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Die Komplizin - Ihr Mann ist ein Serienkiller. Was ist sie - Täterin oder Opfer? (eBook)

Spiegel-Bestseller
Ihr Mann ist ein Serienkiller. Was ist sie - Täterin oder Opfer? Thriller
eBook Download: EPUB
2025
480 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-30546-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
13,99 inkl. MwSt
(CHF 13,65)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Die Frau eines Serienkillers zu sein, ist mörderisch.
Carrie Miller ist die meistgehasste Frau Amerikas. Ihr Mann Daniel hat vierzehn Menschen ermordet, bevor er verschwand. Nun steht Carrie als Komplizin des »Sandmanns« vor Gericht. FBI, Staatsanwaltschaft und Medien sind überzeugt, dass sie von den Taten wusste und Daniel gedeckt hat. Für ihren Anwalt Eddie Flynn wird es schwer, allen das Gegenteil zu beweisen. Doch er glaubt Carrie, dass sie keine Ahnung von der dunklen Seite ihres Mannes hatte. Erst im Laufe des Prozesses kommt ihm der Verdacht, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Unterdessen verlässt Daniel sein Versteck, um seine Frau vor einer lebenslangen Haftstrafe zu bewahren. Und jeder, der mit dem Fall zu tun hat, wird zur Zielscheibe...

Steve Cavanagh wuchs in Belfast auf und studierte in Dublin Jura. Er arbeitete in diversen Jobs, bevor er eine Stelle bei einer großen Anwaltskanzlei in Belfast ergatterte und als Bürgerrechtsanwalt bekannt wurde. Mittlerweile konzentriert er sich auf seine Arbeit als Autor. Seine Thrillerserie um Eddie Flynn machte ihn zu einem der erfolgreichsten Spannungsautoren in Großbritannien und den USA.

KAPITEL EINS


EDDIE


Es begann mit einem Fremden.

Tut es immer.

Der Fremde, der auf einem braunen Lederstuhl im Empfangsbereich meiner Kanzlei saß, sah nicht aus wie alle anderen. Zumindest anfangs nicht. Seine langen Beine steckten in einer blau gestreiften Hose, passend zum Rest seines Anzugs. Das weiße Hemd war eine Mischung aus Seide und Baumwolle. Eine dicke dunkelblaue Krawatte vervollständigte seinen Auftritt. Die braunen Locken waren zurückgestrichen und sein Bart sauber getrimmt. Er wirkte wie ein Model aus dem Katalog. Und das hätte er auch sein können, wäre da nicht diese gewisse Ähnlichkeit mit allen anderen gewesen, die in meinem Empfangsbereich sitzen. Er war auf seinem Stuhl in sich zusammengesunken. Die langen Beine hatte er vor sich ausgestreckt, als wäre er eben fünfzig Blocks in brandneuen Schuhen gelaufen. Neben der Erschöpfung war es der Ausdruck in seinen Augen, der mir bekannt war.

Sein Blick wanderte durch den Raum, aber seine Augen sahen nichts. Sie suchten etwas. Der Mann machte den Eindruck, als hätte er eine schwere Bürde zu tragen.

Ich lebe von den Problemen anderer. Und zu mir findet nur, wer große Probleme hat. In letzter Zeit hatte der Geldfluss unserer Kanzlei durch den Corona-Shutdown etwas gelitten. New York war auf dem Weg der Besserung, die Impfungen hatten geholfen, und langsam entspannte sich die Lage. Ich sah mir den Mann in seinem schicken Anzug kurz an. Irgendwie kam er mir bekannt vor. Denise, unsere Sekretärin, ging an ihm vorbei, schenkte ihm dabei ein Lächeln, öffnete die Glastür zu meinem Büro und schloss sie hinter sich.

Ich trank meinen ersten Kaffee des Tages aus und stand auf, um mir in der Küche einen neuen zu holen.

»Bleib sitzen«, meinte Denise lächelnd.

Sie hielt einen heißen Becher in der Hand, aber mir fiel auf, dass es nicht ihr eigener war. Sie stellte den Becher vor mir auf dem Schreibtisch ab und sagte: »Hier ist dein zweiter Kaffee.«

Denise war eine erfahrene Rechtsanwaltssekretärin. Cleverer als die meisten Anwälte, aber beklemmend gut organisiert und mit brauchbarem Geschäftssinn ausgestattet. Ein Arbeitstier mit einem Herzen so groß wie der Lake Michigan. Denise’ Aufgaben bestanden darin, hundert Worte in der Minute zu tippen und den Kahn meiner Kanzlei durch den Sturm des Alltagsgeschäfts zu lenken. Allerdings gingen ihre Pflichten nicht so weit, dass sie mir meinen Kaffee brachte. Ich mochte es nicht, wenn man mir Kaffee oder was zu essen vorsetzte. Ich konnte für mich selbst sorgen. Denise hatte mir noch nie auch nur ein Glas Wasser auf den Schreibtisch gestellt.

Lächelnd stand sie da.

»Brauchst du eine Gehaltserhöhung?«, fragte ich.

»Nein, alles gut. Aber du hast mal gesagt, dass du morgens nicht so ganz bei dir bist, wenn du nicht zwei Becher Kaffee hattest.«

Das stimmte, wenn ich mich auch nicht daran erinnern konnte, wann ich es zu Denise gesagt haben sollte.

Als Nächstes tauchte Harry Ford mit einem dicken Bündel von Papieren im Arm in meinem Büro auf. Der ehemalige Richter, mein alter Förderer und jetziger Berater, der mir bei den verzwickteren Problemen unserer Fälle half. Harry knallte die Akten auf meinen Schreibtisch und setzte sich mit seinem Hintern auf einen der Mandantenstühle.

Bloch, unsere Ermittlerin, folgte Harry. Sie rollte zwei Stühle in mein Büro, setzte sich auf den einen und ließ den anderen frei. Kate Brooks, meine Partnerin bei Flynn & Brooks, kam mit ihrem eigenen Stuhl herein, setzte sich und kreuzte die Beine darunter. Bloch und Kate waren schon als kleine Mädchen miteinander befreundet gewesen und verstanden sich blind, durch Blicke, Gesten und ein kleines Lächeln. Bloch holte ihr Handy aus ihrer Jeans und stellte es auf lautlos. Kate zog ihr Handy aus der Jacke ihres geschäftsmäßigen Kostüms und stellte es auf lautlos.

Alle starrten mich an.

»Ist das hier eine Intervention?«, fragte ich. »Ich trinke nicht, fragt Harry …«, sagte ich, doch Denise fiel mir ins Wort.

»Trink aus«, befahl sie.

»Was soll das werden? Und wieso werde ich den Eindruck nicht los, dass es mit dem bunten Anzug im Eingangsbereich zu tun hat?«

Bloch spitzte die Lippen und warf Kate einen Blick zu, der offenbar das Stichwort war.

»Wir nehmen einen neuen Fall an«, sagte Kate.

»Wir?«, fragte ich.

Sie nickte. »Wir werden all unsere Kräfte brauchen. Bloch und ich haben die Akte übers Wochenende durchgearbeitet, und Harry hat sie gestern gelesen. Das ist ein Riesending, Eddie.«

Reglos saß ich da.

Ich arbeitete gern. Menschen zu helfen, war mein Job, und der war meistens gut. Wenn wir einen großen Fall übernahmen, hätte ich erwartet, dass Harry oder Kate mir schon vorher davon erzählen würden. Bloch sagte nie viel, obwohl wir befreundet waren. Sie sagte zu niemandem viel.

»Wenn wir einen großen Fall an Land gezogen haben, wieso komme ich mir vor, als wäre ich in einen Hinterhalt geraten? Und wieso bringt Denise mir einen Kaffee?«

»Weil ich dir gern einen Kaffee bringe«, sagte Denise.

»Nein, tust du nicht. Wer ist der bunte Anzug da draußen? Ist das der Mandant?«

»Nein«, sagte Harry. »Er ist der Anwalt des Mandanten.«

Ich machte einen langen Hals und sah mir den Mann abermals an. Daher kannte ich ihn – aus dem Fernsehen.

»Ist das Otto Peltier?«, fragte ich.

Harry nickte.

Das erklärte den Anzug, die Frisur. Er sah zu mir herüber und wischte sich mit manikürten Fingern über die Lippen. Bis zum letzten Jahr hatte noch kaum ein Anwalt in Manhattan von Otto Peltier gehört. Seine Mandanten wohnten in den wohlhabenderen Gegenden von New York, und Otto praktizierte in den wohlhabenderen Sphären des Gesetzes. Immobilien, Steuern, Vermögensmanagement, Scheidungen und Erbschaftsangelegenheiten. Mit anderen Worten: Er sparte seinen Mandanten so viel Steuern, dass sie sich ein Boot kaufen konnten oder ein Haus, und dann sorgte er dafür, dass sie es trotz Scheidung behalten konnten. Und am Ende stellte er sicher, dass die Regierung nicht einen Riesenbatzen von ihrem Besitz einkassierte, wenn sie starben. Daher staunte die Anwaltschaft New Yorks nicht schlecht, als Otto Peltier den größten Strafprozess in der Geschichte der Stadt an Land gezogen hatte. Der Druck war ihm anzusehen. Er hatte dunkle Schatten um die Augen.

Otto vertrat Carrie Miller – die Frau des Sandmanns. Im letzten Jahr war ihr Haus von Cops und FBI gestürmt worden, nachdem man Daniel Miller durch seine Fingerabdrücke und DNA-Spuren identifiziert hatte, die an einem der Tatorte gefunden worden waren. Ein Jahr später suchte man den Sandmann noch immer. Mancher war der Ansicht, Carrie Miller sei ein guter Ersatz, wenn man den wahren Mörder schon nicht fassen konnte. Es sähe so aus, als hätten die Behörden irgendwas erreicht. Und sie brauchten einen Erfolg, weil die Stadt und der halbe Staat nun schon seit Langem in Angst und Schrecken vor diesem Mann lebten. Einen Mörder wegzusperren, war in jedem Fall die richtige politische Entscheidung.

»Moment mal. Er möchte, dass wir in diesem Fall seine Wasserträger werden? Ich spiele nicht die zweite Geige«, sagte ich.

»Er bittet uns nicht, seine Drecksarbeit zu erledigen oder seine Hand zu halten«, sagte Kate. »Er möchte, dass wir die gesamte Verteidigung übernehmen.«

»Was? Wieso?«

»Er hatte auf einen Deal gebaut, aber die Staatsanwaltschaft spielt nicht mit. Otto Peltier ist kein Strafverteidiger. Er braucht ein Team mit Prozesserfahrung«, sagte Harry.

»Das ist ja sehr großzügig von ihm und bestimmt das Beste für seine Mandantin, aber das Problem ist, dass wir keine Schuldigen vertreten. Der Staatsanwaltschaft sagt, dass Carrie in sechs Fällen Komplizin des Sandmanns war. Ich werde nicht dazu beitragen, dass eine Mörderin auf freien Fuß kommt …«

»Sie meint, sie ist unschuldig«, warf Kate ein.

»Das behaupten sie alle«, knurrte ich.

»Ich glaube, sie sagt die Wahrheit«, entgegnete Kate.

Von allen Anwälten, die mir je begegnet sind, war vermutlich keiner smarter als Kate. Wenn sie Carrie Miller glaubte, musste da etwas sein, wofür sich der Einsatz lohnte. Langsam wuchs mein Interesse. Dann stutzte ich.

»Moment, fängt dieser Prozess nicht in ein paar Tagen an? Warum gibt er den Fall ausgerechnet jetzt auf? Vielleicht hat er die Verteidigung gegen die Wand gefahren, und wir haben gleich eine Klage der Mandantin am Hals, sobald wir den Fall übernehmen.«

»Das denke ich nicht«, sagte Harry. »Es fehlt ihm einfach an der nötigen nötigen Erfahrung für einen Mordprozess. Aber ich habe die Unterlagen des Falls durchgesehen, und er hat bei den Prozessvorbereitungen alles richtig gemacht. Alle entsprechenden Anträge eingereicht. Ich weiß nicht, mit was für einer Jury wir es zu tun bekommen, aber wie schlimm kann es wirklich werden? Prozessbeginn ist übermorgen. Bis dahin sind wir bereit. Wir sind schon öfter verspätet in Fälle eingestiegen. Und es ist nicht so, als gäbe es keine Argumente für Carrie Millers Verteidigung. Wir könnten da was bewegen, Eddie.«

Ich schlug die Hände vors Gesicht. Ich brauchte die Dunkelheit, etwas Stille und noch so eine verdammte Tasse …

»Trink deinen Kaffee«, sagte Denise.

Ich wischte mit den Fingern über meine Wangen, schlug die Augen auf und sah, dass mich alle anstarrten. Es gab einen weiteren Grund, wieso ich diesen Fall nicht wollte.

»Der Sandmann ist noch immer da draußen unterwegs....

Erscheint lt. Verlag 19.2.2025
Reihe/Serie Eddie-Flynn-Reihe
Übersetzer Jörn Ingwersen
Sprache deutsch
Original-Titel The Accomplice
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Anwalt • eBooks • Eddy Flynn • Gerichtsthriller • mitwisserin • New York • Politthriller • Serienkiller • spannend • spiegel-bestseller autor • The Accomplice • Thriller • Unschuldig
ISBN-10 3-641-30546-2 / 3641305462
ISBN-13 978-3-641-30546-8 / 9783641305468
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