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H. C. Hollister 119 (eBook)

Er hieß Jesse Melody

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-7273-0 (ISBN)

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H. C. Hollister 119 - H.C. Hollister
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Zwischen Slade Dixon, dem Weideboss der Rope-Ranch, und Jesse Melody, der eine kleine Pferderanch in den Palo Duro Hills besitzt, besteht eine seltsame Freundschaft - seltsam deshalb, weil sie zwei so ungleiche Männer verbindet. Seitdem sie auf den Schlachtfeldern von Georgia begründet wurde, hat sie die Jahre überdauert. Nun aber scheint sie einen Riss zu bekommen, als sich der leichtfertige und verwegene Pirat Jesse Melody ebenfalls in Jenny Sloan verliebt, obgleich ihm der Ruf eines Schürzenjägers vorausgeht.
Nicht genug damit, tauchen unversehens auch die Schatten der Vergangenheit auf, zu neuem Leben erweckt von dem zwielichtigen Revolvermann John Pascoe. Er benutzt eine Episode aus den wilden Nachkriegsjahren, um Jesse Melody zu erpressen. Er ist darüber hinaus gerissen genug, um die Machtkämpfe der großen Ranches in den Llanos zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Die Freundschaft zwischen Slade Dixon und Jesse Melody spielt in den Plänen des verschlagenen Revolvermannes John Pascoe eine besondere Rolle ...

ER HIESS JESSE MELODY

Zwischen Slade Dixon, dem Weideboss der Rope-Ranch, und Jesse Melody, der eine kleine Pferderanch in den Palo Duro Hills besitzt, besteht eine seltsame Freundschaft – seltsam deshalb, weil sie zwei so ungleiche Männer verbindet. Seitdem sie auf den Schlachtfeldern von Georgia begründet wurde, hat sie die Jahre überdauert. Nun aber scheint sie einen Riss zu bekommen, als sich der leichtfertige und verwegene Pirat Jesse Melody ebenfalls in Jenny Sloan verliebt, obgleich ihm der Ruf eines Schürzenjägers vorausgeht.

Nicht genug damit, tauchen unversehens auch die Schatten der Vergangenheit auf, zu neuem Leben erweckt von dem zwielichtigen Revolvermann John Pascoe. Er benutzt eine Episode aus den wilden Nachkriegsjahren, um Jesse Melody zu erpressen. Er ist darüber hinaus gerissen genug, um die Machtkämpfe der großen Ranches in den Llanos zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Die Freundschaft zwischen Slade Dixon und Jesse Melody spielt in den Plänen des verschlagenen Revolvermannes John Pascoe eine besondere Rolle ...

Pinky Sparks war der Gehilfe des Barbiers in Amarillo und im Sattel alles andere als gewandt. Dass er trotzdem auf einem alten Mietstallklepper in den Hof der Rope-Ranch galoppiert kam, musste demnach eine besondere Bewandtnis haben. Der alte Matt Dumbridge, der mit seinem steifen Bein gerade aus dem Stall kam, wäre um ein Haar niedergeritten worden und fluchte ganz lästerlich. Im nächsten Moment hatte er den Gaul auch schon mit seiner schwieligen Pranke beim Kopfgeschirr erwischt und ihn zum Stehen gebracht, obwohl er dabei ein paar Schritte mitgerissen wurde.

»Zum Teufel, Pinky«, schnaubte er atemlos, »ist in Amarillo die Cholera oder die Pest ausgebrochen?«

Mit gerötetem Gesicht rutschte der Barbiergehilfe aus dem Sattel und kam schwankend auf die Füße.

»Keins von beiden«, keuchte er. »Aber jemand hat mir für diesen Ritt fünf Dollar gegeben.«

»Für diesen Ritt«, brummte Matt Dumbridge. »Aha!«

»Wollen wir wetten, dass ich weiß, wer dich geschickt hat, Pinky?«, fragte Jennifer Sloan, die aus dem Ranchhaus gekommen war.

Siegessicher schüttelte Pinky Sparks den Kopf.

»Können Sie gar nicht wissen, Miss.«

Jennifer Sloan, die Tochter des Ranchers, allgemein nur Jenny genannt, schloss die Augen bis auf einen schmalen Spalt. Offenbar kannte sie ihre Wirkung auf Männer gut genug, um sich auch bei dem rothaarigen Pinky ihres Erfolges sicher zu sein.

»Es gibt im ganzen Panhandle nur einen Mann, der verrückt genug ist, um für einen Ritt von Amarillo zur Rope-Ranch fünf Dollar hinauszuwerfen«, erklärte sie unbeirrt. »Du kommst von Jesse Melody, Pinky.«

Die Art, wie Pinky Sparks die Augen aufriss, war Hinweis genug.

»Na also«, sagte sie befriedigt. »Du hättest die Wette verloren. Und was will Jesse Melody?«

Pinky presste die Lippen aufeinander.

»Er hat mir eingeschärft, niemandem außer Slade Dixon etwas zu sagen. Slade wüsste dann schon Bescheid.«

»Also sitzt dieser verrückte Teufel wieder einmal in der Tinte«, seufzte Jenny Sloan. »Was hat er angestellt? Ist er wieder von Leslie Oakland eingesperrt worden?«

»Nein«, ächzte Pinky, »diesmal nicht. Aber ich darf es wirklich nicht sagen, Miss Jenny. Wo ist Slade Dixon?«

Jennifer Sloan schürzte die Lippen und erwiderte:

»Er ist mit Dad im Ranchbüro. Komm nur mit, Pinky. Ich werde dich zu ihm bringen.«

Matt Dumbridge grinste geradezu unverschämt, als die beiden in den Wirtschaftshof der Ranch einbogen. Wenn Jenny sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann führte sie es auch aus. Es war ganz klar, dass sie dabeibleiben würde, wenn der Barbiergehilfe seine Nachricht überbrachte. Alles, was mit Jesse Melody zusammenhing, fand ihr ungeteiltes Interesse.

Rancher Cyrus Sloan und sein Vormann Slade Dixon saßen über den Zählbüchern und Abrechnungen. Der Rancher war ein hagerer Mann, nur etwas über mittelgroß, mit krausem, grauem Haar. Niemand, der ihn so dasitzen sah, wäre auf den Gedanken gekommen, einen Krüppel vor sich zu haben. Und doch hätte Cyrus Sloan wahrscheinlich mit Freuden seinen linken Arm hergegeben, wenn er sich damit von einer Krankheit hätte freikaufen können, die ihn weit stärker behinderte als ein fehlendes Glied.

Schon von Jugend an litt Cyrus Sloan unter Asthma, aber mit zunehmendem Alter hatten sich die Anfälle von Atemnot immer häufiger gezeigt und schließlich so verstärkt, dass er nicht mehr in der Lage war, in den Sattel zu steigen. Sobald er irgendwie in Erregung geriet, zeigte sich der Luftmangel, der sich zuweilen bis zu regelrechten Erstickungsanfällen steigerte.

In klarer Erkenntnis von Ursache und Wirkung hatte sich Cyrus Sloan deshalb zu einer eisernen Beherrschung durchgerungen, die so leicht nicht zu erschüttern war. Er vermochte die Probleme der Rope-Ranch umso mehr mit Abgeklärtheit zu betrachten, als er in Slade Dixon einen Vormann besaß, der jeder Aufgabe gewachsen war.

Der Weideboss überragte seinen Rancher um einen halben Kopf. Sein ernstes Gesicht zeigte jenen Ausdruck ruhiger Gelassenheit, der aus Selbstvertrauen und dem Bewusstsein der eigenen Kraft erwächst.

Slade Dixon war kein hübscher Mann. Seine Gestalt war etwas zu knochig, seine Bewegungen zu ungelenk und sein Mund um einiges zu breit. Aber wenn man von diesen Einzelheiten absah, bot Slade Dixon ein Bild festgefügter Zuverlässigkeit und unbeirrbarer Ruhe. Man musste ihn allerdings näher kennenlernen, um einen weiteren Charakterzug zu ergründen: Der Vormann verfügte über einen hintergründigen, trockenen und manchmal auch ziemlich bissigen Humor, der ihm über viele Klippen hinweghalf, an denen andere Männer gescheitert wären. Dieser Humor zeigte sich auch jetzt, als er die Augen zusammenkniff, auf eine Seite im Zählbuch starrte und dann sagte:

»Ich habe den Fehler schon, Cyrus. Den hat uns Charlie Matthews eingebrockt. Sehen Sie hier.«

Der Rancher zog das Buch zu sich heran und blickte auf die Kreuze am unteren Rand der Seite.

»Charlies Unterschrift?«, fragte er zögernd.

In den Augenwinkeln des Vormanns zeigten sich viele kleine Fältchen, als er zu grinsen begann und erwiderte:

»Eben nicht, Boss. Charlies Unterschrift besteht aus drei Kreuzen, und das hier sind nur zwei, und die beiden Kreuze stehen für zwei getötete Stiere. Ich erinnere mich, dass Charlie davon erzählte. Charlie ...«

Er unterbrach sich, weil Jenny hereinstürmte. Unmittelbar hinter ihr tauchte Pinky Sparks auf. »Pinky ist aus Amarillo gekommen«, sagte sie spöttisch. »Er bringt eine Nachricht. Dreimal dürft ihr raten, für wen.«

Der Barbiergehilfe grinste verlegen.

»Jesse Melody schickt mich«, sagte er. »Ich musste ihn heute Mittag im Red Bull rasieren.«

Slade Dixon blickte ihn lange Zeit schweigend an.

»Rasieren«, sagte er trocken. »Im Red Bull. Yeah, das traue ich diesem verrückten Teufel zu.«

»Er wollte nicht aufhören«, erklärte Pinky Sparks. »Seit gestern Morgen sitzt er mit einer Bande von Herdentreibern beim Poker, Trailmen vom oberen Pecos, die aus Dodge zurückgekommen sind. Es sind fünf ziemlich hartgesottene Pilger.«

»Und Jesse Melody pokert mit ihnen?«

»Seit gestern Morgen.«

»Und weiter?«

Pinky Sparks schielte auf seinen Sonntagshut hinab und verbesserte den Kniff.

»Er lässt fragen, ob Sie ihm mit hundert Dollar aushelfen könnten, Dixon. Und es wäre sehr dringend.«

Jenny Sloan ließ einen scharfen Atemzug hören. Die Miene des Vormanns jedoch blieb ausdruckslos.

»Hat er es so gesagt, wie Sie es jetzt ausrichten, Pinky?«

»Genauso«, bestätigte der Barbiergehilfe.

»Es ist gut«, antwortete Slade Dixon. »Ich reite selbst zur Stadt.«

Pinky stülpte den Hut auf den Kopf und ging hinaus. Im Ranchbüro blieb es still, bis von draußen der Hufschlag seines Pferdes zu hören war. Dann räusperte sich der Rancher und brach das Schweigen.

»Wollen Sie wirklich nach Amarillo reiten, Slade, weil ein leichtsinniger Windhund sich selbst in Schwierigkeiten gebracht hat?«

»Es stimmt, er ist ein Windhund«, gab Slade Dixon beherrscht zurück. »Aber einer von der sympathischen Sorte. Und außerdem kennen Sie die Bedingungen, unter denen ich diesen Job vor Jahren angenommen habe, Boss.«

»Dass Sie sich um Jesse Melody kümmern können, Slade? Mein Gott, das ist schon fast sechs Jahre her. Sie können doch nicht Ihr Leben lang die besorgte Amme spielen.«

Die Vorstellung schien Slade Dixon zu erheitern, denn sein Gesicht hellte sich auf.

»Das ist auch nicht meine Absicht, Cyrus«, entgegnete er. »Aber ich habe Jesse Melody einiges zu verdanken. Immerhin waren wir drei Jahre lang zusammen im Krieg und sind dann auch später gemeinsam geritten, bis Sie mir den Posten als Weideboss anboten.«

Ablehnend schüttelte der Rancher den Kopf.

»Jesse Melody hat Ihnen alles zu verdanken,...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-7273-1 / 3751772731
ISBN-13 978-3-7517-7273-0 / 9783751772730
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