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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 71 (eBook)

3 Western in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6535-0 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 71 - G. F. Unger
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3 spannende Westernromane lesen und sparen!
G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2560 bis 2562:
2560: Heiße Sättel
2561: Kriegsfährte
2562: Der Marshal
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Im Trail City Saloon ist noch eine Menge Betrieb. Es wird überall Karten gespielt, aber auch gewürfelt. An der langen Bar stehen die durstigen Kehlen. Mädchen streichen umher wie schmeichelnde Katzen. Am Klavier sitzt ein langhaariger Bursche, der wahrscheinlich wirklich mal ein erstklassiger Künstler war – bis er zum Säufer wurde.

John Bannister findet am Ende der Bar einen freien Platz, und er wirkt sehr bescheiden, friedlich, abwartend, ganz wie ein Fremder in einem fremden Revier.

Links neben ihm öffnet sich eine Tür, an der ein Schild angebracht ist, auf dem zu lesen ist: Privat.

Eine Frau tritt aus diesen Privaträumen, hält inne und starrt auf Bannister, der jäh den Kopf wendet, so als hätte ihn jemand berührt oder seinen Namen gerufen.

In seinen Augen ist nur einen kurzen Moment lang der Ausdruck von Überraschung. Dann lächelt er und zeigt unter seinem dunklen Sichelbart blinkende Zahnreihen.

»Hey, Molly«, sagt er, »das ist aber eine Überraschung. Ich freue mich sehr, dich zu sehen. Und du bist noch schöner geworden.«

Sie tritt langsam aus dem Türrechteck und zieht die Tür hinter sich zu, verharrt noch einmal zwei Atemzüge lang und bekommt sich unter Kontrolle.

Ja, sie ist mehr als überrascht. Es traf sie mitten ins Herz, ihn so unerwartet in ihrem Saloon zu sehen.

Langsam tritt sie zu ihm. Da er am Schanktischende verharrt, nimmt sie den Platz hinter dem Schanktisch ein. Als einer der Barkeeper kommt, sagt sie: »Schon gut, Charley. Dies ist mein persönlicher Gast, schon gut.« Sie holt eine Flasche unter der Bar hervor und füllt wortlos zwei Gläser.

Und erst als sie sich zutrinken, sagt sie: »Nun, hinter wem bist du denn jetzt wieder her, John Bannister, du verdammter Kopfgeldjäger?«

Die beiden letzten Worte spricht sie nicht böse, sondern mit einem Klang von bitterer Resignation.

Er lächelt immer noch blinkend und sagt: »Ich trinke auf deine Schönheit, Molly, auf deine grünen Augen und dein goldenes Haar, auf deinen wunderbaren Körper, an den ich mich in vielen Nächten erinnert habe – in einsamen Nächten.«

»Auf rauchigen Fährten«, spricht sie kehlig und leert das Glas mit einem Ruck.

Als sie ihre leeren Gläser hinstellen, werden Mollys Augen einen Moment schmal und zu richtigen Katzenaugen.

»O verdammt«, murmelt sie, »warum kommst du hierher und wieder in mein Leben? Warum bist du nicht zumindest tausend Meilen weit weg von hier?«

Und weil er nichts erwidert, nur blinkend lächelt, da fügt sie hinzu: »Oder hast du etwa gewusst, dass ich jetzt hier lebe und diesen Saloon besitze?«

Er schüttelt den Kopf und fragt zurück: »Hätte ich sonst mein Gepäck ins Hotel gebracht und nicht gleich zu dir, Grünauge?«

Nun nagt sie an ihrer Unterlippe. Ihre Augen funkeln vor Zorn. Ja, sie stampft sogar hinter der Bar mit dem Fuß auf.

In ihr jagen sich jetzt viele Gefühle und Gedanken. Die Erinnerungen sind nun wieder in ihr – gute und schlechte. Und die ganze Zeit starrt sie in seine dunklen Augen.

»O verdammt«, knirscht sie, »du wirst wieder eine Weile bei mir im Bett liegen, meine Zärtlichkeiten bekommen und bald wieder verschwinden. Und ich werde wieder die dumme Gans sein, die ...«

»Du wirst nie eine dumme Gans sein«, unterbricht er sie. »Du wirst stets eine unabhängige Katze sein, der man ihre Freiheit lassen muss. Wie kommt es, dass kein anderer Mann bei dir im Bett liegt an meiner Stelle?«

Nun funkelt der Zorn stärker in ihren Augen. Und ihre Antwort klingt fauchend.

»Weil ich immer wieder herausfinde, dass keiner so ist wie du, John Bannister, keiner. Und manchmal verspüre ich so etwas wie Hass gegen dich. Ich werde meinen Hausburschen zum Hotel schicken, damit er dort deine Siebensachen holt. Und dann soll er dir meine Badewanne mit Wasser füllen. Ich glaube, du stinkst nach Pferd, nach Schweiß, Staub, Feuerrauch und ...«

✰✰✰

Es ist drei Tage später und bereits Nachmittag, als der Marshal von Trail City Besuch von John Bannister bekommt, den man hier für einen durchreisenden Berufsspieler hält, einen alten Freund von Molly McLaine, der bei ihr wohnt und offenbar auch ihr derzeitiger Liebhaber ist.

Town Marshal Al Johnstone ist ein hagerer Mann mit einem langen Pferdegesicht, ein Mann mit einer rauchigen Vergangenheit, den sich die Bürger der Stadt anwarben, damit er sie vor dem Bösen beschützt.

Er hockt hinter einem narbigen Schreibtisch, hat sich im Sessel weit zurückgelehnt und seine Füße auf der Tischplatte liegen.

Als John Bannister eintritt, wird der Town Marshal sofort wachsam. Und deshalb nimmt er die Füße vom Tisch – nicht aus Höflichkeit, sondern um rasch aufspringen zu können.

Denn er spürt von Anfang an, dass dieser Spieler aus Mollys Saloon nicht als freundlicher Besucher kommt. Es geht von diesem John Bannister etwas aus, was den Marshal trifft wie ein kalter Hauch.

Alles in Al Johnstone ist plötzlich alarmiert. Das ungute Gefühl entsteht in seiner Magengegend.

Aber er knurrt: »Was wollen Sie, Spieler?«

John Bannister tritt an die Wand seitlich des Schreibtisches, an der einige alte und schon vergilbte Steckbriefe angeschlagen sind. Er studiert sie sorgfältig, und der Town Marshal fragt noch einmal, diesmal mit einem drohenden Klang in der Stimme: »He, was wollen Sie, Spieler? Und ich frage bestimmt nicht noch mal.«

John Bannister wendet sich ihm wieder zu, tritt näher und holt aus der Innentasche seiner Cordjacke einige zusammengefaltete Papiere heraus, die er dem Marshal auf den Tisch wirft.

»Das sind Steckbriefe«, sagt er, »die auch Sie mit der Bundespost erhalten haben. Warum wurden sie dort an der Wand nicht angeschlagen? Und warum können sich die Payne-Brüder in dieser Stadt frei bewegen wie unbescholtene Bürger? Sie tragen hier den Stern, Johnstone.«

Dieser erhebt sich nun grollend hinter dem Schreibtisch.

»He«, sagt er, »ich kenne keine Payne-Brüder. Und selbst wenn sie sich in meiner Stadt aufhalten sollten, hier liegt nichts gegen sie vor. Wenn sie sich irgendwo gegen das Bundesgesetz vergangen haben sollten, was geht mich das an? Ich bin kein US Marshal, auch kein Sheriff, nur ein kleiner Town Marshal, dessen Befugnisse ausschließlich innerhalb der Stadtgrenzen gelten. Was wollen Sie, Spieler?«

»Heften Sie diese Steckbriefe neben die alten da an die Wand«, erwidert Bannister ruhig.

»Den Teufel werde ich tun«, grollt der Town Marshal. »Und nun raus hier! Am besten verlassen Sie noch heute meine Stadt. Oder ich finde verdammt schnell einen Grund, Sie hinauszujagen.«

John Bannister nickt langsam. Er beugt sich über den Schreibtisch und nimmt von diesem wieder die zusammengefalteten Steckbriefe an sich, die der Town Marshal noch nicht entfaltet hat.

Er entfaltet sie und tritt an die Wand, spießt sie dort auf einige noch freie Nägel.

Als der Town Marshal bei ihm ist und ihn grollend an der Schulter herumreißen will, da gibt er nach – nein, er wirbelt herum und trifft ihn mit der Rechten genau auf den Gurgelknoten.

Es ist ein gnadenloser Schlag, der den Marshal fast umbringt.

Al Johnstone taumelt bis zur Wand, bekommt keine Luft mehr und greift sich ächzend mit beiden Händen an den Hals, als könnte er so seine Not lindern. Doch es wird nicht besser. Er glaubt, dass er erstickt oder sterben wird – und er vergisst den Revolver in seinem Holster.

Er rutscht mit dem Rücken an der Wand nieder, bis er hinter seinen angezogenen Knien hockt. Nur langsam wird es besser.

»Pass auf, du Hurensohn«, spricht Bannister zu ihm, »ich verstehe keinen Spaß, wenn sich jemand einen Stern anstecken lässt und gesuchten Mördern für schmutzige Dollars ein Asyl bietet. Wenn du etwas machst, was mir nicht gefällt, dann schicke ich dich mit den Payne-Brüdern in die Hölle.«

Al Johnstone ist ein harter Mann, und es geht ihm jetzt wieder etwas besser. Er kann sich sogar wieder erheben.

Doch er vergisst seinen Colt, obwohl Bannister ihm nun den Rücken zukehrt und das Marshal's Office verlässt.

Nein, Johnstone versucht nichts.

Denn er hat etwas gespürt, was er bisher noch niemals spürte, wenn er einem harten Mann gegenüberstand – nein, noch niemals. Es ist die absolute Gewissheit, dass er verlieren würde. Sein Instinkt sagt es ihm. Er spürte zu deutlich den Anprall einer gnadenlosen Härte.

Als Bannister verschwunden ist, keucht Johnstone immer noch. Und er denkt: Wer war das? Wer ist das? Warum verspürte ich plötzlich den Hauch von Todesgefahr? Verdammt, ich bin doch kein Feigling. Warum verspürte ich Furcht, nicht einfach nur Vorsicht, sondern kalte Furcht?

✰✰✰

Noch vor Nachtanbruch kommen die Payne-Brüder in die Stadt wie fast jeden Tag. Man kennt sie hier nur als die Baker-Brüder, die außerhalb von Trail City auf einer Siedlerstätte leben, die sie vor einiger Zeit für zweihundert Dollar kauften.

Man erzählt sich in der Stadt, dass bei ihnen noch einige andere Reiter leben und dass sie die Siedlerstätte in eine Ranch umwandeln wollen, sobald die Büffel vernichtet sind.

Als die Baker- oder Payne-Brüder vor dem Saloon anhalten und absitzen, sehen sie auf der...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6535-2 / 3751765352
ISBN-13 978-3-7517-6535-0 / 9783751765350
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