Julia Best of Band 278 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2604-3 (ISBN)
EINE LIEBE AUF SIZILIEN
Seit einem schweren Schicksalsschlag hat Geschäftsmann Lorenzo Lombardi nur flüchtige Affären. Keine Frau kann sein Herz erobern. Bis die bezaubernde Laura in sein Leben tritt. Unter der Sonne Siziliens kommen sie sich bald näher - aber ist er wirklich bereit für die Liebe?
WENN DAS MEER VON DIR ERZÄHLT
Der attraktive Fremde will ihr wirklich helfen, das 'Casa Lizzy' zu renovieren? Hope kann ihr Glück nicht fassen. Erstens steht sie jetzt mit dem Hotel, das sie auf Teneriffa geerbt hat, nicht mehr alleine da, zweitens ist Mateo der Mann ihrer Träume. Aber darf sie ihm vertrauen?
IN DEN ARMEN DES FEURIGEN ITALIENERS
Auf Sebastiano Vannuccis Weingut im Herzen der Toskana lernt Caroline alles über den Geschmack von gutem Wein. Doch sein Herz will der feurige Italiener ihr nicht öffnen. Dabei sehnt Caroline sich schon bald nach seinen zärtlichen Küssen ...
1. KAPITEL
„Wenn Sie sich bitte anschnallen möchten, in wenigen Minuten erreichen wir Catania.“
Die Stewardess lächelte freundlich und blieb so lange stehen, bis sie sicher war, dass Laura der Aufforderung auch wirklich Folge leistete.
Ein Blick aus dem Fenster bestätigte die Aussage der Stewardess. Sie hatten das Meer hinter sich gelassen und wieder Land unter sich. Durch die Wolken hindurch entdeckte Laura weit unten Häuser und Straßen. Ihre Nervosität, die sich während des Flugs ein wenig gelegt hatte, kribbelte jetzt wieder mit aller Macht. Laura strich zum wiederholten Mal über ihre Haare und legte dann beide Hände auf ihren Bauch, um sich ein wenig zu beruhigen.
Jetzt war es also so weit. Ihr neues Leben begann.
Dieser Schritt war ihr nicht leichtgefallen, doch nachdem sie sich einmal dazu entschlossen hatte, hoffte sie inständig, in ihrer künftigen Heimat die Lebensfreude wiederzufinden, die sie in London verloren hatte. Wobei verloren der falsche Ausdruck war. Man hatte ihr ihre Freude gestohlen, ihr das Lachen aus der Seele gerissen, und es tat noch genau so weh wie in dem Moment, als sie der Wahrheit gegenübergestanden hatte. Von wegen die Zeit heilt alle Wunden. Für Laura waren die letzten Monate grauenvoll gewesen. Tag für Tag hatte sie sich weitergeschleppt und darauf gewartet, dass der Schmerz endlich nachließ, dass es leichter werden würde. Doch es hatte sich nichts geändert. Sie war gefesselt in ihrem Elend, es gab kein Entkommen. Jedenfalls nicht, wenn sie nichts an den äußeren Umständen änderte – das war ihr nach einer weiteren durchweinten Nacht klar geworden. Sie musste weg, sie musste irgendwo neu anfangen, wo nicht alles sie an Tom erinnerte!
Tom. Sie konnte den Namen nicht einmal denken, ohne dass ihr vor Wut schlecht wurde. Aber immerhin: Wut. Und nicht die hilflose Verzweiflung wie noch vor Kurzem. Vielleicht wirkte der Neubeginn ja bereits? Der Gedanke ließ einen Funken Zuversicht in Laura aufglimmen, zart und beinahe noch unwirklich, aber definitiv mit Potenzial.
Laura hatte großes Glück gehabt, ausgerechnet in der Heimat ihrer Mutter einen neuen Job zu finden – mit dem sie sogar das große Los gezogen hatte; ein fairer Ausgleich für das Unglück der letzten Monate. Schon als Kind hatte sie von so einem Arbeitsplatz geträumt, und nun freute sie sich sehr darauf, nach Herzenslust in alten Büchern stöbern und ihnen ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit schenken zu dürfen. Bücher waren so viel besser, treuer und ehrlicher als Männer – diese Leidenschaft würde ihr gewiss keinen Kummer bereiten.
Ihr künftiger Boss, Signor Lombardi, war Kunstkenner und Buchliebhaber. Er kaufte oft ganze Bibliotheksbestände aus Erbmassen auf, zumindest hatte das in der Stellenbeschreibung gestanden. Von nun an war es Lauras Aufgabe, die frisch erworbenen Bücher zu sichten, zu ordnen, zu erfassen und die Leihgaben an Museen und Ausstellungen zu koordinieren. Wer weiß, vielleicht würde sie sogar auf einen Schatz stoßen? Womöglich steckte in einer der nachgelassenen Sammlungen ja ein Sensationsfund? Bei dieser Vorstellung spürte Laura ein Kribbeln im Bauch. Sie konnte es kaum erwarten, endlich mit ihrer Arbeit zu beginnen.
Außerdem war sie schon sehr gespannt auf ihren neuen Chef. Was er wohl für ein Mensch war? Signor Lombardis Familie gehörte zu den reichsten Familien Siziliens. In seiner Villa in der Nähe von Taormina unterhielt er eine große private Bibliothek und eine international anerkannte Kunstsammlung. Seit Laura die Stellenausschreibung bei der Vermittlungsagentur entdeckt hatte, malte sie sich die künftige Zusammenarbeit in den lebhaftesten Farben aus. Sie träumte von Gesprächen über Literatur und Kunst. In ihrer Fantasie saß sie mit Signor Lombardi in der Bibliothek und diskutierte über ihre Arbeit. Sie stellte sich ihren neuen Chef als netten, distinguierten älteren Herrn mit erlesenem Geschmack vor, der ein bisschen aussah wie ihr Großvater. Fast hatte sie das Gefühl, ihn schon zu kennen.
Sie würde ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, gemeinsam würden sie entscheiden, welche Werke in die Bibliothek aufgenommen werden sollten, welche als Stiftungen für öffentliche Institutionen in Frage kämen und welche als Leihgaben für Ausstellungen interessant sein könnten.
Während Laura über das Leben, das sie zurückließ, und über das Leben, das vor ihr lag, nachdachte, landete das Flugzeug. Die Räder setzten sanft auf, und die große Maschine kam zum Stehen. Gleich darauf brach um Laura herum die übliche Ankunftshektik aus. Die Passagiere suchten ihre Utensilien zusammen, die ersten standen schon im Gang und machten sich an den Gepäckablagen zu schaffen. Sonne, Strand und Meer lockten, die Leute konnten es kaum erwarten und zeigten keine Spur von entspannter Urlaubsgelassenheit. Doch Laura ließ sich von der allgemeinen Umtriebigkeit nicht anstecken. Sie blieb ruhig sitzen und wartete ab, bis die ungeduldigen Touristen sich in ihrer aufgeregten Vorfreude nach draußen gedrängelt hatten. Sizilien würde ihr nicht davonlaufen, sie war gekommen, um zu bleiben. Sie ging als eine der Letzten von Bord, denn sie wollte diesen Augenblick, diesen ersten Schritt in ihre neue Heimat, bewusst auskosten.
Das ist es also, dachte sie, das Land ihrer Vorfahren, in das sie so viel Hoffnung setzte. Hier sollten ihre Wunden endlich heilen. Hier wollte sie neue Wurzeln bilden und nach Monaten voller Kummer wieder anfangen zu leben.
Nachdem sie ihren Koffer vom Gepäckband gewuchtet hatte, blickte Laura sich um. Die meisten Reisenden strebten bereits dem Ausgang zu oder umarmten ihre Abholer. Überall wurde geherzt, geküsst und wort- und gestenreich kommuniziert. Ein einzelner Mann lehnte lässig an einem Pfeiler, beobachtete die ankommenden Passagiere und schien auf etwas zu warten. Konnte das der Fahrer sein?
Lauras Herz schlug ein paar Takte schneller. Sie wusste, dass sie abgeholt werden würde, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Chauffeur ein so unglaublich attraktiver Mann sein würde. Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig. Schwarze lockige Haare, gerade so lang, dass eine Locke ihm frech in die Stirn fiel. Sofort verspürte Laura den Impuls, sie ihm aus dem Gesicht zu streichen. Die obersten Knöpfe seines legeren Hemds waren geöffnet, und Laura konnte gar nicht anders, als die ausgeprägte Brustmuskulatur zu bewundern. Die Jeans saß so perfekt auf den schmalen Hüften, dass ihr der Atem stockte.
Dieser Mann hatte eine geradezu magische Ausstrahlung, der sie sich nur mit Mühe entziehen konnte. Sie brauchte einen Moment, um ihre Reaktion unter Kontrolle zu bringen und sich in Erinnerung zu rufen, dass ihr Interesse an Männern ein für alle Mal erloschen war. Männer konnten ihr gestohlen bleiben! Nach der Erfahrung mit Tom war ihr Bedarf auf Lebenszeit gedeckt. Dennoch konnte sie kaum den Blick von dem gut aussehenden Typen abwenden. Er hatte etwas unglaublich Intensives an sich, das sie unwiderstehlich in seinen Bann zog. Unwillkürlich glitt ihr Blick über seinen Mund, und sie stellte sich vor, wie es wohl wäre, diese Lippen zu küssen.
Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Wie es schien, tat ihr die Fliegerei nicht gut, jedenfalls fand sie auf die Schnelle keinen anderen Grund für die Abwege ihrer Fantasie.
Wahrscheinlich war das Ganze ohnehin ein Irrtum. Sie glaubte nicht wirklich, dass dieser Mann der Chauffeur war. Vermutlich war er ein Model, das würde besser zu ihm passen. Mit diesem Körper und dieser Ausstrahlung hatte er beste Voraussetzungen für die Wahl zum Sexiest Man Alive.
Vorsichtshalber ließ sie ihren Blick noch einmal suchend durch die Ankunftshalle schweifen, aber nein, sonst stand niemand mehr wartend herum. Auch wenn es ihr total abwegig erschien – es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihn anzusprechen. Er würde ihr ja wohl kaum den Kopf abreißen. Entschlossen schluckte Laura ihre Aufregung hinunter und ging auf den Mann zu.
„Entschuldigen Sie, kann es sein, dass Sie auf mich warten? Ich bin Laura Thompson und soll abgeholt werden.“ Sie lachte unsicher und ärgerte sich prompt über sich selbst. Ihr Benehmen war absolut albern, als wäre sie ein Teenager und keine erwachsene Frau. Erstens war dieser Mann – wenn überhaupt – lediglich der Chauffeur, und zweitens hatte sie den Kerlen und der Liebe nach dem Tom-Desaster endgültig abgeschworen. Alles, was sie interessierte, waren ein ruhiges neues Leben und ihre Arbeit. Ihr Bedarf an amourösen Abenteuern war auf Lebenszeit gedeckt. Dass ihr Puls dennoch anfing zu rasen, als der Blick aus den unergründlichen dunkelbraunen Augen sie traf, ärgerte sie noch mehr. Ihr Ärger erreichte den Höhepunkt, als der Mann die Augenbrauen zusammenzog, während er Laura geradezu unverschämt musterte. Ganz offensichtlich war er nicht sonderlich angetan von ihr, was ihr natürlich vollkommen egal sein konnte, denn sie wollte ja nichts von ihm. Es sei denn, er war tatsächlich der Fahrer, dann wollte sie von ihm zur Villa gebracht werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Es konnte ihr also gleichgültig sein, ob er sie mochte oder nicht. Betonung auf konnte. War es aber nicht. Im Gegenteil. Sein Gebaren fuchste sie mächtig. Mit welchem Recht unterzog dieser Mann sie einer derartigen Musterung? Er hätte wenigstens so höflich sein können, ihr seine Geringschätzung nicht ganz so offen zu zeigen. Vor allem, da sie ihn alles andere als schrecklich fand.
Diese Person sollte Laura Thompson sein, die Bibliothekarin? Enzo konnte es kaum glauben. Nachdenklich rieb er sich das Kinn und überlegte, ob das ein Scherz war. Vielleicht lauerte ja irgendwo eine versteckte Kamera?...
Erscheint lt. Verlag | 11.5.2024 |
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Reihe/Serie | Julia Best of |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Julia Best of • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband |
ISBN-10 | 3-7515-2604-8 / 3751526048 |
ISBN-13 | 978-3-7515-2604-3 / 9783751526043 |
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