Daughter of the Siren Queen - Fürchte meine Stimme (eBook)
384 Seiten
Blanvalet Taschenbuch Verlag
978-3-641-31612-9 (ISBN)
***Mit besonderem Zusatzcontent nur in dieser Ausgabe: zusätzliches Kartenmaterial und Bonuskapitel.***
Captain Alosa spürt frischen Wind in den Segeln: Der Auftrag ihres Vaters, Piratenkönig Kalligan, ist erfolgreich abgeschlossen, und die gesuchten Piraten befinden sich in ihrer Gewalt. Darunter auch der unverschämt anziehende Riden, der nun unter ihrem Kommando segelt. Aber dann muss Alosa alles hinterfragen, was sie je über ihren Vater zu wissen glaubte. Ihre Zweifel führen dazu, dass sie sich gegen Kalligan stellen muss. Denn schließlich ist Alosa nicht nur die Tochter des Piratenkönigs, sondern auch die Tochter der Sirenenkönigin - und die Sirene in ihr verlangt nach Rache ...
Slow-Burn Romance trifft auf Enemies-to-Lovers-Trope und Abenteuer auf hoher See!
Tricia Levenseller stammt aus einer kleinen Stadt in Oregon und lebt heute nahe der Rocky Mountains in Utah mit ihrem Hund Rosy. Sie machte ihren Abschluss in Englisch, und war hinterher froh, nie wieder ein Lehrbuch in die Hand nehmen zu müssen. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, legt sie gerne Puzzles, spielt Volleyball oder schaut ihre liebsten Fernsehshows und isst dabei extra buttriges Popcorn.
Kapitel 1
Das Geräusch, mit dem mein Messer über eine Kehle fährt, kommt mir in der Dunkelheit viel zu laut vor.
Ich fange den Piraten auf, ehe sein Leichnam auf den Boden trifft, und lasse ihn den Rest des Weges sanft hinabsinken. Er ist nur der Erste aus Theris’ – nein, Vordans, rufe ich mir ins Gedächtnis – Mannschaft, der heute Nacht sterben wird.
Meine eigene Mannschaft verteilt sich über die Pflasterstraßen und fertigt Vordans Männer einen nach dem anderen ab. Ich kann sie zwar nicht sehen, aber ich vertraue darauf, dass sie heute Nacht alle ihren Teil beitragen werden.
Es hat mich zwei Monate gekostet, den Piratenlord aufzuspüren und genug Nachrichten zu sammeln, um seinen Stützpunkt zu infiltrieren. Vordan dachte, er könnte sich vor mir in Sicherheit bringen, indem er landeinwärts reist. Wir sind Meilen vom nächsten Hafen entfernt, aber wenn ich auch keine Möglichkeit habe, meine Kräfte aufzufrischen, so bin ich doch vollständig gerüstet hergekommen.
Meine interne Quelle hat mir alle Einzelheiten geliefert: Vordan und seine Mannschaft leben im Old Bear Inn, ein vierstöckiges Gebäude mit einem beinahe flachen Dach und grün gestrichenen Wänden. Der Haupteingang zeichnet sich durch einen beeindruckenden Torbogen aus, über dessen höchstem Punkt ein Schild mit dem Bild eines schlafenden Bären hängt.
Vordans Piratenmannschaft hat sich in ein Rudel Landdiebe verwandelt und raubt nun die Bewohner von Charden aus, der größten der Siebzehn Inseln. Er hat das Gasthaus als sein persönliches Bollwerk gekauft und bezahlt den Lohn aller Bediensteten. Sich vor aller Augen niederzulassen, scheint ihm keine Angst zu machen. An die hundert Männer arbeiten für ihn, und auf der ganzen Insel gibt es keine einheitliche Truppe, die groß genug wäre, um sie loszuwerden.
Aber ich brauche sie gar nicht loszuwerden. Ich muss nur da rein und mir Vordan und sein Stück der Karte holen, ohne dabei den Rest seiner Männer aufzuscheuchen. Für seine Befragung und die zwangsläufige Folterung ist noch Zeit genug, wenn wir wieder auf meinem Schiff sind.
Ich husche die Straße hinunter, halte mich dicht an dem plump erbauten Haus zu meiner Rechten. Zu dieser Stunde schläft die Stadt. Ich habe nicht eine einzige Seele herumlaufen sehen, abgesehen von Vordans Wachmännern.
Ein Klimpern lässt mich auf der Stelle verharren. Als ich um die nächste Ecke und in die Lücke zwischen diesem Haus und dem nächsten schaue, halte ich den Atem an. Aber da ist nur ein einzelnes Gassenkind – ein Junge, vielleicht acht oder neun Jahre alt – und stöbert in einem Haufen Glasflaschen.
Ich bin überrascht, als der Junge plötzlich den Kopf in meine Richtung dreht. Ich war mucksmäuschenstill, aber ich nehme an, wenn man auf der Straße überleben will, sollte man jede etwaige Bedrohung in der Umgebung spüren können.
Ich lege einen Finger an die Lippen und werfe dem Jungen eine Münze zu. Er fängt sie auf, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich zwinkere ihm zu, ehe ich an der Lücke vorbei zum nächsten Haus schleiche.
Dort warte ich und sehe zu, wie mein Atem im Mondschein einen Nebelschleier bildet. Zwar könnte ich etwas Wärme brauchen, aber ich möchte nicht riskieren, meine Hände aneinander zu reiben und mich durch das Geräusch zu verraten. Also gibt es für mich jetzt nichts zu tun, außer absolut stillzuhalten.
Endlich ertönt ein Eulenruf. Dann noch einer. Und noch einer. Ich warte, bis ich alle sieben gehört habe – das ist das Signal, dass sämtliche Kreuzungen und bewachten Dächer geräumt wurden.
Ich beobachte das Fenster des großen Gasthauses vor mir. Keine Kerze brennt dort drinnen, keine Silhouette bewegt sich hinter dem Glas. Ich wage es und haste näher heran.
Ein Seil hängt bereits vom Dach herab. Sorinda ist mir zuvorgekommen. Ich ziehe mich Stockwerk um Stockwerk empor, immer darauf bedacht, den Fenstern auszuweichen, bis meine Stiefel sicher auf den Dachziegeln stehen. Sorinda steckt gerade ihr Schwert weg, zu ihren Füßen liegen vier tote Männer aus Vordans Mannschaft. Nichts beherrscht sie besser als das Töten.
Wortlos hilft sie mir, das Seil hochzuziehen und neu festzuzurren, sodass es auf der Westseite hinunterhängt. Vordans Fenster befindet sich im obersten Stockwerk, das dritte von rechts.
Fertig?, forme ich tonlos mit den Lippen.
Sie nickt.
Dem schlafenden Vordan mein Messer an die Kehle zu halten, erfüllt mich mit dem süßesten Gefühl der Gerechtigkeit. Ich lege ihm die freie Hand auf den Mund.
Er reißt die Augen auf und ich drücke mit dem Messer ein bisschen stärker zu, gerade genug, um die Haut anzuritzen, aber nicht so sehr, um Blut fließen zu lassen.
»Ruf um Hilfe, und ich schlitze dir die Kehle auf«, flüstere ich und nehme die Hand von seinem Mund.
»Alosa«, sagt er – und wird sich seiner Lage voller Erschütterung bewusst.
»Vordan.« Er ist genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Ein Mann von unauffälligem Aussehen: braunes Haar, braune Augen, durchschnittlich gebaut, durchschnittlich groß. In einer Menge würde er nicht auffallen und genau so gefällt es ihm.
»Du hast es herausgefunden«, sagt er und bezieht sich damit offensichtlich auf seine Identität, die er ursprünglich verschleiert hatte. Als ich noch Gefangene auf der Night Farer war, hatte er so getan, als gehörte er zu den Männern meines Vaters und hieße Theris.
»Wo ist die Karte?«, frage ich.
»Nicht hier.«
Sorinda, die wie eine stumme Wächterin hinter mir steht, fängt an, sich im Raum zu bewegen. Als sie die Schubladen der Kommode durchsucht, bevor sie die Bodenbretter abklopft, höre ich es rascheln.
»Ich habe keine Verwendung für dich, wenn du mir nicht sagst, wo sie ist«, erkläre ich ihm. »Dann werde ich deinem Leben ein Ende machen. Und zwar gleich hier. In diesem Zimmer. Deine Männer werden am Morgen deine Leiche finden.«
Da lächelt er. »Du brauchst mich lebendig, Alosa. Anderenfalls wäre ich schon tot.«
»Wenn ich dich noch mal fragen muss, fange ich an zu singen«, warne ich ihn. »Wozu soll ich dich zuerst bringen? Dazu, dir die Beine zu brechen? Mit deinem Blut Bilder an die Wände zu malen?«
Er schluckt. »Meine Männer sind deinen Leuten gegenüber drei zu eins in der Überzahl. Ich werde nirgendwohin gehen, und deine Stimme wird dir wenig helfen, wenn du nur drei Männer auf einmal kontrollieren kannst.«
»Deine Männer werden aber kaum kämpfen können, wenn sie schlafend in ihren Betten liegen. Meine Mädchen sind längst dabei, sie in ihren Räumen einzusperren.«
Er kneift die Augen zusammen.
»Zu schade, dass du meinen Spion in deinen Reihen nicht erwischt hast, und es ist wirklich eine Schande, dass du auch nicht bemerkt hast, dass sie die Schlösser an sämtlichen Türen ausgetauscht hat. Ja, nun lassen sie sich von außen verriegeln.«
»Sie sind alarmiert worden. Meine Wachen …«
»Sind alle tot. Die vier Männer auf diesem Dach, die fünf auf den Straßen. Die drei auf dem Dach des Metzgers, des Gerbers und des Magazins.«
Er verzieht den Mund, sodass ich seine Zähne sehen kann. »Sechs«, sagt er.
Für einen Herzschlag setzt mein Atem aus.
»Ich hatte sechs auf den Straßen«, stellt er klar.
»Was? Nein. Das hätten wir gewusst …«
Eine Glocke läutet laut genug, um die ganze Stadt aufzuwecken.
Tonlos fluche ich.
»Der kleine Junge«, sage ich in dem Augenblick, in dem Vordan unter sein Kissen greift. Nach dem Dolch, den ich bereits entfernt habe. »Zeit, zu gehen, Sorinda.«
Steh auf. Die Worte gelten Vordan, aber das ist kein gewöhnliches Kommando, wenn auch mit einer gewöhnlichen Stimme erteilt. Die Worte sind Gesang, erfüllt von der Magie, die mir meine Sirenenmutter vererbt hat.
Und alle Männer, die sie hören, müssen sich ihnen fügen.
Vordan richtet sich umgehend auf und pflanzt die Füße auf den Boden.
Wo ist die Karte?
Seine Hand bewegt sich zum Hals und zieht eine Lederkordel heraus, die unter seinem Hemd verborgen war. An dem Ende hängt eine Glasphiole, nicht länger als mein Daumen und mit einem Korken verschlossen. Und zusammengerollt in ihrem Inneren ist das letzte Stück der Karte. Mit ihm werden mein Vater und ich endlich zur Sireneninsel fahren und ihre Schätze heben können.
Mein Körper ist bereits von dem Gesang beseelt, meine Sinne sind geschärft. Ich kann die Bewegungen der Männer unter uns hören, als sie in ihre Stiefel schlüpfen und zu ihren Zimmertüren laufen.
Ich ziehe die Phiole von Vordans Hals ab. Die Kordel reißt, und ich stecke den kompletten Halsschmuck in die Tasche des elfenbeinfarbenen Korsetts, das ich trage.
Ich lasse Vordan zur Tür vorangehen. Natürlich ist er barfuß und trägt nur ein weites Flanellhemd und eine Baumwollhose. Der Mann, der mich in einen Käfig gesperrt hat, wird auf solche Annehmlichkeiten wie Schuhe und Mantel verzichten müssen.
Sorinda ist unmittelbar hinter mir, als ich in den Korridor trete. Von unten höre ich, wie sich Vordans Männer gegen die verschlossenen Türen werfen – sie versuchen, auf die Alarmglocke zu reagieren.
Zur Hölle mit dieser Glocke!
Meine Mädchen haben die oberen Stockwerke noch nicht erreicht. Männer in diesem Geschoss und dem darunter ergießen sich gerade in den Hausflur und es dauert nicht lange, bis sie ihren Captain entdeckt haben.
Ich singe im Flüsterton eine Reihe Wörter zu Vordan hin.
Er...
Erscheint lt. Verlag | 24.9.2024 |
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Reihe/Serie | Pirate-Queen-Saga |
Übersetzer | Frauke Meier |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Daughter Of The Siren Queen (02) |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | 2024 • Abenteuerroman • Adalyn Grace • Adrienne Young • Alexandra Christo • All the Stars and Teeth • Belladonna • Booktok • die abenteuer der piratin amina al-sirafi • eBooks • elian und lira – das wilde herz der see • enemies to lovers • Fable • Fantasy • fantasybooktok • Fantasy Romance • female empowerment • forced proximity • kulturpass • Liebe • Liebesromane • maike voß • Märchenbuch • Neuerscheinung • New York Times Bestseller Autorin • Piraten • Piratenroman • Romantasy • romantisch • Romantische Fantasy • Shannon Chakraborty • Sirene • sirens - das glühen der magie • slowburn • starke Protagonistin • tiktok made me buy it |
ISBN-10 | 3-641-31612-X / 364131612X |
ISBN-13 | 978-3-641-31612-9 / 9783641316129 |
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