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Lassiter Sammelband 1866 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6524-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1866 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2479, 2480 und 2481.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Der Dicke stützte sich mit seinen Unterarmen auf der Matratze ab, und seine Augen verengten sich zu verärgerten Schlitzen, während er Lulu dabei zusah, wie sie sich das dünne, zerschlissene Nichts von einem Bademantel überstreifte und die Schublade des Toilettentischs aufzog, um den kleinen Derringer hervorzuholen.

»Was redest du da für einen Unsinn, verdammt?«, brummte der Freier und starrte missmutig auf seine schrumpfende Erektion. »Ich hab nichts gehört. Und wenn du jetzt nicht weitermachst, will ich mein Geld zurück!«

Lulu ignorierte ihn, griff nach dem Türknauf und atmete kurz durch, bevor sie die Tür öffnete und hinaus spähte auf den Flur. Das schummrige Licht dünner Öldochte hinter den Glaszylindern der Lampen an den stoffbespannten Wänden erhellte den Korridor nur unzureichend. Sie schluckte, als sie sah, dass die Tür des Nachbarzimmers weit offen stand und eine dunkle Gestalt in einem langen weiten Mantel hastig durch den Flur davon rannte.

»Haltet ihn!«, wollte sie rufen, doch die Worte schafften es nur als ersticktes Krächzen durch ihre von Panik zugeschnürte Kehle.

»Haltet den Mörder …« Sie hob in einer hilflosen Bewegung den stupsnasigen Doppellauf ihres Derringer, doch im selben Moment wurde einige Yards weiter eine andere Tür aufgerissen. Daisy, eine mollige Kollegin, streckte ihr rundes Mopsgesicht zum Flur hinaus. Als sie Lulu sah, strich sie sich fahrig die ramponierte Lockenpracht aus der Stirn und riss die Augen so weit auf, dass Lulu befürchtete, sie im nächsten Moment über den Teppich kullern zu sehen.

»Was zur Hölle ist passiert, Lulu?«, fragte Daisy entgeistert, während hinter ihr die Gestalt bereits auf der gewundenen Treppe verschwand, die nach unten zum Hinterausgang des Horny Corny führte. »Hast du das auch gehört?«

Lulu sparte sich eine Antwort und ging stattdessen auf nackten Füßen und Beinen, die sich anfühlten, als hätten sich Knochen, Sehnen und Muskeln in eine Art Melasse verwandelt, auf die Tür zu, die zwischen ihr und Daisy lag.

»Tu das nicht!«, zischte Daisy, und ihr blasses Pfannkuchengesicht erweckte im fahlen Licht der Ölfunzeln den Eindruck, als wäre im Flur des Bordells gerade der Vollmond aufgegangen. »Lass uns Richy rufen, das ist sein Job

Beschwörend streckte Daisy ihre Hand in Lulus Richtung aus, als könne sie sie damit stoppen, doch die dunkelhäutige Dirne ließ sich davon nicht aufhalten.

Obwohl ihr das Herz bis zum Hals klopfte und sich der kleine Griff des Derringer in ihrer rechten Faust plötzlich so glitschig anfühlte, dass er ihr aus der Hand zu gleiten drohte, schob sie sich vor bis an die Türkante und spähte vorsichtig daran vorbei in das Zimmer.

Um kurz darauf scharf die Luft durch gespitzte Lippen einzusaugen.

Der Mann auf dem Bett lag in ähnlicher Position auf den Laken wie ihr Freier im Nebenzimmer; die Beine gespreizt, auf dem Rücken und beide Arme ergeben ausgestreckt wie ein Gekreuzigter.

»Jesus Christus«, flüsterte Lulu und hielt sich am Türrahmen fest, weil sie spürte, wie Schwindel und Übelkeit von ihr Besitz ergriffen.

»Jetzt sag doch was, Lulu – was ist denn da?«, hörte sie Daisy fragen, doch sie konnte nur den Kopf schütteln und den Blick nicht abwenden von dem grauenhaften Anblick, der sich ihr darbot.

Es sah aus wie ein scharlachroter Kragen, den der Mann vor ihr um den Hals trug; doch es war dunkelrot glänzendes Blut, das im warmen Licht der brennenden Kerzen auf dem Nachttisch unheilvoll leuchtete. Mitten im Rot sah sie die klaffende Wunde, die wie ein zweiter Mund quer über der Kehle des Toten klaffte.

Lulu blickte in die aufgerissenen Augen der Leiche, und trotz der im Todeskampf verzerrten Züge hatte sie keinen Zweifel daran, dieses Gesicht zu kennen.

Am Morgen war das Konterfei des Mannes auf der Titelseite der Washington Post zu sehen gewesen.

Doch was hatte jemand wie er im Horny Corny verloren? Und wo war die Dirne, die bei ihm hätte sein sollen?

»Lulu? Jetzt sag doch was, mein Gott!«

»Ruf Richy, schnell«, stieß Lulu endlich mühsam hervor, während sie spürte, wie das Mittagessen in ihr aufstieg, um den Rückzug nach oben anzutreten. Sie würgte und wandte sich ab, nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihr, sich mit der Hand am Türsturz aufzurichten und das Essen bei sich zu behalten.

»Er soll die Polizei rufen«, krächzte sie noch, doch Daisy war bereits mit ihrem breiten Hintern zur Treppe gewatschelt, und ein älterer Herr schaute stattdessen irritiert aus ihrem Zimmer zum Korridor hinaus.

»Ist was passiert?«, fragte der Oldtimer verwirrt.

Lulu konnte ihn nur anstarren und brachte kein Wort über die Lippen. Sie sank mit dem Rücken an der Wand zu Boden, und als sie sich mit dem Arm über die Stirn wischte, spürte sie kalten Schweiß.

Ihr an den falschen Stellen dicht behaarter Gast tauchte in der Tür auf und hatte sich so hastig angekleidet, dass die Knöpfe seines Hemdes in verkehrten Löchern steckten und aus dem offenen Hosenstall ein Zipfel der Unterhose herausschaute. Er warf ihr einen giftigen Blick zu, bevor er sich wortlos in Richtung des Foyers davon machte.

Richy tauchte zwei Minuten später vor ihr auf und zog sie auf die Füße. Sie hörte kaum, was er zu ihr sagte, und anstatt ihm zu antworten, konnte sie nur hilflos den Kopf schütteln.

Auch auf die Fragen der Uniformierten, die erst fast eine Stunde später eintrafen, weil eine Massenschlägerei unter Matrosen unten an den Kais nahezu sämtliche Ordnungskräfte in Beschlag genommen hatte, hatte Lulu wenig mehr als ein Achselzucken zu bieten. Schließlich war sie lediglich Ohrenzeugin eines Schreis geworden. Eines wirklich grausigen Schreies, Yessir – aber sonst hatte sie kaum etwas von Belang zu berichten. Den Täter hatte sie nur im Zwielicht fliehen sehen, einen dunklen Schatten mit wehenden Mantelschößen.

Und weshalb Belinda, die normalerweise die Gäste im Zimmer nebenan bediente, spurlos verschwunden war, konnte sie sich ebenso wenig erklären.

Missmutig legte Town-Marshal Julian Devane die hohe Stirn in Falten, bevor er den Männern Platz machte, die den schlichten Kiefernsarg durch das Foyer des Bordells in Richtung Ausgang trugen. Er verdrehte die Augen, als einer der Träger dabei über einen Pflanzenkübel mit bedauernswert aussehendem Inhalt stolperte, der daraufhin bedrohlich ins Schwanken geriet.

Sein Blick streifte die Huren, die mit aschfahlen Gesichtern wie Tauben im Schlag auf den Treppenstufen hockten und knopfäugig zu ihm herunter sahen; eine brüske Handbewegung reichte aus, um sie aufflattern zu lassen, und binnen weniger Augenblicke waren die mit purpurrotem Samt bespannten Treppenstufen leer.

»Ich werde Ihnen die Hölle heißmachen, wenn der Name des Toten morgen in der Zeitung steht, Richy«, knurrte er und nahm sein Gegenüber eindringlich in den Blick.

Der Angesprochene hob abwehrend die Hände und grinste humorlos. »Bei aller Liebe, Sir – Sie wissen genau so gut wie ich, dass ich darauf keinen Einfluss habe. Ich kann meinen Mädchen den Mund verbieten, und die meisten von ihnen werden wahrscheinlich auf mich hören. Aber wir hatten fast ein Dutzend Gäste heute Abend, die sich so schnell vom Acker gemacht haben wie der Teufel vor dem Weihwasser, nachdem ihnen klar wurde, was passiert ist.«

Devane presste die Lippen zusammen und kratzte sich am Hals. Ihm war klar, dass Richy Fagan damit eine Wahrheit aussprach, die Schlimmes befürchten ließ.

Doch bis die Presse von Washington sich auf dieses saftige Filetstück stürzen konnte, blieben ihm noch ein paar Stunden Zeit, in denen er Fakten sammeln konnte.

»Okay, Richy«, brummte er und stützte sich mit den Unterarmen auf dem Empfangstresen ab, um dem Mann dahinter forschend in die Augen zu sehen. »Wann hat der Gentleman, den meine Männer gerade rausgetragen haben, bei Ihnen eingecheckt?«

Fagan zuckte die Achseln. »Das ist ja gerade mein Problem, Marshal. Gar nicht.«

Devane schloss die Augen und rieb sie sich mit Daumen und Zeigefinger. Darüber, hinter seiner Stirn, machte sich ein rumorender Schmerz breit. »Was soll das heißen?«

»Das, was ich sage. Der Bursche ist hier nicht reingekommen. Er muss über den Hintereingang nach oben gelangt sein.«

Devane verengte die Augen. »Seit wann kann man jederzeit bei Ihnen durch die Hintertür hereinspazieren, Richy? Ich rate Ihnen, mich nicht zum Narren zu halten – sonst mache ich diesen Schuppen noch heute Abend dicht, und zwar für mindestens eine Woche.«

Fagan legte die Stirn in Falten und wich vor der grimmigen Miene des Town-Marshals unwillkürlich ein wenig zurück. »Das kann man normalerweise nicht, Mr. Devane«, gab er zu. »Ich habe wirklich keine Erklärung dafür. Auch nicht, warum der Kerl in Belindas Zimmer war. Weil sie ja ohnehin …« Seine Stimme erstarb mitten im Satz, und Devane registrierte, wie sein Gegenüber nervös blinzelte.

»Ohnehin was ?«, knurrte der Marshal eisig. »Strapazier meine Geduld nicht...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2024
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6524-7 / 3751765247
ISBN-13 978-3-7517-6524-4 / 9783751765244
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