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Chances (eBook)

(Un)Freie Wahl

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
427 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-1589-7 (ISBN)
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6,49 inkl. MwSt
(CHF 6,30)
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In einer Welt, die von Menschen beherrscht wurde, bricht die große Katastrophe aus. Offiziell heißt es, dass eine globale Pandemie für das abrupte Massensterben verantwortlich ist. Ein Mädchen von zehn Jahren verliert sein altbekanntes Leben und macht sich auf den Weg in eine neue Welt, die von rohen Naturgewalten und Brutalität gezeichnet ist. Eine der größten Gefahren stellen die menschlichen Überlebenden selbst dar, dessen Bekanntschaft sie auf brutale Art machen muss. Doch auch ihr dunkles Inneres scheint ein düsteres Geheimnis zu hüten. Ein Aufeinandertreffen mit zwei jungen Männern aus dem Clan der Blutflamme lässt ihre Vergangenheit unerwartet aufleben und offenbart eine düstere Wahrheit über die große Katastrophe. Ihr ganzes Leben wird durch die plötzliche Anziehung zu dem attraktiven Erik und die Offenbarung ihrer wahren Identität auf den Kopf gestellt und sie ist plötzlich hin und hergerissen, ob sie weiterhin vor ihrer Vergangenheit davonlaufen oder sich der bedrückenden Wahrheit stellen will. Denn der Name Chances steht nicht nur für eine KI, die den Menschen die Optimierung bringen sollte, sondern möglicherweise auch für die totale Zerstörung, die folgte. Der Kampf um ihre Freiheit beginnt und wirft die Frage auf: Wer hat die wahre Kontrolle?

Valeria Schmolke, bekannt unter dem Pseudonym Valea Fenrys, wurde am 10. Juni 2004 in Oldenburg geboren und ist derzeit wohnhaft in Delmenhorst. Valeria ist mit großer Liebe zum Lesen aufgewachsen und hat sich mit regem Interesse für Literatur an die Welt des Schreibens herangetastet, wobei ihr größter Traum des Autorinnenseins sie seit dem Kindesalter maßgeblich geprägt hatte. Es gibt für sie nichts Spannenderes als Tagträume und Wortspielereien mit einem Hauch herzerwärmender Musik, die sie in ferne Welten entführt. Der SciFi 'Chances- (Un)Freie Wahl' ist ihr Debütroman.

Valeria Schmolke, bekannt unter dem Pseudonym Valea Fenrys, wurde am 10. Juni 2004 in Oldenburg geboren und ist derzeit wohnhaft in Delmenhorst. Valeria ist mit großer Liebe zum Lesen aufgewachsen und hat sich mit regem Interesse für Literatur an die Welt des Schreibens herangetastet, wobei ihr größter Traum des Autorinnenseins sie seit dem Kindesalter maßgeblich geprägt hatte. Es gibt für sie nichts Spannenderes als Tagträume und Wortspielereien mit einem Hauch herzerwärmender Musik, die sie in ferne Welten entführt. Der SciFi "Chances- (Un)Freie Wahl" ist ihr Debütroman.

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Zehnter Tagebucheintrag



 

Leider weiß ich bis heute nicht, wer sie gewesen ist oder woher sie kam, aber eines wusste ich mit Sicherheit: Sie war der Schlüssel zu meinem Ziel. Ich wurde von einer tiefen Erschöpfung und Müdigkeit befallen, als in den Tagen danach etwas Unerwartetes passierte. Es wurde verkündet, dass fast ein Drittel der gesamten Mitglieder als infektiös eingestuft wurde. Eine Krankheit, die sich durch starke Kopfschmerzen kurz darauf bemerkbar machte. Doch keiner hatte wirklich eine Vermutung, woher sie kam, und so begann ich meine Zweifel in Taten umzusetzen und die Ohren nach Informationen zu spitzen. In Folge dieser schweren Infektionswelle kam nämlich Panik auf, dass es sich um dieselbe handeln würde, die zuvor beinahe die gesamte Menschheit ausgelöscht hatte. Zunächst wurden die meisten Einwohner voneinander isoliert und die vermuteten Auslöser nacheinander in die Heilungspraxis gebracht. Aus Angst, dass meine Erschöpfung als Symptom gedeutet werden würde, bot ich mich als Hilfe an und wurde überraschenderweise von der Heilerin akzeptiert (vermutlich, da sie dachte, dass mein geistiger Intellekt nicht existierte). Maria warnte mich davor, in die Höhle des Löwen zu treten, doch ich musste wissen was mir so offensichtlich all die Jahre entgangen ist. Ria (so nannte jeder der Letzten sie im Gespräch) machte sich meinen guten Umgang mit dem Messer zu nutzen und ich trat dem geheimen Kreis der Oberschicht an, der mehr Dreck am Stecken hatte, als sich ein jeder zuvor hätte vorstellen können. Eine junge Patientin kam, ich glaubte, dass sie die Mutter von zwei Söhnen war, die mit mir zusammen im großen Gemeinschaftshaus gelebt hatten, und Ria setzte zunächst eine Spritze an, sodass sie kurz drauf ruhig einschlief. Eine Reaktion, die ich zuvor in der Form nie erlebt hatte, und ich beobachtete fasziniert wie zwei weitere Männer die junge Frau auf einen weiteren mit Folie bezogenen Lederstuhl trugen und dort ihre Arme und Beine mit Gurten festbanden. Bei der Geste entging mir nicht, dass Ria einige auffällige kleine Narben in ihrer Handfläche hatte, die wie kleine leuchtende Sterne im hellen Lampenlicht aufblitzten. Zu meiner Überraschung kam sogar Chris vorbei und nahm die Vorgänge genauestens unter die Lupe. Ria legte Zeige- und Mittelfinger auf ihre Halsschlagader und nickte schließlich einem weiteren Mädchen, das eine Maske trug, kurz zu. „Lasst uns beginnen.“ Das Mädchen griff sich eine Klinge und hielt einen Moment vor mir inne. „Pass gut auf. Nächstes Mal bist du dran.“ Ich war wie benommen, als ich sah, wie sie die Klinge über dem Ohr der Frau, unter ihrem blonden Haar auf der Kopfhaut positionierte und stumpf die Haut in einem sauberen Kreis zu entfernen begann. Blut rann über ihre Finger und benetzte das Haar der Frau mit roten Sprenkeln. Ich spürte wie mein Magen sich augenblicklich krampfhaft zusammenzog und die Übelkeit wie ein Pfeil hinaufgeschossen kam. Ehe ich mich versah, keuchte ich bereits würgend über einem Eimer und hörte ein leises Kichern hinter mir. „Eine normale Reaktion, das nimmt mit der Zeit ab.“ Ich konnte das fleischige Geräusch des Schnittes in der Kopfhaut wie ein reißendes Blatt in meinem Gehör widerhallen hören und dachte bloß daran, dass ich lieber auf Maria hätte hören sollen. Wo hatte ich mich nur hineinbegeben? Wie konnte ich all diese Jahre in dieser Gemeinschaft leben, ohne jemals von diesen kranken Taten erfahren zu haben? Ich erhob mich zitternd und bemerkte, dass das Mädchen ihre Arbeit vollendet hatte, sodass Ria nun auf ein faltiges und vor Flüssigkeit triefendes Gehirn hinunterblickte und mit einer feinen Zange eine winzige Kugel herauszog. Ich schluckte gequält und versuchte nicht, auf das offenliegende Gehirn zu blicken, als Ria die kleine metallisch glänzende Kugel unter eine grelle Lampe hielt und sie langsam drehte. Sie war mit Blut beschmiert und doch schien es, als hätte sie die durchdringenden Augen eines lebenden Geschöpfes, das mich nicht aus den Augen ließ. Eine weitere Kugel für das Glas. Mir schien ein Licht aufzugehen, denn das Verschwinden der Einwohner war kein Zufall gewesen, sondern kalkuliert. „Das ist es nicht“, murmelte Ria, während sie die Kugel mit einem Tuch reinigte und ins Glas fallen ließ. „Das kann doch nicht sein! Wir haben einen anonymen Tipp bekommen, dass jemand unserer Mitglieder es hat und trotzdem suchen wir nun schon viel zu lange“, brummte Chris. Ich hatte an dem Punkt bereits den Faden des Gesprächsthemas verloren und starrte bloß verängstigt zu dem Mädchen, das die Kopfhaut nun wieder mit einem dunklen Faden verschloss. „Wird sie leben?“, fiepte ich und erinnere mich noch wie überrascht das Mädchen bei meinen sonst selten gesprochenen Worten zu mir aufblickte. „Vielleicht, manchmal haben sie Glück und manchmal auch nicht.“ Ich hatte in dem Moment das Gefühl, einen Stein gegessen zu haben, der mir quer im Magen lag. „Dass wir bisher keinen Erfolg hatten, ist bloß ein weiterer Beweis für dessen hohe Intelligenz“, führte Ria das Gespräch mit Chris fort. „Wozu uns an der Nase rumführen?“, grollte er, doch Ria schien keine Antwort darauf zu kennen und wendete sich stattdessen meinem inzwischen zitternden Körper zu. Sie legte eine Hand auf meine Schulter und ich zuckte unweigerlich zusammen, der Fluchtinstinkt schien bei mir jeden Muskel zu kontrollieren und ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn ich ihr in die Augen gesehen hätte, ich mich erneut mit Zähnen auf jeden Anwesenden geworfen hätte. In meinem Inneren begann sich eine große Schlucht zu öffnen, die jedes gute Gefühl verschluckte und eine existenzielle Angst übernahm die Kontrolle. „Du scheinst nicht die Richtige für diese Arbeit, geh nach Hause und ruh dich aus“, sagte sie mir ruhig und ich wusste aus irgendeinem Grund, dass ich die Nächste war. Ich ging nach Hause und versuchte mich zu beruhigen, doch jeder Versuch war sinnlos. Tausende Fragen wirbelten durch meinen Kopf, von denen eine ganz besonders hervorstach: warum? Warum tat man das unschuldigen Menschen an und was hatten diese Kugeln damit zu tun? Mein Kopf brummte von all der Verwirrung und obwohl ich darauf brannte die Antworten darauf zu erfahren, war mein Bedürfnis vor der Gefahr davonzurennen stärker denn je. Kurze Zeit später beschloss Chris mithilfe einer seiner engsten Vertrauten, einen großen Nahrungsspeicher als Bunker zu nutzen, in dem die infizierten Menschen „sicherheitshalber übergangsweise umgesiedelt wurden“, sodass weiteres Anstecken vermieden werden würde. Um genauer zu sein: Jeder der angeblich krank war, wurde auf Befehl des heiligen Bosses in einen isolierten Bunker gebracht, um dort zu verenden. Emphatisch, nicht? Was soll's, wenn es doch sowieso inzwischen zu viele Mäuler in der Gemeinschaft gab, die gestopft werden mussten. Kein Verlust, nein ein Gewinn. Zudem würde doch keinem mehr auffallen, dass gleich zehn Einwohnern auf einmal die Schädeldecke geöffnet wurde, denn sie waren ja versteckt vor aller Augen an der hoch ansteckenden Krankheit gestorben. Doch es war nicht diese Handhabe, die mich am meisten schockierte, sondern die Tatsache, dass die meisten in dem blinden Glauben, dass sie gesunden würden und alle nur das Beste für sie wollten, tatsächlich freiwillig in diesen Bunker gegangen sind. Jedenfalls zu Beginn. Denn jetzt kommen wir zu dem dunkleren Teil dieser Entwicklung: Die Situation eskalierte, als Mütter ihre kleinen Kinder in die (wie ich sie nannte) Todesgrube bringen mussten und Geschwister gewaltsam voneinander getrennt wurden. Und kaum hatten sie die große Katastrophe überlebt, wurde aus der netten Familiengemeinschaft ein sich gegenseitig zerfleischendes Wahnsinnspack. Es dauerte nicht lange, bis Freunde sich gegeneinander wendeten und einander beschuldigten, infiziert zu sein. Es kam zu einem radikalen Wandel in der friedlichen Gemeinschaft, vor der keiner mehr sicher war und ein jeder den nächsten mit skeptischem Blick beäugte und bei dem kleinsten Fehltritt oder Auffälligkeit wie ein wildes Tier zur Strecke brachte. Die Bewahrer des Rechts waren nun mehr Bewahrer des Chaos und zu Handlangern für Chris und Ria geworden, die dadurch weiter ihre Schnitte setzten konnten. Es ist schon lustig, wie viele Ähnlichkeiten diese Situation mit dem Untergang der alten Welt hatte und wie wenig Menschen aus ihren vorherigen Erfahrungen lernten. Ich wurde zu meinem Missfallen ganz besonders im Auge behalten und wusste, dass meine Flucht genauestens auf den Moment der vollkommenen Eskalation abgepasst sein musste, um nicht ins Feuer der Rage zu geraten. Es kam zu täglichen Prozessen eines neuen Ausmaßes, bei dem der angeblich Infizierte mithilfe von Zeugen und Beweisen zur Strecke gebracht werden sollte. Die neue Gerechtigkeit war in Wirklichkeit ein profitabler Pakt mit dem Teufel. Wie man sich sicher schon denken kann, ging es nun nicht mehr um Schutz vor Krankheit, der durch Morden im Übrigen noch nie gewährt wurde, sondern um etwas viel tiefer sitzendes: Status und Macht. Denn, wo der eine Freund als krank und infektiös entlarvt wurde, konnte der Beschuldigte als Belohnung seinen Platz in der Gemeinschaft übernehmen. Ein präzise durchdachter Plan der obersten Anführer, der zudem noch Anhänger schaffte, die ohne Fragen zu stellen Befehle befolgten und genau das schien auch das Ziel zu sein. Ich begriff, dass eine solch radikale Maßnahme mit etwas ganz Natürlichem zusammenhängen musste: Angst. Etwas oder jemand bereitete den Köpfen der Gemeinschaft schlaflose Nächte, drohte ihnen mit seiner Anwesenheit und unaufhaltsamer Macht, die in der Lage war, ihre Existenz auf ein Nichts zu reduzieren. Damals stellte ich mir zum ersten Mal die Frage, ob es nicht noch irgendetwas aus der alten Welt gab, vielleicht...

Erscheint lt. Verlag 17.5.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte chances • Dystopie • Roman • Romance • Science Fiction • (Un)Freie Wahl • Valea Fenrys
ISBN-10 3-7598-1589-8 / 3759815898
ISBN-13 978-3-7598-1589-7 / 9783759815897
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