Volkserzählungen 1872 - 1909
BoD – Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-5324-3 (ISBN)
Herausgeber: Peter Bürger, Theologe & freier Publizist. Bearbeiter der Reihe "Kirche & Weltkrieg" (https://kircheundweltkrieg.wordpress.com/) und des von ihm konzipierten Editionsprojektes "Tolstoi-Friedensbibliothek" (www.tolstoi-friedensbibliothek.de). - Bertha von Suttner-Preis 2006 für die Studien zu Krieg & Massenkultur; Rottendorf-Preis 2016 für die Vermittlung niederdeutscher Literatur. - Mitgliedschaften: Internationaler Versöhnungsbund (deutsche Sektion); Internationale Friedensbewegung pax christi (ab 1980); DFG-VK; Solidarische Kirche im Rheinland; Ökumenisches Institut für Friedenstheologie.
Leo (Lew) Nikolajewitsch Tolstoi (1828-1910) stammte aus einer begüterten russischen Adelsfamilie; die Mutter starb bereits 1830, der Vater im Jahr 1837. Zunächst widmete sich der junge Graf dem Studium orientalischer Sprachen (1844) und der Rechtswissenschaft (ab 1847). 1851 Eintritt in die Armee des Zarenreiches (Kaukasuskrieg, Krimkrieg 1854). 1862 Eheschließung mit Sofja Andrejewna, geb. Behrs (1844-1919); das Paar hatte insgesamt dreizehn Kinder (Hauptwohnsitz: Landgut Jasnaja Poljana bei Tula). Literarischen Weltruhm erlangte L. Tolstoi durch seine Romane "Krieg und Frieden" (1862-1869) und "Anna Karenina" (1873-1878). Ab einer tiefen Krise in den 1870er Jahren wurde die seit Jugendtagen virulente religiöse Sinnsuche zum "Hauptmotiv" des Lebens. Theologische bzw. religionsphilosophische Arbeiten markieren die Abkehr von einem auf dem Pakt mit der Macht erbauten orthodoxen Kirchentum (Exkommunikation 1901). Für Christen sah Tolstoi ausnahmslos keine Möglichkeit der Beteiligung an Staats-Eiden und Tötungsapparaten (Militär, Justiz, Todesstrafe, Herrschaftsideologie des Patriotismus, blutige Revolution mit Menschenopfern). Die in der Bergpredigt Jesu erkannte "Lehre vom Nichtwiderstreben" ließ ihn schließlich zu einem Inspirator Gandhis werden. Lackmusstext für den Wahrheitsgehalt aller Religionen waren für Tolstoi die Ablehnung jeglicher Gewalt und das Zeugnis für die Einheit der ganzen menschlichen Familie. Thomas Mann fand wenig Gefallen an der hochmoralischen "Kunsttheorie" und den (von Rosa Luxemburg z.T. durchaus geschätzten) Traktaten des späten Tolstoi, bemerkte aber - mit Blick auf die vielen Millionen Toten des Ersten Weltkriegs - 1928 anlässlich der Jahrhundertfeier von Tolstois Geburt: "Während der Krieg tobte, habe ich oft gedacht, dass er es nicht gewagt hätte auszubrechen, wenn im Jahre vierzehn die scharfen, durchdringenden grauen Augen des Alten von Jasnaja Poljana noch offen gewesen wären."
Erscheinungsdatum | 03.07.2024 |
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Reihe/Serie | Tolstoi-Friedensbibliothek C ; 10 |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 215 mm |
Gewicht | 624 g |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Märchen / Sagen | |
Schlagworte | russische Legenden • Russische Märchen • Tolstois Dichtung für Gewaltfreiheit • Tolstois Volkserzählungen • Tolstoi und die Leutekultur |
ISBN-10 | 3-7597-5324-8 / 3759753248 |
ISBN-13 | 978-3-7597-5324-3 / 9783759753243 |
Zustand | Neuware |
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