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Magic Inferno (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
309 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2424-4 (ISBN)

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Magic Inferno - Helen Harper
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Eine Reihe mysteriöser Mordfälle gibt Emma Bellamy das bisher größte Rätsel ihrer Karriere auf ...

Die junge Ermittlerin Emma Bellamy wird zu einem gruseligen Tatort gerufen, denn die Polizei des Londoner Bezirks Hackney vermutet, dass es sich um ein Verbrechen handelt, das in Emmas übernatürlichen Zuständigkeitsbereich fällt. Doch gerade als sie sicher ist, dass dieser Mordfall nicht mit den magischen Wesen Londons in Zusammenhang steht, wird eine weitere Leiche gefunden. Nun wird Emma klar, dass nicht nur Menschen, sondern auch Vampire, Werwölfe und Pixies in tödlicher Gefahr schweben. Und auch wenn ein Serienkiller schon schlimm genug wäre, wird Emma das Gefühl nicht los, dass hinter den Morden mehr stecken könnte. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Band 6 der FIREBRAND-Reihe



<p><strong>Helen Harper</strong> liebt Bücher. Schon seit ihrer Kindheit in Schottland hat sie Fantasy- und SciFi-Geschichten verschlungen. Nachdem sie als Lehrerin in Großbritannien, Japan und Malaysia gearbeitet hat, entschloss sie sich, ihre eigenen Bücher zu schreiben. Derzeit lebt Helen in Devon und teilt sich ihr Heim mit viel zu vielen Katzen (ganz zu schweigen von Drachen, Elfen, Dämonen, Zauberern und Vampiren, die bisweilen aus dem Nichts auftauchen).</p>

2


Detective Sergeant Owen Grace musterte mich über den Rand seines Computerbildschirms hinweg. Er glaubte wohl, das geschehe heimlich, doch seine ständigen Blicke ließen sich kaum ignorieren. Ihm geisterte etwas durch den Kopf.

Ich konzentrierte mich auf meine Unterlagen. Früher oder später würde er etwas sagen. Es war ergiebiger, DS Grace Zeit und Raum zu geben, seine Gedanken zu formulieren.

Liza schob ihren Stuhl zurück und stand auf. »Ich gehe kurz raus und besorge mir ein Sandwich. Braucht jemand was?«

»Mit Käse und Tomaten, bitte«, sagte ich.

»Draufgängerisch wie immer«, brummte sie. »Und Fred? Wieder in Essig ertränkte, unter Käse begrabene Pommes, um die Adern endgültig zu verstopfen?«

Er strahlte und ging nicht auf ihren Ton ein. »Danke, Liza.«

»Und was magst du, Honigmäulchen?«, fragte sie Grace.

»Das Gleiche wie du, Sahnetörtchen«, gab er mit dem Lächeln zurück, das allein für sie reserviert war.

Fred verdrehte die Augen und tat, als stecke er sich den Finger in den Hals. Liza sah ihn verständnislos an. »Ist Ihnen übel? Dann sollten Sie die fetten Pommes nicht essen – ich hole Ihnen einen Salat.« Sie gab Grace einen Kuss auf die Wange und fegte aus dem Zimmer.

Fred runzelte die Stirn. »Ob sie mir tatsächlich einen Salat mitbringt?«

Ich grinste. »Vermutlich.«

Er nahm seinen Helm und stand auf. »Ich begleite sie besser.« Er eilte ihr nach.

Ich konzentrierte mich wieder auf den Bildschirm. Nur noch ein Bericht – hurra!

In der anderen Ecke des Zimmers holte Grace vernehmlich Luft. Erwartungsvoll sah ich auf. Jetzt ging es los. »Haben Sie Rosie Thorns Familie schon ausfindig gemacht?«

Hm. Das hatte er zwar eigentlich nicht sagen wollen, aber ich würde erst mal mitspielen. »Gestern, ja. Ihr Sohn liegt in Bahrain im Krankenhaus und kann nicht reisen, doch ich habe die Enkelin gesprochen, die auch als nahe Angehörige gilt.«

Unter der Telefonnummer, die Lady Sullivan mir besorgt hatte, war sofort der AB angesprungen. Ich hatte mehrere Nachrichten hinterlassen und vier Tage warten müssen, bis die Enkelin die Nachrichten abgerufen hatte. »Sie war in Europa unterwegs, darum hat es einige Zeit gedauert. Jetzt ist sie auf der Rückreise.«

Er schnaubte. »Gut. Was ist mit Robert Sullivan? War er schon hier?«

»Noch nicht.«

Grace bekam schmale Lippen. »Die Obduktion hat ergeben, dass Rosie Thorn an einem Herzinfarkt gestorben ist?«

»Ja. Der Pathologe der Werwölfe hat die Untersuchung selbst vorgenommen, damit Robert nicht behaupten kann, wir hätten was übersehen. Er ist wohl noch nicht aufgetaucht, weil er sich schämt. Bestimmt kommt er früher oder später vorbei.«

»Das sollte er«, brummte Grace. »Wenn wir bis heute Abend nichts von ihm hören, rede ich noch mal mit Lady Sullivan. Sein Verhalten Ihnen gegenüber war inakzeptabel. Deshalb kümmere am besten ich mich nun um ihn.«

All das hatten wir schon besprochen. Ich nickte und wartete, während Grace an seinen Manschetten zupfte. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, räusperte sich und nahm ein Blatt Papier. »Hier ist ein Schreiben vom Polizeirevier in Hackney. Jemand vom Supernatural Squad soll die Kollegen dort bei der Aufklärung eines kürzlich begangenen Verbrechens beraten.«

Das war es also, was er bisher verschwiegen hatte. Fast hätte ich die Augen verdreht. Seit dem Gipfel im Vorjahr waren Übernatürliche aller Art ungemein populär geworden. In Lisson Grove und Soho waren viel mehr Touristen unterwegs als früher, und es verging kaum eine Woche, ohne dass Lukas von einem Fernsehsender um ein Interview gebeten wurde.

Ich hatte sogar eine Werbekampagne für ein verbreitetes Parfüm gesehen, bei dem Mitglieder des McGuigan-Clans als Models aufgetreten waren. Sie verabscheuen den Geruch von nassem Hund? Dann verwenden Sie diesen Duft! – so lautete der Slogan zwar nicht, aber so hätte er lauten können.

Dieser Gesinnungswandel, nach dem wir uns alle gesehnt hatten, begeisterte mich, doch manchmal haftete ihm etwas Lächerliches an. In pessimistischen Momenten schwante mir, es sei nicht viel besser, angehimmelt als verunglimpft zu werden, denn es bedeutete, dass der Sturz umso tiefer war, wenn etwas wirklich schieflief. Ich hätte es lieber gehabt, wenn Übernatürliche behandelt worden wären wie Menschen, also weder als Böse noch als Engel. Übernatürliche waren, aufs Ganze gesehen, so gut und so schlecht wie Menschen.

Doch nicht nur die Übernatürlichen erhielten Aufmerksamkeit; das Supernatural Squad bekam Anfragen aus allen Ecken von London. Anfangs war das aufregend gewesen und hatte sich angefühlt, als würden wir endlich wegen unseres Sachverstands und unserer Erfahrung mit allem Übernatürlichen wertgeschätzt, doch bald war der Lack ab. Hätte ich für jedes gefälschte Pentagramm und jede andere Lappalie, der ich selbst in tiefster Nacht nachgehen musste, ein Pfund bekommen, hätte ich Geld genug, mir ein neues Auto zu kaufen. Oder Tallulah zumindest frisch lackieren zu lassen.

»Gibt es nähere Angaben?«, fragte ich Grace.

Er schüttelte den Kopf. »Leider nein.«

Möglicherweise waren die Leute vom Revier in Hackney deshalb so schweigsam, weil sie wussten, dass das Verbrechen nicht von Übernatürlichen begangen worden war. Vielleicht wollten sie nur jemanden von uns hinzuziehen, damit es so aussah, als hätten sie alle Hebel in Bewegung gesetzt. Beliebtheit hatte ihre Schattenseiten. »Gut«, seufzte ich.

»Sie kümmern sich also darum?«

»Habe ich denn eine Wahl?«

Grace grinste mich an. »Eigentlich nicht.«

Ich rieb mir den Nacken und rang mir ein Lächeln ab. »Dann kann ich es kaum erwarten.«

Kurz nach drei Uhr nachmittags stellte ich mich in Hackney am Schalter des Polizeireviers vor. Der Uniformierte hinter dem Tresen musste zweimal hinschauen. »Sie … Sie … Sie sind DC Bellamy!«, keuchte er.

Fast hätte ich einen Hofknicks gemacht. »So ist es.«

»Ich bin ein Riesenfan!«

»Danke.« Ich lächelte höflich und sah auf das Papier, das Grace mir mitgegeben hatte. »Ich möchte mit Detective Inspector Colquhoun sprechen – ist sie im Haus?«

»Aber ja.« Er strahlte mich weiter an.

Ich musterte ihn und sagte schließlich: »Würden Sie ihr bitte sagen, dass ich da bin?«

»Oh!« Nervös griff er zum Hörer. »Wenn Sie bitte kurz warten, bestimmt kommt sie gleich runter.«

Ich nickte und setzte mich möglichst weit von ihm weg. Hoffentlich würde er mich nicht um ein Autogramm bitten wie der Parkwächter, der Tallulah neulich einen Strafzettel verpasst hatte. Diese Verlegenheit sollten wir uns beiden ersparen.

Ich wartete fünf Minuten, zehn. Als es fünfzehn Minuten wurden und der Mann am Schalter langsam einen roten Kopf bekam und sich offenbar unbehaglich fühlte, überlegte ich, ob es sich um eine wohlkalkulierte Machtdemonstration von DI Colquhoun handelte. Vielleicht wollte sie dafür sorgen, dass ich meinen Platz kannte. Ob beliebt oder nicht – ich war Ermittlerin beim Supernatural Squad und galt als nicht so nützlich wie typische Polizeibeamte.

Als sich die innere Sicherheitstür endlich öffnete und ich Colquhouns erschöpfte Züge und ihre angespannte Miene sah, begriff ich, dass ich gerade die Todsünde beging zu denken, alles drehe sich um mich. Colquhoun hatte offenbar Stress und Probleme. Ihrem Blick zufolge war mein Auftauchen kaum mehr als eine Störung.

»DI Colquhoun«, sagte sie knapp. »Und Sie sind die Ermittlerin vom Supe-Squad?«

»Emma Bellamy« antwortete ich mit einem Lächeln, das sie nicht erwiderte.

Sie musterte mich von oben bis unten. »Wahrscheinlich verschwenden Sie Ihre Zeit, aber danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, quer durch die Stadt hierherzukommen.«

Diese Feststellung wusste ich zu schätzen und fand es erfrischend, dass sie zu sagen schien, was sie dachte. »Warum meinen Sie, dass ich meine Zeit verschwende?«

»Weil es sich hier nicht um ein Übernatürlichen-Verbrechen handelt, sondern um die Tat eines Psychopathen. Und soweit ich weiß, geht beides nicht Hand in Hand.« Sie zuckte die Achseln. »Aber für meinen Boss ist es sehr ungewöhnlich, dass er Ihre Beteiligung an den Ermittlungen wünscht. Geben Sie ihm die Schuld, nicht mir. Bestimmt haben Sie Besseres zu tun.« Leise fügte sie hinzu: »Bei mir jedenfalls ist das so.«

»Dann zeigen Sie mir bitte die Akten, und ich sage Ihnen meine Meinung dazu. Danach können Sie schnellstens mit dem weitermachen, woran Sie gerade arbeiten.«

Colquhoun warf mir einen stechenden Blick zu. Als sie merkte, dass ich es aufrichtig meinte, lächelte sie. »Sie sind anders als erwartet.«

Ich beschloss, nicht wissen zu wollen, was sie erwartet hatte.

»Jedenfalls soll ich Ihnen nicht nur die Akten zeigen«, fuhr sie fort, »sondern auch den Tatort. Aber keine Sorge«, sie tätschelte die Tasche an ihrer Seite, »ich habe Einweg-Overalls dabei, damit Sie Ihre Sachen nicht ruinieren.«

Einweg-Overalls? Ich sah sie stirnrunzelnd an. »Wieso sollte ich mir die Sachen ruinieren? In was für einem Verbrechen ermitteln Sie denn?«

Sie starrte mich an. »Hat man Ihnen das nicht gesagt?« Sie lachte auf. »Gut, dass ich weiß, wer Ihr Freund ist. Da sind Sie vermutlich nicht zimperlich. Es ist der Hammer!«

Also handelte es sich nicht um ein Pseudo-Pentagramm oder um Ruhestörung in tiefer Nacht. Ein Schauer lief mir über den Rücken, und ich hatte das...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Firebrand Reihe
Übersetzer Andreas Heckmann
Sprache deutsch
Original-Titel A Killer's Kiss
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Blood Destiny • detective constable • Detektiv • DeVane Hotel • Emma Ballamy • Ermittlerin • Ermittlungen • Große Gefühle • Hex Files • Leidenschaft • Liebe • Mord • Paranormal • Phönix • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sepernatural Gipfel • Supernatural Squad • Vampire • Vampir Lord Lucas Horvath • Werwölfe
ISBN-10 3-7363-2424-3 / 3736324243
ISBN-13 978-3-7363-2424-4 / 9783736324244
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