Verflucht sei der Totenwald (eBook)
320 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-20462-2 (ISBN)
Der Autor, der unter dem Pseudonym "Ben Kossek" schreibt, wurde 1954 in Frankfurt am Main geboren. Er war über dreißig Jahre in einem großen Zeitungsverlag im Rhein-Main-Gebiet tätig, jedoch nicht als Schreiber, sondern als Techniker. Die Liebe zum Schreiben von Geschichten, vor allem von Thrillern und Krimis, hat ihn zwar schon lange Jahre begleitet, seine überwiegende Aufmerksamkeit galt in früheren Jahren jedoch der Fotografie, weshalb Ben Kossek erst 2019 seinen ersten Thriller veröffentlichte. "Tod in Amsterdam" wurde der Einstieg in eine neue Lebensphase künstlerischen Schaffens. Inzwischen wurde eine Trilogie vollendet. Weitere Titel folgten oder sind zur Zeit in Arbeit. Ben Kossek lebt mit seiner Familie heute in der Nähe von Koblenz. "Es bereitet mir Spaß, den Leser mit meinen Geschichten auf eine falsche Fährte zu locken, um am Ende für Überraschungen zu sorgen. Das erhöht für ihn die Spannung und das Lesevergnügen. Für mich als Autor ist es wichtig, dass der Leser meine Bücher mit Freude liest, dass er gespannt ist auf das, was kommt, dass er versucht, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, um doch immer wieder überrascht zu werden. Das macht für mich die Freude am Schreiben aus, und für meine Leser soll es ein kurzweiliges und aufregendes Lesevergnügen sein."
Der Autor, der unter dem Pseudonym "Ben Kossek" schreibt, wurde 1954 in Frankfurt am Main geboren. Er war über dreißig Jahre in einem großen Zeitungsverlag im Rhein-Main-Gebiet tätig, jedoch nicht als Schreiber, sondern als Techniker. Die Liebe zum Schreiben von Geschichten, vor allem von Thrillern und Krimis, hat ihn zwar schon lange Jahre begleitet, seine überwiegende Aufmerksamkeit galt in früheren Jahren jedoch der Fotografie, weshalb Ben Kossek erst 2019 seinen ersten Thriller veröffentlichte. "Tod in Amsterdam" wurde der Einstieg in eine neue Lebensphase künstlerischen Schaffens. Inzwischen wurde eine Trilogie vollendet. Weitere Titel folgten oder sind zur Zeit in Arbeit. Ben Kossek lebt mit seiner Familie heute in der Nähe von Koblenz. "Es bereitet mir Spaß, den Leser mit meinen Geschichten auf eine falsche Fährte zu locken, um am Ende für Überraschungen zu sorgen. Das erhöht für ihn die Spannung und das Lesevergnügen. Für mich als Autor ist es wichtig, dass der Leser meine Bücher mit Freude liest, dass er gespannt ist auf das, was kommt, dass er versucht, seine eigenen Schlüsse zu ziehen, um doch immer wieder überrascht zu werden. Das macht für mich die Freude am Schreiben aus, und für meine Leser soll es ein kurzweiliges und aufregendes Lesevergnügen sein."
Prolog
Drei Tage zuvor
Sie hatten die ganze Fahrt über nebeneinandergesessen und geschwiegen. Ein Schweigen, das tief und eisig war an einem sonnigen Tag im späten September, und der Himmel zeigte sich in einem strahlenden Blau wie schon lange nicht mehr. Draußen am Straßenrand zogen die Bäume, deren Laub fast unbemerkt in herbstliche Farben überging, schnell vorüber, ohne jedoch von ihnen wahrgenommen zu werden. Veronika starrte geradeaus durch die Windschutzscheibe, unbeweglich auf dem Beifahrersitz kauernd und mit beiden Händen ihren Bauch haltend, in welchem sie die unruhigen Bewegungen des Kindes spürte. Konnte dieses kleine Wesen wirklich jede ihrer Gefühlsregungen nachempfinden? So sagte man zumindest. War es deshalb gerade in diesem Augenblick so unruhig? Und er – er klammerte sich mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck und eisernem Griff an das Lenkrad. Auch er starrte geradeaus. Es lag eine seltsame Spannung in der Luft, die das Innere des Wagens bis in den allerletzten Winkel erfüllte. Und diese Spannung war beinahe unerträglich. So schwiegen sie, und keiner wollte den Anfang machen, das bleierne, bittere Schweigen zu brechen. Veronika nicht, weil sie es auf den Tod nicht ausstehen konnte, wenn er Dinge tat, die er eigentlich gar nicht tun wollte. Und er nicht, weil er sich im Stillen dafür verfluchte, dass er genau das tat.
Es war die verrückte Idee seines älteren Bruders Matteo gewesen, wieder einmal, ihn mit auf diese verdammte Jagd zu nehmen, obwohl der genau wusste, dass sein jüngerer Bruder Leon kein Jäger war. Leon konnte keiner Fliege etwas zuleide tun, und einen Rehbock erlegen schon gar nicht! Allein schon der Gedanke, ein Gewehr in der Hand zu halten und damit auf ein Tier anzulegen, verursachte in ihm Übelkeit. Er war nun mal nicht der harte, grobe Kerl wie sein älterer Bruder, der die Jagd liebte. Matteo wusste das, und dennoch hatte er ihn fast schon genötigt, ihn und seinen langjährigen Kumpel Markus am Wochenende hinaus in die Wälder zu begleiten. Vielleicht, weil Matteo dachte, es wäre längst an der Zeit, aus seinem jüngeren Bruder endlich einen Mann zu machen. Dabei war er doch schon längst ein Mann! Er war vor Kurzem siebenundzwanzig Jahre alt geworden, seit knapp zwei Jahren verheiratet, und seine Frau bekam in zwei Wochen ein Baby – ihr erstes gemeinsames Kind. Was daran ließ bei seinem Bruder Zweifel aufkommen, er sei kein Mann? Etwa die Tatsache, dass er kein Tier erschießen wollte? Er, Leon, würde bald eine richtige Familie haben, also war er doch ein Mann! Aber in den Augen seines Bruders Matteo war er nur ein Weichei, ein Ökofuzzi und Frauenversteher. Und das galt es nach Matteos Ansicht endlich zu ändern!
Irgendwann hatte Leon dann zugestimmt, widerwillig und ohne jede Freude an der Sache, aber er hatte zugestimmt. Und Veronika, seine Frau, hätte ihn dafür hassen können! Sie hatte ihren Schwager Matteo noch nie leiden können, weil er Leon immer wieder in Beschlag nahm, ihn in alles hineinzog, was er tat. Er ergriff regelrecht Besitz von ihm. Und Leon, er machte jeden Unsinn mit, weil er sich dem Einfluss seines Bruders einfach nicht entziehen konnte. Es lag nicht nur daran, dass er sieben Jahre jünger war als Matteo, eben er kleine Bruder, wie man so schön sagte. Nein, es war wohl mehr das fehlende Vertrauen in sich selbst, genauer gesagt in die Art und Weise, wie er sich selbst wahrnahm. Das war die bittere Erkenntnis, die ihn immer wieder in seinen Zweifeln wie ein böses Tier beschlich. Hatte sein Bruder vielleicht doch recht, und er war noch kein richtiger Mann? Er wusste es nicht, zweifelte weiter. Verstohlen warf er Veronika einen kurzen Seitenblick zu.
Leon verfluchte seine Schwäche. Aber das machte es nicht besser. Und vor allem: Es änderte nichts an der Situation. Er spürte, wie er Stück für Stück die Achtung seiner Frau, und mindestens genauso schlimm, die Achtung vor sich selbst verlor. Warum konnte er sich nicht widersetzen, klar Stellung beziehen und Matteo offen ins Gesicht sagen, dass er verdammt nochmal alleine auf diese dämliche Jagd gehen sollte?
Er lenkte den Wagen in die Straße, in der ihr Haus stand, und dann in die Einfahrt. Plötzlich schien Veronika aus ihrer Starre wieder zu erwachen. Sie sah ihn resigniert von der Seite an, ohne eine weitere Regung im Gesicht.
„Wenn du unbedingt glaubst, dass du springen musst, wenn er nach dir ruft, dann tue es! Aber erwarte nicht länger von mir, dass ich jedes Mal mitspringe! Du verdammter Idiot!“ Mit diesen harschen Worten stieg sie mit Mühe aus dem Wagen und warf die Autotür wütend hinter sich zu, ohne darauf zu warten, dass er ihr half, wie er es sonst die letzte Zeit immer getan hatte.
„Veronika, warte doch …“ Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Sie hatte ihn auch nicht mehr gehört. Deprimiert sah er durch die Windschutzscheibe und verfluchte sich selbst. Er wusste, dass sie recht hatte, aber das machte es für ihn nur schwerer. Sein verzweifelter Blick folgte ihr, bis sich die Haustür hinter ihr geschlossen hatte und sie im Haus verschwunden war. Dann erst stieg auch er aus dem Wagen und folgte ihr zögernd. Er fand Veronika in der Küche, mit einem Glas Wasser in der Hand lehnte sie an der Spüle und starrte aus dem Fenster. Sie wandte ihm den Rücken zu und drehte sich auch nicht um, als sie ihn kommen hörte.
„Es sind doch nur drei Tage, Veronika …“ Beinahe klang es wie ein hilfloser, flehender Versuch, sich zu rechtfertigen. Und Leon wusste, dass es verdammt danach klang.
„Dieses Mal sind es drei Tage, das nächste Mal vielleicht fünf. Aber verdammt, Leon, es geht nicht um die drei Tage, an denen du fort bist. Es geht darum, dass Matteo dich um den Finger wickeln und mit dir machen kann, was er will. Und es geht um den Zeitpunkt, jetzt, zwei Wochen vor der Geburt! Was ist, wenn das Kind früher kommt und ich dich hier brauche? Ich kann dich nicht erreichen, weiß nicht einmal genau, wo du überhaupt stecken wirst in diesem elenden Niemandsland! Wie stellst du dir das vor?“ Sie sagte diese Worte, ohne sich umzudrehen. Was würde es bringen, wenn sie ihm dabei in die Augen blickte?
Beschämt stierte er vor sich auf den Boden. Er wusste, dass sie in allem recht hatte. Ja, Veronika hatte verdammt nochmal recht! Warum hatte Matteo ausgerechnet diese abgelegene Gegend für ihren Jagdausflug ausgesucht? Was wäre nur, wenn während der Geburt des Kindes etwas schiefging, wenn seiner Frau etwas zustoßen sollte oder dem Kind? Er würde es sich sein Leben lang nicht verzeihen, in diesem Moment nicht hier bei ihr gewesen zu sein! Und seinem Bruder auch nicht. Aber er konnte jetzt nicht mehr zurück. Matteo würde ihn nicht in Ruhe lassen und allerlei Argumente finden, um ihn herumzukriegen! Und wie immer würde er einknicken. Doch in diesem kleinen Augenblick, in dem er so dastand, geschah plötzlich etwas Seltsames mit ihm! War es der Anblick seiner unglücklichen, verzweifelten Frau, die dort vor ihm am Fenster stand? Oder sogar so etwas wie Reue? Er konnte nicht erklären, was ihn da überkam, aber etwas geschah. Es geschah in ihm. Vielleicht war es die Angst vor dem, was ihm soeben bewusst geworden war.
„Ich verspreche dir, dass es das letzte Mal ist, dass ich ihm nachgebe! Das letzte Mal, versprochen!“ Es platzte so spontan aus ihm heraus, dass er selbst darüber erschrak. Selbst wenn er es gewollt hätte, er hätte es nicht zurückhalten können.
„Habe ich das gerade richtig verstanden?“ Veronika stand zuerst einen Augenblick lang wie erstarrt, wandte sich dann aber erstaunt zu ihm um, stellte das Wasserglas neben sich ab und sah ihm mit großen, ungläubigen Augen ins Gesicht. „Und was genau meinst du damit? Ist das ein weiteres leeres Versprechen, oder wie?“ Ihr Blick hatte plötzlich etwas Herausforderndes angenommen, weg von der Ungläubigkeit, beinahe provozierend.
„Nächstes Mal, wenn er etwas will, werde ich nein sagen. Ich verspreche es dir! Du weißt, dass ich diese Jagd hasse. Und nicht nur die Jagd. Auch seine Art, mich zu bevormunden. Ich verspreche dir, ich lasse das alles künftig nicht mehr mit mir machen.“ Die Entscheidung, die er soeben für sich getroffen und ihr gegenüber ausgesprochen hatte, ließ urplötzlich eine tiefe, wohlige Erleichterung in ihm wachsen. Sein Inneres erfüllte sich mit einer seltsamen Wärme. Oh ja, es fühlte sich gut an! Es fühlte sich sogar verdammt gut an! Doch Leons Botschaft schien noch nicht bei ihr angekommen zu sein.
„Es geht nicht nur um diese Jagd, Leon. Das weißt du. Es geht mir um genau diese Haltung gegenüber Matteo, die du eben selbst angesprochen hast. Ganz abgesehen davon, dass es nicht dein Ding ist, auf eine Jagd zu gehen!“
„Ich weiß. Und deshalb gebe ich dir mein Wort bei allem, was mir lieb und wichtig ist. Ich meine es wirklich ernst. Es ist das letzte Mal, dass ich ihm nachgebe. Du hast recht. Es kann so nicht weitergehen. Ab jetzt treffe ich meine eigenen Entscheidungen.“
„Versprich es mir bei allem, was dir heilig...
| Erscheint lt. Verlag | 19.4.2024 |
|---|---|
| Mitarbeit |
Cover Design: Bernd Moch |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Schlagworte | Flüssiger Schreibstil • Geschichte mit mystischem Hintergrund • Hohe Spannungsdichte • interessante Charaktere • Kurzweiliges Lesevergnügen • Überraschungseffekte in der Handlung |
| ISBN-10 | 3-384-20462-X / 338420462X |
| ISBN-13 | 978-3-384-20462-2 / 9783384204622 |
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