Die Wertformel (eBook)
256 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-98609-559-8 (ISBN)
Dr. Julian Hosp, Jahrgang 1986, ist Profisportler, Arzt, Unternehmer, Blockchainexperte, Speaker und Bestsellerautor. Julian gilt als einer der besten Blockchain- und Kryptowährungsexperten der Welt und ist ein häufig eingeladener Sprecher und Gast bei Veranstaltungen, im Fernsehen, Radio und Printmedien.
Dr. Julian Hosp, Jahrgang 1986, ist Profisportler, Arzt, Unternehmer, Blockchainexperte, Speaker und Bestsellerautor. Julian gilt als einer der besten Blockchain- und Kryptowährungsexperten der Welt und ist ein häufig eingeladener Sprecher und Gast bei Veranstaltungen, im Fernsehen, Radio und Printmedien.
Kapitel 1
10 Millionen Dollar in 30 Minuten
»Geld macht nicht glücklich!«
1 Prozent der Menschen
»100.000 Euro würden alle meine Probleme lösen!«
99 Prozent der Menschen
Ich starre wie gebannt auf den Bildschirm meines Laptops und warte, bis die Kryptotransaktion von der Tauschbörse bestätigt wird. Dann erhalte ich die Benachrichtigung, dass mir gerade 170 Bitcoins gutgeschrieben wurden. Bei einem Bitcoin-Preis von circa 62.000 Dollar sind das knapp 10 Millionen Dollar. 10 Millionen Dollar – das ist nicht nur eine Zahl, sondern der Schlüssel zu unzähligen Träumen. Mit einem Bruchteil dieser Summe könnte man das neue Traumauto kaufen. Weniger als 10 Millionen Dollar würden schon reichen für eine Villa am Meer oder ein Penthouse in der Stadt der Träume. Mit dieser Summe könnte man theoretisch den Rest seines Lebens mit der Familie ohne finanzielle Sorgen leben. Losgelöst vom Druck der Arbeit wäre man selbst zusammen mit seinen Liebsten wohlversorgt.
Bitcoin, die erste und bekannteste Kryptowährung, wurde 2009 geschaffen als Reaktion auf die globale Finanzkrise. Es ist eine digitale Währung, die unabhängig von zentralen Banken oder Regierungen funktioniert. Über eine Technologie namens Blockchain ist es möglich, Geld zu senden und zu empfangen. Diese Technologie ist vorstellbar als eine Art digitales Buch, in dem alle Transaktionen aufgezeichnet werden, die für alle sichtbar sind, was für Transparenz und Sicherheit sorgt.
Anders als bei traditionellen Währungen gibt es bei Bitcoin eine Obergrenze von 21 Millionen Coins, was bedeutet, dass es nie mehr als diese Menge an Bitcoins geben wird. Dieses limitierte Angebot hat dazu beigetragen, dass viele Menschen Bitcoin als digitales Gold betrachten, als eine Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung. Im Laufe der Jahre haben sowohl die Popularität als auch der Wert von Bitcoin und anderen Kryptowährungen stark zugenommen, was teilweise an ihrer dezentralen Natur liegt, aber auch an ihrem Potenzial für schnelle Gewinne und ihrer Rolle als alternative Investitionsmöglichkeit.
Aber die Welt der Kryptowährungen ist nicht ohne Risiken. Starke Preisschwankungen, regulatorische Unsicherheiten und technische Hürden können für Anleger eine Herausforderung darstellen. Trotzdem haben diese digitalen Assets die Finanzwelt auf den Kopf gestellt. Sie bieten nicht nur Potenzial, sondern auch spannende neue Möglichkeiten – wie meine eigene Geschichte zeigt.
Im Oktober 2021 befindet sich Bitcoin auf einer Achterbahnfahrt, die die Welt in Atem hält. Gerade haben Kryptowährungen neue Höchststände erreicht, getrieben von einer Flut von Spekulationen, institutionellen Investitionen und einer wachsenden Akzeptanz in der Mainstream-Finanzwelt. Der Preis, der nur ein Jahr zuvor noch bei etwa 10.000 Dollar gelegen hatte, hat sich nun verzehnfacht, was zu einer Mischung aus Euphorie und Angst unter Anlegern führte. Einerseits ist die Versuchung groß, auf weitere Preissteigerungen zu setzen, inspiriert von Prognosen, die aussagen, dass ein Bitcoin bald die 100.000-Dollar-Marke knacken könne. Andererseits ist das Risiko eines plötzlichen Absturzes, wie wir ihn in der Vergangenheit bereits erlebt haben, nicht zu unterschätzen. Die Erinnerungen an den spektakulären Anstieg und den darauffolgenden Fall im Jahr 2017 sind noch frisch; eine Zeit, in der viele Investoren ihr Vermögen vervielfacht, aber auch verloren haben.
In diesem historischen Moment sitze ich also vor meinem Laptop, nur einen Klick entfernt von einer Entscheidung, die entweder als kluge Voraussicht oder als verpasste Gelegenheit in meine persönlichen Annalen eingehen könnte. Doch ich zeige keine Nervosität, kein Zögern. Das gleiche Prozedere habe ich ja bereits mehrmals durchlaufen und ich weiß, was mir bevorsteht: Ich muss die Coins durch Limit-Order so vorsichtig wie nur möglich in Euro oder Dollar tauschen, ohne den Bitcoin-Preis zu stark unter Druck zu setzen. So bekomme ich das meiste für meine Bitcoins.
Doch heute, am 19. Oktober 2021, ist etwas anders: Eine gelassene Bewegung, ein Wisch auf dem Touchpad, und mein Cursor schwebt über dem »Jetzt live gehen«-Button auf YouTube. »Ich verkaufe 10 Millionen Dollar Bitcoin! Kein Clickbait!«, kündigt der Titel meines Streams an.1 Die Spannung ist nicht nur eine Reaktion auf die hohen finanziellen Einsätze, sondern speist sich auch aus der Tatsache, dass ich im Begriff bin, meine eigene kleine Geschichte in einem Kapitel der Wirtschaftsgeschichte zu schreiben, das noch lange diskutiert werden würde. Live vor einem riesigen Publikum. Mit allen Fehlern und Erfolgen.
Die Zahl der Zuschauer im Chat nimmt von Sekunde zu Sekunde rasant zu. Viele von ihnen gehören zu den 200.000 Abonnenten meines YouTube-Kanals, die alarmiert sind durch die Benachrichtigung meines Livestreams mit einem riskanten Titel. Sie sind vertraut mit meiner Reise durch die Welt der Kryptowährungen, Aktien und Investitionen – ein treues Publikum, das meine Höhen und Tiefen miterlebt hat. Sie wissen um meine Bitcoin-Käufe in den Tagen, als der Preis noch in den Tausenden lag, und sind sich bewusst, dass diese 170 Bitcoins nur ein Teil meines Kryptovermögens darstellen.
Doch der Anblick von 10 Millionen Dollar auf einem Konto verursacht ein Wirrwarr an Emotionen bei meinen Zuschauern. Spekulationen und Zweifel fluten in den Chat: »Das ist Fake!«, schreiben manche aufgebracht. »Nie und nimmer verkauft er jetzt, der Preis geht doch auf 100.000 Dollar!«, versuchen andere zu beruhigen. »Clickbait!«, echauffieren sich einige, obwohl im Titel »kein Clickbait« steht. »Alter, ich glaub, ich seh einen Film«, schreibt einer, als er die 10 Millionen Dollar auf dem Bildschirm sieht.
Die Verwirrung ist groß. Die Fragen sind zahlreich. Viele der Zuseher können ihre eigenen Emotionen nicht einordnen. Ist das ein Fake? Oder tausche ich wirklich gerade eine lebensverändernde Summe an Bitcoin in »Geld«?
Ich lasse mich nicht aus dem Konzept bringen, starte den Stream und erkläre:
»Leute, ich habe euch gesagt, dass ich immer ehrlich zu euch bin. Ich habe euch gesagt, als ich Bitcoins gekauft habe, und ich sage euch, wenn ich sie wieder verkaufe. Heute ist dieser Tag gekommen. Ich will dazusagen, dass ich nicht verkaufe, weil ich glaube, dass der Bitcoin-Preis jetzt crasht, und ich will auch, dass ihr wisst, dass dies nur ein Teil meiner gesamten Investition ist. Ich verkaufe, weil meine Bitcoin-Position mittlerweile einen zu großen Prozentsatz in meinem Portfolio eingenommen hat und ich nicht ganz verstehe, warum der Preis gerade so extrem angestiegen ist in den vergangenen Tagen und Wochen. Da will ich lieber ein paar Chips vom Tisch nehmen, so wie ich das auch vier Jahre zuvor, 2017, bereits gemacht habe. Lieber hab ich dieses ›Fuck You Money‹ für meine Familie und mich. Und ich mach’ das live, damit ihr das mal selbst mitverfolgen könnt und auch wisst, dass ich das ernst meine.«
Damit wechsle ich auf »Bildschirm teilen« und beginne das Spektakel. Ich biete am Markt immer zehn Bitcoins gleichzeitig an, also knapp 600.000 Dollar am Stück. Vor kurzer Zeit noch waren das nicht einmal 40.000 Dollar, ein gutes Jahresgehalt … Doch 600.000 Dollar sind natürlich eine ganz andere Hausnummer. Beflügelt durch das »Gelddrucken« während der Covid-19-Pandemie, welches durch künstlichen Wirtschaftsstimulus eine Geldentwertung beziehungsweise Inflation erzeugt hat, und das starke Aufkommen von Trading und Glücksspiel bei vielen jungen Erwachsenen, haben gerade Kryptowährungen in den Jahren 2020 und 2021 einen wahrhaft kometenhaften Aufstieg erlebt. Ich bin seit 2014 in der Kryptowelt aktiv, doch solch einen Hype habe ich in all den Jahren nicht gesehen.
Jeder Klick ist eine Mischung aus Furcht und Stolz. Furcht, dass ich einen Fehler mache; Stolz, dass ich den Mut habe, ihn zu machen. Es ist ein nervenaufreibendes Spiel, bei dem ich sowohl Spieler als auch Einsatz bin. Die Summe wächst und mit ihr wächst die Last meiner Entscheidungen. Es ist ein Tanz auf dem Seil, ein Balanceakt zwischen Gier und Vernunft, zwischen Hoffnung und Realität.
Nach wenigen Minuten ist die erste Tranche getauscht. Bamm. Weiter geht’s mit den nächsten zehn Bitcoins. Limit Order. Und durch. Die nächsten zehn. Und immer weiter. Nach knapp 100 Bitcoins mache ich eine kurze Pause. Mit jedem verkauften Bitcoin fühle ich eine Mischung aus Erleichterung und Angst. Erleichterung, weil ich mein Portfolio diversifiziere und damit Sicherheit schaffe. Angst, weil ich mich frage: »Verpasse ich eine noch größere Chance? Was, wenn der Preis weiter steigt?« Diese Gedanken wirbeln wie ein Sturm in meinem Kopf. Ich erinnere mich an die Nächte, in denen ich wach lag und den Markt beobachtete, an die Diskussionen und Prognosen, die mich hierhergeführt haben. Es ist ein Gewirr aus Logik und Emotionen, aus strategischer Berechnung und tief verwurzelter Unsicherheit.
Im Chat machen sich mittlerweile Staunen, Schock oder Belustigung breit. Einige können das Geschehen nicht glauben. Andere haben Panik, dass ich etwas weiß, was sie nicht wissen, und fürchten, dass der Markt bald crashen wird. Andere wiederum versuchen zu beruhigen; sie meinen, dass der Preis noch viel weiter raufgehen und mein Verkauf sich als ein großer Fehler erweisen wird. Es gibt auch welche, die sich darüber lustig machen, dass ich durch mein Live auf YouTube extrem ineffizient traden und Tausende an Dollar verlieren würde.
Doch ich versuche all das zu ignorieren und mache mit meinem Plan weiter. Nach knapp 30 Minuten ist das Spektakel vorbei. Ich stoppe das YouTube-Live, atme kurz durch und starre auf mein Konto: Knapp über 9 Millionen Euro, umgerechnet 10 Millionen Dollar, sind zu sehen. Ich halte...
Erscheint lt. Verlag | 16.6.2024 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Bitcoin • Blockchain • Erfolgsprinzipien • Finanzielle Freiheit • kryptowährungen • Leitfaden • Unternehmertum • Vermögen schaffen • Work-Life-Balance |
ISBN-10 | 3-98609-559-4 / 3986095594 |
ISBN-13 | 978-3-98609-559-8 / 9783986095598 |
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