Videotime
S. Fischer (Verlag)
978-3-10-397197-2 (ISBN)
Väter, Mütter und Dämonen - Roman Ehrlich beschreibt eine Jugend in den Neunzigern
»Videotime«, so hieß die Videothek, in der Roman Ehrlichs Erzähler mit seinem Vater zahllose Filme auslieh, um sie zu Hause auf Leerkassetten zu überspielen. Es sind die neunziger Jahre in einer bayerischen Kleinstadt, deren scheinbar friedliche Ordnung vom Unheimlichen der Filme in ein anderes, fremdartiges Licht getaucht wird. Was zum Beispiel war damals mit den Vätern und Müttern los, die in Justizvollzugsanstalten oder Autohäusern arbeiteten und in ihrer Freizeit die eigenen Kinder auf dem Tennisplatz mit harten Drills trainierten oder hoffnungslos dem Zucker verfallen waren? Welche Rolle spielte man selbst dabei, wenn man jung war und die eigene Welt nur so zu wimmeln schien von Außerirdischen und Besessenen? »Videotime« ist eine Geschichte in auffallend schöner Sprache über die Gesichter und Leerstellen, die sich hinter unseren Masken und Selbstbildern verbergen. Ein beeindruckender, mit großer Souveränität erzählter Roman, der die Frage aufwirft, in welcher Zeit und Welt wir eigentlich leben - und in welcher Haut.
Roman Ehrlich, geboren 1983 in Aichach, aufgewachsen in Neuburg an der Donau, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Freien Universität Berlin. Bislang sind von ihm die Bücher »Das kalte Jahr« (2013), »Urwaldgäste« (2014), »Das Theater des Krieges« (2017, mit Michael Disqué) und »Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens« (2017) erschienen. 2020 erschien sein Roman »Malé«, der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand. Im August 2024 erschien sein Roman »Videotime«, der für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2024 nominiert war. Literaturpreise:Bremer Literaturpreis (Förderpreis) 2014Robert Walser-Preis 2014Ernst Toller-Preis 2016Alfred Döblin-Medaille 2017
[...] ein brillanter, überraschender und [..] höchst unheimlicher Roman. Christoph Schröder Südwestrundfunk/Lesenswert 20240901
[...] ein brillanter, überraschender und [..] höchst unheimlicher Roman.
Ein Buch wie ein guter VHS-Film aus der guten alten Zeit! Nostalgie pur.
Es spricht da nämlich ein fast peinigend genauer Betrachter, der zunächst einmal den Dingen in einer tiefen Liebe zugewandt ist.
Die knappen, präzisen und sinnlich-suggestiven Beschreibungen lassen alle Personen so wiederaufleben, dass man sie nicht nur quasi lebendig vor sich sieht.
Geheimtipp! [...] Sehr feinfühlig und auf mehreren Ebenen erzählt ist diese Familiengeschichte [...]
[...] hoch unterhaltsam
[...] ein mit Leichtigkeit und doch großer Intensität erzählter Roman
Normalität noir, kunstvoll erzählt.
Kunstvoll montiert [...].
[...] ein dichtes, motivstarkes, auch unterhaltendes Kunstwerk [...], das glaubwürdig bleibt und eine Tiefendimension hat
ein bemerkenswert tiefgründiges, weitläufiges Portrait eines Jungen und seiner Umwelt
Die geschickte Montage und die elegante Sprache geben dem Text einen ganz
eigenen Charakter, der Inhalt und Form innovativ und überzeugend verbindet.
Großartig ist die genaue Sprache, die den Filmbildern ein literarisches Registrieren entgegenhält.
Erscheinungsdatum | 08.08.2024 |
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Zusatzinfo | 33 s/w Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 210 mm |
Gewicht | 505 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | 90er Jahre • Adoleszenz • Alien • Anspruchsvolle Literatur • Außerirdische • Bücher über das Erwachsenwerden • Die Einflüsse der Popkultur auf das Aufwachsen • Ein Buch von S. Fischer • Familie • Fantasy • Generation X in der Literatur • Geschlechter-Rolle • Horrorfilm • Identität • Mutter • Neunziger Jahre Kultur in Romanen • Neunziger Jahre Kultur in Romanen • Popkultur der 90er • Provinz • Pubertät • Raumschiff • Science-fiction-Film • Shortlist Wilhelm-Raabe-Literaturpreis • Tennis • Trennung • Vater • Videothek • Wrestling • Zombie |
ISBN-10 | 3-10-397197-4 / 3103971974 |
ISBN-13 | 978-3-10-397197-2 / 9783103971972 |
Zustand | Neuware |
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