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Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe (eBook)

Roman | Die Fortsetzung der Fantasy-Reihe um die finsteren Albae vom SPIEGEL-Bestseller-Autor

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46855-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe -  Markus Heitz
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Endlich - Markus Heitz setzt seine große Dark-Fantasy-Bestseller-Reihe um die ebenso kunstsinnigen wie tödlichen Albae fort Ein düsteres, unerbittliches Volk mit Sinn für Kunst und Poesie erzählt ein neues Kapitel des Geborgenen Landes: Die Albae, die gefürchteten Dunkelelben, sind noch lange nicht geschlagen. Eine ebenso blutige wie faszinierende Fantasy-Serie, die Markus Heitz endlich weiterschreibt. DUNKLES ERBE folgt drei außergewöhnlichen Figuren an drei sehr verschiedenen Orten bei ihren Abenteuern. In den Ruinen des untergegangenen Dsôn Khamateion will Künstler Amânoras die toten Albae heimlich mit Denkmälern ehren und deren rastlose Geister beruhigen. Als Zwerge ihn entdecken, steht plötzlich nicht nur sein eigenes Leben auf dem Spiel. Bald muss er entscheiden: Was ist der Preis für Kunst? In Brandenwall leben Albae, die uralten Traditionen folgen, heimlich unter den Menschen und hegen eigene Pläne zur Zukunft des Geborgenen Landes. Als ein Zwerg aufkreuzt, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Dunkelelben aufzuspüren, müssen die Häuser der Albae gemeinsam eine Lösung finden. Doch sie sind in ihre Machtspiele verstrickt, und mittendrin steckt die junge Albin Sajùtoria. Gegen ihren Willen. Was vermag sie auszurichten? Dann gibt es noch den intriganten Elb Telìnâs, der seine eigenen Ziele verfolgt. Er scheint genau zu wissen, wie er das Erbe der Albae lenken kann. Aber dann laufen die Dinge überraschend aus dem Ruder. Wie kann er sich retten? Die Fantasy-Reihe »Die Legenden der Albae« von Markus Heitz ist in folgender Reihenfolge erschienen: - Gerechter Zorn - Vernichtender Hass - Dunkle Pfade - Tobender Sturm - Vergessene Schriften - Dunkles Erbe

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

KAPITEL I


Das Geborgene Land, Braunes Gebirge, Ruinen von Dsôn Khamateion, 1035 n.B., Spätwinter

Lautlos glitt die Stake ins schwarzblaue Wasser, in dessen Tiefe es unentwegt blitzte und flirrte, als tobte unter der Oberfläche ein Gewitter. Durch das kraftvolle Abstoßen der Stange vom steinigen Untergrund schob sich der kunstvoll geschnitzte, fünf Schritt lange Flachkahn vorwärts. Mit kaum hörbarem Plätschern glitt er in die umspülten Ruinen, die einst prachtvolle Bauten rund um den Platz des Westwindes gewesen waren.

Hier neigte sich eine hohe Fassade aus dem Wasser, als fiele sie jeden Augenblick in sich zusammen; da reckten sich Pfeiler einer zerstörten Brücke wie gigantische Finger empor, als suchten sie Halt oder, die Götter anklagend, nach dem Sinn ihres Überdauerns; und dort stemmten sich halb zerstörte, abstrakte Kunstwerke von etlichen Schritt Durchmesser auf ihren zerfallenden Marmor- und Bronzesockeln über die Fluten. Erblindete Spiegelelemente an den beschädigten Stücken reflektierten kaum mehr das Licht der untergehenden Sonne.

Im Hintergrund des Panoramas des Untergangs erhoben sich verschneite Gipfel und Hänge des Braunen Gebirges, zeitweise von Dunst und Wolken umhüllt, während über allem das abenddämmernde Firmament mit schwach grau funkelnden Gestirnen prangte.

Nach einem Teil der Unendlichkeit sah man den alten Glanz, die Kunstfertigkeit, das architektonische Können der Baumeister kaum mehr.

Die Witterung hatte die Stadt verschlissen. Gelegentlich aufsteigende ätzende Dämpfe griffen die Steine weiterhin an, teils zerbröckelten die behauenen Quader, teils lagerte sich dickflockige Patina darauf ab und machte die beste Gravurarbeit zunichte. Selbst die Balken aus schwarzem Rabenholz, grau gemasertem Eisenholz und sogar Steineiche verloren ihre Beständigkeit.

Etliche Kristalle, Edel- und Glasschmucksteine waren aus den Fassungen in Wand- und Deckenfresken gefallen, die einst Ruhm, Ansehen und Reichtum der Bewohner verkündet hatten. Sämtliche verwendeten Metalle, das Glas, die Spiegel, die Beinschnitzereien, Schmückerei innen wie außen, litten. Alles war in Dsôn Khamateion buchstäblich aus den Fugen geraten.

Dafür wucherten graue Moose und bunte Flechten über die Reste und Ruinen. Dornenbewehrte Schlingpflanzen baumelten wie gierige Tentakel herab, und vereinzelt wagten schnell wachsende Kargweiden den Wuchs auf Vorsprüngen und Simsen. Die Wurzeln bohrten sich in die Steine, brachen sie weiter auf.

Der breite Kiel des Flachkahns schob sich nach Backbord in das enge Gewirr aus gerissenen Hauswänden und -fronten. Straßen und Gässchen waren zu Kanälen geworden.

Das Wasser unter dem Bootsrumpf wechselte die Farbe von Unwetterschwarz zu Schwefelgelb, das zuckende Wetterleuchten ging in ein beständiges, schwaches Glimmen über. Trotz des eisigen Winters im Gebirge wurde die Luft ringsum feuchtwarm; die wabernden Dämpfe waren beißend, aber nicht tödlich.

Die Stille war überpräsent. Selbst der Kahn glitt leise wie ein treibendes Blatt über das Gewässer. Die Stake wurde mit größter Umsicht bewegt, damit kein Laut entstand.

Der Alb, der den neun Schritt langen Stab mit dem Eisenhaken am unteren Ende führte, stand am Heck, dick in dunkle Kleidung eingepackt sowie mit einer kunstvoll bemalten, weißen Eisenporzellanmaske vor dem Antlitz. In ihrem Innern lagen getränkte Tücher als Gas-Filter vor den Auslässen von Mund und Nase. Die Kapuze schützte gegen die Kühle.

Das schummrige, sterbende Sonnenlicht hatte seine Augen schwarz gefärbt, wie es für seine Art üblich war, sofern keine Alchemie zum Einsatz kam, um den verräterischen Effekt zu unterdrücken.

Die Pupillen richteten sich auf die Statuette, ungefähr so groß wie ein Erwachsenenbein, die in einer lappengepolsterten, offenen Kiste in der Kahnmitte lag.

Aus einem verkohlten Rabenholzbalken geschnitzt, zeigte sie ein umschlungenes albisches Liebespaar im Todeskampf, die rinnenden Tränen bestanden aus unterschiedlich großen Diamanten. Die Anatomie, der leidende Ausdruck auf den Antlitzen, die Haltung, alles war perfekt und vermittelte Hingabe, Liebe bis in die Endlichkeit. Ewigkeit auf andere Weise.

Ein weiteres Kunstwerk für Dsôn, die er überall in den Ruinen aufstellte. Der Alb gedachte auf diese Art der Toten von Dsôn Khamateion, die den Drachenangriffen, einstürzenden Gebirgen, Feuer- und Wasserkatastrophen sowie den Unterirdischen zum Opfer gefallen waren.

Viertausendeinhundert davon hatte er seit dem Ende der Stadt angefertigt und in den Überresten drapiert.

Es fehlten noch etwas mehr als sechsunddreißigtausend.

Seine Mission würde ihn etliche Teile der Unendlichkeit in den Ruinen beschäftigen. Sonnenumlauf für Sonnenumlauf.

Es schreckte ihn nicht, sondern erfüllte ihn mit Stolz.

Für ihn als Alb spielte Vergänglichkeit keine Rolle. Material, von Holz, Gold, Metallen, Gesteinen und Glas bis hin zu Edelsteinen fand er in den Ruinen mehr als genug.

Die Vierten waren seit drei Wintern nachlässiger mit ihrer Wacht geworden, weil sie davon ausgingen, dass es in den Trümmern nichts mehr gab als Geister und Echos.

Außerdem mochten sie das Wasser nicht. Der See, der sich in weiten Teilen des untergegangenen Albaereichs ausgebreitet hatte, seit sich zwei Kaskaden am äußersten Ostrand schäumend und tosend in das Gebiet ergossen hatten, war ihnen nicht geheuer.

Einst hatte sich die prächtige Stadt mit ihren Plätzen, Kunstwerken, Tempeln und Schreinen in einem Seitental im Nordwesten des Braunen Gebirges erhoben, unterhalb von mächtigen Gipfeln. Im Haupttal, verteilt auf zwei aufeinanderfolgende Kessel, hatten sich ein Wald und Äcker befunden. Die ältesten Bauten bestanden überwiegend aus Holz, die neueren aus jenen Steinsorten, die man aus dem verlassenen Zwergensteinbruch geschlagen hatte.

Die Unterirdischen selbst hatten die Wasserfälle mit Durchbrüchen erschaffen und gehofft, die Überreste der Stadt ließen sich wegschwemmen und versenken.

Doch trotz Bergstürzen, Beben, Bränden und Fluten zeigte sich Dsôn Khamateion beharrlich und mit einem Rest von Stolz und Widersinn. Nur seine Bewohner waren verloren und in die Endlichkeit gegangen.

Daher kamen die Vierten selten bis gar nicht in den überschwemmten Ruinenbereich, den sie Wasser des Todes nannten. Dies gab dem Alb große Bewegungsfreiheit. Er fand die Bezeichnung beinahe poetisch, für zwergische Verhältnisse, und übernahm ihn in seiner Sprache: Morratu Quàn.

Niemand durfte wissen, dass es ihn gab. Sonst begänne die Hatz. Das Geborgene Land wollte jegliches Leben aus und in Dsôn Khamateion getilgt haben. Auf ewig.

Falls doch eine Patrouille den Gang in diesen Bereich wagte, sollte sie ihn in der schwarzen Kleidung und mit der weißen Eisenporzellanmaske für einen Spuk halten, eine geisterhafte Manifestation einer trauernden Seele, wie sie gelegentlich erschienen, um ihr Schicksal zu verfluchen oder beweinen.

Der Alb steuerte den Kahn auf die viereckige Erhebung zu, die aus dem gelb glimmenden Gewässer ragte; sie war gerade einmal zwei mal zwei Schritte groß.

Einst hatte an dieser Stelle die prächtige Kuppelhalle gestanden, in der die Geheime Kammer und der Ganyeios Entscheidungen gefällt hatten. Durch monumentale, geschickt angeordnete Fenster war das Licht von Sonne und Mond hineingefallen, hatte den Thron des Herrschers und die einmaligen Kunstwerke im gigantischen Raum beleuchtet.

Das war vorbei.

Die übergroßen Statuen, die Kokons aus Silberdraht, die Glasmalereien – sie alle lagen auf dem Grund des künstlichen Sees. Zerbrochen, zerstört, vernichtet.

An der Erhebung angelangt, verkeilte der Alb den Eisendorn des Stabes im felsigen Untergrund und vertäute das Gefährt daran, bevor er die Statuette der Liebenden aus ihrem Lumpenbett hob und mit einem eleganten Satz auf das Podest sprang.

Langsam ging er auf ein Knie herab und stellte sein Kunstwerk ab, beugte das Haupt und sandte ein stummes Gebet für die Toten an die Schöpferin Inàste.

Leise gluckerte es im Wasser, Blasen stiegen auf und platzten beim Durchstoßen der Oberfläche. Die Stake wackelte leicht, schlug pochend und alarmierend gegen den Rand des Kahns.

Der Alb verharrte in seiner knienden Position und öffnete den schweren Mantel. Darunter kamen die beiden Kurzschwerter zum Vorschein, die in Halterungen an den Oberschenkeln steckten.

Er spürte die Unruhe des Untergrundes, sah die aufkommenden Vibrationen durch Wellen auf der Wasseroberfläche sowie den vier, fünf Schritt langen Schatten, der durch das gelbe Schimmern aufwärtsschoss – und größer wurde.

Eine rötlich gefärbte Panzerechse wuchtete mit einem dunkel-drohenden Gluckern den vorderen Teil ihres Leibes auf das Podest, die lange Schnauze zum tödlichen Biss aufgeklappt.

Der Alb wich den messerlangen Zähnen bis an den gegenüberliegenden Rand der Erhebung aus und versetzte der Statuette einen dosierten Tritt, sodass die Liebenden zurück in den Kahn und in die gepolsterte Kiste flogen. Keinesfalls durfte sie in den Untiefen verloren gehen oder Schaden nehmen.

Dann schwang er sich rittlings auf die Schnauze der Panzerechse. Die Hände zuckten zu den Griffen der Kurzschwerter, und gleich darauf drangen die Klingen bis zum Heft in die Augen des Morratugors ein. Die einzigen Stellen, die für gewöhnliche Nahkampfwaffen problemlos zu durchdringen waren.

Die wütende Kreatur...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
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ISBN-10 3-426-46855-7 / 3426468557
ISBN-13 978-3-426-46855-5 / 9783426468555
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