Jede Minute mit dir / Ein Traum für uns / Meine Hand in deiner - Lost in Love. Die Green-Mountain-Serie - Drei Romane in einem Band (eBook)
1136 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-492041-2 (ISBN)
Als Marie Force Urlaub in Vermont, USA, machte, spürte sie sofort, dass diese wunderschöne, unberührte Landschaft die perfekte Kulisse für unwiderstehlichen Lesestoff bietet. Auf der Suche nach Souvenirs entdeckte sie in einer idyllischen Kleinstadt den Green Mountain Country Store und lernte dessen Besitzer kennen: eine moderne und sympathische Familie, die mit großer Freude heimische Produkte verkauft. Und schon sah Marie Force das Setting für die Romane vor sich. Fehlt nur noch die Liebe ... aber die findet sich in Butler, dem fiktiven Städtchen in dieser Serie, zum Glück an jeder Ecke. Marie Force lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, USA, sie ist New-York-Times- sowie SPIEGEL-Bestsellerautorin, und allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 4 Millionen Mal.
Als Marie Force Urlaub in Vermont, USA, machte, spürte sie sofort, dass diese wunderschöne, unberührte Landschaft die perfekte Kulisse für unwiderstehlichen Lesestoff bietet. Auf der Suche nach Souvenirs entdeckte sie in einer idyllischen Kleinstadt den Green Mountain Country Store und lernte dessen Besitzer kennen: eine moderne und sympathische Familie, die mit großer Freude heimische Produkte verkauft. Und schon sah Marie Force das Setting für die Romane vor sich. Fehlt nur noch die Liebe … aber die findet sich in Butler, dem fiktiven Städtchen in dieser Serie, zum Glück an jeder Ecke. Marie Force lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, USA, sie ist New-York-Times- sowie SPIEGEL-Bestsellerautorin, und allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 4 Millionen Mal. Lena Kraus schreibt auf Englisch und übersetzt aus dem Englischen und Norwegischen ins Deutsche. Nach dem Studium der Anglistik und Skandinavistik strebt sie nun einen PhD in kreativem Schreiben an der Universität in Edinburgh an und arbeitet an ihrem ersten Roman. Sitzt sie nicht am Schreibtisch, ist sie oft in ihrem Kajak auf der Nordsee vor der Küste Schottlands zu finden. Sie lebt in Deutschland und Schottland.
Prolog
Grayson goss sich drei Finger des besten Scotchs seines Onkels ein und setzte sich fernab des Trubels um Hunter und Megans Hochzeit in eine ruhige Ecke. Der erste Schluck brannte wie flüssiges Feuer in seiner Kehle, wärmte ihn aber auch von innen. Er musste sich ablenken. Es machte ihn so wütend, was Max’ Exfreundin Chloe über ihr Baby entschieden hatte.
Es war jetzt zwanzig lange Jahre her, dass Graysons Vater Frau und Kinder einfach so verlassen hatte. Grayson hatte seiner Mutter helfen müssen, die Scherben aufzulesen. Bis dahin hatte er es gemocht, das älteste Kind zu sein; er hatte die Privilegien genossen, die damit einhergingen. Doch dann war er von heute auf morgen auf einmal der Mann im Haus gewesen, verantwortlich für seine verzweifelte Mutter und sieben jüngere Geschwister, die von ihm erwarteten, dass er ihnen erklärte, was er bis heute selbst nicht verstand.
Hier war er nun, ein sechsunddreißigjähriger Mann und erfolgreicher Anwalt – und dennoch hatte ihn die Szene mit Chloe und Max in Tante Mollys Küche gerade wieder an den Abend zurückversetzt, an dem seine Kindheit ein frühzeitiges Ende gefunden hatte. Er konnte sich noch viel zu gut an die Panik erinnern, die er empfunden hatte, die Verzweiflung und die Angst … all das hatte sich zu einem heißen Ball aus Zorn zusammengefügt, den er bis heute in sich trug.
Wie jemand sein eigenes Kind verlassen konnte – oder gar acht davon – überstieg seine Vorstellungskraft. Er hasste Chloe, eine Frau, die er kaum kannte, für das, was sie heute Abend ihrem Sohn angetan hatte. Denn eines Tages, in nicht allzu ferner Zukunft, würde Caden rausfinden, dass seine Mutter ihn abgewiesen hatte, und er würde nie wieder derselbe sein.
Grayson war nie wieder derselbe gewesen. Er nahm noch einen tiefen Schluck Scotch und genoss die beruhigende Wirkung des Alkohols.
»Was ist das für ein Zeug?«, fragte eine helle Stimme neben ihm.
Er fuhr herum und erblickte das kleine rothaarige Mädchen, das sich unbemerkt zu ihm in seine nicht mehr ganz so ruhige Ecke gesetzt hatte. »Das ist Scotch. Hast du das schon mal probiert?«
Sie rümpfte das Näschen. »Natürlich nicht. Ich bin doch ein Kind. Kinder trinken keinen Scotch. Aber mein Opa mag Scotch, deswegen weiß ich, was das ist.«
»Was trinkst du denn gern?«
»Ich mag Apfelsaft, aber Mommy sagt, der hat zu viel Zucker, deshalb darf ich nur manchmal welchen haben.«
»Deine Mommy ist sehr klug.«
»Sie ist auch sehr hübsch.« Das Mädchen streckte den kleinen Arm aus. »Da drüben ist sie.«
Sein Blick folgte ihrem Finger zu der jungen Frau, die er am Abend zuvor kennengelernt hatte. Er musste der Kleinen recht geben, Lucys Schwester Emma war tatsächlich sehr hübsch. Ihre Tochter kam nach ihrer Tante Lucy, die ebenfalls rote Haare und blasse Haut hatte. Emma dagegen war eine gertenschlanke Blondine mit großen blauen Augen.
»Hast du eine Freundin?«
»Wer will das denn wissen?«, fragte er zurück, amüsiert über die offensichtlichen Kuppel-Bemühungen des Mädchens.
»Ich!«
»Und wie heißt du?«
»Simone.«
»Das ist aber ein schöner Name. Hast du einen Freund?«
»Nein! Ich bin erst neun. Neunjährige haben noch keinen Freund. Du bist wie Colton«, sagte sie über seinen Cousin, der mit Lucy verlobt war. »Er weiß gar nichts über Kinder.«
Grayson wusste mehr über Kinder als jeder andere kinderlose Mann seines Alters, doch er behielt diese Information für sich. »Was sollte ich denn über Kinder wissen?«
»Na ja, du solltest wissen, dass neunjährige Mädchen keinen Scotch trinken und keinen Freund haben.«
»Ich schätze, du rauchst auch nicht, oder?«
Sie kicherte ausgelassen, und er verlor ein kleines Stückchen seines Herzens an sie. Sie war wirklich süß. »Nein! Ich rauche nicht. Rauchen ist eklig und bringt einen um.«
»Das ist absolut richtig. Halt dich bloß fern davon.«
»Was wünschst du dir dieses Jahr zu Weihnachten?«, fragte Simone.
Gott, was für eine niedliche Frage. Was wünschte er sich überhaupt? Wie wäre es mit etwas Frieden und einem ganz neuen Leben? Das wäre schon mal ein Anfang. »Ich wünsche mir ein Paar Socken. Und du?«
»Socken? Wer wünscht sich denn Socken zu Weihnachten?«
»Ich, und es ist meine Weihnachtswunschliste, also mach dich nicht darüber lustig.«
»Das stimmt. Entschuldige.«
Er stupste sie sanft mit dem Ellenbogen an. »Ich mache doch nur Spaß. Du kannst dich ruhig über mich lustig machen. Socken sind ein blöder Weihnachtswunsch. Was steht auf deiner Liste?«
»Ich wünsche mir eine neue American-Girl-Puppe, aber die ist ziemlich teuer. Nicht sicher, ob das klappt. Aber ist auch okay, wenn nicht. Ich bekomme immer viele coole Geschenke.«
»Ich bin mir sicher, du bist total verwöhnt.«
»Nicht wirklich. Es gibt nur Mommy und mich, deshalb müssen wir unser Kleingeld zusammenhalten. Das sagt sie immer.«
Grayson wollte ihr am liebsten die Puppe kaufen und alles andere, was sie sich wünschte, nur um es irgendwie gutzumachen, dass ihr Vater nicht Teil ihres Lebens war. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Emma zu ihnen trat.
»Belästigst du Grayson?«, fragte Emma ihre Tochter.
»Du heißt Grayson?«, fragte Simone kichernd. »Was ist das denn für ein Name?«
»Simone!«
»Das ist ein kluger, vornehmer Name, nur damit du es weißt.«
Simone hielt sich den Mund zu, als könnte das ihr Lachen zurückhalten, und er war bezaubert von dem Strahlen in ihrem schelmischen Blick.
»Tut mir leid«, sagte Emma. »Die Benimm-Schule wollte sie nicht aufnehmen, also tue ich, was ich kann.«
»Ich würde sagen, du machst das toll«, erwiderte Gray und schaute zu ihr hoch. Sie hatte endlos lange Beine und wahnsinnig blaue Augen.
»Du solltest mit meiner Mom tanzen«, meinte Simone. »Sie tanzt so gerne, aber wegen mir kommt sie nicht oft dazu.«
»Simone, jetzt reicht es aber.«
Emma war das ganze sichtlich unangenehm, aber für Gray war der Gedanke, mit Simones unglaublich attraktiver Mutter zu tanzen, tausendmal besser, als allein in der Ecke zu sitzen, Scotch zu trinken und sich von alten Erinnerungen quälen zu lassen. »Das ist die beste Idee, die ich heute gehört habe«, sagte er.
Simones ausdrucksstarke Augen weiteten sich erfreut. »Wirklich?«
Gray stand auf und streckte Emma die Hand hin. Sie errötete. »Wirklich.«
»Oh, ähm, das musst du nicht«, sagte Emma unsicher.
»Es wäre mir ein Vergnügen. Wollen wir?«
Als sie ihn ansah und seine Hand nahm, hatte Grayson das Gefühl, von einem Blitz getroffen zu werden oder einen Schlag in die Magengrube zu bekommen oder etwas ähnlich Unangenehmes, nur dass es alles andere als unangenehm war.
Genau genommen war es das beste Gefühl, das er seit sehr, sehr langer Zeit gehabt hatte.
Stunden nachdem alle anderen am Weihnachtsabend, fünf Tage nach der Hochzeit, zu Bett gegangen waren, saß Grayson immer noch auf der Couch im Wohnzimmer seiner Tante Molly, weil der Zeitpunkt, an dem er und die wunderschöne, schüchterne, witzige Emma Mulvaney sich nichts mehr zu sagen hatten, einfach nicht kommen wollte. Sie saßen so nah wie möglich am Feuer, das er stundenlang am Leben erhalten hatte, während sie über ihre Leben in Boston und New York sprachen, über Emmas unglaublich liebenswerte Tochter, die Liebesgeschichte zwischen ihrer Schwester und seinem Cousin und über ihre Jobs.
Er hatte erfahren, dass sie als Praxismanagerin bei einem Zahnarzt arbeitete, und dass der Rest ihres Lebens ganz allein Simone gehörte. Bis vor kurzem hatte sein Leben einzig und allein der Arbeit gehört, weswegen sie sich jetzt über die richtige Balance unterhielten, und darüber, wie man sie finden könnte.
»Warum hast du dich jetzt entschieden, dich neu zu orientieren?«, fragte sie.
Sie war eine exzellente Zuhörerin, weswegen er ihr Dinge erzählen wollte, die er sonst niemandem anvertraute. Er hatte bisher die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen heutzutage sehr gut im Reden waren, es aber nur wenige gab, die auch gut zuhören konnten. Emma war eine echte Ausnahme.
»Mir wurde so ein Fall übertragen … Wir haben diese A-Liste für spezielle Mandanten, weißt du? Die wir immer verteidigen, egal was sie getan haben. Der Senior-Chef nennt sie die ›Crème de la Crème‹. Ich hatte also diesen Kerl, ein hohes Tier in der ortsansässigen Wirtschaft. Er hat seine Frau windelweich geprügelt, und ich sollte ihn raushauen, obwohl wir alle wussten, dass er es gewesen ist. Sie ist im Krankenhaus gelandet, gebrochene Rippen, Kieferbruch … Und das nicht zum ersten Mal.«
Emma schnappte nach Luft und schlug die Hand vor den Mund. »O Gott.«
»Ich konnte es einfach nicht. Ich konnte ihn nicht verteidigen, obwohl ich wusste, dass er schuldig ist. Nicht für alles Geld der Welt. Ich habe meine Kündigung eingereicht, meine Partner haben mich ausgezahlt, und hier bin ich also.«
»Du hast das Richtige getan.«
»Dieses Mal, ja. Früher habe ich die Arschlöcher erfolgreich verteidigt, und ich bin wirklich nicht stolz darauf. Nach einer Weile wird man den Dreck immer schwerer los. Er bleibt sozusagen kleben. Ich habe in dem Job viel Geld verdient. So viel, wie ich...
Erscheint lt. Verlag | 1.6.2024 |
---|---|
Übersetzer | Lena Kraus |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Bundle • Drei Romane in einem Band • Freundschaft • Green-Mountain-Serie • Kleinstadt • Liebe • Liebesroman • Lost in Love • Smalltown Romance • Vermont |
ISBN-10 | 3-10-492041-9 / 3104920419 |
ISBN-13 | 978-3-10-492041-2 / 9783104920412 |
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