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Mit dem Schlitten auf Wolke sieben (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
319 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-6076-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mit dem Schlitten auf Wolke sieben - Jenny Hale
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Dem Weihnachtszauber kann man einfach nicht widerstehen - oder doch?

Für Carrie kommt die Familie stets zuerst. Doch dann tritt sie kurz vor Weihnachten eine neue Stelle als Kindermädchen an - und muss feststellen, dass nicht jeder das so sieht. Der attraktive Single-Vater Adam jedenfalls lässt sich selten zu Hause blicken. Warum verbringt er nur so wenig Zeit mit seinen Kindern? Carrie will das ändern und nimmt sich vor, den Kindern das schönste Weihnachtsfest überhaupt zu ermöglichen. Und dabei verfällt sie nicht nur dem Zauber der Weihnacht ...

Ein herzerwärmender Roman über die Magie von Kindheitserinnerungen, Familienzusammenhalt und die Liebe, wenn man sie am wenigsten erwartet.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Als Jenny Hale mit der Schule fertig war, sagte eine ihrer Freundinnen: 'Passt auf, eines Tages wird Jenny Bücher schreiben!' Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jenny nie darüber nachgedacht, Autorin zu werden.<br />Doch manchmal können Freunde Sachen voraussehen, die man selbst nicht im Blick hat. Auch wenn sie nicht sofort mit dem Schreiben begann, hat damals dieser Kommentar den Stein ins Rollen gebracht und seither versüßt Jenny ihren Lesern mit ihren herzerwärmenden Romanen die Weihnachtszeit.</p>

1


Gestressten Menschen kann es guttun, sich mit etwas Vertrautem zu beschäftigen. Eine Aufgabe vorhersehen zu können, lindert bisweilen Angst und Unsicherheit. Carrie unterstrich den Abschnitt in ihrem Buch und klappte es dann zu. Sie atmete tief durch und legte das Buch auf den Beifahrersitz neben die halbleere Schachtel mit Zuckerstangen, die sie sich in einem Laden an der Grenze zwischen North Carolina und Virginia gekauft hatte, auf dem Weg zu ihrem nächsten Job.

Carrie war in einer Kleinstadt in North Carolina aufgewachsen und ihr Leben entsprechend sehr berechenbar. Sie ging mit Freundinnen aus der Nachbarschaft in die Schule, und jeden Nachmittag – selbst an den kältesten Tagen – wartete ihre Mutter auf der langen Hollywoodschaukel auf der vorderen Veranda, wenn Carrie aus dem Schulbus stieg. An den Mittwochabenden während der warmen Monate ging sie zum Fußballtraining, an den Dienstagen im Winter zum Tanzunterricht. Wenn es schneite – wie jetzt gerade –, rodelte sie mit ihren Eltern auf dem großen Hügel in ihrem Vorgarten, und hinterher holte ihr Vater Scheite von der hinteren Veranda, damit sie sich vorm Kamin im Wohnzimmer aufwärmen konnten. Carrie und ihre Freundinnen saßen dann mit ausgestreckten Beinen vor den züngelnden Flammen, ihre filzigen Socken alle in einer Reihe, während Carries Mutter ihnen Becher mit heißer Schokolade brachte. Ja, ihr Leben war sehr vorhersehbar gewesen, aber auch voller schöner Erinnerungen.

Und nun saß Carrie in ihrem Wagen, weit weg von allem, was vertraut und vorhersehbar war. Sie hatte diesen Job in Virginia angenommen, weil ihr neuer Boss, Adam Fletcher, ihr ein beachtliches Gehalt angeboten hatte – deutlich mehr, als sie bei ihrem letzten Job verdient hatte. Und es war nur vorübergehend, bis nach Neujahr. Obwohl es all ihren Wünschen widersprach, hatte Carrie beschlossen, dass dies ihr letzter Job als Nanny wäre. Danach würde sie etwas anderes machen. Sie musste ausprobieren, was das Leben zu bieten hatte, und als Nanny ließ sich das schwerlich bewerkstelligen. Immerzu kümmerte sie sich um die Kinder anderer Leute. Sie brauchte Zeit, sich ihr Leben aufzubauen, wenn sie irgendwann mal eine eigene Familie haben wollte. Also würde sie eine nette Reise nach Virginia machen und sich dann auf ihren Vorsatz für das nächste Jahr konzentrieren: einen neuen Beruf suchen.

Carrie war jedes Mal nervös, wenn sie eine neue Nanny-Stelle antrat. Sie kannte die Kinder und die Erwartungen der Eltern an sie noch nicht. Aber sie hatte ihre Methoden, ihre Arbeit letztlich immer zur Zufriedenheit aller zu machen. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Und sie war gut in ihrem Job. Hatte sie sich erstmal eingelebt, traf sie selbstsicher Entscheidungen, was die Kinder anbelangte. Und dabei war es gleich, mit was für Kindern sie anfangs konfrontiert wurde – ob quengelig, wild, klammernd oder ängstlich. Carrie hatte ein Talent, ihnen durch alles hindurchzuhelfen, und wenn sie wieder ging, hinterließ sie stets glückliche, gesunde und entzückende Kinder. Carrie konnte Veränderungen in ihnen bewirken, weil sie wusste, dass mehr zu dem Job gehörte, als nur auf die Kleinen aufzupassen. Oft begriffen die Eltern das nicht, doch Carrie wusste es, und nur darauf kam es an. Carrie fühlte sich meistens erst nach einigen Tagen in einer neuen Familie wohl – wenn sie genügend Zeit gehabt hatte, ein Gefühl für die Atmosphäre im Haus und die Persönlichkeiten der Kinder zu bekommen. Dann allerdings konnte sie recht unverblümt sein, wenn es darum ging, was das Beste für die Kinder war.

Sie sah aus dem Fenster. Um sie herum schneite es, und Carrie spürte, wie die Winterkälte in den Wagen drang. Der Himmel war vollkommen weiß und verschwamm mit der schneebedeckten Landschaft. Alle Häuser in dieser Straße waren aus Backstein, und die roten und braunen Fassaden waren die einzigen Farbtupfer. Selbst die Straße war von einer Schneedecke verhüllt, und es schneite so kräftig weiter, dass die Reifenspuren beinahe genauso schnell wieder aufgefüllt waren, wie die Wagen sie in den Schnee prägten. Carrie blickte hinaus auf die weiße Weite und ließ sich von der stillen Szenerie beruhigen, als plötzlich ihr Telefon auf dem Beifahrersitz aufleuchtete und ihr neuer »Jingle Bells«-Klingelton die Stille durchbrach. Carrie nahm den Anruf an, noch ehe sie auf die Nummer gesehen hatte.

»Hallo?«, meldete sie sich, schloss die Augen und verzog das Gesicht, weil sie voreilig abgenommen hatte. Ihr blieben nur noch wenige Minuten, bis sie bei den Fletchers sein musste. Hoffentlich dauerte dieses Gespräch nicht länger. Jemanden am Telefon abwimmeln zu müssen würde sie erst recht nervös machen, und sie wollte nicht gleich am ersten Tag fahrig erscheinen.

»Hi, spreche ich mit Carrie Blake?«

»Ja.«

»Hier ist Adam Fletcher.«

Carrie setzte sich auf. Sofort war sie in Alarmstimmung, und ihr Herz pochte vor Nervosität. Ihr neuer Boss hatte eine autoritäre Stimme von der Sorte, bei der Carrie sich von ihrer besten Seite zeigen wollte und umgehend jede Silbe gründlich analysierte, bevor sie ihr über die Lippen kam, um auch ja einen guten Eindruck zu machen. Und er befand sich in dem Haus direkt neben ihr.

»Hallo«, sagte sie. Mehr fiel ihr nicht ein.

»Sind Sie das da draußen in dem Wagen?«

Sie wollte nicht zum Haus hinübersehen, wo sie womöglich Blickkontakt mit ihm durch ein Fenster hätte. Seit fünf Minuten saß sie in ihrem Wagen und wartete, dass die Zeiger ihrer Uhr auf vier Uhr dreißig krochen, also exakt die Zeit, zu der er sie bestellt hatte. Sie wollte weder zu früh noch zu spät sein, deshalb hatte sie sich genügend Zeit für die Fahrt genommen, um noch einige Minuten Spielraum zu haben. Und deshalb hatte sie in ihrem Wagen gesessen und in ihrem kürzlich gekauften Buch gelesen: Unsicherheit bewältigen – Wie man mit den kleinen Sorgen des Alltags fertig wird.

»Ich warte, dass es halb fünf wird«, sagte sie ehrlich.

»Nun, es ist eiskalt. Legen Sie bitte auf und kommen Sie rein.«

»Okay … Bye.« Sie legte auf und ließ das Telefon in ihre Handtasche fallen. Ihre Scham war schlimmer als die von außen hereinkriechende Kälte. Wie lächerlich mochte sie ausgesehen haben, wie sie draußen in ihrem Auto saß? Wie lange beobachtete er sie schon? Hatte er gesehen, dass sie beim Lesen die Tropfen vom Rand ihres Kaffeebechers geleckt hatte, die sich unter dem Plastikdeckel hervorgestohlen hatten? Vor lauter Verlegenheit bekam Carrie Kopfschmerzen. Inzwischen häufte sich der Schnee unten an ihrer Windschutzscheibe an. Carrie zog ihre Jacke bis unters Kinn zu und stellte den Motor aus. Der Schnee fiel sehr dicht, und dicke Flocken flogen seitlich gegen den Wagen. Die Hände um den Becher geschlungen, trank Carrie den letzten Rest Kaffee und blickte über den großen, schneebedeckten Vorgarten zu dem Haus, in dem sie die nächsten Wochen wohnen würde.

Es dürfte einige Millionen gekostet haben. In dieser Gegend von Richmond waren Immobilien grundsätzlich nicht billig, und diese hier müsste zur obersten Liga gehören. Die Backsteinfassade war schneeweiß gestrichen, was das Haus von den anderen in der Straße absetzte. Es hatte zwei Seitenflügel und, wie Carrie blinzelnd feststellte, noch ein altes Schieferdach. Die Gegend gehörte noch zum inneren Stadtbereich, war jedoch gerade so weit von der City entfernt, dass die Grundstücke noch groß und die Gehwege von Bäumen gesäumt waren. Die Straße schmiegte sich an den James River wie ein alter Freund, machte jede seiner Biegungen mit. Alle Häuser hier waren größer, als Carrie es je in natura gesehen hatte, und das besonders weitläufige Grundstück der Fletchers ließ deren Haus erst recht riesig wirken. In so einer Villa hatte Carrie noch nie zuvor gearbeitet.

Adam Fletcher hatte ein bisschen förmlich gewirkt, aber freundlich, und er hatte ihr durch nichts zu verstehen gegeben, dass er so reich war. Warum sollte er auch?, dachte sie. Sie war noch nicht mal drinnen, und schon jetzt zitterten ihre Hände wie verrückt. Sie wollte den leeren Kaffeebecher wegstellen, wobei sie ihn versehentlich in die Luft schleuderte, ihn aber abfangen konnte und in den Becherhalter stellte. Verstohlen blickte sie hinüber zu den Fenstern, ob er es auch nicht gesehen hatte.

Sich Kaffee zu holen war »etwas Vertrautes« gewesen. Sie hatte gelesen, wenn sie nervös war, sollte sie etwas Vertrautes tun, um ihre Nerven zu beruhigen. Nachdem sie Richmond früher als erwartet erreicht hatte, war sie durch die Innenstadt mit den engen Straßen gefahren, bis sie einen Coffeeshop fand. Doch selbst mit der längeren Suche nach einem Parkplatz – die Hälfte der Lücken war mit zusammengekehrten Schneebergen gefüllt – hatte sie noch hinreichend Zeit, einen Kaffee zu holen. Es war ein kleines, schlichtes Café. Leinensäcke mit Kaffeebohnen lehnten am Tresen, und im ganzen Laden roch es nach gerösteten Bohnen. In einer Ecke standen einige niedliche Holztische und Stühle unter einer großen Tafel, die mit pastellfarbener Kreide beschriftet war. Carrie hatte auf die Uhr gesehen und beschlossen, sich nicht zum Kaffeetrinken hinzusetzen, auch wenn sie es gern wollte, und ihren Kaffee mitgenommen. Er half ihr nun jedoch nicht, sich zu beruhigen. Vielleicht hatte sie nicht das richtige Vertraute gewählt. Im Umgang mit Kindern war Carrie ein Naturtalent, doch in ihrem eigenen Leben fühlte sie sich hilflos.

Was ihr Privatleben anging, hatte sie das Gefühl, es nie so ganz hinzubekommen. Und in dieser Jahreszeit war es immer am schlimmsten. Zu Weihnachten verbrachten alle Zeit mit ihrer Familie, während Carrie arbeitete oder nach Hause zu ihren Eltern fuhr. Zwar...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Weihnachtsromane fürs Herz von der Queen of Christmas
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel A Christmas to Remember
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Beziehung • Drama • Familie • feelgood • Feel-Good-Romane • Frauen Bücher • Frauen Bücher Bestseller • Frauenroman • Frauenroman Bestseller • Gefühl • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Historische Liebesromane • Hollywood • Kindermädchen • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane für Frauen • Liebhaber • Magie der Weihnacht • Mary Poppins • Nanny • Nicholas Sparks • PS ich liebe dich • Romance • Roman für Frauen • Romantik • romantisch • Romantische Komödie • tatsächlich liebe • Tragik • Trennung • Unterhaltung • Weihnachten • Weihnachtsgeschichte • Weihnachtsroman • Weihnachtswunder • Weihnachtszauber • Winterroman • Winterzauber im Kerzenschein • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-6076-8 / 3751760768
ISBN-13 978-3-7517-6076-8 / 9783751760768
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