The Last Camp - Second Edition (eBook)
1004 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7598-0846-2 (ISBN)
Arnd Frenzel, geboren 1977 im Sauerland, ist ein ambitionierter Autor, der seinen Platz noch finden wird. Schon in seiner Kindheit begann er Kurzgeschichten für seine Familie zu schreiben, hat dieses Hobby aber nicht weiter ausgebaut. Erst jetzt ist er wieder auf den Zug aufgesprungen und hat sich auf komplexere Geschichten eingelassen. Seine Bücher selber spielen nicht in Deutschland oder Europa, ihn zieht es eher in die USA, wo die Möglichkeiten vieles mit sich bringen. Bisher veröffentlicht : The Last Camp in einer Second Edition und The Sixth Birthday
Arnd Frenzel, geboren 1977 im Sauerland, ist ein ambitionierter Autor, der seinen Platz noch finden wird. Schon in seiner Kindheit begann er Kurzgeschichten für seine Familie zu schreiben, hat dieses Hobby aber nicht weiter ausgebaut. Erst jetzt ist er wieder auf den Zug aufgesprungen und hat sich auf komplexere Geschichten eingelassen. Seine Bücher selber spielen nicht in Deutschland oder Europa, ihn zieht es eher in die USA, wo die Möglichkeiten vieles mit sich bringen. Bisher veröffentlicht : The Last Camp in einer Second Edition und The Sixth Birthday
»Wie kommst du auf so einen Gedanken?« Fragt er empört und schaut hinüber zu Sam ins Auto. Sie ist weiterhin mit ihrem Handy beschäftigt und nimmt von ihnen keine Notiz.
»Jetzt komm schon, sei doch nicht sofort eingeschnappt, ich spüre so etwas halt. Das ist aber alles nicht so schlimm, ich konnte die Eltern meiner Freunde auch nie leiden. Die waren mir immer zu suspekt.« Beim Reden spielt sich Emma mit ihren Fingern durchgehend in ihren Haaren, ein kleines Zeichen von Nervosität.
»Lassen wir das Thema einfach«, antwortet Arlo und beobachtet dabei Sam, die auch ausgestiegen ist und näher kommt.
»Ich habe immer noch kein Netz«, sagt sie beim Ankommen und stellt sich zwischen den beiden. »Was machen wir denn jetzt? Sollen wir nicht besser weiterfahren, hier ist es wirklich unheimlich.« Die Frage war eigentlich an Arlo gerichtet, aber Emma reagiert als Erstes.
»Das ist eine gute Idee Sam, wir sollten wirklich von hier verschwinden«, sagt sie gewitzt, geht zurück zum Auto und steigt ein.
»Ich möchte nicht mehr, das sie uns weiterhin begleitet«, versucht Sam ihren Mann zu erklären.
»Ich kann dich verstehen, aber wir können sie jetzt nicht einfach hier lassen. Wo soll sie denn hin? Hier ist doch absolut nichts mehr.«
»Ist denn überhaupt noch irgendwo etwas?«
»Ich weiß es nicht Schatz.« Sein Blick geht Richtung Macon. »Aber alles ist besser als hier. Wir fahren jetzt weiter nach Lake City und von dort zu unserem Zielort. Das Urlaubsgebiet ist ländlich, vielleicht haben wir dort mehr Glück.«
»Und Emma?« Fragt Sam sehr eindringlich.
»Die nehmen wir solange mit, bis wir etwas für sie finden, okay?«
»Okay Arlo, aber das darf nicht zu lange dauern.«
Letztendlich gehen auch sie wieder zurück zum Auto und steigen ein. Arlo wird jetzt weiterfahren und Sam sitzt auf dem Beifahrersitz.
»Kann es endlich losgehen?« Fragt Emma ungeduldig von hinten. Darauf startet der Motor und Arlo bringt das Auto in Bewegung. Nach einigen Metern biegt er auf die 475 und erhöht die Geschwindigkeit. Die Frauen im Fahrzeug schauen links aus dem Fenster und betrachten zum letzten Mal die brennende Stadt...
6
Die 475 ist komplett frei, kein Auto ist zu entdecken, aber was haben sie auch erwartet? Auf der linken Seite brennt es weiter und es sieht wirklich danach aus, als ob kein Stadtteil vergessen wurde. Der Rauch hält sich dicht über der Stadt und der Wind drückt ihn nach Osten, daher konnten sie das Unglück vorher nicht entdecken. Keiner im Auto sagt ein Wort, worüber sollen sie jetzt auch sprechen? Sie sind geschockt und das Geschehene muss erst einmal verdaut werden. Die Damen auf ihren Sitzen fummeln an ihren Handys, aber ein Netz ist weiterhin nicht in Sicht, es ist und bleibt alles tot.
Das Fahrzeug nähert sich der nächsten Abfahrt, von hier geht es wieder auf die alte 75 und von dort alles Richtung Süden.
„Warum habt ihr eigentlich ein gelbes Band an der Antenne?« Durchbricht Emma endlich die Stille. »Wart ihr auf einer Hochzeit?«
»Nein, das ist noch aus Atlanta«, antwortet Arlo auf die unnütze Frage. »Wir sollten es an der Antenne lassen, damit weitere Soldaten erkennen, das wir gesund sind und ein Ziel haben.«
»Und hat es etwas gebracht?«
»Bisher haben wir keine weiteren Straßensperren gesehen. Nur die Ab und Auffahrten waren blockiert, aber auch dort war alles verlassen.«
Sie befinden sich jetzt wieder auf der 75, hier stehen einige abgestellte Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen. Die sind aber alle verlassen und auch sonst ist kein Verkehr auf der Interstate vorhanden. Mit verlangsamter Geschwindigkeit passieren sie die Autos, einige von ihnen sind heftig verbeult, als ob sie in Unfälle verwickelt waren.
»Wo sind die Menschen alle hin?« Fragt Sam völlig entgeistert. »Die lassen doch nicht einfach ihre Autos stehen und laufen davon.« Auf ihre Frage bekommt sie keine Antwort, die anderen schauen stumm auf die verlassenen Vehikel und können sich das auch nicht erklären. Ohne eine Vorwarnung betätigt Arlo die Bremse und bringt das Auto zum Stehen.
»Was ist los?« Schreit Sam ihn von der Seite an.
»Schaut mal in das Auto neben uns«, kommt als Antwort. Direkt auf gleicher Höhe parkt ein kleiner weißer Toyota und auf dem Fahrersitz befindet sich eine ältere Frau. Nur sie sitzt nicht einfach so im Auto, sie hängt an der Seitenscheibe und bollert mit ihren Fäusten dagegen. Ihr Gesichtsausdruck hat etwas von einer Grimasse und auch ihre Augen sind blutig unterlaufen.
»Ist die völlig durchgeknallt?« Fragt Emma entgeistert von hinten.
»Ich weiß es nicht«, antwortet Arlo.
»Sollen wir ihr nicht besser helfen?« Fragt Sam ängstlich und Emma streckt ihren Kopf in den Vorderraum.
»Ich glaube nicht, das sie unsere Hilfe benötigt«, sagt sie nun. »Die Alte ist doch nicht mehr normal.« Sam drückt sie wieder nach hinten, denn die Nähe kann sie nicht gebrauchen, vor allem nicht von einer Person wie Emma.
»Das wird die Krankheit sein«, beendet Arlo das Dilemma im Innenraum. »Vielleicht ein fortgeschrittener Status, aber wer weiß das schon. Wir sollten uns nicht einmischen, nicht das wir uns anstecken.« Langsam beginnt das Auto wieder zu rollen. Ohne auf eine Antwort der Frauen zu warten, fährt er einfach weiter. Es folgen noch weitere stehengelassene Fahrzeuge, aber niemand riskiert mehr einen Blick.
Nach einer Meile ist die Interstate wieder frei. Die letzten Autos haben sie hinter sich gelassen und Arlo beschleunigt merkbar. Das Ziel, so schnell es geht von Macon und der irren Frau wegzukommen, hat sich in seinem Kopf festgesetzt.
»Reicht das Benzin eigentlich aus?« Fragt Emma jetzt wieder von hinten und deutet auf die hohe Geschwindigkeit hin.
»Die Tankfüllung sollte ausreichen«, antwortet Arlo und Sam denkt sich ihren Teil. Sie glaubt nicht wirklich daran, dass diese Frau bis zum Ende mitfahren wird. Mittlerweile zeigt die Uhr im Auto auf die 3. Wäre alles normal verlaufen, dann hätten sie ihr Ziel schon lange erreicht. Jetzt heißt es also weiter auf der 75 bleiben, bis sie endlich in Lake City eintreffen. Das sind noch mehr als 190 Meilen, eine weite Strecke, auf der alles Mögliche passieren kann. Arlo schaltet das Radio ein, aber wie zu erwarten ertönt nur ein Rauschen. Als ob alle Sender gleichzeitig ihre Übertragung beendet haben. Diese ganze Situation ist schon sehr befremdlich, die Welt ist verrückt geworden und nur die drei im Auto sind noch am Leben. Was wohl die junge Ärztin aus Atlanta gerade macht? Steht sie immer noch im Zelt und untersucht die Menschen von der Interstate?
Das Fahrzeug wird wieder langsamer, denn Arlo hat in der Ferne etwas ausgemacht. Es scheint sich um eine neue Straßensperre vom Militär zu handeln und sie sollten nicht so angerauscht kommen.
»Sieht einer von euch etwas?« Fragt er besorgt seine Mitfahrer. Angespannt schauen sie alle nach vorne und versuchen die Lage zu überblicken.
»Nur die Lastwagen«, sagt Emma leise.
»Aber keine Soldaten«, gibt Sam dabei.
»Das ist schon komisch«, murmelt Arlo, »eine Straßensperre ohne Soldaten. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.« Das Auto kommt zum Stehen, vor ihnen befinden sich zwei quergestellte Militärlastwagen und zwischen ihnen blockiert ein Humvee mit einem Maschinengewehr den Durchgang. In den Fahrzeugen selber sitzen keine Uniformierten, alles ist verlassen und Arlo steigt aus dem Chevy.
»Bist du nicht mehr ganz dicht?« Schreit Sam ihm hinterher.
»Ich will doch nur schauen, ob dort noch jemand ist und ob wir mit unserem Auto durchkommen. Ihr bleibt bitte sitzen, es wird nicht lange dauern.«
Mehr schafft Sam nicht zu erwidern, denn Arlo hat die Straßensperre schon erreicht und schaut in den leeren Humvee. Es ist aber nichts zu entdecken, also quetscht er sich vorsichtig zwischen den Fahrzeugen hindurch. Dahinter befinden sich wie in Atlanta einige Zelte, auch hier wurden offenbar Menschen untersucht. Nur das wichtigste fehlt leider, die Patienten selber und natürlich die wartenden hupenden Autos samt den ganzen Soldaten. Essensreste, leere Trinkflaschen, Müll und sonstige Verpflegung liegen verteilt auf dem Boden herum. Ein Blick in das erste Zelt hat keinen Nutzen, im Inneren ist alles durcheinander und verlassen, als ob alle Anwesenden schnell flüchten mussten. Angewidert wendet sich Arlo ab und geht weiter nach hinten. Doch auch dort ist nichts Lebendiges zu finden, nur die Interstate kommt ins Blickfeld und zwar genau so leer wie zuvor. Auf dem Weg zurück zum Auto sammelt er noch ein paar verschlossene Wasserflaschen und überreicht diese den Frauen direkt nach seiner Ankunft.
»Es ist alles ausgestorben, keine Menschenseele ist zu finden. Rutsch bitte hinüber auf den Fahrersitz Sam, ich kontrolliere noch einmal den Humvee und schaue, ob ich ihn wegfahren kann. Fahr du dann bitte einfach hindurch und wartet hinter den Zelten auf mich.« Sam wechselt ihren Platz und schaut Arlo anschließend in die Augen.
»Bist du dir sicher, dass dein Plan eine gute Idee ist? Falls sich dort doch noch jemand aufhält, wirst du vielleicht erschossen.«
»So ein Quatsch Sam, es ist wirklich niemand mehr da, du machst dir einfach zu viele Gedanken.« Ohne sich auf eine weitere Diskussion einzulassen, geht Arlo zurück zum Humvee und öffnet vorne die schwere Tür. Mit einem mulmigen Gefühl steigt er auf den Fahrersitz und dreht sich nach hinten. Trotz anfänglicher Angst ist auch dort nichts zu entdecken, nur die hinteren leeren Sitze und das Loch mit der Waffe an der Decke. Er pustet einmal durch und findet den Schlüssel im...
Erscheint lt. Verlag | 28.4.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Apokalypse • Endzeit • Horror • Überleben • Virus • Weltuntergang • Zombie |
ISBN-10 | 3-7598-0846-8 / 3759808468 |
ISBN-13 | 978-3-7598-0846-2 / 9783759808462 |
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Größe: 1,2 MB
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