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The Blackbird Oracle (eBook)

Roman - Ein unheilvolles Orakel. Die dunklen Geheimnisse einer Familie.
eBook Download: EPUB
2024
672 Seiten
Penhaligon Verlag
978-3-641-31889-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Blackbird Oracle - Deborah Harkness
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Dunkle Magie, gefährliche Abenteuer und eine verbotene Liebe - der Auftakt der neuen Saga von SPIEGEL-Bestsellerautorin Deborah Harkness.
Diana Bishop und Matthew Clairmont sind ein ungewöhnliches und verbotenes Liebespaar: In der Historikerin fließt das Blut eines uralten Hexengeschlechts, während ihr Mann nicht nur Naturwissenschaftler ist, sondern ein 1500 Jahre alter Vampir. Mit ihren siebenjährigen Zwillingen haben die beiden ein neues Leben in Connecticut begonnen, als Diana erfährt, dass sie ihre Kinder zu einem großen Ritual zum Stammsitz ihrer Familie bringen muss. Dort begreift Diana die höhere Magie, die durch ihre Adern fließt - und auch durch die ihrer Kinder - und muss sich ihrer lebenslangen Angst vor dunklerer Magie stellen und den verlockenden Kräften, die sie haben könnte ...
Lesen Sie in »Die Seelen der Nacht«, wie die unsterbliche Liebe der Hexe Diana und des Vampirs Matthew an der University of Oxford begann!

Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Ihre »All-Souls«-Reihe war ein großer internationaler Erfolg und wurde von den Fans auf der ganzen Welt gefeiert. Der erste Band »Die Seelen der Nacht« ist unter dem Titel »A Discovery of Witches« für Sky verfilmt worden, die deutsche Fassung wurde im Frühjahr 2019 ausgestrahlt. Der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin trägt den Titel »The Blackbird Oracle« und erscheint nach langen Jahren des Wartens weltweit im Sommer 2024.

Kapitel 2


Ich setzte mich auf einen der niedrigen Sessel am Feuer, legte meine Füße auf das Messinggitter um den Kamin herum und sah mir noch einmal die Bleistiftzeichnung an, die präzise bis ins letzte Detail die unheimlichen Ereignisse dieses Nachmittags abbildete. Die alte Spielkarte, die Mitteilung von Gwyneth und das offizielle Schreiben der Kongregation lagen in einem Häufchen auf meinem Schoß.

»Wer hat das gemalt?« Becca war zu mir gekommen und schaute mir über die Schulter, lautlos wie ein Panther und neugierig wie eine Katze.

»Das weiß ich nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß und machte Platz für sie auf meinem Schoß. Becca kletterte hinauf und kuschelte sich in meine Armbeuge. »Ich glaube, es könnte ein Verwandter von Grandpa Stephen gewesen sein.«

Becca streckte die Hand nach der Zeichnung aus, und ich gab sie ihr, damit sie sie sich genauer anschauen konnte. Sie fasste sie ganz vorsichtig, nur an den Rändern. Phoebe hatte den Zwillingen beigebracht, kostbare Dinge mit Respekt zu behandeln, und auch wenn Pip immer noch gefährlich temperamentvoll mit einem Porzellangegenstand umgehen konnte, hatte sich Becca als eine hervorragende Schülerin erwiesen.

»Das ist dein Ring«, stellte Becca fest. »Der, den dir Grandma Ysabeau geschenkt hat.«

Ich nickte und ließ meine Wange über Beccas glattes Haar streichen.

»Und ich zeichne das Nächste, was dann passiert ist«, verkündete Becca, hüpfte von meinem Schoß und kehrte an den Tisch und zu ihren Malutensilien zurück.

Ich wandte mich wieder der Spielkarte zu. Sie war alt, nach dem dicken, rauen Karton zu urteilen, der einst weiß gewesen war, jetzt aber einen weichen Elfenbeinton mit einer Beimischung von Bernstein angenommen hatte. Die Kleidung des Spaziergängers stammte aus der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts, und die hoch aufragende Feder auf seinem Hut deutete darauf hin, dass das Bild während der Herrschaft von Charles dem Ersten oder Charles dem Zweiten entstanden sein musste. Das Gleiche galt auch für Kragen und Manschetten, die spitzenbesetzt waren. Der Leim, der das Bild an der Karte festhielt, war brüchig und vergilbt. Alles in allem machte sie eindeutig den Eindruck, als sei sie zu Hause selbst hergestellt worden, Resultat eines Bastelprojekts, das jemand zwischen 1630 und 1765 mit einer Schere, einem Leimtopf und einem Haufen alter Spielkarten und Drucken unternommen hatte.

Was die Bedeutung der Karte selbst anging, war ich mir unsicher. War das hier ein Unikat, etwas, das in einer Dokumentenschachtel oder zwischen den Seiten eines Buches hatte aufbewahrt werden sollen und das aus Gründen der besseren Haltbarkeit auf Karton geklebt worden war? Bedeutete der Sechspass, dass die seltsame Karte einen magischen Talisman irgendeiner Art darstellte? Oder stand der Mann einfach für eine der Farben aus einem traditionellen Kartenspiel?

Ich ertappte mich bei dem Wunsch, dem einsamen Spaziergänger zu seinem unbekannten Ziel zu folgen, als seien die Antworten auf meine Fragen am Ende des Weges zu finden. Obwohl seine Route nicht beschildert war, wäre ich gern in die Fußstapfen getreten, die er mit seinen schweren Sohlen hinterlassen hatte, und Schritt für Schritt mit ihm gegangen.

Komm nach Hause, schien der Spaziergänger zu sagen. Dort findest du Antworten.

Ich studierte die Karte, als sei sie eines meiner alchemistischen Manuskripte, auf der Suche nach irgendetwas, das ich vielleicht übersehen hatte, und entdeckte schließlich einen verblichenen Buchstaben und dann noch einen weiteren. Da war auch eine verblasste Zahl, am oberen Rand. Ich griff nach meinem Handy, machte ein Foto und hantierte mit den Einstellungen, bis auf dem kleinen Display eine Negativabbildung der Karte erschien. Ein Kniff, den ich in den Archiven gelernt hatte und der mich oft davor bewahrte, mir die Zeit für eine Bestrahlung mit ultraviolettem Licht nehmen zu müssen, um verblichene oder getilgte Schrift auf diese Weise wieder sichtbar zu machen.

Glücklicherweise funktionierte der Trick. Mithilfe einer Vergrößerung und einigen weiteren Korrekturen gelang es mir, die alte Beschriftung der Karte lesbar zu machen. Da standen – in einer Handschrift aus der Zeit um 1700 – die Worte Der dunkle Weg und die Zahl 44.

Verwirrt lehnte ich mich in die dicken weichen Kissen zurück. Kartendecks hatten zweiundfünfzig Karten, aber keine Karte mit dem Namen Der dunkle Weg – auch wurden sie normalerweise nicht nummeriert. Tarotdecks hatten achtundsiebzig nummerierte Karten, doch nur die zweiundzwanzig Karten der großen Arkana waren durchgehend nummeriert. Da ich hier aber Nummer 44 vor mir hatte, konnte die Karte auch nicht aus einem Tarotdeck stammen.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, klingelte es an der Tür. Kurz darauf flog mit einem Knall die Tür auf.

Pip war zu Hause. Ob das Haus leer oder voller Leute war, ob er mit jemandem zusammen kam, der einen Schlüssel hatte, oder nicht, Pip konnte nie der Versuchung widerstehen, die Drehkurbel von Marcus’ Türklingel zu betätigen und damit ein blechernes Getöse durchs Haus schrillen zu lassen, das Tote wecken konnte. Leises Stimmengewirr folgte, dann ertönte Ardwinnas durchdringendes Bellen und Apollos gurrende Antwort, als die Tiere losrannten, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.

»Hi, Mom!«, brüllte Pip. »Wir sind zu Hause!«

»Daddy!« Beccas Stimme war laut und schrill, als sie vom Tisch aufstand und dem Hund und dem Greif hinterherstürmte. »Hast du den toten Raben gesehen?«

»Ja, mein kleiner Mondstrahl. Wo ist deine Mutter?«, antwortete Matthew von irgendwo mitten im Haus.

»Sie ist in der Bibliothek.« Jetzt war es an Becca zu schreien. »Mom! Daddy ist zu Hause. Pip auch. Und Onkel Chris und Tante Miriam!«

»Hallo, Diana!«, rief Chris. »Ich würde diesen Hexen von der Kongregation gern etwas wirklich Beängstigendes geben, worüber sie sich beunruhigen können – einen stinksauren Patenonkel!«

»Wo ist der Schrieb?«, fragte Matthew von der Türschwelle der Bibliothek aus. Sein Haar, genau wie Beccas dunkel wie ein Rabenflügel, stand ihm in Büscheln vom Kopf ab, und seine Brauen waren gefährlich tief über seinen graugrünen Augen zusammengezogen.

Ich nahm den Brief der Kongregation vom Tisch und hielt ihn Matthew hin.

Er kniete sich neben meinen Sessel und sah mir forschend ins Gesicht, auf der Suche nach Anzeichen von Kummer und Bedrängnis.

»Wir werden das schon hinbekommen, mon cœur«, beteuerte er, führte meine Hand an seine Lippen und drückte sie in seine kühle Haut. »Du wirst die Kinder nicht mit einem Bann belegen müssen. Wenn nötig, können wir nach Sept Tours fliegen statt zur Old Lodge. Dort wird uns niemand belästigen, und Baldwin und Fernando werden der Kongregation ein Wörtchen zu sagen haben, wenn es um das Schicksal unserer Kinder geht. Es wird uns schon nichts passieren.«

Meine Eltern hatten gedacht, ich wäre in Madison bei Sarah in Sicherheit und mir könne dort nichts passieren, und dem war auch so gewesen – für eine Weile.

Aber für Becca und Pip wollte ich mehr als nur vorübergehende Sicherheit.

»Was ist mit diesem Raben passiert?«, erkundigte sich Chris, der einige Schritte hinter Matthew den Raum betreten hatte.

Pip schoss an ihm vorbei, um mir einen Kuss zu geben. Becca folgte ihrem Bruder direkt auf den Fersen und steuerte geradewegs den Bibliothekstisch an.

»Der Rabe hat mir eine Nachricht gebracht, Onkel Chris, und dann ist er aufs Pflaster geklatscht. Schau!« Becca wedelte mit der Bleistiftzeichnung von Gwyneth Proctor und ihrer eigenen Zeichnung eines wie plattgedrückt daliegenden Raben umgeben von leuchtendem Rot. »Mommy meinte, es sei ein Unfall gewesen. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Ich hätte den Freund des Raben fragen sollen.«

»Moment mal.« Chris stutzte auf eine regelrecht oscarreife Weise. »Du hast eine Nachricht von einem Vogel bekommen? Haben sie dich an einer Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen?«

»Dort war das eine Eule, Onkel Chris«, berichtigte Becca. »Diese Nachricht hat ein Rabe gebracht.«

Aber die Raben waren nicht nur mit einer Nachricht nach New Haven gekommen. Sie hatten Becca auch einen Ring mitgebracht. Es überraschte mich zu sehen, dass er nicht mehr an ihrem Finger steckte.

»Hast du eine Botschaft von den Toten erwartet, Diana?«, fragte Miriam, die wie üblich ganz gemächlich den Raum trat. Sie war eine uralte Vampirin und konnte sehr schnell sein, aber jegliche Eile widerstrebte ihrem Temperament. »Das ist es nämlich, was Raben normalerweise bringen.«

»Nein«, raunte ich mit gedämpfter Stimme, »aber ich habe trotzdem eine bekommen.«

Die leisen Worte zogen die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erwachsenen auf sich.

»Wir haben heute mehrere Nachrichten erhalten«, erklärte ich. »Eine aus Venedig, eine von den Raben und eine von den Proctors.«

»Von den Proctors?« Matthews Züge nahmen einen leeren Ausdruck an, während er diese Enthüllung zu verarbeiten versuchte. »Ich dachte, sie seien alle tot?«

»Das dachte ich auch.« Sarah hatte es mir versichert, und zwar wiederholt.

»Drei Nachrichten«, sagte Miriam nachdenklich. »Alle drei magischer Natur. Das kann kein Zufall sein.«

»Meine Tante Hortense war der festen Überzeugung, dass schlimme Dinge immer im Trio kommen«, verkündete Chris mit unheildrohender Stimme.

»Das ist bei den Newton’schen Gesetzen auch nicht anders«,...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2024
Übersetzer Michaela Link
Sprache deutsch
Original-Titel The Blackbird Oracle (Book 1)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • A Discovery of Witches • all souls reihe • Bis ans Ende der Ewigkeit • Buchempfehlung • crave • Dämonen • Das Buch der Nacht • die seelen der nacht • Dunkle Magie • eBooks • enemies to lovers • Fantastische Welt • Fantasy • fantasybooktok • Fantasyroman für Erwachsene • Forbidden Love • Hexen • Hexenfantasy • Leidenschaft • Liebesromane • Neuerscheinung • Paranormal Fantasy • romancebooks • Romantasy • Romantik • Spiegel Bestseller Autorin • star crossed lovers • TikTok • Tracy Wolff • Urban Fantasy Reihe • Vampire • Vampire Diaries • Verfilmung von Büchern • wo die nacht beginnt
ISBN-10 3-641-31889-0 / 3641318890
ISBN-13 978-3-641-31889-5 / 9783641318895
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