser ist, dann sieht es schlecht aus.“
Darauf sagte Harry nichts mehr, denn die Crew kannte solche Fälle nur zu gut. Immer wieder kam es vor, dass Menschen von den steilen Klippen stürzten oder viel zu weit aufs offene Meer hinausschwammen und es dann nicht mehr zurück zum Strand schafften. Am Schlimmsten war es für Riley und sein Team, wenn sie nur noch den toten Körper des Vermissten bergen konnten.
„Woher willst du wissen, ob sie überhaupt noch draußen ist?“, wandte Riley ein. „Vielleicht ist sie ja mit irgendeinem Typen ins Hotel gegangen und amüsiert sich jetzt gerade.“
Harry schüttelte den Kopf. „Kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist einunddreißig, auf der Party waren sonst nur Teenager. Und sie hat die Hochzeitssuite im Sun-Spa-Resort gebucht, wo sie mit ihrem Liebsten Flitterwochen machen wollte. Der Cop, der sich dort nach ihr erkundigt hat, hat ihren Reisepass im Safe gefunden. Sogar die Telefonnummer ihrer Eltern war dabei, die er dann gleich angerufen hat. Sie ist Engländerin, und es sieht ganz danach aus, als hätte ihr Herzblatt sie kurz vor der Hochzeit sitzen lassen. Darum ist sie wohl allein hierhergekommen.“
Harry zuckte die Schultern. „Du weißt schon, Liebeskummer, Jetlag, vielleicht noch jede Menge Alkohol, und schon ist es passiert.“
„Der Kerl ist es nicht wert, dass sie sich für ihn umbringt“, brummte Riley und blickte weiter angestrengt nach unten. „Komm schon, Sweetheart, wo bist du?“ Selbst wenn die junge Frau tot sein sollte, wollte Riley sie unbedingt finden, denn für Angehörige war es schrecklich, über das Schicksal eines Vermissten im Ungewissen zu bleiben.
„Was war das eigentlich für eine seltsame Mail, die vor dem Notruf reinkam?“, fragte Harry unvermittelt.
Eine unbequeme Frage, die Riley gerne umgangen hätte. Natürlich hatte Harry diese E-Mail auch gesehen, da sie an das ganze Flight-Aid-Team gegangen war.
„Nun sag schon, wer um alles in der Welt ist Lucy?“, hakte Harry nach, als Riley nicht reagierte. „Sie schreibt, sie kommt am Freitag.“
Na, du weißt es aber ganz genau! dachte Riley grimmig. Gleichzeitig war ihm klar, dass es keinen Sinn hatte, Harry etwas vorzumachen. „Sie ist meine Tochter“, sagte er, und die Worte klangen selbst in seinen Ohren fremd. Er kannte Lucy nicht, hatte sie noch nie gesehen.
„Im Ernst?“ Harry flog eine Wende und leitete die nächste Schleife ein. Dann grinste er breit. „Unser Dr. Lonely hat ’ne Tochter – ist ja nicht zu fassen. Wie alt ist sie denn?“
„Achtzehn.“
„Achtzehn!“ Harry und Cordelia sahen Riley völlig entgeistert an. „Und du bist wie alt – achtunddreißig? Mann, da hast du aber lange dichtgehalten.“
Dichthalten kann man es wohl nicht gerade nennen, dachte Riley düster. Bis vor Kurzem hatte er ja selbst nichts von Lucys Existenz gewusst. Vor drei Monaten hatte sie ihn zum ersten Mal per E-Mail über seine Job-Adresse kontaktiert, die sie wohl über die Flight-Aid-Webseite herausgefunden hatte.
Sind Sie der Riley Chase, der vor neunzehn Jahren mit meiner Mutter Marguerite zusammen gewesen ist?
Als er das gelesen hatte, war es Riley abwechselnd heiß und kalt geworden. Deshalb also hatte Marguerite damals mit ihm Schluss gemacht. Weil sie schwanger von ihm gewesen war und es ihm nicht hatte sagen wollen. Riley hatte Lucy sofort geantwortet und danach noch mehrmals versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen, doch sie hatte sich nicht mehr gemeldet. Bis vor einer Stunde.
Komme am Freitagnachmittag in Sydney an. Kann ich ein paar Tage bei dir bleiben?
Riley verdrängte die Gedanken, denn er musste sich jetzt voll auf seinen Einsatz konzentrieren. Der Helikopter kreiste über dem Wasser, und Riley und die sechzigjährige Cordelia, die gerade unter einer starken Erkältung litt, hielten angestrengt nach der Vermissten Ausschau.
Aber da unten war nichts außer dunkle Wellenberge.
Da war ein Licht, dort drüben bei den Klippen!
Pippa trat keuchend Wasser und reckte sich, so hoch sie konnte, um über den nächsten Wellenkamm zu spähen. Ein Helikopter zog dort oben seine Kreise. Ob man nach ihr suchte? Und kam die Maschine näher oder entfernte sie sich eher?
„Halte durch!“, befahl Pippa sich selbst und trat mit den letzten Kräften Wasser, um nicht in der Tiefe zu versinken. Ihre Füße spürte sie schon gar nicht mehr, sie waren in der Kälte taub geworden. „Du musst es schaffen, du musst es einfach schaffen …“
„Wenn sie sich wirklich umbringen wollte, ist sie bestimmt längst tot und wahrscheinlich auch schon untergegangen“, meinte Harry frustriert, da weit und breit nichts von einer Frau zu sehen war.
„So schnell geben wir nicht auf, wir suchen weiter“, erwiderte Riley entschlossen. „Lass uns noch mal nachdenken, vielleicht kommen wir dann drauf, wo sie sein könnte. Wann genau hat sie im Hotel eingecheckt?“
„Etwa um halb acht.“
„Dann ist sie vielleicht um acht ans Meer, was bedeutet, dass …“
„Die Party hat erst um zehn Uhr angefangen“, fiel Harry ihm ins Wort. „Also kann sie erst nach zehn ins Wasser gegangen sein.“
„Und wenn sie gar nicht auf der Party war? Es war Sonntagabend, und der Strand war voller Leute. Da können leicht ein paar Kleidungsstücke rumliegen, ohne dass es jemand merkt. Nehmen wir mal an, sie ist schon um acht ins Wasser gegangen, dann muss sie jetzt viel weiter nördlich sein und kämpft vielleicht verzweifelt um ihr Leben.“
„Ihre Mutter glaubt, sie wollte sich das Leben nehmen. Aus Liebeskummer, sagt sie.“
Riley verzog das Gesicht. „Was weiß denn deine Mutter über dich?“
„Riley hat recht, wir sollten es versuchen“, warf Cordelia ein, die sich wegen ihrer starken Erkältung elend fühlte und bisher kaum ein Wort gesprochen hatte. „Wenn sie schon um acht ins Meer gegangen ist, kann sie sich unmöglich in diesem Areal befinden.“
„Also gut, ich funke Bernie an.“ Harry nahm Kontakt zu dem Kollegen auf und bat ihn, die erwartete Position zu errechnen. Gleich darauf kam das Ergebnis. „Einen halben Kilometer weiter nördlich und viel näher am Strand. Also, los!“
Pippa war unendlich müde und hatte keine Kraft mehr. Aber da war immer noch der Helikopter – jetzt kam er sogar näher, oder bildete sie sich das nur ein?
Wenn man tatsächlich nach ihr suchte, musste sie sich auf der Stelle irgendwie bemerkbar machen. Pippa mobilisierte ihre letzten Kräfte und reckte ihre Hand nach oben. Sie musste winken, damit man sie sehen konnte.
Du schaffst es! spornte sie sich selbst im Stillen an. Halt durch, nur noch ein paar...
Erscheint lt. Verlag | 28.9.2024 |
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Reihe/Serie | Julia Ärzte Spezial |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Arztroman • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Ärzte Spezial • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband |
ISBN-10 | 3-7515-2634-X / 375152634X |
ISBN-13 | 978-3-7515-2634-0 / 9783751526340 |
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