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Perry Rhodan Neo 340: Kosmische Genesis (eBook)

Staffel: Paragon
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
160 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5540-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,49 inkl. MwSt
(CHF 3,40)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Irgendwann in ferner Zukunft: Einst hat der Astronaut Perry Rhodan die Terraner zu den Sternen geführt. Als er nun aus einer langen Stasis erwacht, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die Menschheit ist zersplittert, die Erde nur noch ein Mythos. Seine Freunde und Weggefährten sind verschollen, die bekannten Sternenreiche zerfallen oder untergegangen. Wie es scheint, liegt die Galaxis zu weiten Teilen in Trümmern und Chaos. Was ist in den vergangenen Jahrhunderten geschehen? Sogar die Raum-Zeit-Struktur hat sich drastisch verändert. Was lauert im Zentrum der Milchstraße, und wer oder was verbirgt sich hinter dem Begriff Paragon? Perry Rhodan macht sich auf die Suche nach Antworten, nach seinen Freunden, nach einem Weg zurück zur Erde. Schnell erfährt er: Der Grund für all die Umwälzungen ist eine KOSMISCHE GENESIS ...

2.

Naumann von Silikor

Aufbruch ins Abenteuer

 

Sie hatte ihn hereingelegt. Das war ihm schnell klar geworden, als er nach dem Verlassen des Homer's Odyssee und der Rückkehr zur EUPHORION in den frühen Morgenstunden in seinem Quartier erwachte. Sein Schädel dröhnte wie die altersschwachen Triebwerke des Walzenfrachters auf Volllast. Erst nach zwei Araspirin und einem großen Glas Vitaminsaft fühlte er sich ein wenig besser.

Diese Hexe hat mir etwas ins Kaisch gekippt, dachte er. Bei allen Sternengöttern: Ich habe mich wie ein blutiger Anfänger abkochen lassen!

Naumann von Silikor schleppte sich in die kleine Hygienezelle und drehte den Wasserspender auf. Nach einer Weile wurde die braune Flüssigkeit klar, und er schüttete sie sich mit beiden Händen ins Gesicht.

Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wie sollte er das seiner Mannschaft erklären? Und Cleo?

Er fuhr sich durch die langen, weißgrauen Haare und starrte in den teilweise blinden Spiegel über dem Ablaufbecken. An der Seite wuchsen ein paar winzige Gypsblüten direkt aus dem mit einer moleküldünnen Silberschicht bedampften Glas. Von Silikor entfernte sie fast automatisch, indem er sie mit dem Daumen abrieb.

Die Sorgen eines langen und entbehrungsreichen Lebens hatten ihre Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Auch der üppige Vollbart konnte das längst nicht mehr verbergen.

Was bist du doch für ein erbärmlicher Versager!, rügte er sich. Dann ging er zu Cleo hinüber.

Seine Tochter schlief in einem kleinen Raum, unmittelbar hinter dem Wohnbereich. Cleo hatte die Augen geschlossen, atmete tief und gleichmäßig. Für ihre acht Jahre wirkte sie ungewöhnlich schmächtig. Von Silikor wusste, dass das auch an ihrer Krankheit lag.

Es vergingen sicher ein paar Minuten, in denen er einfach nur dastand und sie betrachtete. An den Türrahmen gelehnt und mit einem dicken Kloß im Hals.

Der Arzt, für dessen Konsultation von Silikor einen Haufen Kredite bezahlt hatte, hatte die Krankheit »Zerebral induzierte Amyotrophie« genannt. Sehr selten – und laut den Worten des Medikers unheilbar. Dabei kam es zu einem schleichenden Abbau der Muskelmasse des gesamten Körpers – teilweise unter heftigen Schmerzen. Im Endstadium folgte eine schnell voranschreitende Schwächung der Atem- und Herzmuskulatur, was irgendwann entweder zum Ersticken oder zum Kreislaufstillstand führte.

Von Silikor hatte sich die Diagnose schon mindestens hundert Mal durchgelesen. Er kannte sie auswendig. Jedes einzelne deprimierende Wort. Als wahrscheinlichste Ursache wurden dort erbliche Faktoren genannt. Cleos Mutter war Akonin, Naumann von Silikor selbst hatte einen akonischen Vater und eine terranische Mutter. Waren dadurch irgendwelche genetischen Unverträglichkeiten entstanden?

Dann bin ich schuld, dachte er wie schon so oft zuvor. Dann hätte ich niemals ein Kind zeugen dürfen ...

Er würde nie den Moment vergessen, als dieses kleine, zierliche Mädchen plötzlich vor ihm gestanden hatte. In einer Kneipe auf Nimbus, einer der Flüchtlingswelten, die sich schon kurz nach der Symaios etabliert hatten und wo all jene Zuflucht suchten, die zwar überlebt, aber alles verloren hatten. Die nicht mal mehr eine Heimat besaßen und nicht wussten, wohin sie sonst gehen sollten.

Das Kind war damals gerade fünf Jahre alt gewesen, hatte ihn mit großen Augen angesehen und ihm einen Umschlag entgegengestreckt. Er enthielt eine Geburtsurkunde, eine genetische ID-Karte und einen handbeschriebenen Zettel. »Das ist deine Tochter Cleo«, hatte darauf gestanden. »Ich habe die ersten Jahre übernommen. Jetzt bist du dran! Gruuna.«

Ein Standardscan in der kleinen Krankenstation der EUPHORION hatte genügte, um festzustellen, dass das Mädchen tatsächlich seine Tochter war. Gruuna von Mortark hatte er schon fast wieder vergessen gehabt. Die Akonin und er waren nur wenige Wochen lang ein Paar gewesen, aber das hatte offenbar ausgereicht. Nachdem sich ihre Wege getrennt hatten, hatte er nichts mehr von ihr gehört. Und dann das!

Ob Gruuna gewusst hatte, dass Cleo an einer tödlichen Krankheit litt, und sie deshalb loswerden wollte, vermochte er nicht zu sagen. Eine derartige Grausamkeit traute er Gruuna eigentlich nicht zu, aber richtig kennengelernt hatte er sie nicht. Dafür war ihre gemeinsame Zeit zu kurz gewesen.

Das Leiden hatte sich erst zwei Jahre später gezeigt. Es gab aber sicher Methoden, so etwas sehr viel früher zu diagnostizieren.

Naumann von Silikor nahm einen tiefen Atemzug und machte sich dann auf den Weg in die Zentrale. Dort erwartete ihn Hilly, eine Terranerin, die eigentlich Hilma hieß, aber diesen Namen hasste wie die Pest. Wenn man sie ärgern wollte, musste man sie nur so nennen. Ihren Nachnamen hatte sie nie preisgegeben.

Hilly war seine Navigatorin und Erste Offizierin. In Anbetracht des allgemeinen Zustands der EUPHORION und der Stimmung unter ihrer auf das absolute Minimum reduzierten Besatzung war Letzteres sicher eine übertriebene Bezeichnung für ihre Rolle. Aber der Titel gefiel ihr, also behielt ihn von Silikor bei.

Als er hinter Hilly trat, wandte sie kurz den Kopf. Auf ihrer Positronikkonsole blinkten etliche Lichter hektisch rot, was irgendwelche technischen Fehlfunktionen signalisierte. Das schien sie allerdings nicht zu beunruhigen. Sie grinste ihn mit grün verfärbten Zähnen an – eine Folge des Gypswurzelsuds, den Hilly zuweilen im Übermaß konsumierte – und fuhr sich mit der rechten Hand durch die grauen, verfilzten Haare.

»Kannst du das in die Positronik füttern?«, fragte er und hielt ihr den Speicherwürfel entgegen.

Sie griff danach und betrachtete ihn kritisch. »Ich kann es versuchen«, antwortete sie mit ihrer kratzigen Stimme und legte das fingernagelgroße Objekt aus teilkristallinem Kunststoff in eine Aussparung der Konsolenoberfläche vor ihr.

Ein leiser Piepston erklang, und über dem Positronikpult tauchte eine Reihe von Hologrammen auf. Eins davon zeigte die Erde, wie von Silikor sie schon am Abend zuvor im Homer's Odyssee gesehen hatte. Hinter ihm ertönte ein Pfiff.

Endo Kalkiris kauerte so tief in seinem Sessel, dass ihn von Silikor beim Eintreten gar nicht bemerkt hatte. Nun starrte der Pilot der EUPHORION mit großen Augen auf die kleine Holowolke. Seine schwarzen Kraushaare standen wie üblich nach allen Richtungen ab, und die knollenartige Nase erinnerte an eine Cartoonfigur.

»Ist das das, was ich glaube, dass es ist?«, fragte er.

»Das ist die Erde«, bestätigte von Silikor.

Kalkiris schnalzte mit der Zunge. »Und wir fliegen hin?«

»Sofern Hilly es schafft, die Route durch die Granulenfelder ...«, setzte von Silikor an.

»Sie schafft es!«, unterbrach ihn die Terranerin selbstbewusst.

Gleichzeitig erloschen die meisten der zuerst erschienenen Projektionen und machten ein paar neuen Platz. Zu sehen war nun die dreidimensionale Darstellung eines Sonnensystems. Der Zentralstern und seine acht Begleiter waren von dichten Wolken eingehüllt, die weit über die astronomischen Grenzen des Systems hinausreichten. Granulenfelder! Dazwischen verliefen einige dünne Linien in erratischen Bögen und Schleifen. Alle endeten im Orbit des dritten Planeten, der von einem einzelnen Mond umlaufen wurde.

»Verdammt!«, stieß Kalkiris hervor. »Ist das echt?«

»Ich hoffe es«, gab von Silikor wider besseres Wissen zurück.

»Schick es mir rüber, Hillybilly!« Kalkiris rutschte in seinen Sessel zurück und ließ die Hände über die Bedienungselemente seines Positronikpults fliegen.

Hilly grunzte unwillig, folgte der Anweisung jedoch. Kalkiris machte sich des Öfteren einen Spaß daraus, sie mit diversen Variationen ihres Namens zu provozieren. Hilma nannte er sie jedoch nie.

Von Silikor wartete, während sich sein Pilot mit den Daten vertraut machte. Dabei trafen Saulon da Rebruk und Ymma Kern ein, die Frühschicht begann bald.

Der Arkonide, ein Positroniker und Situationsanalyst, erfasste wie stets sofort, was vor sich ging, sagte jedoch nichts. Seine polierte Glatze glänzte sogar im gedämpften Licht der Zentrale.

Kern stammte von Siga und war auf der EUPHORION als Chefingenieurin für die gesamte Technik verantwortlich. Ob das der Grund für ihre anhaltend schlechte Laune war, versuchte von Silikor zu ergründen, seit sie sich der kleinen Crew vor einigen Jahren angeschlossen hatte. Kern war Pessimistin aus Überzeugung und eine Frau, die den Drang verspürte, Probleme zu lösen, bevor sie entstanden. Gleichzeitig übertrafen ihre Qualifikationen alles, was der Halbakone jemals gesehen hatte.

Pa-Fenk betrat die Zentrale wie immer als Letzter und nur wenige Sekunden vor Dienstbeginn. Manchmal vermutete von Silikor, dass Pa-Fenk vor dem Schott wartete, bis es so weit war, nur um etwas zu beweisen – was auch immer das sein sollte.

Der Ferrhiane war der Funk- und Ortungsoffizier des Frachters. Er sah niemanden direkt an und stellte sich grußlos hinter seine Arbeitskonsole. Seine verstümmelten Flügel verbarg er wie gewohnt unter einem bis zur Körpermitte reichenden Umhang.

»Wir fliegen zur Erde!«, platzte Endo Kalkiris heraus. Dann wandte er sich von Silikor zu. »Das sieht gut aus, Meister. Die Koordinaten stimmen mit denen der Kalmenzone überein. EPM-Skalierung, Signallaufzeiten, Ablaufkoordination, sensorische Parameter ... Passt alles zusammen. Wann starten wir?«

Von Silikor seufzte innerlich. Okay, der Thesaurus war so perfekt gemacht, dass er sogar einen Piloten und Astrogatoren täuschte. Trotzdem konnte die...

Erscheint lt. Verlag 26.9.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5540-9 / 3845355409
ISBN-13 978-3-8453-5540-5 / 9783845355405
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