Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Alisa Gefangen in Machtgier -  Silvan Furger

Alisa Gefangen in Machtgier (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
172 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-3451-1 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
(CHF 5,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
"Hatte ich überhaupt jemals ein Leben?" Wie kannst du die Wahrheit erfahren, wenn deine Erinnerungen bloss Lügen sind? In einer machtgierigen Welt wird Alisa zur Gejagten, ohne dass sie den Grund dafür kennt. Das Schicksal ihrer ganzen Rasse hängt nun von ihr ab. Doch manchmal kann die Wahrheit auch tödlich sein! Alisa und ihre Schwestern wurden lange Zeit von ihrem Vater in einer Zelle festgehalten. Der angebliche Grund war ein Drache, der die Stadt unsicher machte. Als sie jedoch von Soldaten gewaltsam aus ihrem Verliess geholt werden, beginnt ihre Sicht auf die Welt zu bröckeln. Alisa wird zur Gejagten. Wer ist sie? Alles scheint eine Lüge zu sein. Nicht mal ihren eigenen Erinnerungen kann sie noch trauen. Das Schicksal ihrer ganzen Welt hängt am seidenen Faden. Kann sie die Wahrheit erkennen und das Blatt noch wenden? Ein mitreissender Fantasy - Thriller voller Spannung!

Silvan Furger ist im Jahr 2000 geboren in der Schweiz. Seit er denken kann, liebt er es fantastische Welten zu kreieren und auf verschiedenste Art und Weisen zum Leben zu erwecken. Das besondere an seinen Werken ist, dass sie alle im selben Universum spielen, welches sich Xarda Findüra nennt.

Liom, 43.4.2238


Es war mitten in der Nacht. Die meisten der Besatzung schliefen und die wenigen, die noch Stellung hielten, hatten bloß Augen für das große Meer, auf dem ihr Schiff hin und her schaukelte. Das war der richtige Zeitpunkt, um nachzusehen, was sich im untersten Deck befand. Die Mannschaft hatte sich schon die ganze Zeit über seltsam verhalten, ganz anders als sonst.

Was hatten sie zu verbergen?

Ich konnte nicht länger in dieser Ungewissheit gefangen sein.

Also stand ich auf und verließ mein Zimmer. Über eine knarzende Holztreppe gelangte ich ins unterste Deck. Weit kam ich aber nicht. Die Tür vor mir versperrte den Weg. Sie war natürlich verschlossen. Wieso sonst hätten alle so ein Geheimnis daraus gemacht?

War da etwas?

Ich hatte das Gefühl, gedämpfte Stimmen gehört zu haben. Die Tür war aus Holz. Ich hätte sie mit Gewalt aufbrechen können, doch das wäre zu laut gewesen. Ich hatte eine andere Idee, die jedoch nicht ganz ungefährlich war. Zunächst holte ich einen Eimer voller Wasser. Dann nahm ich die Kerze aus der Laterne, die neben mir hing, und setzte damit die Tür in Brand.

Sobald das Loch groß genug war, dass ich mich hindurchquetschen konnte, löschte ich das Feuer.

Nun begab ich mich in den geheimen Raum. Nebst dem verbrannten Holz stieg mir der Duft von frischen Rosen in die Nase. Da packte mich jemand am Nacken, zog mich durch das Loch und hielt mir ein Messer an die Kehle.

„Stopp! Er gehört nicht zur Mannschaft!“, rief eine zarte Stimme.

Als ich meinen Blick durch den Raum schweifen ließ, erkannte ich darin drei junge Frauen, inklusive der, die mir das Messer an den Hals hielt. Jede von ihnen sah genauso aus wie die andere. Lange blonde Haare, rote Lippen und strahlende Augen. Goldgelbe Augen, die ich so noch nie gesehen hatte.

Sie alle waren wunderschön. Waren es Geschwister?

Drillinge?

„Es ist mir egal, wer zur Mannschaft gehört und wer nicht! Ich töte zuerst ihn und dann euch! Das hier ist doch alles nichts weiter als eine Lüge!“

Die Frau, die zuvor gesprochen hatte, stürzte sich auf sie. Ihr Blick erstarb, als die Klinge aus ihrem Rücken trat.

„Du bist ein Monster, Arsina!“, erklang die Stimme der dritten Frau im Raum. Von ihr kam auch dieser wunderbare Rosenduft. Das Messer sauste schon auf ihren Kopf zu, als sie das Handgelenk ihrer Gegnerin packte und ihr die Waffe entriss. Doch Arsina ließ nicht locker, warf sie zu Boden und hielt sie fest.

„Nein, du bist das Monster, Alisa!“

Alisa gelang es, die Hand mit dem Messer zu befreien, und sie stach zu. Blut tropfte von der Klinge auf ihre zitternde Hand.

Arsinas Bewegungen erstarben und für einen Moment war es totenstill. Ich hatte mich in einer Ecke verkrochen. Mein Gesicht musste kreidebleich sein, vor Angst. Ich hatte kaum begriffen, was gerade passiert war.

Zwei Tote. Zwei Tote in so kurzer Zeit.

Jetzt kam Alisa auf mich zu. Das Messer bereit, um jederzeit anzugreifen. „Du bist nicht von der Besatzung, richtig?“

„Richtig“, stammelte ich nickend und presste mich gegen die Wand. Wo war ich da nur reingeraten? Ich hätte meine Neugier besser im Griff haben sollen.

Alisa senkte das Messer. „Wo sind wir?“

Diese Frage kam für mich überraschend, aber ich antwortete, ohne zu zögern: „Auf einem Pendelschiff nach Minalot.“

„Dann bringst du mich jetzt sofort hier raus!“

„Wie soll ich das machen?“

„Schnell!“ Alisa zeigte mit dem Messer auf mich.

Da hörte ich das Klappern von Rüstungen und Schritte, die über den Holzboden stampften. Ich blickte zur Tür und mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich hatte das Feuer nicht richtig gelöscht. Es breitete sich eine immer größer werdende Flamme aus, die einen beißenden Rauch bildete. Der Ausweg war versperrt. Ich trat mit aller Kraft gegen die Holzwand hinter mir, doch ich hatte keine Chance. Die Bretter waren zu hart, als dass ich sie hätte zerbrechen können. Da gab es nur eins: Ich ging zur Tür, wo das Feuer loderte, riss eine der brennenden Latten raus und hielt sie gegen die Wand, die ich zuvor getreten hatte. Das Feuer sprang über und verkohlte das Holz. Der Rauch wurde unerträglich. Nicht mehr lange und er würde uns töten. Ich schlug nochmals mit aller Kraft gegen die Bretter. Es funktionierte. Sie gaben nach. Dahinter befand sich der Lagerraum, in dem sich die ganze Fracht befand.

„Los, komm!“ Ich winkte Alisa zu, mir zu folgen.

Zwischen all den Fässern und Kisten erkannte ich Wächter, die sich schnell auf uns zubewegten. Sie waren schwer bewaffnet und trugen dunkle, eiserne Rüstungen. Mit unserem Messer waren wir ihnen ausgeliefert, wenn sie uns kriegten. Unsere Lage sah gar nicht gut aus. Vor uns die Wächter und hinter uns die züngelnden Flammen.

„Wir müssen zu den Rettungsbooten!“, rief ich und rannte los.

Glücklicherweise kannte ich mich auf diesen Pendelschiffen nicht schlecht aus. So wusste ich, dass es am Heck des Schiffes Rettungsboote gab. Wir mussten aber erst an Deck gelangen. Alisa folgte mir. Wir bahnten uns einen Weg durch all die Kisten, Fässer und Säcke. Wir hatten die Leiter, die hinaufführte, schon fast erreicht. Da tauchte plötzlich ein Wächter direkt vor mir auf. Sein Schwert verfehlte meinen Hals nur handbreit. Ich sprang auf den Stapel von Kisten neben mir. Von einer Fracht hüpfte ich zur nächsten, bis ich hinter mir einen Hilfeschrei hörte. Ich blickte zurück. Ein Wächter hatte Alisa am Fuß gepackt und riss sie zu sich hinunter. Nur einen Augenblick später hörte ich das laute Knacken von zerbrechendem Holz.

Das Feuer hatte die Außenwand des Schiffes zerfressen und nun brachen die Wassermassen hinein. Uns würden nur noch wenige Minuten bleiben, wenn überhaupt.

Das Schiff kippte zur Seite, die Fracht donnerte gegen die Schiffswand und riss weitere Löcher hinein. Blass vor Angst schaute ich zur Leiter. Die Wächter hatten den Ernst der Lage natürlich schon erkannt und retteten sich auf das nächste Deck.

Auch der Wächter, der Alisa festhielt, kletterte mit ihr nach oben. An mir schienen sie wohl das Interesse verloren zu haben. Ich rannte zur Leiter und kletterte hoch, doch gerade als ich fast oben war, knallte die Falltür zu. Ich hörte noch, wie der Riegel ins Schloss geschoben wurde. Verzweifelt hämmerte ich gegen die Tür, doch es war zwecklos. Ich war gefangen in einem tödlichen Gefängnis.

Im Grunde genommen war ich selbst schuld daran. Vielleicht hatte ich es verdient, das Futter meines eigenen Fehlers zu sein.

Zwei Schreie rissen mich aus meiner Schockstarre. Zwei Wächter versuchten sich mit letzten Kräften über Wasser zu halten, doch ihre schweren Rüstungen zogen sie bald in die Tiefe, aus der sie nicht mehr auftauchten. Sie wurden von ihren eigenen Kameraden zurückgelassen.

Wieso hatten sie Alisa gerettet? Sie musste wichtig sein.

Kaltes Wasser stieg mir die Beine hoch. Ich erkannte nur noch einen letzten Ausweg. Ich musste versuchen durch eines der Löcher in der Schiffswand zu tauchen. Solange aber Wasser durch sie hineinströmte, hatte ich keine Chance. Ich musste warten, bis dieses Deck komplett geflutet war. Ich versuchte ruhig zu bleiben, legte den Kopf in den Nacken und versuchte ihn so lange wie möglich an der Luft zu halten, während die Wassermassen meinen Körper hochkrochen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, wo die Fluten auch schon dagegenhämmerten. Noch einmal atmete ich tief ein, bevor mein Kopf unter Wasser gespült wurde.

Das Deck war komplett gefüllt. Jetzt musste ich schleunigst hier raus. Ich tauchte, so schnell ich konnte, auf das nahegelegenste Loch zu. Doch kurz bevor ich es erreichte, wurde es durch eine herumtreibende Kiste versperrt. Ich versuchte gar nicht erst die Kiste wegzuschieben und tauchte stattdessen auf das zweite Loch wenige Meter daneben zu. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie sich mir etwas näherte.

Ich sah mich kurz um. Mein Wagen mit den wertvollen Holzstämmen kam auf mich zu und drohte mich zu zerquetschen, wenn ich das Loch nicht schnell genug erreichte. Ich musste mich beeilen. Nur zwei Sekunden, bevor der Wagen die Wand zertrümmerte, rettete ich mich aus dem Schiff. Das versteinerte Holz sank neben mir hinab in die Tiefe des Meeres. Dabei verhakte sich ein Ast in meiner Hose und ich wurde ebenso hinuntergezogen. Die rettende Wasseroberfläche entfernte sich immer weiter. Als es mir gelungen war, mich loszureißen, war ich bereits dutzende Meter von der Oberfläche entfernt. Ich merkte, wie die Luft in meinen Lungen langsam knapp wurde. Ohne zu zögern, schwamm ich nach oben, doch bald wurde mir klar, dass ich das nicht schaffen würde. In diesem Moment tauchte ein Stachelschwertfisch unter mir auf. Er hatte einen langen Mund, der an die Klinge eines Schwertes erinnerte, an der Oberseite seines Körpers befanden sich mehrere Stacheln.

Diese Fischart ernährte sich von Algen und kleineren Fischen, stellte für mich also keine Gefahr dar....

Erscheint lt. Verlag 23.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7583-3451-9 / 3758334519
ISBN-13 978-3-7583-3451-1 / 9783758334511
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
CHF 14,65
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
CHF 9,25