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Fractal Noise (eBook)

Mission ins Ungewisse | Packende SciFi vom Bestsellerautor von ERAGON
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46854-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fractal Noise -  Christopher Paolini
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Atemberaubende Sci-Fi-Spannung im All - von Weltbestseller-Autor Christopher Paolini Auf dem unbewohnten Planeten Talos VII wird eine Anomalie entdeckt: eine riesige kreisförmige Grube, deren Abmessungen so perfekt sind, dass sie nur einen Schluss zulassen: Die Senke muss künstlich angelegt worden sein. Ein kleines  Wissenschaftsteam soll mehr darüber herausfinden, wer das Loch gebaut haben könnte und warum. Schnell wird ihnen klar, dass die Erbauer keine Menschen gewesen sein können. Für einige Forscher ist diese Mission die Chance ihres Lebens. Für andere ist es ein unkalkulierbares Risiko. Und für den Xenobiologen Alex Crichton ist es ein letzter, verzweifelter Versuch, in einem gleichgültigen Universum einen Sinn zu finden. Doch jeder Schritt, den die Forschungscrew in Richtung des mysteriösen Abgrunds macht, führt sie tiefer hinein in eine unbekannte Gefahr. Denn letztendlich ist niemand auf das vorbereitet, was ihnen dort begegnen wird. Die atemberaubend spannende Vorgeschichte zum Science Fiction Bestseller »Infinitum« »Paolini liefert eine waschechte Space-Opera ab, welche die Herzen von Science-Fiction-Fans höherschlagen lässt.« Phantastik-couch.de über Infinitum

Christopher Paolini wurde 1983 in Kalifornien geboren und lebt heute in Paradise Valley in Montana. Mit der Serie um den Drachenreiter Eragon schrieb er eine Reihe von Bestsellern, die weltweit 35 Millionen Mal verkauft wurden. 

Christopher Paolini wurde 1983 in Kalifornien geboren und lebt heute in Paradise Valley in Montana. Mit der Serie um den Drachenreiter Eragon schrieb er eine Reihe von Bestsellern, die weltweit 35 Millionen Mal verkauft wurden. 

I


PERSPEKTIVWECHSEL

1.


Am 25. Juli 2234 entdeckten sie die Anomalie.

Es herrschte Schiffs-Nacht in der SLF Adamura, alle Lichter waren aus oder doch zumindest gedimmt und auf Rotlicht umgestellt, um den Tag-Nacht-Rhythmus der Besatzung nicht zu stören. In den Korridoren und Räumen des Raumschiffs war es still … wenn auch nicht totenstill. Die Gebläse der Lebenserhaltungssysteme sorgten für ein konstantes Hintergrundsummen: ein einschläferndes weißes Rauschen, das sich der Wahrnehmung schnell entzog.

Außerhalb der Adamura entfernte sich der sandfarbene Gasgigant Samson in die schwarze Kulisse des Weltraums.

2.


Das Schiffslabor war eng. Gerätschaften wucherten förmlich aus den Wänden in die Raummitte, mit nur schmalen Laufgängen dazwischen. Durch die Computer war es warm und die Luft zum Schneiden stickig. Zahllose winzige Anzeigen erweckten den Anschein von auf den dunklen Maschinenpark verstreuten Sternbildern.

Alex Crichton saß an dem in eine Ecke gequetschten holografischen Display und versuchte, die Ergebnisse der Probe auszulesen, die sie gestern in die Atmosphäre von Samson abgelassen hatten. Kohlenstoff, Ammoniak, Methan … Die Liste verschwamm vor seinen Augen. Es war schon weit nach Mitternacht, aber er hatte seinen Bericht noch nicht geschrieben, den der Captain morgen früh gleich als Erstes erwartete.

Es wäre schlauer gewesen, ihn schon heute Nachmittag zu schreiben, bevor in seinem Kopf das Licht ausging. Ja, das wäre schlau gewesen, und Alex wusste es. Aber er hatte sich nicht dazu aufschwingen können, auch nur ein einziges Wort zu tippen. Wie an den meisten Tagen war er in seinen Wachphasen nur mäßig bis überhaupt nicht motiviert.

Nachts war es auch nicht besser: Ein gelegentlicher Anflug von Panik führte zwar zu einem kurzen Produktivitätsschub, aber selbst dann nur zu einer mäßigen Leistung. Er litt unter Schlafentzug, wollte aber keine Wachmacherpille wie Stimware nehmen. Wozu auch? Um sich besser zu fühlen? Das konnte er vergessen. Solange Captain Idris ihn nicht erneut zusammenstauchte, sah er keinen Grund, sich zusammenzureißen. Letzten Endes war ihm alles egal.

Das Holo vor ihm verschwamm, Zahlen traten zusammenhanglos aus dem Hintergrund hervor.

Alex machte die Augen ein paarmal auf und zu. Es half nichts. Zu kraftlos, um mit der Frustration fertigzuwerden, verschränkte er die Arme auf dem Kunststofftisch und legte den Kopf darauf. Eine schwarze Strähne fiel ihm über die Augen.

Wann hatte er sich das letzte Mal die Haare schneiden lassen? Vor drei Monaten? Vier? Irgendwann davor. So viel stand fest.

Er vergrub das Gesicht in der Armbeuge, und für eine ganze Weile war das Summen der Gebläse das einzige Geräusch im Labor.

3.


Davor.

Noch nie hatte ein Wort Alex dermaßen verfolgt. Vor dem Weggang von Eidolon. Vor dem Anheuern bei der Erkundungsexpedition. Vor der Beerdigung.

Davor.

Es war hell und sonnig gewesen in dem spartanischen Trauer-Center in Nurdachhaus-Architektur. So gleißend hell, wie man es sonst nur aus Albträumen kennt. Alle ihre Freunde hatten an dem Gottesdienst teilgenommen, seine und ihre. Ebenso ihre Familie. Das war das Schlimmste gewesen. Ihr Vater mit seiner dichten, struppigen Mähne, dessen Ratschläge und Beileidsbekundungen Alex an sich vorbeirauschen ließ. Ihre Mutter, eine kleine, zierliche Frau an seinem Arm, deren exaltiertes, zur Schau getragenes Weinen Alex zutiefst abstoßend fand. Natürlich meinten die beiden es gut. Wie auch nicht? Ihre einzige Tochter war tot, und da war er, lebendes Verbindungsglied zu dem Kind, das sie verloren hatten.

Dennoch war ihm ihr Wohlwollen ein Gräuel, jede Sekunde in ihrer Gegenwart Folter gewesen. Er ertappte sich, wie er an ihnen vorbei auf die Kirchenbänke aus dunklem Yaccamé-Holz starrte und im Licht, das durch die Ostfenster einströmte, mit den Augen die gestochen scharfen Kanten nachzeichnete – so wie sich ihm jetzt alles mit der schärfsten Klinge ins Bewusstsein ritzte: der Trauer.

An der Stirnseite des Centers stand ein schmuckloser Betonaltar und darauf das Einzige, was er nicht ansah, nicht ansehen konnte: die glänzende Titanurne, die er drei Tage zuvor ausgesucht hatte. Er war kaum bei der Sache gewesen, als ihm der Bestattungsleiter eine Reihe Alternativen vorführte. Wie alle Kolonisten, die auf Eidolon starben, war Layla eingeäschert worden. Asche zu Asche, Staub zu Staub … Die Vorstellung, wie die Flammen ihren Körper verzehrten, bereitete Alex körperlichen Schmerz. Es hatte etwas Obszönes, ihr Fleisch einer solchen Tortur auszusetzen und in einen Ofen des Bestattungsinstituts zu schieben, damit es darin verkochte, verdorrte und verkohlte.

Die Gedenkhelferin des Centers war eine ernste Frau mit Grabesmiene, die das Ritual mit offenbar als angemessen erachteter Gravität absolvierte. Sie sprach sehr lange und in bedächtigem Ton. Alex war für ihre Worte taub.

Im Anschluss brachte sie ihm die Urne. Ihre schlichte, graue Uniform war picobello, allerdings roch sie nach Konservierungsmitteln, als sei sie einbalsamiert worden. Der Geruch trieb Alex fast in die Flucht.

Das Gewicht der Urne zog ihn zu Boden und ans Ende aller Dinge. Es war ihm recht. Ein Leben hatte sein Gewicht. Ob alt oder jung, die Asche eines Menschen musste einem schwer in den Händen wiegen.

Doch obwohl er ihren Anblick gemieden hatte, sah Alex die Urne mit ihren glänzenden Rundungen immer noch vor sich, er spürte förmlich, wie sie nun zu Hause stand, mit dem ganzen Gewicht einer Wahrheit, die sich nicht leugnen ließ.

Und die er hasste.

4.


Ein leiser Piepton weckte Alex.

Er fuhr hoch und sah sich verwirrt um. Das Labor war noch genauso dunkel wie zuvor. Nichts hatte sich verändert.

Er rieb sich getrockneten Speichel aus dem Mundwinkel und checkte seine Overlays: 0214. Er sollte seit Stunden im Bett sein. Am Rand seiner Overlays wurde ihm eine neue Nachricht angezeigt. Er tippte darauf.

<Hey, komm mal rüber. Das glaubst du nicht. – Jonah>

Alex runzelte die Stirn. Wieso war Jonah noch wach? Der Kartograf war keine Nachteule. Niemand im Erkundungsteam, mit Ausnahme von Alex. Und wieso wollte er reden? Gewöhnlich legten die anderen keinen Wert darauf, mit ihm zu kommunizieren, was Alex durchaus entgegenkam. Reden kostete zu viel Energie.

Eine geschlagene Minute lang kämpfte er mit sich, ob er aufstehen sollte. Er hatte zwar keine Lust, bei aller Erschöpfung aber das Alleinsein satt. Zudem gestand er sich eine gewisse Neugier ein.

Schließlich hievte er sich aus dem kleinen Stuhl, der unter die Vorderkante des Tischs geklemmt war. Kaum stand er, schmerzte sein Rücken und pochte sein Knie; die alte Skiverletzung kam ihm dumm. Trotz aller Wunder der modernen Medizin gab es immer noch Dinge, die sich nicht reparieren ließen. Die Ärzte behaupteten, das Gelenk sei völlig in Ordnung. Es … tat einfach weh. Wie so vieles im Leben.

Alex nahm seine Teetasse – der Tee war inzwischen kalt, roch aber immer noch nach den Gewürzen darin – und verließ das dämmrige, in rotes Licht getauchte Labor.

Der Hauptkorridor war menschenleer. Hohl und einsam hallten seine Schritte auf dem grauen Metall, als wäre er der Letzte und Einzige auf der Adamura.

Er verzichtete darauf, den Summer zu betätigen, als er die Überwachungsstation erreichte, sondern drückte einfach nur den Schalter neben der Tür, woraufhin sie mit einem lauten Rasseln aufglitt.

Jonah blickte von seinem Display zu ihm auf. Das Licht aus dem Holo verlieh seinem Gesicht einen kränklich gelben Farbstich, und um seine Augen kräuselte sich ein Kranz feiner Fältchen wie Mündungen ausgetrockneter Flüsse. Sie erinnerten Alex an die Flüsse auf Eidolon. Er wünschte, sie täten es nicht.

»Du bist also tatsächlich wach«, sagte Jonah mit rauer, angespannter Stimme. »Sagen zumindest die Computer.«

»Und was ist mit dir?«

»War beschäftigt. Konnte nicht schlafen. Egal. Komm, sieh dir das an. Hab ein Mordsding diesmal.« Seine Augen glänzten vor fiebriger Energie.

Alex nippte an seinem Tee und stellte sich hinter Jonahs Schulter. Der Tee brannte auf den Lippen und im Mund und rieselte ihm die Kehle herunter.

Auf dem Display schwebte das Bild einer flachen braunen Ebene. Irgendwo in der nördlichen Hemisphäre von Talos VII, dem zweiten Planeten im System, vermutete er. In der Mitte hob sich ein kleiner dunkler Fleck wie ein Tintentropfen von der ansonsten leeren Landschaft ab.

»Das hier?«, fragte Alex.

»Genau«, bestätigte Jonah. Er berührte den Fleck und zog ihn auseinander, bis er das ganze Display ausfüllte.

Alex durchfuhr ein Adrenalinstoß. »Ach du Scheiße.«

»Allerdings.«

Der Fleck war gar kein Fleck, sondern ein Loch. Ein perfekt kreisförmiges Loch.

Das Brennen in Alex’ Augen verstärkte sich, je länger er darauf starrte. »Bist du sicher, dass das real...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2024
Übersetzer Anke Kreutzer, Barbara Häusler
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Alien • außerirdische Artefakte • beste science fiction bücher • Christopher Paolini • christopher paolini bücher • Das Erbe der Macht • Das Vermächtnis der Drachenreiter • Der Auftrag des Ältesten • Die Weisheit des Feuers • Eragon • Fantasy-Bestsellerautor • first contact • fractal noise deutsch • Fremder Planet • Galaxie • Infinitum • infinitum paolini fortsetzung • intergalaktischer Krieg • Kolonie • Planeten-Forschung • Science Fiction • science fiction abenteuer bücher • science fiction bücher weltraum • Science Fiction Romane • Science-Fiction-Saga • science fiction serien • SciFi • SciFi-Abenteuer • Scifi-Romane • SciFi-Saga • Space Opera • Starke Frauen • The Old Ones • untergegangene Zivilisation
ISBN-10 3-426-46854-9 / 3426468549
ISBN-13 978-3-426-46854-8 / 9783426468548
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