John Sinclair 2391 (eBook)
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6578-7 (ISBN)
Godwin de Salier befand sich noch immer im Kloster jener Satansdiener, die mit den neuen Engeln paktierten. Als Erstes wollten sie den kleinen Ort Sorpe unter ihre Kontrolle bringen und von dort aus über die ganze Welt herfallen! Für meinen Templer-Freund wurde es ein Kampf ums nackte Überleben!
Währenddessen begaben sich seine Frau Sophie, die heilige Hexe Kolumba und ich in die spanische Grenzregion in den Pyrenäen. Wir wollten Godwin retten und Satans neue Engel aufhalten! Doch unsere Chancen standen alles andere als gut ...
Satans neue Engel
(Teil 2 von 2)
von Jason Dark
Godwin de Salier, Anführer der Templer, hatte aus seinem Versteck heraus alles beobachtet. Er befand sich in einem Kloster nahe der Ortschaft Sorpe in den Pyrenäen. Ein Kloster, in dem jedoch nicht zu Gott gebetet wurde, sondern zu dessen größtem Widersacher!
Die Mönche hier dienten dem Teufel!
Und das traf insbesondere auf ihren Anführer zu, den Abt des Klosters!
Dessen Name war Romano Deri!
Und der hatte gerade ein grausames Exempel statuiert, dessen Zeuge Godwin aus seinem Versteck heraus geworden war!
Godwin hatte alles beobachtet, denn er befand sich verborgen auf einer Treppe oberhalb einer Halle, wo sich die Eingangspforte des Klosters befand. Die Düsternis, die hier herrschte, bot ihm zusätzlich Schutz.
Unter ihm hatten sich die Mönche versammelt, und Romano Deri hatte ihnen vom großen Plan erzählt, erst das Dorf Sorpe zu erobern und von dort aus die ganze Welt. Der Teufel habe ihm die Macht dazu verliehen.
Einer der Mönche hatte es jedoch gewagt, die Allmacht des Teufels anzuzweifeln, hatte darauf hingewiesen, dass auch der schon Niederlagen hatte einstecken müssen.
Dem konnte Godwin de Salier nur zustimmen. Er selbst war oft genug dabei gewesen, entweder in den Reihen seiner Templer-Brüder oder an der Seite seines Freundes John Sinclair, des Geisterjägers von Scotland Yard!
Doch Romano Deri hatte den Einwand seines Untergebenen nicht hinnehmen können. Er empfand ihn als Frevel, als Blasphemie, als eine Art Gotteslästerung, aber nicht gegen Gott, sondern gegen den Höllenherrscher!
Und damit auch gegen sich selbst, der sich schon als Stellvertreter des Teufels auf Erden sah!
Niemand durfte die Macht des Teufels und damit die von Romano Deri infrage stellen!
Vor den Augen aller anderen Mönche hatte er den Zweifler vernichtet. Eine bloße Berührung hatte genügt, und dem Mann war plötzlich Rauch aus Mund und Nase gedrungen – und auch aus den Augen, die einfach weggeschmolzen waren!
Dann war der Mönch zusammengebrochen.
Tot.
Innerlich verbrannt vom Höllenfeuer, das in Romano Deri brannte und über das er gebot.
All die anderen Mönche hatten es gesehen! Und niemand zweifelte mehr an die Macht, die der Teufel Romano Deri verliehen hatte!
Zuvor war aber noch etwas geschehen. Romano Deri, der Teufels-Abt, hatte die neuen Engel entlassen, die in dem Kloster Unterschlupf gefunden hatten.
Diese neuen Engel waren ebenfalls keine Streiter des Himmels.
Sie waren Satans neue Engel!
Sie sollten über den Ort Sorpe herfallen und dessen Einwohner dem Teufel unterwerfen!
Und als hätte all dies nicht gereicht, richtete sich Deri anschließend erneut an seine teuflischen Mitbrüder und sprach mit lauter Stimme: »Jemand hat es gewagt, in unser Kloster einzudringen. Doch wir haben ihn überwältigen und einsperren können. Das aber reicht nicht. Er ist für uns ein Todfeind, darum werden wir ihn vernichten!«
Godwin de Salier erschrak. Es war ihm klar, dass er damit gemeint war. Ihn hatten die Teufelsanbeter in dieses Kloster des Satans gelockt und in eine Zelle gesperrt, und der verbrecherische Abt hatte ihm bereits angekündigt, ihn auf grausame Weise zu töten. Nur hatte Godwin aus seiner Zelle entkommen können.
»Verstanden?«, rief Romano Deri.
Das hatten sie alle, und sie nickten.
»Dann macht euch auf den Weg und holt ihn her. Unser Freund hier soll nicht allein gestorben sein!«
Dem Anführer der Templer war klar, dass es jetzt sehr, sehr eng für ihn wurde. Sobald die Teufelsmönche seine Flucht entdeckten, würden sie das ganze Kloster nach ihm absuchen.
Wenn sie ihn schnappten, würde er einen mindestens so grausamen Tod sterben wie der Mönch eben, der die Macht des Teufels angezweifelt hatte!
Lautlos zog sich Godwin de Salier zurück. Er musste raus hier! Er musste dieses Kloster des Teufels so schnell wie möglich verlassen!
Und er musste zudem die Menschen von Sorpe warnen und sie beschützen. Und das ganz allein. Denn auf Hilfe konnte er nicht hoffen ...
Am frühen Morgen waren wir zu dritt in den Rover gestiegen und losgefahren. Die Sonne war noch nicht am Himmel erschienen, noch hielt die Dunkelheit die Welt in ihrem Griff. Aber das Fernlicht des Autos sorgte für ausreichend Helligkeit.
Ich kannte die Gegend an der französisch-spanischen Grenze nicht, hatte aber trotzdem das Steuer übernommen. Neben mir saß Sophie Blanc, und im Fond hatte Kolumba, die heilige Hexe, ihren Platz gefunden.
Mein Blick folgte dem kalten Licht der Scheinwerfer, das am Fahrbahnrand über nackte Felsen glitt. Sie wirkten in der Dunkelheit schroff und gefährlich, doch die Straße war gut zu fahren, und ich hoffte, dass dies auch so blieb.
Unser Ziel hieß Sorpe, ein Grenzort nahe des Nationalparks. Bald würden wir eine Schnellstraße erreichen, die bis nach Spanien führte. Vorher allerdings mussten wir ab, dann würde es über schmalere und kurvige Straßen weitergehen, hinein in die Bergwelt der Pyrenäen.
In Sorpe war ich noch nie gewesen. Wichtig war auch mehr das in der Nähe gelegene Kloster, das sich der Teufel als neuen Stützpunkt auserkoren hatte. Zudem hatte sich die Hölle zu einem Großangriff entschlossen und meine Freunde und mich mal wieder ins Visier genommen.
Einen konkreten Beweis dafür hatte ich noch nicht erhalten, aber ich hatte allen Grund, davon auszugehen, dass meine engsten Freunde in diese Sache mit hineingezogen wurden. Deshalb hatte ich auch alle gewarnt, und Suko war in London zurückgeblieben, um notfalls eingreifen zu können.
Wieder mal wollte der Teufel zwei Fliegen oder mehr mit einer Klappe schlagen, und so hatte er neue Gegner auf uns angesetzt. Sie nannten sich die neuen Engel, und ich hatte sowohl in London als auch im Templer-Kloster von Alet-les-Bains schon mit jeweils einem von ihnen zu tun gehabt und wusste daher, wie sie aussahen.
Eigentlich wie ganz normale junge Frauen, doch der Teufel hatte auf eine besonders perverse Art und Weise sein Zeichen hinterlassen, nämlich in ihren Gesichtern, in denen ein auf dem Kopf stehendes Kreuz zu sehen war, eine Art Brandzeichen der Hölle.
Eine Provokation. Wer in eins dieser Gesichter schaute, der sah es entstellt, und möglicherweise war es der letzte Anblick in seinem Leben.
So hätte es auch bei mir sein sollen, aber ich hatte dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht ich war vernichtet worden, sondern der Engel, der mich in London angegriffen hatte.
Jetzt aber ging es mir zunächst um Godwin de Salier, den Anführer der Templer. Den hatte man offenbar in dieses Kloster in den Bergen gelockt, und dort war er den Feinden in die Falle gegangen. Sie hatten uns ein Foto zukommen lassen, auf dem er mit blutverschmiertem Gesicht zu sehen war. Er war ihr Gefangener, ihr Druckmittel, ihre Geisel ... was auch immer.
Jedenfalls war ich mit den beiden Frauen unterwegs, um Godwin zu retten — wenn er denn noch lebte!
Natürlich wollten wir nicht an die Klostertür klopfen und um Einlass bitten, sondern versuchen, ungesehen in das Kloster zu gelangen.
Ich atmete auf, als wir die enge kurvenreiche Straße hinter uns gelassen hatten. Ab jetzt wurde es besser, und das sahen auch meine beiden Begleiterinnen so.
»Das Schlimmste haben wir hinter uns«, meinte Sophie, die neben mir saß.
»Meinst du?«
»Was die Fahrerei angeht. Alles andere müssen wir auf uns zukommen lassen.«
Da hatte sie recht. Wir wussten nicht, was uns erwartete. Das würde sich ergeben, und dann würden wir kreativ sein müssen und entsprechend der jeweiligen Situation handeln.
Der Tag brach an und vertrieb die Nacht. Ein kaltes Licht legte sich über die Bergwelt. Es strahlte die Berge an, die plötzlich wirkten, als wären sie poliert worden. Die Straße kam mir vor wie ein breites Band, das die Natur einfach zerrissen hatte.
Es war noch immer sehr früh, und der Verkehr hielt sich um diese Zeit in Grenzen. So konnte ich den Straßenverhältnissen entsprechend aufdrehen und hoffte, dass nicht irgendwo die Polizei lauerte.
In den Nationalpark wollten wir nicht fahren und auch nicht nach Andorra. Wichtig waren der Ort Sorpe und das in der Nähe liegende Kloster.
Die Landschaft änderte ihr Gesicht nicht. Die Straße wurde sehr kurvig. Wir fuhren durch Täler und auch durch kleine Ortschaften. Das Navi wies mir den Weg, und bis zum Ziel war es nicht mehr weit.
Wir waren seit Stunden unterwegs, und Sophie schlug vor, eine Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken.
Dazu konnte ich nicht Nein sagen, und Kolumba hatte auch nichts dagegen.
Als hätte uns ein großer gütiger Geist den Weg gewiesen, entdeckten wir auf der rechten Seite den Hinweis auf eine Raststätte, die wir anfahren konnten.
Ich ließ den Wagen auf den staubigen Parkplatz rollen und stoppte neben einem blattlosen Baum.
Wir stiegen aus. Bewegten uns. Sahen zu, dass wir die Steifheit aus den Gliedern bekamen.
Bis zum Gebäude waren es nur ein paar Schritte. Der Boden wurde von der Morgensonne beleuchtet, und ich merkte, dass es guttat, wenn ich ein paar Schritte lief.
Es war...
Erscheint lt. Verlag | 4.5.2024 |
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Reihe/Serie | John Sinclair |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead |
ISBN-10 | 3-7517-6578-6 / 3751765786 |
ISBN-13 | 978-3-7517-6578-7 / 9783751765787 |
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