Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Maggie Bell und die mörderischen Seiten (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
200 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-3241-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maggie Bell und die mörderischen Seiten -  Harper Lin
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Joshua hat neues Personal für das belebte Bücher-Café im charmanten Fair Haven eingestellt und die schüchterne Maggie freundet sich schnell mit der Barista Babs und dem Regalauffüller Casper an. Als Maggie bemerkt, dass einige ältere Typen Casper nach der Arbeit schikanieren, hilft sie ihm, zu entkommen. Am nächsten Tag wird einer der Rowdys mit aufgeschlitzter Kehle tot im Park gefunden.

Ist der stille und zurückhaltende Casper wirklich ein Mörder? Um die Wahrheit herauszufinden mischt sich Maggie in die Ermittlungen des Polizisten Gary ein. Und sie fragt sich, ob sie langsam auch Gefühle für Gary entwickelt. Eigentlich war doch Joshua ihr Schwarm. Doch es ist keine gute Idee, sich mit einem der beiden einzulassen - schließlich ist der eine ihr Chef, der andere ein alter Highschool-Freund.

Bald schon hat Maggie keine Zeit mehr für romantische Gedanken, weil sie selbst ins Visier des Mörders gerät ...


Band 2 der  Cosy Crime Reihe mit Buchhändlerin Maggie Bell. Alle Bücher sind unabhöngig voneinander lesbar. 



Harper Lin ist  USA Today-Bestsellerautorin mehrerer cosy Crime Serien.

Wenn sie nicht gerade liest oder Krimis schreibt, geht sie gerne zum Yoga, wandert oder backt mit Freunden und Familie. ?

Kapitel 1


Die neuen Bücherlieferungen waren für Maggie Bell der reine Hohn. Es gab drei Kartons mit footballrelevanten Themen und Biografien, alle, um das Football-Team der Highschool von Fair Haven zu feiern, das nach einer Spielzeit ohne Niederlagen vor dem letzten Heimspiel stand. Immer wieder trafen interessierte Kunden ein, obwohl das Heimspiel erst in drei Wochen stattfinden sollte. Das Geschäft brummte. Tagelang waren Leute ins Café gekommen, und ein steter Strom von Besuchern verirrte sich auch in den Buchladen. Alle wollten das Gleiche von ihr wissen: Würde sie sich das Spiel ansehen?

»Wahrscheinlich muss ich arbeiten«, erwiderte sie gewöhnlich und schob die Brille hoch.

Die Leute schüttelten erstaunt und ungläubig die Köpfe.

»Ach, wie schade«, sagten sie voller Mitleid. »Vielleicht lässt Ihr Chef Sie früher gehen, damit Sie die zweite Halbzeit sehen können.«

»Das will ich nicht hoffen«, erwiderte sie leise, was ihr noch mehr erstaunte Blicke einbrachte.

Schlimm genug, dass das Schaufenster vor Fanartikeln wie Fähnchen und Fußbällen überquoll, arrangiert neben den klassischen Sportbüchern, die sie aus den Regalen gezogen und geschickt ausgelegt hatte. Maggie hatte keine Ahnung, was ein gutes Buch über Sport ausmachte. Das war ein Thema, dem sie aus dem Weg ging, einfach, weil sie sich nie ein Spiel ansah. Es kam ihr vor, als ob die Kunden, die seit einigen Tagen auftauchten, alle eine andere Sprache sprächen, und meistens hatte sie nicht die geringste Ahnung, worüber sie redeten. Sie kannten die Namen der Spieler, wussten alles über die Teams, die sie geschlagen hatten, und welche Begegnungen anstanden. Maggie wusste zwar, dass das Team von Fair Haven »Bulldogs« hieß und ihre Farben Rot und Blau waren, mehr aber nicht.

Doch das, was ihr an Wissen in Bezug auf Sport fehlte, machte sie wett mit ihrem Schaufenster, in dem nicht nur Fußballbücher lagen, sondern auch Titel, die alle etwas mit Bulldoggen zu tun hatten. Das schien den Kunden zu gefallen. Insgeheim fand Maggie auch, dass es ein kluger Schachzug gewesen war. Trotzdem fehlten ihr die alten Zeiten, als ihr Freund, der ehemalige Besitzer des Ladens, noch gelebt hatte.

Das Büchercafé, ehemals Whitfields Buchladen genannt, war eine verstaubte, veraltete Buchhandlung gewesen, die kaum Kundschaft anzog. Für Maggie war sie so gemütlich gewesen wie eine warme Wolldecke. Inzwischen war sie zu einem trendigen Hotspot für Touristen wie Einheimische geworden. Früher hatte Maggie an ihrem Ladentisch gesessen und ungestört Schmöker von Dumas oder Victor Hugo gelesen, begleitet vom wohltuenden Schnurren des schwarzen Ladenkaters Poe. Der schien sich allerdings nicht an dem neuen Zulauf an Kunden zu stören, denn für ihn bedeutete es, dass er noch häufiger gekrault wurde.

Maggie holte tief Luft und wandte sich dem alten Schreibtisch zu, an dem Mr. Alexander Whitfield, als er noch lebte, Tag für Tag gesessen und mit ihr geplaudert hatte. Dort lag eine verzierte, rasiermesserscharfe Schere. Maggie ergriff sie und schnitt mit gerümpfter Nase, als stiege ein übler Geruch daraus auf, die Kartons auf.

Darin waren ein paar interessante Bücher über Menschen, deren Namen sie schon mal in den Nachrichten oder dergleichen gehört hatte, wie Joe Namath oder Peyton Manning. Doch alle übrigen sahen genauso aus. Männer mit Helmen, die einen Ball unter dem Arm trugen. Alle hatten gepolsterte Schultern und Oberschenkel und rannten oder stürzten oder posierten in ihren Trikots wie männliche Supermodels. In den meisten Büchern ging es um Mut und körperliche Ausdauer, die ihnen Trophäen eingebracht hatten.

»Was entdeckt, das dir gefällt?«, fragte Joshua Whitfield mit spöttischem Grinsen.

»Ich versteh es einfach nicht«, meinte Maggie. »Das ganze Tamtam nur wegen eines Spiels. Hast du Tammys Bäckerei gesehen? Man könnte meinen, dass ein paar Ballen roter und blauer Stoff darin explodiert sind.«

Tammy McCarthys Bäckerei lag ein paar Häuser weiter. Es war ein wunderbarer Laden, der die ganze Umgebung nach Zimt duften ließ, was zu dieser Jahreszeit, in der die frühen Morgenstunden frisch waren und den Herbst ankündigten, besonders angenehm war. Maggie holte dort jeden Morgen Gebäck für das Café ab. Es war ein gelungener Deal gewesen, den sich Joshua ausgedacht hatte, als er den Buchladen übernommen und ein Café angebaut hatte.

»Meinst du das im Ernst?« Joshua sah Maggie an, als ob ihr gerade zwei Fühler aus der Stirn gewachsen wären. »Das ist doch nicht einfach nur ein Spiel. Es geht um besonders angriffslustige Kämpfe – Männer in ihrem fortwährenden Streben nach Ruhm –, nicht nur um Punkte.«

Maggie starrte Joshua an wie ein Reh im Bann von Autoscheinwerfern.

Joshua trat näher und legte ihr den Arm um die Schulter. »Stell dir vor, auf der Tribüne eines Stadions zu stehen und auf das Spielfeld zu blicken, auf der einen Seite das eigene und auf der anderen das gegnerische Team. Sie treten sich in ihrer Grundaufstellung gegenüber. Sie feuern sich an, dann ertönt der Anpfiff. Das erste Anspiel! Der Ball wird ins Feld geworfen. Fängt ihn einer? Geht einer dazwischen? Schafft er es weiter, oder wird er angegriffen? Völlig offen! Darin liegt die Spannung. Die Menge brüllt. Der Geruch von Hotdogs und Nachos und Popcorn steigt auf. Man wärmt sich die Hände an einem Becher heißer Schokolade. Die Sonne verbrennt einem das Gesicht. Es gibt nichts Besseres. Zumindest, bis die Baseball-Saison anfängt.«

»Erbarmen!«, stieß Maggie hervor. In Wirklichkeit hätte sie stundenlang so dastehen können, mit Joshuas Arm um ihre Schultern. Er roch nach einem betörenden Aftershave, ein bisschen wie Orangen und Nelkenzigaretten. Aber sie wagte nicht, sich ihre Gefühle anmerken zu lassen.

»Ach, komm schon, Mags.« Mit einem Grinsen nahm er den Arm von ihren Schultern, trat zurück und sah ihr nach, wie sie wieder an die Bücherkartons trat.

»Ich passe. Und ich meine nicht nur Football.« Sie zog ein paar weitere Bücher heraus, betrachtete sie, als wären sie mit Schimmel überzogen, und stapelte sie auf dem Boden.

Joshua lachte. »Warst du jemals bei einem Spiel?«

»Nein«, erwiderte sie, ohne aufzusehen.

»Noch nie? Echt jetzt? Das geht nicht. Demnächst findet das Highschool-Spiel statt. Ich erteile für alle meine Angestellten Anwesenheitspflicht«, sagte Joshua.

»Das bin doch nur ich, und ich weigere mich«, antwortete Maggie.

»Kommt nicht in Frage. Demnächst treffen ein paar Leute ein, um sich für diverse Jobs vorzustellen«, sagte Joshua und trat an die Regalnische, die er für die wertvolleren Bücher hergerichtet hatte. Darunter waren ein paar Exemplare, Sammlerstücke seines Vaters, die allerdings nicht so viel wert waren wie diejenigen, die Mr. Whitfield Maggie vermacht hatte, die aber dennoch für einen Sammler, der gerade anfing, eine gute Investition waren.

»Was hast du da gerade gesagt?«, krächzte Maggie.

»Ich brauche etwas Hilfe im Café. Tammy hat in der Bäckerei schon genug zu tun. Sie kann nicht dauernd hier mit anpacken. Deshalb habe ich eine Anzeige geschaltet und auch schon ein paar Antworten bekommen. Die Bewerber kommen heute im Lauf des Tages vorbei«, sagte Joshua. »Wenn sie in den Buchladen kommen, könnte ich deine Hilfe gebrauchen. Sag ihnen einfach, sie sollen im Café Platz nehmen«, sagte Joshua und überprüfte die Bretter ein letztes Mal mit einer Wasserwaage, ehe er die hübschen Glastüren einsetzte. Das Sicherheitsschloss entsprach dem der Eingangstür.

»Tja, im Café ist ja inzwischen einiges los«, sagte Maggie und schluckte.

»Genau, und im Buchladen ebenfalls. Ich hab doch gesehen, wie du rumrennst, wenn die Lieferungen kommen und du gleichzeitig kassieren und Kundenfragen beantworten musst. Ich suche also außerdem nach einem Helfer, der die Regale auffüllt und uns beide entlastet«, sagte Joshua, ohne aufzublicken.

»Ich brauche wirklich keine Hilfe«, sagte Maggie eigensinnig und unterstrich ihre Worte mit einem Kopfnicken. »Die Ausgabe kannst du dir sparen. Alles gut hier.«

»Zu spät«, sagte Joshua. »Sie stellen sich heute vor.«

»Und wenn mir keiner der Kandidaten gefällt? Sie sollten zumindest Grundwissen über die Art von...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie A Bookish Cafe Mystery
Übersetzer Eva Riekert
Sprache deutsch
Original-Titel Bloodier than Fiction
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Bücher • Büchermord • Buchhandlung • Bunburry • cherringham • Cosy Crime • Cozy Crime • Helena Marchmont • Mordermittlung
ISBN-10 3-8412-3241-8 / 3841232418
ISBN-13 978-3-8412-3241-0 / 9783841232410
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 681 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
CHF 14,65
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
CHF 9,25