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Zum Sterben schön (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
557 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-6084-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zum Sterben schön - Julie Garwood
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Ein Moment der Unaufmerksamkeit kann sie alles kosten ...

Im stillen Dunkel des Beichtstuhls kniet der Mann nieder und schildert langsam seine mörderische Vergangenheit - wie er seine Opfer verfolgte, sich in ihre Leben schlich und sie dann in lodernder Wut bestialisch tötete. »Ich bin ein Herzensbrecher«, schließt er sanft, »und ich werde weiter sündigen.« Und dieses Mal verrät er den Namen seines nächsten Opfers: Laurant Madden.

FBI-Agent Nick Buchanan hat während seiner Laufbahn schon alles gesehen, aber dieser Fall erschüttert selbst ihn. Denn das auserkorene Opfer des psychopathischen Killers ist die Schwester seines besten Freundes. Die attraktive Laurant stellt sich zögernd unter den Schutz des FBI-Agenten. Für Nick beginnt eine komplizierte Verfolgungsjagd mit einem der hinterhältigsten Psychopathen seiner Laufbahn. Doch mit der wachsenden Gefahr wächst auch die Anziehungskraft zwischen Nick und Laurant und die beiden merken kaum, wie eng die Maschen des Grauens schon um sie gewoben sind ...

Spannung pur - die prickelnde Romantic Suspense Reihe um die Familie Buchanan und ihre Freunde von New York Times Bestsellerautorin Julie Garwood:

Band 1: Zum Sterben schön
Band 2: Gnade
Band 3: Ein mörderisches Geschäft
Band 4: Mord nach Liste
Band 5: Sanft sollst du brennen
Band 6: Schattentanz

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p>Julie Garwood wurde in Kansas City, Missouri, geboren und war irischer Abstammung. In den 80er Jahren schrieb sie ihr erstes Buch und hat seitdem mehr als 30 Romane erfolgreich veröffentlicht. Ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden und landen in den USA regelmäßig auf der Bestsellerliste. Die Autorin lebte bis zu ihrem Tod in Leawood, Kansas. </p> <p>Weitere Informationen unter: https://juliegarwood.com/.</p>

1


Im Beichtstuhl war es heißer als in der Hölle. Ein dicker schwarzer Vorhang, staubig durch Alter und Vernachlässigung, bedeckte die schmale Öffnung von der Decke bis zum verschrammten Holzboden und sperrte gleichermaßen Tageslicht und Luft aus.

Es war wie in einem Sarg, den jemand gedankenlos gegen eine Wand gelehnt hatte. Pater Thomas Madden dankte Gott, dass er nicht unter Klaustrophobie litt. Er fühlte sich jedoch rasch elend. Die Luft war schwer und modrig, dass ihm das Atmen so schwer fiel wie damals auf der Penn State, als er beim Football den letzten Meter zu den Torpfosten lief, den Ball fest unter den Arm geklemmt. Damals hatte ihm der Schmerz in den Lungen nichts ausgemacht, und jetzt machte er ihm auch nichts aus. Das gehörte einfach zum Job.

Die alten Priester hätten ihm empfohlen, Gott sein Unbehagen als Gabe für die armen Seelen im Fegefeuer darzubieten. Tom sah darin nichts Schlimmes, fragte sich allerdings, wie sein eigenes Elend einen anderen von seinem erlösen konnte.

Zappelig wie ein Chorknabe in der Sonntagsmesse rutschte er auf dem harten Eichenstuhl hin und her. Er spürte, wie ihm der Schweiß über das Gesicht und den Hals in die Soutane tropfte. Die lange schwarze Robe war schweißdurchtränkt, und er bezweifelte ernsthaft, dass er auch nur ansatzweise nach Irischer Frühling roch, der Seife, mit der er sich heute Morgen geduscht hatte.

Die Außentemperatur schwankte zwischen vierunddreißig und fünfunddreißig Grad im Schatten des überdachten Portals des Pfarrhauses, wo ein Thermometer an die weiß getünchte Wand genagelt war. Die hohe Luftfeuchtigkeit machte die Hitze so drückend. Die unglücklichen Seelen, die gezwungen waren, ihre klimatisierten Häuser zu verlassen und sich nach draußen zu wagen, schlurften in gereizter Stimmung langsam umher.

Es war ein lausiger Tag zum Verrecken des Kompressors. Natürlich gab es Fenster in der Kirche, aber diejenigen, die man hätte öffnen können, waren vor langer Zeit in dem vergeblichen Bemühen, Vandalen draußen zu halten, fest vernagelt worden. Die beiden anderen befanden sich hoch oben in der vergoldeten Deckenwölbung. In Buntglasdarstellungen hielten die Erzengel Gabriel und Michael blitzende Schwerter in den Fäusten. Gabriel schaute mit glückseligem Gesichtsausdruck gen Himmel, während Michael finster auf die Schlangen hinabblickte, die er vor seinen nackten Füßen zu Boden presste. Die farbigen Fenster galten bei der Gemeinde als kostbare Kunstwerke, die zum Gebet inspirierten, aber bei der Bekämpfung der Hitze erwiesen sie sich als nutzlos. Man hatte sie zur Dekoration eingefügt, nicht zur Ventilation.

Tom war ein großer, kraftstrotzender Mann mit einem fünfundvierzig Zentimeter dicken Hals, eine Reminiszenz an seine glorreichen Tage als Sportler, aber er war mit einer Haut geschlagen, die empfindlich war wie die eines Babys. Die Hitze verursachte bei ihm einen juckenden Ausschlag. Er zog die Soutane hoch bis auf die Oberschenkel und enthüllte die gelben Boxershorts mit den Smileys darauf, die seine Schwester Laurant ihm geschenkt hatte, schleuderte die farbbespritzten Gummilatschen von Wal-Mart von den Füßen und steckte sich einen Kaugummi in den Mund.

Durch einen Akt der Freundlichkeit war er in diesem Schwitzkasten gelandet. Während er auf die Testergebnisse wartete, die entscheiden würden, ob er eine weitere Chemotherapie am Kansas University Medical Center benötigte, war er Gast von Monsignore McKindry, dem Pastor der Kirche »Our Lady of the Mercy«. Die Pfarrei lag in einem vergessenen Bezirk von Kansas City, etliche hundert Kilometer südlich von Holy Oaks, Iowa, wo Tom bei seinem Orden lebte. Die Gegend war von einer Spezialeinheit eines früheren Bürgermeisters zu einem Bezirk erklärt worden, der unter der Kontrolle von Streetgangs stand. Monsignore nahm immer samstagnachmittags die Beichte ab, aber wegen der glühenden Hitze, seines fortgeschrittenen Alters, der defekten Klimaanlage und kollidierender Termine – der Pastor bereitete sich gerade eifrig auf eine Wiedersehensfeier mit zwei Freunden aus dem Priesterseminar in Assumption Abbey vor – hatte Tom sich angeboten, diesen Dienst zu übernehmen. Er hatte angenommen, er würde dem reuigen Sünder von Angesicht zu Angesicht in einem Raum mit geöffneten Fenstern gegenübersitzen. McKindry beugte sich jedoch den Vorlieben seiner treuen Gemeindemitglieder, die sich stur an die altmodische Art des Beichtens klammerten – eine Tatsache, die Tom erst erfuhr, nachdem er seine Dienste bereits angeboten hatte. Lewis, der Küster der Gemeinde, hatte ihm den Weg gewiesen zu dem Glutofen, in dem er während der nächsten neunzig Minuten sitzen würde.

In Einschätzung der Lage hatte Monsignore ihm einen völlig unzulänglichen, batteriebetriebenen Ventilator geliehen, den einer aus seiner Herde in den Kollektenkorb gelegt hatte. Das Ding war nicht größer als die Handfläche eines Mannes. Tom stellte den Winkel des Ventilators so ein, dass die Luft ihm direkt ins Gesicht blies, lehnte sich zurück gegen die Wand und begann, die Holy-Oaks-Gazette zu lesen, die er nach Kansas City mitgebracht hatte.

Als Erstes wandte er sich den Gesellschaftsnachrichten auf der Rückseite zu, weil ihm das so viel Spaß machte. Er überflog die üblichen Clubneuigkeiten und die paar Anzeigen – zwei Geburten, drei Verlobungen, eine Hochzeit –, dann fand er seine Lieblingskolumne »About Town« – »Neues aus der Stadt«. Die Schlagzeile betraf immer das gleiche Thema: das Bingospiel. Die Anzahl der Leute, die am Bingoabend im Gemeindezentrum teilgenommen hatten, wurde ebenso angegeben wie die Gewinner der Fünfundzwanzig-Dollar-Jackpots. Interviews mit den glücklichen Empfängern folgten, in denen jeder von ihnen verriet, was er mit dem unverhofften Geldsegen zu tun gedachte. Nie fehlte ein Kommentar von Rabbi David Spears, der dieses wöchentliche Ereignis organisierte, wie gut sich alle amüsiert hatten. Tom hegte den Verdacht, dass die Redakteurin Lorna Hamburg insgeheim für Rabbi Dave, einen Witwer, schwärmte und deshalb das Bingospiel in der Zeitung so groß herausbrachte. Der Rabbi veranstaltete jede Woche das Gleiche, und Tom zog ihn unweigerlich deswegen auf, wenn sie mittwochnachmittags gemeinsam Golf spielten. Da Dave ihn gewöhnlich haushoch schlug, machte es ihm nichts aus, gehänselt zu werden, aber er beschuldigte Tom, seine Aufmerksamkeit von dessen entsetzlichem Spiel abzulenken.

Die restliche Kolumne widmete sich der Verbreitung von Informationen darüber, wer Gäste empfing und womit er sie fütterte. Sollten in einer Woche einmal nur schwer Informationen zu ergattern sein, füllte Lorna den Platz mit beliebten Rezepten.

In Holy Oaks gab es keine Geheimnisse. Die erste Seite widmete sich Marktplatz-Nachrichten über die vorgeschlagene Gestaltung des Stadtplatzes und die bevorstehende Hundertjahrfeier der Assumption Abbey. Und es wurde positiv erwähnt, wie engagiert seine Schwester in der Abtei aushalf. Der Reporter nannte sie eine unermüdliche und fröhliche Helferin und beschrieb in allen Einzelheiten, welche Projekte sie alle übernommen hatte. Sie plante nicht nur, das Durcheinander auf dem Dachboden zu lichten und aus diesen Beständen einen Flohmarkt zu organisieren, sie hatte auch vor, alle Informationen aus den staubigen alten Akten in einen neu gespendeten Computer zu übertragen. Und wenn ihr noch ein paar Minuten Zeit blieben, übersetzte sie die französischen Tagebücher von Pater Henri VanKirk, einem kürzlich verstorbenen Priester. Tom lachte sich ins Fäustchen, als er dieses glühende Empfehlungsschreiben für seine Schwester zu Ende gelesen hatte. Tatsächlich hatte sich Laurant für keine dieser Aufgaben freiwillig gemeldet. Sie lief nur gerade zufällig in der Abtei herum, als er auf diese Ideen kam, und sie hatte auf Grund ihrer übertriebenen Gefälligkeit nicht abgelehnt.

Als Tom die restliche Gazette ausgelesen hatte, klebte sein durchweichter Kragen am Hals. Er legte die Zeitung auf den Sitz neben sich, wischte sich wieder über die Stirn und zog in Erwägung, fünfzehn Minuten früher Schluss zu machen.

Diesen Gedanken ließ er jedoch, sobald er ihm gekommen war, wieder fallen. Er wusste, dass er von Monsignore eins aufs Dach kriegen würde, wenn er den Beichtstuhl zu früh verließ. Und nach dem Tag harter körperlicher Arbeit, den er eingelegt hatte, fühlte er sich einer Gardinenpredigt einfach nicht gewachsen. Am ersten Mittwoch jedes dritten Monats – Aschermittwoch nannte er ihn insgeheim – zog Tom bei Monsignore McKindry ein, einem alten Iren mit gebrochener Nase und rissiger Haut, der nie eine Gelegenheit ausließ, so viel körperliche Arbeit wie möglich in sieben Tagen aus seinem Hausgast herauszupressen. McKindry war barsch und mürrisch, hatte aber ein goldenes Herz und eine mitfühlende Natur, der Sentimentalität jedoch fremd war. Er glaubte fest daran, dass Müßiggang aller Laster Anfang war, besonders wenn das Pfarrhaus dringend einen frischen Anstrich benötigte. Harte Arbeit könne alles heilen, selbst Krebs, lautete sein Dogma.

Manchmal fiel es Tom richtig schwer, sich daran zu erinnern, warum er den Monsignore so sehr mochte oder eine Art Verwandtschaft mit ihm...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2024
Reihe/Serie Nick Buchanan Family & Friends
Übersetzer Susanne Althoetmar-Smarczyk
Sprache deutsch
Original-Titel Heartbreaker
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte beheartbeat • bethrilled • FBI • Killer • Leidenschaft • Mord • Opfer • Psychopath • Romantic Suspense • Romantic Thrill • romantische Spannung • Serienmörder • Spannung • Verbrechen
ISBN-10 3-7517-6084-9 / 3751760849
ISBN-13 978-3-7517-6084-3 / 9783751760843
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