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Dr. Stefan Frank Großband 26 (eBook)

10 Arztromane in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6485-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Stefan Frank Großband 26 - Stefan Frank
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10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2450 bis 2459 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!

Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in die Welt des Dr. Stefan Frank.

Bitte, tu mir das nicht an.

Nervös lief Annika vor dem Leuchtturm von Hörnum auf und ab. Das hohe rote Leuchtfeuer mit der weißen Bauchbinde überragte die Insel um gut vierzig Meter. Hier, an der Südspitze von Sylt, wehte ein frischer Wind, der mit dem langen Rock von Annikas Brautkleid spielte und Sand aufwirbelte.

Sie hatte es drinnen nicht mehr ausgehalten. Die Anspannung, ob Thomas noch auftauchen würde oder nicht. Die mitfühlenden Blicke des Standesbeamten, der diskret auf seine Armbanduhr schaute und offenbar abwog, wann wohl das nächste Brautpaar vor der Tür stehen würde. Und das Stechen unter ihrer Haut, das mit jeder Minute stärker wurde.

Annika war aus dem Trauzimmer im siebten Leuchtturmgeschoss geflohen und lief nun eine Spurrille in den Erdboden.

Jetzt, im Sommer, gaben sich die Brautleute am Leuchtturm die Klinke in die Hand. Das sonnige Wetter war wie geschaffen dafür, den Bund fürs Leben zu schließen. Fast schien es, als wollte der Himmel selbst seinen Segen geben … Wenn man denn einen Bräutigam vorzuweisen hatte, der auch auftauchte!

Ein erstickter Laut entfuhr Annika, der halb ein Schluchzen, halb ein Schluckauf war. Sobald sie nervös wurde, bekam sie Schluckauf – und jetzt war sie die personifizierte Nervosität!

Verkrampft schloss sie die Finger um ihren Brautstrauß. Weiße und blassrosa Freesien waren mit unterschiedlichem Grün zu einem bezaubernden Strauß gebunden. Oder es zumindest gewesen. Die ersten Blätter bröselten bereits ab, weil Annika sie so fest umklammert hielt.

Sie zwang sich, den Griff zu lockern, und lächelte matt einer Spaziergängerin zu, die mit einem Terrier an der Leine an ihr vorbeischlenderte. Die Seniorin musterte ihr Brautkleid, dann huschte ein wissendes Lächeln über ihr Gesicht, und sie winkte Annika zu.

Annika erwiderte den Gruß und bemerkte, dass ihre Hand dabei zitterte.

Das hier war angeblich der schönste Tag in ihrem Leben. Warum fühlte es sich an wie eine einzige Katastrophe?

Alles wird gut, sagte sie sich selbst. Thomas verspätet sich nur. Er wird noch auftauchen, und dann werden wir heiraten. Wie es geplant war. Und wie wir es uns immer erträumt haben.

„Verflixt noch mal!“, murmelte sie vor sich hin.

„Falsche Antwort“, tadelte eine helle Stimme. Dorothee wirbelte aus dem Leuchtturm. In ihrem pfirsichfarbenen Kleid sah ihre Freundin aus wie ein heller Sommermorgen. Ihre braunen Haare trug sie hochgesteckt, sodass man den farbigen Salamander sah, der sich über ihre linke Schulter schlängelte. Das Tattoo hatte sie sich selbst zur bestandenen Abschlussprüfung als Krankenpflegerin geschenkt.

Mit ihrem unverwüstlichen Optimismus war Doro die beste Freundin, die man sich wünschen konnte.

Sie zwinkerte Annika zu.

„Falls du schon mal übst, was du dem Standesbeamten antworten willst, solltest du lieber einen neuen Versuch machen.“

„Das wird nicht nötig sein“, prophezeite Annika düster. „Thomas wird nämlich nicht auftauchen.“

„Aber natürlich wird er auftauchen.“

„Nein, wird er nicht.“

„Thomas liebt dich. Ich bin sicher, er wurde nur aufgehalten und wird jeden Augenblick hier eintreffen. Nichts und niemand könnte ihn heute von dir fernhalten.“

„Carola schon.“

„Seine Exfreundin? Das ist nicht dein Ernst?!“

„Er liebt sie immer noch. Das weiß ich jetzt.“

„Du bist ja verrückt! Dich hat er gebeten, ihn zu heiraten, nicht sie.“

„Aber nur, weil sie ihn verlassen hat. Ich hätte es wissen müssen. Für ihn war ich nur ein Notnagel. Thomas kann nicht gut allein sein. Er wurde verlassen, und ich war da. Meine Gegenwart war praktisch für ihn. Mehr nicht.“

„Das ist doch Unsinn.“

„Ist es nicht.“ Nervös zwirbelte Annika eine Strähne ihrer hellblonden Haare zwischen den Fingern. Sie reichten ihr bis zu den Ohrläppchen. „Ich war so blind, Doro. Ich wollte es nicht wahrhaben, dabei gab es jede Menge Anzeichen dafür, was er empfindet. Carola und er haben es immer vermieden, sich anzusehen, wenn sie im selben Raum waren. Bei der Party der Hagenbecks neulich haben sie jeden Blickkontakt gescheut. Das hätte mich stutzig machen müssen.“

„Bestimmt haben sie sich nur unbehaglich gefühlt. Immerhin sind sie Kollegen. Carola ist auch Immobilienmaklerin. Es ist unvermeidlich, dass sie sich ab und zu über den Weg laufen. Vermutlich reden sie nur das Nötigste miteinander.“

„Eben nicht. Sie schweigen sich eisern an, selbst wenn sie nebeneinanderstehen. Als könnte jedes Wort zu viel verraten.“

„Das sieht Thomas aber gar nicht ähnlich.“

„Eben. Normalerweise redet er wie ein Wasserfall. Schweigen ist bei ihm nie ein gutes Zeichen. Letztens auf der Party hat er kaum die Zähne auseinandergebracht.“ Annika schluckte. „Glaub mir: Er hat Carola immer geliebt. Ich war für ihn nur ein Notbehelf.“

„Das ist nicht wahr, Annika.“

„Und warum ist er jetzt nicht hier? Wir wollten vor einer halben Stunde heiraten. Warum taucht er nicht auf?“

„Das weiß ich leider auch nicht. Hast du versucht, ihn anzurufen?“

„Sein Handy ist ausgeschaltet.“ Annika blickte auf ihren Brautstrauß hinunter. „Sieh nur, er verliert schon die ersten Blüten. Das ist ein schlechtes Vorzeichen.“

„Das ist nur ein Zeichen dafür, dass du eine schlechte Floristin erwischt hast.“

Annikas Augen brannten. Sie schaute sich nach allen Seiten um, aber abgesehen von einigen Möwen, die über ihnen in der Luft kreisten, war niemand zu sehen. Ein bitterer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus.

„Das ist wirklich armselig. Als Anwältin vertrete ich Mandanten bei Scheidungen, und selbst schaffe ich es nicht einmal bis vor den Traualtar.“

„Sag so etwas nicht, Annika. Du siehst umwerfend aus. Thomas wäre ein Idiot, wenn er dich sausen lassen würde.“

„Vielleicht hätte ich gewarnt sein müssen. Immerhin war es seine Idee, heimlich zu heiraten. Wir sind extra aus Hamburg hierhergekommen und haben uns in einer Pension eingemietet, ohne unseren Familien etwas davon zu sagen. Ich wollte gern, dass unsere Angehörigen dabei sind, aber er meinte, auf diese Weise wäre es romantischer. Ich glaube, er wollte sich einfach ein Schlupfloch offen lassen und keine unliebsamen Fragen seiner Verwandten anhören müssen, wenn er nicht aufkreuzt.“

„So etwas traue ich ihm eigentlich nicht zu.“

„Ich auch nicht, aber er ist nicht hier. Das sagt einiges aus, nicht?“ Annika ließ die Schultern sinken. Thomas und sie hatten in getrennten Zimmern übernachtet, weil es angeblich Unglück brachte, wenn er sie vor der Zeremonie sah.

Sie wollten sich am Leuchtturm treffen, heiraten und nach den Flitterwochen mit ihren Familien nachfeiern. Nur Dorothee war eingeweiht und ebenfalls nach Hörnum gekommen, um Annika bei den Vorbereitungen und beim Frisieren zu helfen. Alles war bereit, aber ihr Bräutigam kam und kam einfach nicht.

Oder etwa doch?

In der Ferne tauchte ein hoch gewachsener Mann auf. Sein weißes Hemd leuchtete in der Sonne. Das dunkle Jackett trug er an einem Finger über der Schulter. Seine blonden Haare waren von der Sonne gesträhnt und leicht gewellt. Darunter zeichnete sich ein gebräuntes Gesicht ab, das von dunklen Augen dominiert wurde. Thomas!

Annika wagte ein Aufatmen. Er war also doch gekommen! Nun würde alles gut werden. Ihre Freundin hatte recht behalten. Er war einfach nur aufgehalten worden und … Ihre Gedanken stockten, als er näher kam und sie seine ernste Miene bemerkte. Sein Blick war leer, als würde er in einen tiefen Brunnen starren. Nicht glücklich und voller Vorfreude, wie sie es sich für diesen Tag ausgemalt hatte.

Er blieb vor ihr stehen – und schwieg!

Nein!, hämmerte es hinter ihren Schläfen. Nein, das kann er mir nicht antun!

„Thomas?“ Ihre Stimme zitterte hörbar.

Er seufzte und setzte dazu an, etwas zu sagen, aber noch immer kam kein Wort über seine Lippen. Ein tiefer Atemzug, dann räusperte er sich noch einmal.

„Es tut mir so leid, Annika, aber ich kann dich nicht heiraten“, sagte er mit rauer Stimme.

Das war’s. So wenige Worte konnten ein Glück zerbrechen lassen wie eine Glaskugel. Annika wankte nicht, aber ein Zittern lief durch sie hindurch.

„Warum? Warum jetzt? Warum überhaupt?“

„Ich kann es dir nicht erklären. Ich kann nur wiederholen, dass es mir unendlich leidtut. Ich liebe dich, Annika …“

„Nein, das tust du nicht“, schleuderte sie ihm entgegen, „sonst würdest du mir das hier nicht antun. Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du dein Versprechen halten und mich nicht so verlassen.“

„Ach, Annika …“ Thomas sah sie traurig an, aber neben dem Kummer bemerkte sie noch etwas anderes in seinem Blick: Entschlossenheit! Er schien sich seiner Sache absolut sicher zu sein – und das brach ihr das Herz.

Es gab keine Hoffnung für sie beide, keine Chance auf eine Versöhnung. Für ihn war das Thema „Heirat“ abgehakt....

Erscheint lt. Verlag 16.4.2024
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Anthologie • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane hefte sammelband • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • Arztromane sammelband • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • Box • Bundle • Chefarzt • Collection • Deutsch • Doktor • eBook • E-Book • ebox • E-Box • e-bundle • eBundle • Fortsetzungsroman • für Frauen • Großband • Großdruck • große-schrift • Happy-End • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mann • Medizin • Medizin Roman • Modern • Notarzt • Paket • Patient • Praxis • Reihe • reihe in bänden • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Sammelband • sammelband ebook deutsch • sammelband ebooks • sammelband liebe • sammelband liebesromane • sammelband liebesromane deutsch • sammelband liebesromane deutsch kindle • Sammlung • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Staffel • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-6485-2 / 3751764852
ISBN-13 978-3-7517-6485-8 / 9783751764858
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