Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Immortal Longings -  Chloe Gong

Immortal Longings (eBook)

Ein Spiel auf Liebe und Tod

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
432 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-12355-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
19,99 inkl. MwSt
(CHF 19,50)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Der neue »Enemies to Lovers«-Fantasyroman von TikTok Sensation Chloe Gong Jedes Jahr strömen Tausende nach San-Er, der gefährlichen, engbesiedelten Hauptstadt des Königreichs von Talin. Dort richtet der Palast jährlich eine Reihe tödlicher Spiele aus. Diejenigen, die sich ihrer magischen Fähigkeit, zwischen Körpern hin- und herzuspringen, sicher genug sind, können dort an einem Kampf auf Leben und Tod teilnehmen - mit der Chance, unvorstellbare Reichtümer zu gewinnen. Prinzessin Calla ist untergetaucht, seit sie ihre Eltern ermordet hat, weil sie das Volk von Talin von der tyrannischen Königsfamilie befreien will. Nur eine Person steht ihr dabei noch im Weg: ihr extrem zurückgezogen lebender Onkel, König Kasa. Wenn sie die Spiele gewinnt, hat sie endlich die Chance, ihm nahe genug zu kommen, um ihn zu töten. Ihr gegenüber steht Anton, ein junger Mann, der sich tief verschuldet hat. Die Spiele zu gewinnen ist seine letzte Chance, seine im Koma liegende Jugendliebe und sich selbst vor seinen Schuldnern zu retten. Als Anton Calla ein unerwartetes Bündnis vorschlägt, entwickelt sich ihre Partnerschaft schnell zu einer leidenschaftlichen, alles verzehrenden Verbindung. Doch bevor die Spiele enden, muss Calla sich entscheiden, wofür sie spielt - für ihren Geliebten oder ihr Königreich. Denn egal was passiert, nur einer von ihnen kann das Spiel lebend verlassen... »Immortal Longings ist die perfekte Mischung aus Spannung und Romance.« Glamour.co.uk »Immortal Longings ist eines dieser Bücher, die man nicht aus der Hand legen kann.« The Fantasy Hive »Chloe Gong verwebt meisterhaft eine komplizierte Welt, moralisch vielschichtige Charaktere und eine fesselnde Erzählung« Voice Magazine

Chloe Gong, geb. 1998, ist die New York Times-Bestsellerautorin der von der Kritik hochgelobten Secret Shanghai-Romane. Ihre Bücher sind in mehr als zwanzig Ländern erschienen. Sie ist Absolventin der University of Pennsylvania, wo sie ein Doppelstudium in Englisch und internationalen Beziehungen absolvierte. Geboren in Shanghai und aufgewachsen in Auckland, Neuseeland, lebt Chloe jetzt in New York City und tut so, als sei sie wirklich erwachsen.

Chloe Gong, geb. 1998, ist die New York Times-Bestsellerautorin der von der Kritik hochgelobten Secret Shanghai-Romane. Ihre Bücher sind in mehr als zwanzig Ländern erschienen. Sie ist Absolventin der University of Pennsylvania, wo sie ein Doppelstudium in Englisch und internationalen Beziehungen absolvierte. Geboren in Shanghai und aufgewachsen in Auckland, Neuseeland, lebt Chloe jetzt in New York City und tut so, als sei sie wirklich erwachsen.

Kapitel 1


Erleidet ein Lebewesen Brüche oder Blessuren, so ist es dazu gezwungen, sich selbst zu heilen. Ein Schnitt verschorft und hält das Qi des Menschen im Leib. Ein geteilter Knochen wächst glatt wieder zusammen und verwebt jede Fraktur mit neuen Fasern. Und wird an einem Gebäude in San-Er ein wunder Punkt entdeckt, so beeilt sich die Stadt, ihn zu flicken. Jeder Riss wird genau untersucht und mit Feuereifer nach allen Regeln der Baukunst behandelt. Vom obersten Punkt des Palastes aus sind lediglich die hochgeschichteten Gebäude der Zwillingsstädte zu sehen, die sich fest ineinander verzahnen und gegenseitig stützen. Manche Bauten schließen im Erdgeschoss aneinander an, andere fließen nur in den obersten Etagen zusammen. Da es jeden im Königreich Talin in die Hauptstadt zieht – in jene zwei Städte, die vorgeben, eine zu sein –, muss San-Er immer dichter und höher werden, um alle zu beherbergen. Gräuel und Gestank verschwinden hinter einem Schleier aus völliger Zusammenhanglosigkeit.

August Shenzhi umklammert die Balustrade fester und löst den Blick vom schier endlosen Dächermeer. Eigentlich sollte seine Aufmerksamkeit dem lauten, regen Markttreiben innerhalb des Kolosseums unter ihm gelten. Vor drei Generationen wurde der Palast der Einheit neben Sans gewaltigem Kolosseum errichtet. Genauer gesagt wurde er hineingebaut: Die Nordfassade des erhöhten Palastes geht direkt in die Südmauer des Kolosseums über; die Türmchen und Balkone drängen sich unmittelbar zwischen die Mauersteine. Von den Nordfenstern aus kann man den Markt zwar wunderbar überblicken, aber die Aussicht vom Balkon bleibt unübertroffen. Damals, als König Kasa noch in der Öffentlichkeit auftrat, hielt er hier oben seine Ansprachen. Für solche Veranstaltungen wurde der Markt geräumt, damit sich die Untertanen auf dem einzig unbebauten Platz der gesamten Stadt versammeln und ihrem Herrscher zujubeln konnten.

Es gibt keinen Ort, der mit dem Kolosseum vergleichbar wäre. San-Er selbst erstreckt sich nur über eine kleine Landzunge am Rande des Königreichs. Eine hohe Mauer trennt die Stadt von den ländlichen Gebieten Talins, der Rest wird vom Meer eingefasst. Doch entgegen ihrer geringen Fläche bildet die Stadt eine ganz eigene, in sich geschlossene Welt: Auf jeder Quadratmeile leben eng zusammengepfercht gut eine halbe Million Einwohner. In den ausgetretenen Gassen zwischen den Häuserschluchten – so schmal wie ein Nadelöhr – steht der Schlamm, als schwitzte der Lehmboden vor Überbeanspruchung. Tempelpriester und Prostituierte gehen im selben Gebäude ein und aus; Drogensüchtige und Lehrer schlafen unter demselben Vordach. Dass das Kolosseum als einziger Ort von Bauarbeitern und Hausbesetzern verschont bleibt, erscheint nur logisch – steht es doch unter dem stets wachsamen Blick des Königshauses und ist damit vor dem verzweifelten Wachstumsdruck sicher, der außerhalb seiner Mauern zunimmt. Risse man es ab, könnte man an seiner Stelle zehn, vielleicht sogar zwanzig neue Straßen und Hunderte von Wohnkomplexen errichten – was der Palast allerdings nie zulassen würde. Und das Wort des Palastes ist Gesetz.

»Gestatte mir, deinem Onkel den Hals umzudrehen, August. Ich habe ihn wirklich satt.«

Galipei Weisanna schlendert in den Saal, seine Stimme schallt auf den Balkon hinaus. Er spricht wie immer: knapp, auf den Punkt, ehrlich. Obwohl Galipei nur selten zur Lüge greift, muss er stets den Mund aufmachen – auch, wenn Schweigen die klügere Wahl wäre. August neigt den Kopf über die Schulter und blickt zu seinem Leibwächter. Die Krone rutscht ihm nach links vom Scheitel und bleibt schief im Haar hängen. Im Schein der Palastbeleuchtung umkreisen die roten Edelsteine blutstropfengleich seine weißblonde Lockenpracht, die er so gefährlich schräg hält, dass schon der kleinste Windhauch den metallenen Ring fortwehen könnte.

»Sieh dich vor«, erwidert August gelassen. »Hochverrat wird im Thronsaal nicht gern gesehen.«

»Das sollte dann aber auch für dich gelten.«

Galipei gesellt sich zu ihm auf den Balkon und rückt seine Krone mit einem geübten Handgriff zurecht. Im Gegensatz zu Augusts geschmeidiger Raffinesse strahlt er mit seiner breitschultrigen, hohen Statur eine gebieterische Autorität aus. In seiner dunklen Montur wirkt er wie ein personifizierter Teil der Nacht – zumindest, wenn die Nacht über und über mit Schnallen und Riemen ausstaffiert wäre, die allerlei Waffen am schweren Leder in Griffweite halten. Als er gegen die vergoldete Balustrade stößt und den Arm wie August darauf ablegt, ertönt ein melodisches Klirren, das mit dem lärmenden Markttreiben unter ihnen verschmilzt.

»Und wer sollte es wagen, so etwas zu behaupten?«, fragt August sachlich. Ohne zu prahlen. Nur mit dem tiefgreifenden Selbstvertrauen eines Menschen, der genau weiß, wie hoch oben er steht, weil er sich eigenhändig dort hinaufgekämpft hat.

Galipei brummt undeutlich vor sich hin. Nachdem er die Umgebung nach potenziellen Bedrohungen abgesucht hat, ohne etwas Ungewöhnliches festzustellen, wendet er sich von den Mauern des Kolosseums ab und folgt Augusts Blickrichtung – bis hin zu einem Kind, das neben der nächstgelegenen Reihe von Marktständen einen Ball durch die Gegend kickt.

»Wie ich höre, hast du die Vorbereitungen der Spiele übernommen.« Das Kind nähert sich dem Balkon. »Was heckst du aus, August? Dein Onkel …«

August räuspert sich. Galipei verdreht die Augen, nimmt die Zurechtweisung aber anstandslos hin.

»Dein Vater, entschuldige, hat mit dem Palast derzeit schon genug am Hals. Wenn du ihm auch noch Ärger machst, verstößt er dich schneller, als du blinzeln kannst.«

Augusts skeptisches Seufzen geht im warmen Südwind unter, der zu ihnen heraufweht. Er lockert seinen Kragen; die Seide ist so dünn, dass die Brise ihm eine Gänsehaut verursacht. Soll König Kasa seine Adoptionspapiere doch durch den Schredder jagen. Die werden sowieso bald keine Rolle mehr spielen. Die Intrigen, die über die letzten paar Jahre nötig waren, um alles offiziell auf Papier zu bringen, waren nur der erste Teil des Plans – bei Weitem aber nicht der wichtigste.

»Warum bist du hier?«, lenkt August vom Thema ab. »Ich habe gedacht, Leida hätte für heute Nacht deine Hilfe angefordert.«

»Sie hat mich wieder zurückgeschickt. An der Stadtgrenze ist alles in Ordnung.«

Statt seine unmittelbar aufkeimenden Zweifel zu äußern, runzelt August nur die Stirn. Abgesehen vom Kolosseum ist der äußerste Randbezirk Sans – kurz vor der Mauer, zwischen Müllbergen und ausrangiertem Elektroschrott – der einzige Ort in San-Er, an dem die Bürger genug Platz haben, um sich zusammenzurotten und Aufstände anzuzetteln. Auch wenn diese nie lange anhalten. In der Regel schwärmen die Gardisten sofort aus und zerschlagen sie; und im Anschluss sitzen die Aufrührer entweder auf unbestimmte Zeit in den Palastkerkern fest oder sie zerstreuten sich im feinmaschigen Gassenlabyrinth.

»Interessant«, sagt August. »Ich erinnere mich an kein Jahr, in dem es am Tag vor den Spielen keine Unruhen gab.«

Nur noch ein paar Schritte, dann stünde das Kind direkt unter ihnen. Die Kleine blendet ihre Umgebung völlig aus und dribbelt gekonnt um Käufer und Kundschaft herum, begleitet vom Trappeln ihrer durchgelaufenen Schuhsohlen auf dem unebenen Boden.

»Diesmal sollten die Spiele schnell über die Bühne gehen. Für die Auslosung haben sich kaum Freiwillige gemeldet.«

Mit kaum meint Galipei, dass es dieses Jahr nur Hunderte statt Tausende Bewerber gibt. Damals, als noch zwei Könige regierten, die für den begehrten Preis aus ihren Reichtümern schöpften, zog man die Spiele viel größer auf. Kasas Vater hatte sie während seiner Regentschaft ins Leben gerufen. Und was als jährlicher Zweikampf auf Leben und Tod begann, entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einem Wettbewerb mit vielen Teilnehmern, der inzwischen weit über die Grenzen des Kolosseums hinausgeht und ganz San-Er als Spielfeld miteinbezieht. Einst war es nur schnöde Unterhaltung, dabei zuzusehen, wie sich erfahrene Kämpfer in der Arena gegenseitig in Stücke rissen – ein Spektakel, dem einfache Bürger aus der Ferne beiwohnten. Jetzt aber kann jeder aktiv am Nervenkitzel der Spiele teilhaben: Die perfekte Lösung für ein Königreich, in dem die Beschwerden überhandnehmen. Sorgt euch nicht, wenn eure Babys sterben, weil von ihnen bloß noch Haut und Knochen übrig sind, verkündet König Kasa. Sorgt euch weder um eure Alten, die wegen der Wohnungsnot in Käfigen schlafen müssen, noch um die Neonlichter des Striplokals gegenüber, die euch Nacht für Nacht den Schlaf rauben. Werft eure Namen in den Lostopf, schlachtet nur siebenundachtzig eurer Mitbürger ab und werdet mit mehr Reichtum belohnt, als ihr euch in euren kühnsten Träumen vorstellen könnt.

»Dann hat er also die Lose für unsere Teilnehmer gezogen?«, fragt August. »Alle achtundachtzig Glückspilze stehen fest?«

Achtundachtzig – die Zahl, die Glück und Wohlstand verheißt!, prangt groß auf den Werbepostern für die Spiele. Meldet euch vor dem Stichtag an, um vielleicht bald zu unseren hochgeschätzten Wettkämpfern zu gehören!

»Seine Majestät ist mächtig stolz. Diesmal hat er sich in Rekordzeit durch die Namen gewühlt.«

August lacht trocken auf. Kasas Geschwindigkeit hat rein gar nichts mit Effizienz zu tun. Seit August vor zwei Jahren eine Anmeldegebühr vorgeschlagen hat, ist der Lostopf deutlich geschrumpft. Man könnte meinen, in Anbetracht der sich stetig verschlechternden Lebensbedingungen sollten mehr Leute in der Hoffnung auf...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2024
Übersetzer Elena Helfrecht
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Antony and Cleopatra • Booktok • BookTok Bücher • booktok bücher deutsch • BookTok Romance • Carissa Broadbent • Empowerment • enemies to lovers • Enemies to lovers deutsch • enemies to lovers deutsch fantasy • enemies to lovers romance • Fantasy Romantasy • Hunger Games • Kerri Maniscalco • Liebesgeschichte • Machtspiele • morally grey heroes • Neue Fantasy 2024 • neuerscheinung 2024 • New Adult • new adult bücher • New adult Romance • new adult romane • New Adult Romantasy • new adult suspense • New York Times-Bestseller • Rebecca Yarros • rf kuang • R.F. Kuang • Romance • romance books for adults • Romance Bücher • Romance Suspense • Romantasy • Shakespeare • Slow Burn • SPICE • spicy romance • spicy romance bücher deutsch • Star-crossed lovers • strong female character • Suzanne Collins • tik tok • TikTok • tiktok made me buy it • TikTok Star • Tod • Tödliche Spiele • welch grausame gnade • William Shakespeare • Young Adult Bücher
ISBN-10 3-608-12355-5 / 3608123555
ISBN-13 978-3-608-12355-5 / 9783608123555
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 4,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich