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Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 47 (eBook)

Trail der harten Männer

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6543-5 (ISBN)

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Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 47 - Bill Murphy
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Tom Sullivan, ein erfahrener Scout, steigt diesmal für Rowland-City in den Sattel. Die junge Western-Stadt kämpft schwer um ihre Existenz und steht vor ernsthaften Herausforderungen. In letzter Zeit ist sie nämlich unter Verdacht geraten, ein Rustler-Nest zu sein, ein Stützpunkt jener Viehdiebe, die den großen Rindertrail unsicher machen.
Es ist daher zweifellos ein harter Job, den sich Tom da ausgesucht hat. Hinzu kommt, dass seine Widersacher ausgerechnet immer dort stehen, wo man sie am wenigsten vermutet. Ein paarmal steckt er deshalb arg in der Klemme. Und wäre da nicht sein treuer Hund Black ...

Trail der
harten Männer

Von Bill Murphy

Tom Sullivan, ein erfahrener Scout, steigt diesmal für Rowland City in den Sattel. Die junge Western-Stadt kämpft schwer um ihre Existenz und steht vor ernsthaften Herausforderungen. In letzter Zeit ist sie nämlich unter Verdacht geraten, ein Rustler-Nest zu sein, ein Stützpunkt jener Viehdiebe, die den großen Rindertrail unsicher machen.

Es ist daher zweifellos ein harter Job, den sich Tom da ausgesucht hat. Hinzu kommt, dass seine Widersacher ausgerechnet immer dort stehen, wo man sie am wenigsten vermutet. Ein paarmal steckt er deshalb arg in der Klemme. Und wäre da nicht sein treuer Hund Black ...

   

An der Seite von Jesse Rowland betrat Tom Sullivan das Inn. Sie blieben an der Tür stehen. Black, der Wolfshund, hockte sich an Toms Seite nieder. Er äugte scharf zu den Männern hinüber.

Die Männer der Treibherdenmannschaft standen Schulter an Schulter neben den Tischen an der Wand. Ihre Hände lagen griffbereit auf den Kolben. Es waren meist hagere, aber große und breitschultrige Burschen, denen man ansehen konnte, dass sie es gewohnt waren, Wind und Wetter ausgesetzt zu sein. Es waren durchwegs verwegene Gestalten aus dem tiefen Süden. Tom wusste, dass sie eine Herde aus dem Webb-County nach Norden trieben und sah ihnen an, dass sie schon mehr als eine Hölle durchritten hatten, obwohl der größte Teil des Treibens noch vor ihnen lag.

Matt Kennan und seine Männer standen vor dem Tresen. Ebenfalls in einer aufreizend herausfordernden Haltung. Matt Kennan schien seiner Sache sicher. Er stand breitbeinig da. Die Fäuste in den Hüften eingestemmt, den Kopf ein wenig hochgereckt – so schaute er zu den Treibherdenmännern hinüber.

Harold Vinake stand hinter dem Tresen; bleich im Gesicht. Das Spiel seiner Hände drückte alle Ohnmacht und Verzweiflung dieser Welt aus. Er bangte um seinen Bau. Das Golden Inn stand noch nicht lange. Es roch wohl nach Bier, Whisky und Tabaksqualm. Doch der Geruch von Harz und frischem Holz war dominierend.

»Erbärmliche Schweinetreiber!«, rief einer der Cowboys grob zu Matt Kennan hinüber. »Als ich vor einer Stunde in dieses Nest kam und vor einer Hütte die vielen Schweine sah, war mir klar, dass ich mich hier würde übergeben müssen. Selbst dann, wenn ich den ganzen Whisky trinke, den es hier zu kaufen gibt. Ah, wie ich Schweine hasse!«

»Und ihre Treiber dazu«, sagte sein Nachbar hart und blickte wild zu den Männern am Tresen hinüber.

Jesse Rowlands und Toms Auftauchen war noch gar nicht bemerkt worden. Da trat Rowland einen Schritt in den Raum hinein. Er tat es so nachdrücklich, dass sie alle herumfuhren und zur Tür schauten. Jesse Rowland hatte jedoch nur Augen für Matt Kennan. Er schaute ihn scharf an und sagte, während er die Rechte um den Kolben klammerte: »Diesen Bau werdet ihr nicht zerschlagen, Matt Kennan!«

Matt Kennan schien nicht überrascht. Er drehte sich etwas herum und sah Jesse Rowland von oben bis unten an. Tom und den Hund betrachtete er nur flüchtig. Er nickte Rowland zu: »Das ist schon in Ordnung, Jesse Rowland. Doch sag das diesen Kuhtreibern da! Sie wollen nicht nur diesen Bau, sondern die ganze Stadt zu Kleinholz verarbeiten. Deine Stadt also!«

Kennan und dessen Männer erwarteten daraufhin, dass sich Rowland nun an die Treibherdenmannschaft wenden würde. Doch er tat ihnen diesen Gefallen nicht. Tom sah von der Seite her, wie er eisig lächelte, dann sagte er: »Du wirst sie doch nicht etwa aufhalten wollen? Seit wann geht deine Sympathie für meine Stadt so weit?«

Matt Kennan grinste ironisch. »Ich dachte, du würdest dir von uns helfen lassen.«

»Wir sehen euch hier nicht gern«, erwiderte Jesse Rowland kalt. »Du weißt das, Matt Kennan.«

Matt Kennan grinste noch immer. Krummbeinig, untersetzt und stiernackig stand er da. In seinen Augen leuchtete es gefährlich. Tom konnte deutlich sehen, dass dieser Mann die Auseinandersetzung wollte. Matt Kennan zeigte auf den Tresen. »Wir haben unseren Whisky hier getrunken. Wir bezahlen ihn auch. In deiner Stadt! Handel und Wandel müssen florieren, oder dieses Nest liegt bald auf dem Bauch. Es sollte dir also recht sein, wenn wir hierherkommen und deiner Stadt so etwas wie Leben einhauchen.« Er sah zu den Cowboys hinüber und deutete auf Jesse Rowland und Tom Sullivan. »Das sind also die Schweinetreiber!«

Einer der Cowboys sah Tom und Jesse Rowland böse an. »Was soll das?«, fragte er voller Unwillen. »Wollen Sie uns den Spaß hier verderben, Gentlemen?«

»Ich dulde in dieser Stadt keinen Streit«, erwiderte Jesse Rowland ruhig.

Der Cowboy wollte noch etwas sagen. Doch ein dunkelhäutiger Bursche schob sich in den Vordergrund. »Dieses Nest will keinen Streit? So etwas hören wir gern. Doch hier passt das sehr schlecht. Wir wissen recht gut, dass die Herde vor uns drei Meilen hinter dem Red River von Rustlers überfallen und die Mannschaft bis auf den letzten Mann niedergemacht worden ist. Wir sind auf diese Stadt schlecht zu sprechen, Gentlemen!«

Er hatte diese Worte scharf gesprochen. In einem breiten texanischen Slang hat er Wort für Wort regelrecht zwischen seinen starken Zähnen zerquetscht. Er sprach in einem Slang, wie er texanischer kaum gesprochen werden konnte. Tom war sich sicher, dass dieser Mann selbst in der Hölle das Lone-Star-Banner hochhalten würde.

Jesse Rowlands Gesichtsausdruck wurde ernst. Er nickte langsam. »Dieser Zorn ist verständlich, Gentleman«, sagte er zu dem Dunkelhäutigen. »Aber er trifft uns nicht. Ich lege für jeden Bürger dieser neuen Stadt die Hand ins Feuer.«

Matt Kennan lachte rau auf. »Du würdest dabei eine schlechte Figur abgeben«, antwortete er mit bissigem Spott.

»Reite mit deinen Männern aus der Stadt!«, forderte Jesse Rowland hart.

Auf so etwas schien Matt Kennan gewartet zu haben. Er atmete tief durch und sagte dann gefährlich leise: »Sag das noch mal, Jesse Rowland.«

»Das war ein Befehl«, erwiderte Jesse Rowland. »Befehle wiederhole ich nicht. Ich vertrete in dieser Stadt das Gesetz. Vergiss das nicht! Als die letzte Treibherde hier Station machte, habt ihr auf die gleiche Art, wie du es auch heute wieder anstellen willst, Dean Rustys Bau zusammengeschlagen. Eigentlich könnte ich dich einsperren, Matt Kennan.«

Matt Kennan lachte. »Warum sperrst du mich nicht ein? Wer hindert dich daran?«

»Ich will den Krieg nicht mit Gewalt herbeiführen«, entgegnete Jesse Rowland sanft. »Deshalb gehe ich euch Kennans aus dem Weg. Ich will keinen Kampf. Aber alles hat seine Grenzen.«

»Wo liegen die Grenzen?«, fragte Matt Kennan herausfordernden Tones. »Wo liegen sie? Zeige sie uns Kennans!«

Jesse Rowland nickte ruhig. »Lasst mir die Siedler in Ruhe! Sag deinen Brüdern das! Dir gebe ich jetzt fünf Sekunden, meinem Befehl nachzukommen und aus der Stadt zu reiten. Das, Matt Kennan, sind die Grenzen. Jetzt kennst du sie.«

Matt Kennan leckte sich schnell über die Lippen. Die Fäuste in den Hüften, kam er herüber und baute sich vor Jesse Rowland auf.

Tom sah die Gefahr förmlich heraufziehen. Er trat an Rowlands Seite. »Sie sollten wirklich reiten, Matt Kennan.«

Tom traf ein heimtückischer Blick. »Wer sind denn Sie, he?«, fragte Kennan gefährlich. »Sind Sie etwa deshalb so groß, weil Sie diesen Köter da mithaben? Ich soll den wohl zertreten, he?« Er lachte.

»Versuchen Sie das«, sagte Tom ruhig.

In Matt Kennans Augen blitzte es auf. Er machte Front. Dann riss er blitzschnell die Fäuste hoch.

Tom stand bereits da. Die Arme leicht seitwärts haltend, wartete er Matt Kennans Angriff ab. Kennan zögerte nicht. Er griff sofort an. Sie rannten aneinander vorüber, weil jeder den gleichen Trick anwandte. Tom hielt den Fuß vor. Doch auch Kennan wollte ihm ein Bein stellen. So musste er den Fuß zurücknehmen, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Matt Kennan erging es nicht anders. Beide waren sofort wieder herum. Kennan griff aufs Neue an. So ging das einige Male. Um Toms Mundwinkel zuckte es dann und wann voller Ironie, ohne dass es ihm selbst bewusst wurde. Dieses überlegene Lächeln, das den Gegner-Verhöhnen, hatte Matt Kennan von den Indianern nicht gelernt. Seine Lehrmeister hatten es ihm offenbar nicht beibringen können. Das war Matt Kennans Nachteil, denn Toms spöttisches Zucken trieb ihm die Wut in den Schädel. Dazu grämte es ihn noch, dass er Tom nicht zu fassen bekam. Einmal griffen sie beide fest zu, rollten, ineinander verkrallt, über den Boden, dass die Männer schnell zurückspringen mussten. Sie waren aber sofort wieder auseinander und auf den Füßen.

Dieser Umstand verleitete Matt Kennan, von der indianischen Regel abzuweichen. Er griff plötzlich wütend an und schlug mit den Fäusten um sich.

Tom blieb keine Wahl. Er musste sich auf die gleiche Art zur Wehr setzen. Matt Kennan traf hart und fest. Tom wurde zurückgeworfen. Kennans Fäuste kamen wie Dampfhämmer auf ihn zu. Matt Kennan sah seine Chance. Und sicher auch seinen Vorteil. Seine Schläge kamen noch...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2024
Reihe/Serie Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bill • Caddo Hunter • Hal Warner • Italowestern • Jack Farland • Jack Morton • King-Miller-Rebellen • Old Jed & Jivaro • Revolverheld • Schlitzohr-Halunken • Teufelskerle • Tex Hondo • Western-Hit • Wilder Westen
ISBN-10 3-7517-6543-3 / 3751765433
ISBN-13 978-3-7517-6543-5 / 9783751765435
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