Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Maddrax 636 (eBook)

Verbranntes Land
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6564-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Maddrax 636 - Christian Schwarz
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
(CHF 1,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Die Karten in Sub'Sisco und bei der Oase der Hundert sind neu gemischt. Schreckliches ist hier geschehen - doch davon ahnen Matthew Drax, Aruula und Haaley nichts, als sie, dem verstümmelten Notruf Miki Takeos folgend, mit dem Amphibienpanzer PROTO dort ankommen.
Doch bald wird Matt klar, dass sie an der Schwelle von Entwicklungen stehen, die ganz Meeraka überrollen und die Menschen zu Sklaven der Nosfera machen können...

Verbranntes Land

von Christian Schwarz

Sub'Sisco

Od'ools seitliche Kopfkiemen flatterten vor Angst, als er eine Zahlenkombination eingab und die Türöffnerkarte langsam über den Scanner zog. Keine Reaktion; das Licht blieb gelb. Er sah sich um. Niemand kam den Gang entlang. Der Hydrit versuchte es ein zweites und drittes Mal. Aber erst der vierte Versuch brachte Erfolg. Das Licht wurde blau. Od'ool öffnete die Tür und drückte sich in die dunkle Waffenkammer.

Jetzt erst atmete er ein wenig auf. Er schwamm an bionetischen Regalen und Ständern entlang, die Druckschallgewehre, Dolche, Harpunen und Dreizacke enthielten. Sie interessierten ihn nicht. Wo zum Mar'os sind die Blitzstäbe?, schoss es ihm durch den Kopf.

Schlagartig ging das Licht an. »Ist da wer?«, klackte eine männliche Stimme.

Die schiere Panik lähmte Od'ool für einen Moment; der Drang, sich einfach zu ergeben, wurde übermächtig. Der Gedanke an die Folgen pulverisierte ihn aber umgehend wieder. Od'ool schnappte sich ein Druckschallgewehr und drückte sich hinter einen bionetischen Pfeiler.

Er war kein Kämpfer oder Einbrecher, und ein Dieb schon gar nicht. Noch nie in seinem achtundvierzig Rotationen dauernden Leben hatte er so viel Angst verspürt wie in diesen Momenten, während er mit pochendem Herzen darauf wartete, dass sich der Ankömmling wieder aus dem gefluteten Raum zurückzog.

Aber das war Wunschdenken. Denn Od'ool begriff in diesem Moment, dass er vergessen hatte, die Tür von innen zu sichern.

So leuchtete draußen noch immer das blaue Licht; ein untrügliches Zeichen, dass sich jemand im Inneren der Waffenkammer befand.

»Hallo?«

Od'ool zuckte zusammen, sein Herz pochte jetzt hoch oben im Flossenkamm.

»Bist du hier, Lis'taar?«, fuhr der andere fort. »Musst du noch etwas erledigen? Warum meldest du dich nicht?«

Od'ool hörte ein Schaben ganz in der Nähe. Inbrünstig verfluchte er die Gesamtheit der Seegötter – außer Ei'don –, dass sie ihn nicht von diesem wahnwitzigen Unternehmen abgehalten hatten. In vollem Bewusstsein, dass die Hauptschuld bei ihm selbst lag.

Was soll ich jetzt bloß machen? Mich ergeben? Nein!

Od'ool war völlig klar, dass ihn eine Aufgabe in schwere Erklärungsnöte gebracht hätte.

Er war kein Waffenmeister, hatte aber mit der Türöffnerkarte eines solchen verbotenes Terrain betreten. Dafür gab es keine Ausrede.

Die Strafe, die der HydRat über ihn verhängen würde, würde hart sein. Dass er den bedrängten Mendriten aus Downtown Zugang zu den Hydriten-Kuppeln verschafft hatte1, verzieh ihm der HydRat nicht so schnell, auch wenn er nachträglich Unterstützung von Quart'ol und sogar Ei'don selbst erhalten hatte. Ohne deren Fürsprache würde er sich bereits auf dem Weg in die Verbannung befinden.

Ab jetzt hatte ihn der HydRat endgültig auf der Liste und wartete nur auf ein weiteres Fehlverhalten. Was für ihn aber noch schwerer wog: Wenn er aufflog, war auch sein Verhältnis mit Paan'tan Geschichte. Diesen Vertrauensbruch würde ihm sein Gefährte nicht vergeben.

Od'ool liebte den Waffenmeister seit mehr als vier Rotationen und würde es nicht verwinden, wenn dieser ihn verstieß. Er durfte also nicht gesehen werden.

Die Geräusche kamen näher. Der Hydrit suchte die Gänge zwischen den Regalen ab. »Wer auch immer hier drin ist, komm hervor!«, rief er laut.

Od'ool zitterte so sehr, dass ihm beinahe das Druckschallgewehr entglitt. Aber es nützte ja nichts. Vorsichtig drehte er sich und spähte um den Pfeiler herum. Soeben erschien der Waffenmeister am Ende des Gangs. Bevor er in ihn hereinschwamm, drehte sich Od'ool erschreckt zurück. Er war sicher, dass er gleich einen Herzschlag erleiden würde.

Der Tod verschonte ihn jedoch und zwang ihn zur Tat. Spätestens wenn der Waffenmeister die Säule passierte, musste er ihn bemerken!

Das passierte in diesem Moment. Od'ool handelte mehr instinktiv denn gezielt, als der Mann neben ihm auftauchte. Der Kolben des Druckschallgewehrs schnellte vor! Er traf den Waffenmeister, der die Bewegung bemerkt hatte und noch den Kopf drehen wollte, an der Schläfe!

Der Hydrit verdrehte die Augen. Mit einem Zischlaut sank er nieder und blieb reglos und verkrümmt auf dem Boden liegen.

Panik überflutete Od'ool. Hatte er den Mann etwa erschlagen? Dieser Preis wäre deutlich zu hoch. Aus der Platzwunde am Kopf trat Blut aus und zerfaserte. Er ging auf die Knie und untersuchte den Waffenmeister, einen älteren Mann. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung atmete er, war also nur bewusstlos. Wie lange, konnte Od'ool nicht sagen. Er wusste aber, dass er sich beeilen musste, um unerkannt zu entkommen.

Der Gedanke wurde übermächtig, einfach ohne die Waffen zu verschwinden. Natürlich würde der HydRat den Vorfall untersuchen, dann aber irgendwann auf sich beruhen lassen, weil nichts abhandengekommen war. Die Türöffnerkarte, die für den Einbruch benutzt worden war, würde man nicht zuordnen können.

Dann kamen ihm seine menschlichen und mendritischen Freunde wieder in den Sinn. Sie kämpften für eine gute Sache und brauchten dafür die Waffen unbedingt. Und weil er den Menschen tatsächlich näherstand als vielen seiner Artgenossen, und zudem ein Versprechen abgegeben hatte, wollte er die Sache durchziehen.

Od'ool durchsuchte die Waffenkammer und fand die zusammengeschobenen Blitzstäbe im hinteren Teil. Daneben standen bionetische Hüllen, in denen die Waffen transportiert werden konnten. Eine fasste zwölf Exemplare. Hastig packte er sie voll und setzte sich den Behälter auf den Rücken.

Dann verließ Od'ool die Waffenkammer. Der bewusstlose Waffenmeister lag noch so da, wie er ihn verlassen hatte. Mit der Türöffnerkarte verschloss er den Raum. Erleichtert sah er, dass das blaue Licht wieder auf Gelb sprang.

Er machte er sich auf den Weg durch die langen dunklen Gänge der Kuppel. Die Nacht war längst über Sub'Sisco gefallen. In weiten Teilen der unterseeischen Kuppeln herrschte Dunkelheit. Nur die Wohn- und einige der Funktionsbereiche waren um diese Zeit noch beleuchtet.

Od'ool atmete auf, als er durch lange Gänge und über zahlreiche Treppen den ersten der Panoramagänge erreichte, die sich um die Kuppel zogen. Ob Aulon bereits am Treffpunkt wartete? Für einen Moment genoss er den Blick auf die zahlreichen Meerestiere, die als Schattenrisse zwischen den bunt beleuchteten Nachbarkuppeln schwammen. Alles wirkte so friedlich. Das beruhigte ihn einigermaßen.

In diesem Moment ging der Alarm los!

Od'ools Herzschlag drohte auszusetzen. Das schrille Auf- und Abschwellen des Sirenentons, der die ganze Kuppel durchdrang, bannte ihn auf die Stelle. Schlagartig war die Angst zurück, steigerte sich in Richtung Panik.

Fieberhaft jagten sich seine Gedanken. Hatte jemand den bewusstlosen Waffenmeister gefunden? Hatte dieser selbst den Alarm ausgelöst? Oder handelte es sich um einen allgemeinen Alarm? Den gab es immer mal wieder, wenn etwa eine besonders große Küstenwelle anrollte, die viel Geröll und sogar schwere Schrottteile aus den versunkenen Häusern mit sich brachte, oder wenn sich ein Seedrache an die Küste verirrte, was auch schon mal vorkam.

Egal. Diese Verwirrung durch den Alarm verschaffte ihm möglicherweise die Zeit, die er brauchte. Er schwamm hastig weiter. Überall in der Kuppel ging nun die Beleuchtung an. Die Sirene raubte ihm den letzten Nerv. Da er sich in Richtung der Transportquallen-Station bewegte, in deren Nähe auch die kuppelinterne Ordnungsstation für innere Angelegenheiten der Kuppel angesiedelt war, musste er möglicherweise mit verstärktem Aufkommen von Ordnungskräften rechnen.

Od'ool wechselte in eine tiefere Ebene. In diesem Moment kamen zwei Wachen um die Ecke!

Als ob ich es geahnt hätte...

Geschockt verharrte er. Die Hydriten, mit Blitzstäben bewaffnet, kamen auf ihn zu und bauten sich vor ihm auf.

»Was machst du hier um diese Zeit?«, herrschte ihn der Größere an. »Und was hast du da auf dem Rücken?« Die Spitze des Blitzstabs zeigte auf Od'ool.

Dem blieb endgültig das Herz stehen.

Jetzt bin ich erledigt...

Oase der Hundert

»Los, schneller, schneller!«, brüllte Master Sergeant Finnacker. Sein dröhnender Bass hallte über die Oase der Hundert hinweg bis weit nach South Sisco Downtown hinein. Diesen Eindruck zumindest hatte General Suzi Quinn, als sie unter sengender Sonne auf die Kampfbahn der Dark-Force-Soldaten zumarschierte.

So nannte der Master Sergeant den abgelegenen Bereich der Oase, den er zu einer Art Ausbildungscamp umfunktioniert hatte. Es gab eine drei Meter hohe Holzwand und einen rund fünfzig Meter langen Stacheldraht-Parcours.

Drei Soldaten mühten sich über die Wand. Vor dem Parcours stand Finnacker, leicht im Hohlkreuz, die Daumen hinter den Gürtel gehakt. Er war ein übergewichtiger, mittelgroßer Kerl, für dessen Bauch diese Position äußerst unvorteilhaft war. Es sah aus, als hätte er eine Meloon...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Reihe/Serie Maddrax
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2265 • Abenteuer • action • Alien • Bestseller • brandon-morris • Cliff Allister • Cliff-Allister • Deutsch • Dr Who • eBook • E-Book • eBooks • Endzeit • ex vitro • ex-vitro • Fantasy • Fortsetzungsroman • heliosphere • Horror • Horror-Thriller • Kindle • Kurzgeschichten • Military • Multiversum • Perry Rhodan • Perry-Rhodan • Post-Apokalypse • Raumfahrt • Raumflug • Raumschiff • Raumstation • RaumZeit • Rekrut • rhen-dark • Rhen Dark • Romane • Roman-Heft • Science Fiction • Science Fiction Romane • Sci-fi • Sci Fi • SciFi • Space-opera • spannend • Star Trek • Star-Trek • Star Wars • Star-Wars • Techno • Thariot • Thriller • timothy-zahn • Timothy Zahn • tom-schnellhardt • Transport • troopers • Weltall • Weltraum-Abenteuer • Zyklus
ISBN-10 3-7517-6564-6 / 3751765646
ISBN-13 978-3-7517-6564-0 / 9783751765640
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,7 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75