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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 69 (eBook)

3 Western in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6533-6 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller Sammelband 69 - G. F. Unger
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3 spannende Westernromane lesen und sparen!
G.F. Unger ist der erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Und das zu Recht!
Niemand vermag es wie er, die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens und die Stärke der unerschrockenen Männer, die sie erschlossen, zu beschreiben. Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2554 bis 2556:
2554: Die bittere Stunde
2555: El Toro
2556: Longhorn-Trail-Ritter
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 192 Taschenbuchseiten.
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Er schaut jetzt von einem zum anderen.

»War einer von euch schon in Casa Coronado?«

Die drei Deputys schütteln stumm den Kopf und warten.

Der County Sheriff Adam McDonelly hockt hinter seinem narbigen Schreibtisch – narbig, weil von den Sporenrädchen ständig misshandelt – wie ein alter Adler in seinem Horst, von dem aus er die halbe Welt überblicken kann.

Er lässt sie nicht lange warten, sondern spricht weiter: »Ich bekam vom Gouverneur die unmissverständliche Anweisung, endlich in Casa Coronado Ordnung zu schaffen. Und das mit allen nötigen Mitteln und seiner vollen Rückendeckung. Aber Casa Coronado ist an die hundert Meilen weit entfernt. Das sind fast drei Tagesritte durch raues Land und mitten durch ein Apachengebiet. Casa Coronado liegt wie eine Banditeninsel an der Sonoragrenze. Aber einer von euch muss hin und dort Ordnung schaffen. Es wird ein verdammt einsamer Job sein. Die Bösen werden ihn hassen und die Guten werden zu feige sein, ihm beizustehen. Also, wer von euch will hin? Er hat alle Vollmachten und volle Rückendeckung, kann auch Deputys verpflichten. Und sein Gehalt wird um ein Drittel erhöht. Wer will hin?«

Seine Adleraugen funkeln bei der Frage. Seine Nasenflügel vibrieren, so als nähme er eine besondere Witterung auf.

Der Deputy Hank Nolen spricht zuerst: »Ich mache das, Boss.«

Doch auch Jubal McKenzie sagt: »Ich auch, Sir.«

Da grinst der dritte Deputy – sein Name ist Jake Clayton – und spricht ruhig: »Dann müssen wir wohl das Los entscheiden lassen.«

McDonelly nickt zufrieden.

»Ja, ihr seid mir alle gleich«, spricht er ruhig und wirft ein Kartenpäckchen auf den Tisch.

»Jungs, wer die höchste Karte zieht, der darf in dieses verdammte Drecknest.«

Hank Nolen zieht eine Kreuzzehn, Jubal McKenzie deckt einen Herzkönig auf, aber Jake Clayton zeigt ihnen das Kreuzass.

Und somit ist die Sache klar.

Nolen und McKenzie grinsen Jake Clayton am. Dann fragt Nolen: »Wie ist das mit deinem Vornamen, Jake? Soll auf deinem Grabstein Jake oder Jakob stehen?«

Sie grinsen nun alle. Doch Jake Clayton spricht dann ernst: »Jakob. Und wenn ich es nicht schaffen sollte in Casa Coronado, dann kann es ja einer von euch besser machen. Was ist das nur für ein seltsamer Name für eine Stadt? Casa Coronado – was ist das?«

Der grauköpfige Sheriff grinst: »Ganz einfach. Als damals die alten goldgierigen Spanier unter Coronado überall nach den sagenhaften goldenen Städten von Cibola suchten, die es gar nicht gab, da errichtete die Bande von Edelleuten einen Stützpunkt, nannte ihn Coronado nach ihrem Anführer. Rings um das alte Gemäuer entstand dann der Ort. Manchmal war er verlassen, dann wieder wurde er eine Zuflucht. Jetzt ist Casa Coronado so etwas wie eine Raubritterburg des alten Europa. Der Wagenweg über Casa Coronado stößt auf den Hauptweg nach Santa Fe und Taos, von dort über den Apachenpass hinüber nach Colorado, wo jetzt rings um Denver Zehntausende nach Gold suchen.«

Er macht eine kleine Pause und spricht dann zu Jake Clayton: »Es müssen auch Steuern eingetrieben werden, vor allen Dingen Grundsteuern. Ich gebe dir eine Liste mit. Von den eingetriebenen Steuern kannst du dein Office unterhalten, dir dein Gehalt zahlen und auch das deiner Deputys. Du musst nur ein Buch mit den Ein- und Ausgaben führen und den Überschuss mir schicken. Ich leite das dann weiter nach Santa Fe. Ist dir alles klar, Jake? Es ist ja im Grunde einfach, Jake, mein Junge.«

Dieser nickt nur.

Denn eigentlich gibt es ja auch nichts mehr zu sagen.

✰✰✰

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang ist Jake Clayton unterwegs. Auf einem Packtier hat er seine wenige Habe und in einem wasserdichten Beutel aus derben Segeltuch alles, was ihm der County Sheriff an Listen, Kladden und Bürozeug mitgab.

Jake Clayton hätte auch mit einer der Postkutschen fahren können, welche alle drei Tage verkehren. Aber er möchte das Land besser kennenlernen, sich ein Bild von den Landmarken machen und sich länger als nur wenige Minuten bei den Pferdewechselstationen aufhalten.

Er ist ja während seiner Zeit als Deputy kaum weiter als dreißig Meilen südlich von Silver City gekommen.

Nun aber muss er hundert Meilen weit weg vom Sitz des County Sheriffs.

O ja, er ahnt jetzt schon, dass er verdammt allein sein wird, ganz auf sich allein gestellt, ein Mann ohne Freunde.

Doch es reizt ihn, sich zu behaupten. Und so stark oder so schwach wie er, so stark oder schwach wird auch das Gesetz sein.

Als er am Abend die erste Pferdewechselstation erreicht – es gibt zwischen Silver City und Casa Coronado drei –, da ist er nicht als Sheriff zu erkennen. Denn er trägt den Stern in der Tasche.

Zur Station gehört auch ein kleiner Store. Auf der Veranda haben es sich zwei Männer bequem gemacht, die sein Kommen bewegungslos beobachten.

Der Stationsmann kommt von den Corrals herüber und fragt: »Bleiben Sie die Nacht hier? Wollen Sie was essen? Meine Frau kocht gut. Wenn ich Ihre Pferde versorge und Sie bei uns essen, zahlen Sie einen Dollar. Sie können in der Scheune auf Maisstroh gut liegen.«

Jake Clayton nickt nur, und er hat den Eindruck, dass der Stationsmann froh über sein Kommen ist.

Er wäscht sich beim Brunnen am Wassertrog. Der Stationsmann verschwindet im Haus, wahrscheinlich, um seine Frau in der Küche zu informieren. Dann kümmert er sich Claytons Pferde.

Die beiden Männer auf der Veranda aber beobachten den Ankömmling unentwegt. Und als er auf die Veranda kommt, da starren sie ihn feindlich an.

Er hält sie für Burschen jener Sorte, die von ihrem Revolver leben. Und wahrscheinlich passt es ihnen nicht, dass sie nicht mehr allein Gäste der Station sind.

Jake Clayton hält inne und erwidert ihre Blicke. Dabei fragt er: »Habe ich zwei Köpfe? Oder warum starrt ihr mich sonst an?«

O ja, er weiß, dass seine Frage eine Herausforderung für sie ist. Denn sie gehören zu jener Sorte, die sich stets herausgefordert fühlt.

Sie starren ihn immer noch an, und sie sehen einen großen, blonden Mann, der bei aller Hagerkeit dennoch schwergewichtig ist und sich so geschmeidig wie ein Leichtgewicht bewegt. Er sieht gut aus, sehr viel besser als sie. Und wahrscheinlich fühlen sie sich allein schon deshalb herausgefordert.

Einer spricht mit einem heiseren Klang in der Stimme: »Wir starren dich an, weil du hier störst. Also hau wieder ab, wenn du das Steak und die Bohnen verschlungen hast. Wir wollen dich hier nicht haben. Oder willst du Ärger mit uns bekommen?«

Bevor er etwas erwidern kann, tritt eine junge Frau aus dem Stationshaus. Sie ist eine Mexikanerin und mehr als nur hübsch.

Und so weiß Jake Clayton plötzlich, warum sich die beiden Kerle durch ihn so gestört fühlen. Es ist wohl wegen der Frau. Denn so eine gibt es in hundert Meilen Umkreis gewiss kein zweites Mal.

Der Stationsmann ist zu beneiden.

Und so fragt sich Jake Clayton, wie der Mann zu so einer Frau kam, die auch noch bereit ist, mit ihm auf dieser einsamen Station zu leben, bei der nur alle drei Tage eine Postkutsche vorbeikommt.

Was mag diese mehr als hübsche Mexikanerin dazu bewogen haben?

Sie sieht zu ihm her und fragt: »Señor, wie wollen Sie das Steak? Nach Texasart oder mehr mexikanisch?«

»Mexikanisch«, erwidert er, geht zum anderen Ende des langen Tisches und setzt sich an das Kopfende, sodass er die beiden Kerle ständig im Blickfeld hat.

Er dreht sich eine Zigarette. Durch die offene Tür hört man das Zischen des Steaks in der heißen Pfanne.

Der Stationsmann kümmert sich bei den Corrals um Claytons Pferde. Ja, er übergießt sie mit Wasser, reibt sie ab und stellt sie an den Futtertrog, in dem sich Maiskörner befinden.

Den Sattel hat er über eine Corralstange gelegt. Nun will er den Packsattel mit dem wenigen Gepäck hinüber zur Scheune tragen.

Doch Jake Clayton ruft über den Hof: »Ich bleibe nicht hier! Nach dem Abendessen reite ich weiter!«

Der Stationsmann zuckt zusammen und verharrt bewegungslos.

Er wirkt durchschnittlich. Und er ist unbewaffnet. Sein blondes Haar leuchtet rötlich in der Abendsonne. Nach einer Weile bewegt er sich endlich und legt den Pferden wieder die Sättel auf.

Dann kommt er über den Hof auf die Veranda.

Die beiden Kerle betrachtet er mit einem schrägen Blick. Sie sehen ihn grinsend an, bevor er im Haus verschwindet.

Die Frau bringt nun die große Pfanne mit dem Steak und all dem Zubehör heraus und stellt alles vor ihm hin.

Er tritt die Zigarettenkippe auf dem Steinboden der Veranda aus und beginnt zu essen. Die Frau verharrt noch einige Sekunden bei ihm, so als wollte sie etwas sagen oder fragen.

Dann aber verschwindet sie wieder im Haus.

Die beiden Kerle lachen leise, aber es ist ein böses Lachen.

Vom Stationsmann ist nichts mehr zu sehen.

Aber es weht nun noch stärker ein unheilvoller Atem.

Clayton beendet seine Mahlzeit. Die Sonne versinkt hinter den flachen und gelblich leuchtenden Tortillas. Und von Osten her kommt die Nacht herangekrochen wie ein schwarzes Geheimnis.

Clayton leert den großen Kaffeebecher...

Erscheint lt. Verlag 6.7.2024
Reihe/Serie Western-Bestseller Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • sonder-edition • Staffel • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6533-6 / 3751765336
ISBN-13 978-3-7517-6533-6 / 9783751765336
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