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Fire in the Flesh (eBook)

Spiegel-Bestseller
Eine Liebe im Schatten. Roman
eBook Download: EPUB
2024
800 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-32134-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fire in the Flesh - Jennifer L. Armentrout
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Nach einem schrecklichen Verrat befinden sich Sera und Nyktos in der Gewalt des falschen Königs der Götter. Kolis glaubt, in Sera die Wiedergeburt seiner großen Liebe gefunden zu haben, und wenn sie Nyktos befreien und einen Krieg zwischen den Primaren verhindern will, muss Sera dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Zwar wurde sie ihr ganzes Leben lang darin ausgebildet, einen Gott zu verführen - doch einen Gott zu verführen, während ihr Herz einem anderen gehört, darauf war sie nicht vorbereitet ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer »Obsidian«-Reihe und der »Wicked«- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. Mit ihrer »Blood and Ash«-Reihe ist sie regelmäßig auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste zu finden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

1


DAS POCHENDE STECHEN AN MEINEM Hals verging langsam, und auch die brennenden Schmerzen, die meinen ganzen Körper ergriffen hatten, waren verschwunden.

Obwohl es in Dalos, der Stadt der Götter, schwül war, hatte eine Kälte von mir Besitz ergriffen, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nie empfunden hatte. Ich hatte das Gefühl, ebenfalls langsam zu vergehen, und verlor immer wieder das Bewusstsein, auch wenn ich versuchte, mich auf die offene Tür der runden Kammer zu konzentrieren, in der ich nach dem Angriff auf die Schattenwelt aufgewacht war. Angekettet in einem Käfig.

Ich hatte mir eingebildet, einen Wolf dort drüben an der Tür gesehen zu haben. Einen Wolf, dessen Fell mehr silbern als weiß schimmerte.

Ich hatte diesen Wolf gekannt.

Es war der Asher, der Gesegnete, der Wächter der Seelen und der Primar des einfachen Mannes und des Todes.

Der Herrscher der Schattenwelt.

Mein Gemahl.

Nyktos.

Ash.

Er hatte nie bestätigt, dass er eine andere Gestalt annehmen konnte, aber ich wusste, dass der Wolf mein Primar des Todes gewesen war. Er war zu mir gekommen, damit ich ihn noch einmal sehen, ihn noch einmal berühren und ihm ein letztes Mal sagen konnte, dass ich ihn liebte. Damit ich mich auf meine Art von ihm verabschieden konnte.

Aber mittlerweile war die Tür leer.

Er war verschwunden.

Vielleicht war er nie da gewesen.

Die Arme, die mich umschlangen, drückten mich fester an die fremde Brust, und mein träges Herz schlug schneller. Kolis, der falsche König der Götter, hielt mich nach wie vor umschlungen und kämpfte wohl noch immer mit der Erkenntnis, wer hier in seinen Armen lag – und an wem er sich genährt hatte.

»Bist du es wirklich?« Seine Stimme klang wie ein Seufzen. Tränen benetzten meine Wangen. Waren es meine? Oder seine? »Mein Liebling?«

Ich erschauderte. Bei den Göttern, Ash hatte sich geirrt, als er meinte, ich würde zwar Angst empfinden, mich aber nicht von ihr überrollen lassen. Allein der Klang von Kolis’ Stimme reichte aus, um mich in entsetzliche Panik zu versetzen. Es spielte keine Rolle, dass es lediglich Sotorias Seele war, die in mir existierte. Dass ich nicht Sotoria war und Sotoria nicht Seraphena. Kolis machte uns beiden gleichermaßen ungeheure Angst.

Zwei in Leder gehüllte Beine traten in mein Blickfeld. Ich hob den Kopf, und mein Blick wanderte über die Schattensteindolche an den schlanken Hüften zu den dunkelblonden Haaren, die bis zum Kragen der schwarzen Tunika reichten. Es war der Primar des Krieges und der Übereinkunft, und er hatte ebenfalls gerade noch zur Tür hinausgesehen. Der verräterische Mistkerl, der mich an Kolis ausgeliefert hatte, musste Ash also ebenfalls entdeckt haben. Oder nicht? Als Wolf war er riesengroß – größer als jeder andere Wolf, den ich bisher zu Gesicht bekommen hatte.

Vielleicht war er aber auch gar nicht da gewesen, und ich hatte es mir lediglich eingebildet.

Meine Brust zog sich zusammen, und der Kummer war mit einem Mal unheimlich groß und legte sich als tonnenschweres Gewicht auf mich, sodass ich befürchtete, er könnte mich zerquetschen.

»Eure Majestät.« Attes hatte sich zu uns umgewandt. »Ihr geht es gar nicht gut«, sagte er. »Sie steht an der Schwelle, das müsst Ihr doch spüren.«

»Ihr müsst die Glut an Euch nehmen, ehe sie weiterzieht«, drängte eine weitere, melodiöse Stimme. Es war Callum, der Wiederkehrer. Eines von Kolis’ Projekten. »Nehmt sie …«

»Die Glut ist jetzt Eure geringste Sorge«, unterbrach Attes Callum und wandte sich direkt an Kolis. »Sie wird sterben.«

Der falsche König reagierte nicht. Er hielt mich einfach nur in seinen Armen, während sein mächtiger Körper bebte. War es, weil er nach allem, was passiert war, unter Schock stand? Ich hätte beinahe laut aufgelacht. Was vermutlich bedeutete, dass ich ebenfalls unter Schock stand.

»Wenn sie mit der Glut im Körper stirbt, stirbt auch die Glut und alles, worauf Ihr so hart hingearbeitet habt«, fuhr Callum beharrlich fort, und ich wandte mich zu ihm um. Zuerst war er nur als verschwommener Umriss erkennbar, dann wurde das Bild deutlicher. Der Wiederkehrer war von Kopf bis Fuß golden – die Haare, die Haut, selbst die kunstvolle, aufgemalte Maske in Form von zwei Flügeln, die von seiner Stirn bis zu den beiden Wangen reichte. »Nehmt sie an Euch, mein König. Nehmt sie und steigt auf zum Primar des Lebens und …«

»Sie wird erneut verloren sein«, unterbrach ihn Attes. »Eure Graeca bliebe unerreichbar.«

Graeca.

In der alten Sprache der Primare bedeutete das Wort Leben. Aber auch Liebe. Wobei ich persönlich glaubte, dass es sogar noch eine dritte Bedeutung hatte.

Besessenheit.

Denn das, was Kolis für Sotoria empfand, war keine Liebe. Liebe ließ nicht derartige Monster entstehen.

»Sie ist es doch gar nicht«, zischte Callum, und die Augen hinter der goldenen Maske wurden schmal. »Hört nicht auf ihn, Eure Majestät. Es ist ein …«

Im nächsten Augenblick zuckte Callum zusammen, und Blut spritzte auf die Gitterstäbe des Käfigs. Sein Mund klappte auf, und er sah auf den Schattensteindolch hinunter, der aus seiner Brust ragte.

Mein Blick huschte zu Attes. Er trug nur noch einen Dolch bei sich. Den anderen hatte er in Callums Richtung geschleudert.

Aber warum?

»Verdammt.« Callum geriet ins Taumeln und sank auf den von goldenen Adern durchzogenen Boden. Er war tot, aber das würde sicher nicht lange so bleiben. Wobei ich mich nicht mehr genau erinnern konnte, warum ich mir dessen so sicher war.

Ich konnte nicht mehr …

Meine Brust zog sich krampfhaft zusammen, und ein Schatten legte sich wie ein Schleier über mich. Eisige Panik packte mich, als ich in die Dunkelheit sank, und die Erleichterung, die ich verspürte, war im nächsten Moment wie weggeblasen.

Keine Geräusche, keine Gerüche. Alles schwarz.

Doch ich wollte nicht sterben.

Nicht jetzt.

Ich konnte nicht …

Liessa …

Ich zuckte zusammen und tauchte aus der Dunkelheit auf. Langsam nahm ich meine Umwelt wieder wahr. Ich sah den goldenen Diwan, auf dem ich geschlafen hatte. Die Kette, die an dem Metallband um meinen Hals hing, die ich allerdings kaum noch spürte. Die goldenen Gitterstäbe des Käfigs, in dem ich gefangen war, und den Schattensteindolch, der aus Callums Brust geragt hatte und der mittlerweile auf dem Boden lag. Der Wiederkehrer erhob sich bereits. Wie lange war ich ohnmächtig gewesen? Ich sah an ihm und dem goldenen Thron vorbei, hinüber zu der offen stehenden Tür.

Der Wolf war wieder da, dieses Mal zumindest teilweise verdeckt von den ausladenden Palmen, die sanft im Wind wogten.

Meine rechte Hand – oder besser gesagt das Zeichen, das während meiner Krönung zu Ashs Gemahlin dort erschienen war – wurde warm. Die goldenen Kringel auf der Handfläche und dem Handrücken prickelten, und die Glut des Lebens in meiner Brust summte und vibrierte. Mein Nacken kribbelte.

Kolis wiegte mich weiter in seinen Armen, während sich um uns ein Sturm reinster Macht zusammenbraute. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, und die zarten Härchen richteten sich auf.

Attes wandte sich fluchend zur Tür um. »Scheiße!«

Der Wolf senkte den Kopf, seine Augen leuchteten silbern. Er stellte eine riesige Pranke auf den von goldenen Adern durchzogenen Marmor und fletschte knurrend die Zähne.

Dunkler Nebel senkte sich über die Kammer, Schatten sammelten sich unter der Decke, wohin das Licht der Kronleuchter nicht mehr gelangte. Sie lösten sich pulsierend aus dem Marmor und dem Kalkstein der Wände, flossen nach unten und ergossen sich in rauchigen Wellen über den Boden. Mein ohnehin viel zu flacher Atem stockte, als der Wolf zum Sprung ansetzte und in der wabernden Dunkelheit verschwand. Funken stoben, und meine Brust wurde warm …

Die tanzenden Schatten an der Tür breiteten sich aus, und zwei gigantische Flügel aus Schatten und Rauch bildeten sich hinter dem dunklen Umriss im Nebel. Eine Welle der Energie erfasste die Kammer und rollte in Richtung Thron. Der goldene Stuhl bebte und zerfiel zu nichts. Die Welle traf Attes und schleuderte ihn beiseite, ehe sie Callum erfasste und ihn gegen die Gitterstäbe krachen ließ. Ein grauenhaftes Knacken erklang, als Knochen brachen.

Und auch mehrere Gitterstäbe gingen zu Bruch. Ein Riss zog sich über die Decke der Kammer, die splitterte und aufbrach. Die Schatten und der Rauch verdichteten sich in dem hellen Mondlicht, das nun in die Kammer fiel.

Die Wände um uns explodierten, Trümmer flogen durch die Luft, und es waren nur noch die Grundfesten der Kammer übrig, als Ash sich zu noch gewaltigerer Größe erhob.

Einen Sekundenbruchteil lang sah ich ihn in seiner sterblichen Form, das kantige Gesicht steinhart und grausam, die schimmernde, goldbraune Haut, die rotbraunen Haare, die in seine vom Mondlicht beschienenen Wangen fielen. Ich erhaschte einen Blick auf das kräftige Kinn, den ausdrucksstarken Mund und die vollen Lippen, die mich oft auf so verruchte Weise geküsst hatten.

Dann verwandelte er sich in seine wahre Form und schwebte dort, wo der Thron gestanden hatte, in der Luft. Sein Körper bestand aus tanzenden Wirbeln tiefster Dunkelheit und pulsierenden Blitzen aus Äther. Sein frischer, zitroniger Duft umhüllte mich und spendete mir Trost.

Ash war Furcht einflößend, seine Schönheit grausam und atemberaubend...

Erscheint lt. Verlag 16.10.2024
Reihe/Serie Eine Liebe im Schatten-Reihe
Übersetzer Sonja Rebernik-Heidegger
Sprache deutsch
Original-Titel A Fire in the Flesh – Flesh and Fire Book 3
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • Blood & Ash • chosen one • eBooks • enemies to lovers • Fantasy • Götter • Große Liebe • High Fantasy • Intrigen • Liebe & Erotik • Magie • Neuerscheinung • not like other girls • nr.1-new-york-times-bestsellerautorin • nr.1-spiegel-bestsellerautorin • Romantasy • tiktok made me buy it
ISBN-10 3-641-32134-4 / 3641321344
ISBN-13 978-3-641-32134-5 / 9783641321345
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