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Maggie Bell und die verfluchten Seiten (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
196 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-3242-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maggie Bell und die verfluchten Seiten -  Harper Lin
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Maggies entfremdete Halbschwester Angel taucht in der Stadt auf, nachdem sie jahrelang in einer merkwürdigen Hippie-Kommune gelebt hat, aus der sie nun entflohen ist. Bald darauf kommt auch ihr Freund Echo nach Fair Haven, um nach ihr zu suchen. Kurze Zeit später wird seine Leiche am Fuße einer Brücke entdeckt. Echo wurde zuletzt in Angels Gesellschaft gesehen, und Maggie weiß, dass Angel in jener Nacht mit zahlreichen Kratzern und Schrammen nach Hause kam. Könnte sie Echo getötet haben?

Maggie stürzt sich entschlossen in die Ermittlungen, in deren Verlauf weitere Mitglieder der Kommune in Fair Haven auftauchen und für Chaos sorgen. Der Anführer der Sekte ist entschlossen, Angel zurückzuholen, und schreckt dabei vor nichts zurück.

Maggie muss alles daransetzen, Angel vor dem Gefängnis, vor der Entführung durch die gefährliche Sekte oder gar vor einem weiteren Mord zu bewahren ...


Band 3 der  Cosy Crime Reihe mit Buchhändlerin Maggie Bell. Alle Bücher sind unabhängig voneinander lesbar. 



Harper Lin ist  USA Today-Bestsellerautorin mehrerer cosy Crime Serien.

Wenn sie nicht gerade liest oder Krimis schreibt, geht sie gerne zum Yoga, wandert oder backt mit Freunden und Familie. ?

Kapitel 2


»Angel? Was machst du denn hier?«, fragte Maggie.

»Dir auch einen guten Morgen! Begrüßt man so seine kleine Schwester?«

Die junge Frau stemmte eine Hand in die Hüfte. Zwischen abgeschnittenen Jeans und einem zu kurzen Trägerhemd sah Maggie ihren Bauchnabel. Silberringe mit bunten Steinen steckten an fast allen ihrer Finger, und um den Hals hing eine feine Silberkette, die Maggie nur allzu bekannt vorkam. Der Anhänger war ein kleiner silberner Bär. Den gleichen Anhänger hatte auch Maggie, ein Geschenk ihres Vaters. Sie trug ihn nicht, weil es einfach nicht ihr Stil war. Sie fand immer, ihr Vater hätte das wissen müssen, aber er neigte dazu, eher Maggies Schwester Beachtung zu schenken. Maggie und Angel waren acht Jahre auseinander. Der Kleinen hatte man immer alles durchgehen lassen, nicht zuletzt, weil sie das genaue Gegenteil des introvertierten Bücherwurms Maggie war.

»Es wäre nett gewesen, wenn du dich angekündigt hättest«, sagte Maggie und umarmte ihre Schwester etwas steif. Angel drückte sie hingegen so fest, dass Maggie kaum Luft bekam. »Hast du die anderen von deiner … Gruppe mitgebracht?«

Angel ließ Maggie los und strich sich nervös ein paar Haarsträhnen hinter die Ohren.

»Ich bin nicht mehr mit ihnen zusammen«, sagte sie.

»Was ist passiert? Ist euch die Knete ausgegangen? Hast du eine andere Clique, äh, ich meine, eine Kommune mit mehr Gelände zum Ausbreiten gefunden?«, fragte Maggie scharf.

»Es ist ganz anders, Mags«, sagte Angel. »Musst du wieder auf mir herumhacken, kaum dass ich da bin? Als ob du die ganze Zeit darauf gewartet hättest, mir alles in die Schuhe zu schieben.«

»Das würde bedeuten, dass ich darauf gefasst gewesen wäre, dass du hier auftauchst.« Maggie tat so, als sähe sie auf die Uhr. »Ich wusste ja nicht, dass du kommst!«

»Du bist das einzige Familienmitglied, das ich hier in der Gegend habe, Mags. Kannst du nicht mal nicht böse auf mich sein, wenigstens, bis ich wieder in der Spur bin?«, fragte Angel und verdrehte die Augen.

»Ich bin nicht böse auf dich, Angel. Du bist das Nesthäkchen. Du hast das Vorrecht, Fehler zu machen.«

»Genau. Jetzt bin ich nämlich wirklich in einem Schlamassel gelandet, Mags. Ich hätte gleich auf meine große Schwester hören sollen«, sagte Angel. In dem Moment kam Joshua Whitfield vorbei.

Wenn Maggie bisher noch keinen Grund gehabt hätte, verärgert zu sein, dass Angel unangekündigt aufgekreuzt war, hatte sie jetzt einen, als sie Joshuas Reaktion auf ihre Schwester sah. Er blieb so abrupt stehen, als habe ihn der Blitz getroffen.

»Habe ich das richtig gehört?«, fragte er, betrachtete die hübsche Unbekannte von Kopf bis Fuß und blickte dann auf Maggie. »Schwester?«

»Joshua Whitfield, das ist meine Halbschwester Angel Bell. Angel, das ist Joshua, mein Chef.« Maggie vermied es, auf Joshuas Reaktion zu achten. Sie wusste genau, wie sie sein würde. Er würde sich in Angel vergaffen, genau wie alle anderen Jungs, und für sie war das, als ob noch nie im Leben ein Mann mit ihr geredet hätte.

»Nett, Sie kennenzulernen«, sagte Angel, schüttelte ihm die Hand und lächelte.

»Ich hoffe mal, dass es euch nichts ausmacht, wenn ich das jetzt sage: Ich glaube nicht, dass es zwei gegensätzlichere Frauen als euch beide gibt. Wow«, sagte Joshua, und Maggies Blutdruck stieg.

»Das hören wir ständig«, sagte sie.

»Ja, genau«, pflichtete ihr Angel bei.

»Was machen Sie in Fair Haven?«, fragte Joshua.

»Ich bin gekommen, um ein bisschen mit Mags zusammen zu sein. Wir haben uns ewig nicht gesehen. Wir haben großen Nachholbedarf, und ich habe gehofft, dass Mags mir die Stadt zeigt. Sieht aus, als ob hier eine große Party stattfinden soll«, sagte Angel und sah Maggie an, als hoffte sie, dass ihre Schwester ihre Geschichte bestätigen würde. Maggie hätte ihrer Schwester am liebsten gesagt, sie solle Leine ziehen. Es war nicht so, dass sie sie nicht ausstehen konnte. Sie war ihr einfach fremd. Genau, es war, als würde eine Fremde in ihr Leben einbrechen.

»Stimmt. Du wirst wohl kaum ein Hotelzimmer finden«, sagte Maggie, wobei ihr nicht bewusst war, wie unhöflich sie klang.

Angel grinste und blickte Joshua an, der Maggie ansah. »Maggie, bei dir im Haus ist doch Platz, oder? Keine Sorge, Angel. Sie scherzt nur. Sie müssen nicht nach einem Hotel suchen«, meinte Joshua.

Maggie warf ihm einen finsteren Blick zu.

»Wir finden schon eine Lösung«, sagte sie diplomatisch. Auf keinen Fall wollte sie ihre wahren Gefühle zeigen und ihre Halbschwester anschreien, was beim letzten Mal, als sie sie gesehen hatte, passiert war. Das war fast vier Jahre her.

»Wie kannst du einfach so abhauen? Lass mich raten, da steckt ein Kerl dahinter«, hatte Maggie sie damals angezischt.

»Er ist nicht einfach irgendein Kerl. Er ist mein Seelenfreund«, hatte Angel erwidert. »Von so was verstehst du nichts, Mags.«

»Seelenfreund? Meinst du das ernst? Was zum Teufel soll das denn sein?«, hatte Maggie gespöttelt.

»Er ist der, für den ich auf der Welt bin. Zusammen bilden wir eine perfekte Einheit.«

»Einheit?«

»Ein gemeinsames Wesen. Wir passen einfach perfekt zueinander. Er macht mich glücklich, Mags. Habe ich nicht auch ein bisschen Glück verdient?«

»Nicht, wenn es deinem Vater das Herz bricht und ich allein zurückbleibe«, hatte Maggie erwidert.

»Puh, echt, Maggie. Du bist doch die Letzte, die jemanden braucht. Die bist doch schon dein ganzes Leben für dich und machst immer wieder deutlich, dass du es so haben willst«, hatte Angel abfällig geantwortet.

»Was passiert denn jedes Mal, wenn mich dir oder wem auch immer zuwende? Denk mal nach, Angel! Du und deine miese Clique, ihr habt euch über deine Halbschwester ganz schön lustig gemacht, als sie berichtet hat, sie würde in einem Buchladen anfangen. Oder etwa nicht? Kaum war ich aus dem Zimmer, was hat dieser Seelenfreund von dir damals gesagt? Was war es?«, fauchte Maggie.

»Das war nicht für deine Ohren bestimmt«, sagte Angel und sah verlegen zu Boden.

»Er hat gesagt, ich sei ja schon so vertrocknet wie die Bücher, die ich verkaufen würde«, wiederholte Maggie unerbittlich. »Es war mir egal, was er von mir hielt. Aber du hast gelacht. Zusammen mit ihm hast du gelacht.« Maggies Stimme bebte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie jedoch schnell hinunterschluckte.

»Das war nur ein Scherz. Echo meinte das nicht ernst. Er hat nur rumgeblödelt«, sagte Angel betreten. »Schließlich warst du ihm oder meinen anderen Freunden gegenüber nicht gerade aufgeschlossen. Mann, nicht mal für mich hast du Verständnis gezeigt.«

»Stimmt, habe ich nicht. Vielleicht, weil ich wusste, dass du einen Fehler machst. Weil du mir nämlich am Herzen liegst und weil dir mal jemand ungeachtet deiner Gefühle sagen muss, dass deine Clique keine Kommune, sondern eher eine Sekte ist, und das ist schlimm. Merkst du nicht, was sie von dir verlangen? Dass du deine Familie verlassen sollst?« Maggie schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme.

»Nur, weil mich keiner unterstützt. Du bist auch nicht auf meiner Seite!«

»Meine Güte, Angel! Sollte ich dich vielleicht in dein eigenes Unglück laufen lassen? Ist das unterstützen?«, hatte Maggie ausgerufen.

Das waren ihre letzten Worte gewesen. Ihre Schwester hatte ihr den Rücken gekehrt, war zu irgendeinem Deppen mit langen Haaren und einem Ziegenbart in einen Jeep gestiegen und war verschwunden. Ihre neue Familie nannte sich Große Gesellschaft der Sühne. Es war ein Haufen Hohlköpfe, wie Maggie sie nannte, die sich an den Treffpunkten von Jugendlichen herumtrieben und auf die Gelegenheit warteten, mit ihnen Haschisch zu rauchen und sie in ihre Gemeinschaft zu locken.

Sie würde es nie zugeben, aber als Angel gegangen war, hatte sie geweint. Sie war ganz auf sich gestellt und hatte gerade erst begonnen, für Mr Whitfield zu arbeiten. Keinem wäre irgendwas aufgefallen, nur Mr Whitfield nahm fast sofort ihren Kummer wahr. Er war der Einzige in ganz Fair Haven gewesen, der überhaupt gewusst hatte, dass Maggie eine...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2024
Reihe/Serie A Bookish Cafe Mystery
Übersetzer Eva Riekert
Sprache deutsch
Original-Titel Story of a Murder
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bücher • Büchermord • Buchhandlung • Bunburry • cherringham • Cosy Crime • Cozy Crime • Helena Marchmont • Mordermittlung
ISBN-10 3-8412-3242-6 / 3841232426
ISBN-13 978-3-8412-3242-7 / 9783841232427
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