Das Bernsteinzimmer und die Villa am See (eBook)
181 Seiten
epubli (Verlag)
9783759831347 (ISBN)
Als erstes von vier Kindern am 29.05.1966 geboren lebt er inzwischen mit den zwei jüngsten seiner vier Kinder und seiner Frau in einem kleinen Dorf in Norddeutschland. Als Techniker im Außendienst gibt es durch die langen Autofahrten reichlich Gelegenheit, sich Geschichten zu überlegen.
Als erstes von vier Kindern am 29.05.1966 geboren lebt er inzwischen mit den zwei jüngsten seiner vier Kinder und seiner Frau in einem kleinen Dorf in Norddeutschland. Als Techniker im Außendienst gibt es durch die langen Autofahrten reichlich Gelegenheit, sich Geschichten zu überlegen.
Mehr als eine Woche später….
Jan fuhr langsam die Auffahrt entlang auf den Hof. Er stieg aus und öffnete den Kofferraum, um die Einkäufe aus demselben zu nehmen. „Hallo Jan!“ Richard kam ihm auf der Auffahrt entgegen. „Oh, hallo Richard. Das passt ja, dein Paket ist vorhin angekommen.“ Jan bestellte immer wieder mal ein paar Sachen im Internet für Richard. Dieser hielt nichts von diesem „neumodischen Schnickschnack“ wie er Computer nannte, aber die Vorteile eines Onlineshops möchte er doch ab und zu mal nutzen. Jetzt hatte Jan ihm eine neue Angelrute bestellt. „Der Ferrari unter den Spin Ruten“ hatte Richard sie genannt und mit der Begeisterung eines kleinen Kindes davon geschwärmt. Als Jan dann auch noch einen Spitzenpreis dafür gefunden hatte, gab es für ihn kein Halten mehr und sie musste bestellt werden. „Oh Klasse! Warte, ich helfe dir beim Tragen.“ Richard griff sich zwei Tüten und gemeinsam schafften sie den Einkauf in einem Rutsch in die Küche. Dort gab Jan ihm sein Paket, welches Richard mit Begeisterung an seine Brust drückte. „Danke mein Junge. Da werden meine Kollegen aber Bauklötze staunen, wenn ich den Ferrari am See auspacke.“ Breit grinsend sah er Jan an. „Ach, ehe ich es vergesse, warum ich überhaupt hierhergekommen bin. Marianne und ich haben die Tagebücher gelesen.“ „Ja super! Das ging aber flott. Bei der Schrift hätte ich dafür Monate gebraucht. Und, war dort denn auch was Interessantes zu lesen?“ „Interessant allemal. Ob daraus aber ein Abenteuer werden kann, dass weiß ich nicht. Soweit ich das jetzt noch im Kopf habe, gab es keine einzige ordentliche Ortsangabe, geschweige denn, um was es sich genau handelt. Aber trotzdem, äußerst spannend zu lesen gewesen. Am besten wird es sein, wenn wir uns alle zusammensetzen, und Marianne bringt ihre Notizen mit. Dann bringe ich nichts durcheinander.“ „Das ist eine sehr gute Idee. Ich werde gleich mal die Jungs anrufen und zusehen, dass sie herkommen. Vielleicht klappt es ja gleich an diesem Wochenende.“ „Oh, da können wir aber nur am Sonntag. Am Samstag müssen wir zu Mariannes Schwester.“ Als er dies sagte, verdrehte Richard die Augen so weit im Kopf, dass Jan fast nur noch das Weiße von ihnen sehen konnte. „Ich vermute mal. du hast da so richtig Lust zu, oder?“ sagte Jan laut lachend. „Hör bloß auf, aber wenn ich nicht mitfahre, dann habe ich dicke Luft zu Hause und darauf kann ich sehr gut verzichten.“ Mitfühlend, und mit dem Kopf nickend, sagt Jan: „Ich sage dir Bescheid, ob es mit den Jungs klappt. Sonst müssen wir es noch um eine Woche verschieben.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden und Richard ging, glücklich mit seinem Paket im Arm, die Auffahrt hoch zur Straße. Jan räumte noch schnell die Einkäufe weg, während in der Zwischenzeit die Kaffeemaschine arbeitete und setzte sich dann, mit einem Becher frischem Kaffee, auf die Terrasse, um die Jungs anzurufen. Flo war der erste, da er Blohm nicht erreichen konnte, und der war sofort Feuer und Flamme. „Natürlich komme ich. Das lasse ich mir doch nicht entgehen. Blohm muss aber, glaube ich, am Samstag arbeiten.“ „Das ist nicht schlimm. Richard und Marianne haben am Samstag auch keine Zeit und wir haben erst mal den Sonntag ins Auge gefasst.“ „Was hast du am Sonntag ins Auge gefasst?“ Jan hatte gar nicht gemerkt, dass Janina sich leise von hinten an ihn herangeschlichen hatte. Umso heftiger schrak er zusammen, als er ihre Stimme plötzlich hörte. „Alter! Schatz, das musst du nicht machen. Ich habe fast einen Herzklabaster bekommen.“ Janina war die Freude über ihre geglückte Überraschung anzusehen. Sie grinste bis über beide Ohren. Sie gab Jan einen Kuss und setzte sich auf den Stuhl neben ihm. „Wen hast du da am Rohr?“ „Flo. Richard war vorhin hier. Marianne und er haben die Tagebücher übersetzt. Nun wollen sie uns das Ergebnis erzählen. Aber sie können nur am Sonntag und das habe ich Flo gerade gesagt.“ „Das ist ja kaum zu glauben. So schnell?“ Janina war sichtlich begeistert. „Ich hätte in der kurzen Zeit nicht mal ein Buch geschafft.“ Sie wiederholte fast wörtlich den Satz den Jan zu Richard sagte. „Jetzt müssen wir nur noch wissen, ob Blohm Zeit hat und wann die beiden hier sein können.“ „Wenn es die beiden bis zum Mittag schaffen, dann können wir bei Mama essen.“ „Bin dabei!“, rief Flo durchs Telefon. Janinas Eltern haben ein Restaurant und da es ihnen dort allen immer sehr gut schmeckte, lässt sich keiner von ihnen so eine Gelegenheit entgehen. „Dann haben wir das ja schon mal geklärt“, lässt Jan nun von sich hören. „Wenn der Kamikazefahrer keine Zeit hat, dann hat er eben Pech gehabt. Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden“, gab Flo noch zum Besten. In diesem Moment klingelt Jans Handy. Blohm. „Du hast angerufen“, dröhnte der Düsenjäger aus dem kleinen Lautsprecher, „was gibt es denn Wichtiges?“ In kurzen Worten erzählte Jan die Neuigkeiten. „Natürlich komme ich. Den kleinen Angsthasen bringe ich mit, sonst kommt der ja nie pünktlich an.“ Janina und Jan sahen sich grinsend an. „Prima, ich mache das jetzt gleich mit Mama klar und du sagst Richard und Marianne Bescheid. Und den Kindern, die sind bestimmt genauso gespannt.“ Janina wählte die Nummer ihrer Mutter während Jan noch einige Worte, mit Blohm wechselte. Dann noch ein Anruf bei den Kindern und das Treffen war organisiert.
Die paar Tage bis zum Sonntag gingen schnell vorbei und gegen Mittag stiegen Marianne, Janina, Richard und Jan in Jans Auto, um gemeinsam zum Restaurant zu fahren. Blohm und Flo würden pünktlich da sein und die Kinder kämen mit ihren Eltern, die Jan gleich mit eingeladen hatte. Sie kamen fast gleichzeitig auf dem großen Parkplatz vor dem Restaurant an. Mit viel Geschnatter und Neckereien ging es direkt zu ihrem Lieblingsplatz an den großen, runden Tisch in der Ecke des Raumes, natürlich nicht ohne vorher Janinas Eltern zu begrüßen. Janina kümmerte sich schnell um die Getränke und setzte sich dann auch zu ihnen. Das Essen war noch nicht ganz fertig, sodass noch ein paar Minuten Zeit zum Plaudern waren. Blohm erzählte rasch, welche Fortschritte die Aufarbeitung seines Bootes machte. „Nicht mehr lange, dann kann ich es wieder zu Wasser lassen.“ „Behält es seinen Namen oder wirst du es umtaufen?“ „Da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Eigentlich hat es ja einen Namen, aber ‚Luise‘ ist nun nicht unbedingt ein Name, den ich mir für ein Boot vorstellen würde.“ Die Diskussion über einen guten Namen für das Boot war im vollen Gange, darunter einige sehr interessante, aber auch weniger schmeichelhafte Namen die Flo in die Runde warf, da dieser die Fähigkeiten seines Freundes, das Boot überhaupt wieder seetüchtig zu machen, bezweifelte, als Janinas Mutter mit den ersten dampfenden Schüsseln erschien. Eifrige Hände streckten sich ihr entgegen und nahmen die Schüsseln in Empfang. Die nachfolgende Kellnerin hatte dagegen zwei riesige Platten, mit köstlich duftendem Fleisch, in der Hand. Auch diese wurden ihr hilfsbereit abgenommen und auf dem großen Tisch verteilt. Leckere Rouladen, kleine Schnitzel, Frikadellen und Nackensteaks waren darauf zu sehen. Den Freunden lief das Wasser im Mund zusammen und beherzt griffen alle zu und kurz darauf hörte man nur noch eine gefräßige Stille. Das Eis zum Nachtisch hatte, trotz gut gefüllter Bäuche, keine Chance und wurde restlos verputzt. Der letzte Löffel klapperte im Eisbecher und dann nahmen alle eine sehr entspannte Haltung auf ihren Stühlen ein. Zufrieden sahen sie einander an. Schnell wurde der Tisch abgeräumt, das eine oder andere Getränk gebracht und dann sahen die Freunde erwartungsvoll zu Marianne und Richard. Diese sahen die anderen ebenso erwartungsvoll an, sagten aber nichts, sondern grinsten still in sich hinein, als ihr Freunde immer zappeliger wurden. „Na, dann wollen wir mal nicht so sein“, sagte Richard grinsend. „Wir haben die Bücher gelesen. Aber um es gleich vorwegzuschicken, ein richtiges Geheimnis haben wir so auf Anhieb nicht gefunden.“ Leicht enttäuschte Blicke folgten auf diese Ankündigung. Die blitzenden Augen von Richard und Marianne schienen die anderen nicht zu bemerken. „Na, aber das ist ja das Markenzeichen eines Geheimnisses. Man erkennt es nicht sofort, da muss man schon die grauen Zellen anstrengen. Also erzählt einfach alles, was ihr so gelesen habt.“ Blohm ließ sich von dieser Ankündigung nicht entmutigen. Und dann fingen Marianne und Richard abwechselnd an zu erzählen. Den Anfang machte Marianne. „Also, insgesamt kann man sagen, die Bücher sind wirklich Tagebücher. Die Tage sind alle mit Datum versehen, aber die meisten ohne Jahreszahl. Man kann also nicht erkennen, wann genau das alles stattgefunden hat. Wir sind uns aber ziemlich sicher, der Schreiber war so eine Art Hausmeister. Es geht um beschädigte Wasserleitungen, Wasserhähne, Steckdosen, um zugige Fenster oder klemmende Türen. Was wir nicht herausbekommen haben, ist aber, wo das Ganze stattfindet. Es ist die Rede von ‚Oben‘ Haus 1, 2 und 3. Am Anfang ging es auch einige Male um die Villa am See. Um eine Bibliothek, die Küche und einen Hörsaal. Also alles nichts Konkretes. Der ‚Vorsitzende‘ war zu Besuch und hatte eine schöne Rede gehalten. Der große Teil der Bücher handelt davon. Er scheint recht viel Arbeit gehabt zu haben, aber er beklagt sich nicht. Interessanter wird es erst in den letzten Büchern. Wir vermuten wenigstens, dass es die letzten Bücher sind. Aber da wird es teilweise recht technisch, deshalb macht diesen Teil Richard.“ „Dann lasst uns eben eine kleine Pause machen, Kaffee wegbringen und neuen holen.“ Jan stand auf und auch die anderen folgten ihm. Nach kurzer Zeit, die Kaffeemaschine schien sich auch beeilt zu haben, saßen sie alle wieder am...
| Erscheint lt. Verlag | 23.6.2024 |
|---|---|
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
| Schlagworte | Berlin • Bernsteinzimmer • Bogensee • Bunker • Sschatzsuche • Wandlitz |
| ISBN-13 | 9783759831347 / 9783759831347 |
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