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Queen of Thieves and Shadows (eBook)

Historische Romantasy für New-Adult-Fans ab 16 Jahren über Intrigen, Machtspiele und eine verbotene Liebe im von Mythen umwobenen Irland
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
400 Seiten
Moon Notes (Verlag)
978-3-96981-066-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Queen of Thieves and Shadows -  Rebecca Humpert
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Geliebte Feindin Die 24-jährige Elaine führt ein Doppelleben: Tags steht sie als Heilerin in den Diensten des jungen Königs Kieran. Nachts führt sie die Gadaí an, eine Gruppe von Räuberinnen, die das Blut der Göttin Danu in sich tragen. Diese regierte einst das Königreich, bis es ihr von den Menschen geraubt und sie verstoßen wurde. In den undurchdringlichen Wäldern Irlands bereiten sich die Räuberinnen darauf vor, die Macht des Königs zu schwächen und den Thron mit der rechtmäßigen Erbin zu besetzen. Während sich Elaine und Kieran am Hofe immer näherkommen, stehen sie sich nachts als Feinde gegenüber. Doch Kieran ahnt nicht, wen er vor sich hat ... Queen of Thieves and Shadows: Romantasy mit weiblicher Robin Hood und jeder Menge Spice - Irische Mythologie trifft auf Romantasy: Ein packender New-Adult-Roman über Macht, Liebe und Verrat für Leser*innen ab 16 Jahren. - Eine starke Heldin: Die junge Räuberin Elaine will mit Klugheit, Mut und ihren tödlichen Fähigkeiten die Macht des Königs schwächen und den Thron mit seiner rechtmäßigen Erbin besetzen. - Bauchkribbeln pur: Eine historische Romantasy mit den beliebten Tropes 'Enemies-to-Lovers', 'Hidden Identity' und 'Morally Grey Characters'. - Atemberaubend: Die moderne Robin-Hood-Geschichte von Rebecca Humpert, die die Herzen von New-Adult-Fans höher schlagen lässt.Bei Tag heilt Elaine die ruchlosen Männer König Kierans, bei Nacht tötet sie sie. Die geniale Mischung aus irischer Mythologie, historischer Romantasy und prickelnder Enemies-to-Lovers-Romance ist das perfekte Lesefutter für alle Fans der Bücher von Emily Bold und Scarlett St. Clair.  

Rebecca Humpert, geboren 1995, studierte Psychologie in Freiburg im Breisgau. Heute arbeitet sie an der Universität Tübingen und liebt es, mit ihren Geschichten in düstere Mythologien abzutauchen.

Rebecca Humpert, geboren 1995, studierte Psychologie in Freiburg im Breisgau. Heute arbeitet sie an der Universität Tübingen und liebt es, mit ihren Geschichten in düstere Mythologien abzutauchen.

1. Kapitel


Kriege waren die gierigsten Diebe. Sie nahmen Eltern ihre Kinder, Schwestern ihre Brüder. Sie raubten Leben.

Aber vor allem stahlen sie Hoffnung.

Die leblosen Augen und ausgezehrten Gesichter, die mir heute Nacht begegneten, waren ein weiterer Beweis dafür. Sie offenbarten, wie tief die Narben reichten, die ein Krieg hinterließ, selbst wenn dieser schon zwanzig Jahre zurücklag.

Ich musterte die Händler, die in ihren prunkvollen Umhängen in einem Halbkreis inmitten der Lichtung knieten. Ein dürftiges Lagerfeuer brannte in ihrer Mitte. Eindringlich begutachtete ich die Männer, deren Blut heute Nacht den Schnee rot färben würde. Ihre Kleidung legte nahe, dass sie zu den wohlhabenderen Bewohnern der südlichen Dörfer gehörten. Aber ihre Sorglosigkeit verriet, dass sie Fremde waren, die sich nicht in den Wäldern um die Hauptstadt des Königreiches auskannten. Dass sie nicht wussten, worauf sie sich eingelassen hatten, als sie sich auf den Weg durch diesen Wald gemacht hatten. Der nicht umsonst von den Einheimischen als Blutroter Wald bezeichnet wurde.

Unwillkürlich fuhr ich mit meinen Fingern den Dolch entlang, den ich unter meinem nachtschwarzen Wollumhang verborgen hielt, und vergewisserte mich so, dass die Waffe noch an meiner Hüfte befestigt war. Gleichzeitig huschte mein Blick immer wieder zu den vier Frauen, die etwas abseits der Männer knieten. Das warme Licht des Feuers, das die Händler im Wald entzündet hatten, erreichte sie kaum. Trotzdem konnte ich unter ihren braunen, von der beschwerlichen Reise durch das Königreich verschmutzten Umhängen erkennen, dass sie grausamen Hunger erlitten hatten. Die meisten saßen mit gekrümmten Rücken im Schnee, die Arme um ihre Oberkörper geschlungen. Soweit ich das beurteilen konnte, waren ihre schlichten beigefarbenen Kleider lediglich aus dünnem Leinen gefertigt, nicht aus Wolle.

Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich ihre bläulich verfärbten Hände sah, die verrieten, dass sich diese Frauen nicht mehr lange gegen die Kälte würden wehren können.

Nach und nach musterte ich sie, versuchte, mir ihre Gesichter einzuprägen. Versuchte, mir auszumalen, wer sie einmal gewesen waren, wer sie hätten sein können, hätten die Sklavenhändler sie nicht jeder Zukunft beraubt. Die meisten senkten die Köpfe und starrten auf den Schnee, sobald sie spürten, dass sie beobachtet wurden.

»Wie weit ist es noch?«

Ertappt wandte ich mich um und blickte ins Gesicht eines Händlers, der seinen Platz am Feuer verlassen hatte. Seine stämmige Figur und der mit Goldfäden durchzogene Umhang zeugten von einem Leben ohne Entbehrungen. Der süßliche Geruch nach Wein stieg mir in die Nase, und ich musste mich zusammenreißen, um mir meinen Ekel nicht anmerken zu lassen.

»Zwei Stunden. Drei, wenn Ihr Euren Pferden noch etwas Erholung gönnen wollt, Herr.« Ich nickte in nordöstliche Richtung, während ich mir die weite Kapuze meines Umhangs tiefer in die Stirn zog. Tatsächlich würde die Silhouette der Stadt, die auf einem zerklüfteten Felsen thronte, am Horizont erscheinen, sobald wir den Wald verlassen hatten. »Aber wir sollten trotzdem nicht zu lange rasten, damit wir Ironfall noch vor Morgengrauen erreichen.«

Der Mann knurrte irgendetwas Unverständliches, dann drückte er mir drei Schillinge in die Hand. Hastig verstaute ich die Münzen in dem ledernen Beutel, den ich neben meiner Klinge an der Hüfte trug. Ein flüchtiger Blick in Richtung des Alten verriet mir, dass er im Schein des Feuers die Umgebung absuchte. Schließlich entkorkte er ein Fläschchen und nahm einen großzügigen Schluck. Seine Hand zitterte so sehr, dass er einen Teil der Flüssigkeit verschüttete. Angewidert musterte ich den nun alkoholdurchtränkten Stoff seines Umhangs.

Anscheinend hatte ich doch unrecht gehabt – das Zittern seiner Hände verriet, dass zumindest er zu wissen schien, dass man sich in diesen Wäldern fürchten sollte. Nicht umsonst genoss der Blutrote Wald den Ruf, verflucht zu sein. Früher hatten sich die Menschen von den wundersamen Kreaturen erzählt, die zwischen diesen Bäumen gelebt hatten. Doch mit dem Anbruch des ewigen Winters waren die Wunder des Waldes erstorben. Und statt ihnen war es nun ein Fluch, der im Dickicht lauerte. Ein Fluch, der Wanderern ihre Namen raubte, ihre Erinnerungen. Der sie vergessen ließ, wer sie waren. War man erst einmal dem Fluch des Waldes erlegen, stellte der Tod eine Erlösung dar.

Vielleicht hätte ich einst Mitleid mit diesem Mann gehabt, hätte ihn vor alldem gewarnt, was hinter den schneebedeckten Eichen um uns herum lauerte. Hätte ihn und seine Kameraden schon vor vielen Stunden davon abzuhalten versucht, den Wald überhaupt zu betreten. Doch heute Nacht empfand ich nur Genugtuung über seine Angst und sein Schicksal.

»War von euch schon mal jemand in dieser Stadt?«, fragte der Alte seine Begleiter.

Die Männer schüttelten allesamt die Köpfe.

»Aber ich habe gehört, dass sie verflucht sein soll«, lallte einer von ihnen.

Für einen Sekundenbruchteil stahl sich ein spöttisches Lächeln auf meine Lippen. Sie waren doch nicht so unbedarft, wie ich angenommen hatte.

»Seit diesem verdammten Massaker vor zwanzig Jahren herrscht in dieser Stadt Winter, nie Frühling, nie Sommer. Und jetzt hat er sich bis in unser Dorf ausgebreitet.«

Also stimmten die Gerüchte. Der immerwährende Winter war nun auch in den Küstendörfern angelangt. Das erklärte den Umstand, warum immer seltener Händler ihren Weg durch den Wald und in die Hauptstadt fanden. Obwohl Ironfall auf diese Händler angewiesen war.

»Vielleicht ist es bei uns auch nur ein normaler Wintereinbruch. Ich meine, wir haben immerhin schon Oktober.«

»Klammer dich nicht an falsche Hoffnungen. So hat es überall angefangen. Der Winter kam, und er ist nicht wieder verschwunden. Ich sage euch, unser Zuhause ist jetzt auch verflucht.«

»Genug Märchen gesponnen«, meldete sich ein anderer Mann zu Wort. Seine Stimme erinnerte mich entfernt an das Krächzen einer Krähe. »Was meint ihr, wie viel bekommen wir für die da im Schlund?«

»Hm.« Der Alte trank wieder, den Blick auf die Frauen gerichtet. Ich musste mich zusammenreißen, um ihm seinen verdammten Alkohol nicht aus der Hand zu schlagen. »Schwer zu sagen.«

Der jüngere Mann spuckte in den Schnee. »Hoffen wir einfach, dass wir für unsere Beute einiges an Schillingen sehen werden. Meine Quelle hat mir gesagt, dass wir uns am Stadteingang an die Wache mit der auffälligen Narbe auf der Stirn halten sollen.«

Mein Mundwinkel hob sich zu einem kaum merklichen Lächeln, während ich diese Information innerlich abspeicherte.

Plötzlich nahm ich eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahr. Als ich mich umsah, entdeckte ich eine winzige Gestalt nahe den erschöpften Pferden im Schnee, die Knie Schutz suchend an die Brust gezogen.

Seltsam. Sie war mir während der Reise gar nicht aufgefallen. Selbst im dürftigen Schein des Feuers konnte ich erkennen, dass es sich um ein Kind handeln musste. Ich warf einen Blick über die Schulter, vergewisserte mich, dass die Männer mir keine Beachtung schenkten. Meine Sorge war unbegründet. Sie waren wieder dabei, ihre Sinne grölend mit Alkohol zu benebeln.

Ich schätzte das Mädchen auf sechs, höchstens sieben Jahre. Der dunkle Teint und das lockige schwarze Haar ließen vermuten, dass es aus einem der südlichen Dörfer stammte, die sich jenseits des Waldes die Küste entlangzogen. Meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen, und der Hass, den ich für diese Männer empfand, entflammte von Neuem. Zwar hatte ich gewusst, dass Sklavenhändler skrupellos waren. Aber dass sie mit Kindern handelten und diese auf dem Schwarzmarkt der Hauptstadt verkaufen wollten, war jenseits meiner Vorstellung gewesen.

Hastig fischte ich eine Pflaume aus dem Beutel an meiner Hüfte, dann ging ich zu dem jungen Mädchen, kniete mich vor es und hielt ihm die Frucht hin.

Die Kleine zuckte zusammen und schloss die Augen. Es dauerte einen Moment, bis sie eines vorsichtig wieder öffnete, dann das andere. Lächelnd wartete ich ab, die Pflaume zwischen uns. Schließlich streckte sie zögerlich eine Hand nach der süßen Frucht aus und nahm sie an sich. Ihre eiskalten Finger streiften meine. Ich musste mich zusammenreißen, um ihre Hand nicht zu ergreifen und etwas Wärme in sie zu reiben.

Mein Blick fiel auf den Anhänger, den das Mädchen um den Hals trug. Die hölzerne Figur, die an einer schlichten Kette hing, bestätigte meine Vermutung über die Herkunft der Kleinen. Mein Wissen über die meisten Götter mochte eingerostet sein, aber selbst ich erkannte, dass es sich bei der kunstvoll geschnitzten Frauengestalt um die Sonnengöttin Étaín handelte, die in den Dörfern jenseits des Waldes nach wie vor verehrt wurde. Neben dem Anhänger hing ein einfacher, bronzefarbener Ring an der Kette.

»Möchtest du eine Geschichte hören?«, fragte ich leise.

Das Mädchen antwortete nicht, aber in seinem Blick entdeckte ich Neugierde. Die Pflaume war längst verschwunden und mit ihr die Mauer aus Angst, die die Kleine umgeben hatte.

»Die Bewohner Ironfalls behaupten, dass in diesem Wald eine Gruppe von Frauen lebt. Nicht irgendwelche Frauen, sondern Räuberinnen, die sich Gadaí nennen. Dreizehn an der Zahl. Es gibt nur wenige Augenzeugenberichte, aber manchmal glauben Reisende, die Silhouetten der Räuberinnen inmitten der Bäume zu entdecken. Besonders dann, wenn die Farben der Morgendämmerung die Schwärze der Nacht ablösen.«

Ich zeichnete mit meinem Finger drei Kreise in den Schnee, die gemeinsam ein Dreieck bildeten. Das Zeichen der Schöpfergöttin Danu. »Sie alle tragen dieses Symbol auf ihren Handrücken. Kennst du...

Erscheint lt. Verlag 6.9.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte ab 16 • Enemies-to-Lovers • hidden identity • Irische Mythologie • morally grey characters • New Adult • Robin Hood • Romance • Romantasy • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-96981-066-3 / 3969810663
ISBN-13 978-3-96981-066-8 / 9783969810668
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