Bis in den Tod ... SÜNDE (eBook)
404 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-15989-2 (ISBN)
Karin Einhäuser, Jahrgang 1965, lebt seit 1988 in Frankfurt/Main. Ihr Leben als Fondsmanagerin im globalen Immobilienfonds-Geschäft wurde über 35 Jahre geprägt durch viele Reisen im In- und Ausland, diverse Auslandsaufenthalte und das Warten auf den Flughäfen aller Herren Länder. Die Eindrücke, die sie dabei sammeln konnte, die unterschiedlichen Menschen und Mentalitäten, die sie kennenlernen durfte, und ihre Leidenschaft für Kunst sowie True Crime haben sie inspiriert, ihren ersten Kriminalroman zu schreiben. Zu ihren literarischen Lieblingen in diesem Genre gehören unter anderem Donna Leon, J.D. Robb und natürlich Altmeisterin Agatha Christie.
Karin Einhäuser, Jahrgang 1965, lebt seit 1988 in Frankfurt/Main. Ihr Leben als Fondsmanagerin im globalen Immobilienfonds-Geschäft wurde über 35 Jahre geprägt durch viele Reisen im In- und Ausland, diverse Auslandsaufenthalte und das Warten auf den Flughäfen aller Herren Länder. Die Eindrücke, die sie dabei sammeln konnte, die unterschiedlichen Menschen und Mentalitäten, die sie kennenlernen durfte, und ihre Leidenschaft für Kunst sowie True Crime haben sie inspiriert, ihren ersten Kriminalroman zu schreiben. Zu ihren literarischen Lieblingen in diesem Genre gehören unter anderem Donna Leon, J.D. Robb und natürlich Altmeisterin Agatha Christie.
KAPITEL 1
Ein Wiedersehen nach nahezu fünfzehn Jahren. Endlich. Julia war von ihrer eigenen Idee immer noch begeistert. Sie freute sich sehr auf ihre Freunde, die sie so lange nicht mehr gesehen hatte.
Sie, die Weltenbummlerin, immer unterwegs. Sie hatte es nie geschafft, nie Zeit gehabt. Irgendwie war immer etwas dazwischengekommen, was sie davon abgehalten hatte, die Verbindung zu ihrer alten Gang, mit der sie so wahnsinnig gute Zeiten hatte, wieder aufzunehmen. Oder wollte sie das überhaupt nicht? Aber warum nicht?
Sie waren doch unzertrennlich gewesen und sie hatte doch auch über die vielen Jahre einen engen Kontakt zu vier von ihnen, ihren vier Mädels – ihrem ‚Inner Circle‘, wie sie ihn nannte – gehalten. Über viele tausend Meilen hinweg, egal wo sie sich gerade befand. Vier Frauen, für die sie alles machen würde. Wahre Freundinnen, auf die auch sie sich jederzeit und in jeder Situation verlassen konnte.
Sie fragte sich, warum sie nur für diese vier Frauen – Mila, die Harmoniebedürftige, Caro, die Starke, Joanna (Jo), die Freche, und Alea, die Verrückte – Platz in ihrem Herzen einräumte. Warum war es mit den anderen so anders? Eine Beantwortung dieser Frage ließ sie nicht zu. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Sie hatte weder Zeit dafür, noch die Lust, in ihrer Vergangenheit nach Gründen für ihr eigenes Verhalten zu stöbern. Zu schön war die Vorstellung, ihre Weggefährten über viele Jahre nach so langer Zeit wiederzusehen.
Plötzlich durchfuhr es sie wie ein Blitz – ein erneuter Blick auf die Gästeliste ließ sie fast erstarren … 13!!! Nein, das konnte doch nicht sein. Sie zählte schnell noch einmal nach. Ja wirklich, zwölf Gäste und sie – 13!
Warum war ihr das nicht schon vorher aufgefallen, bevor sie die Einladung ausgesprochen hatte? Sie hatte die Partner ihrer Freunde, die sie natürlich mit eingeladen hatte, vergessen. Jetzt war es zu spät. Sie konnte keinesfalls ihre Einladung rückgängig machen, ihre Freunde wieder ausladen. Mit welcher Begründung? Ihre grundlose, völlig irrationale, abergläubische Furcht vor der Zahl 13? Auf keinen Fall würde sie sich diese Blöße geben. Es würde ihr ohnehin niemand glauben. Man würde sie vielmehr auslachen. Sie, der absolute Kopfmensch ohne Furcht und Tadel, der mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Realität stand, war abergläubisch. Was für eine Vorstellung. Aber Airlines verzichteten doch auch auf die Reihe 13, da diese Zahl als Unglückszahl galt. In Hotels wurde doch auch das 13. Stockwerk häufig elegant übersprungen. Und was machte sie? 13 Gäste! Sie konnte ihre eigene Unaufmerksamkeit nicht fassen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Ein Dinner mit 13 Gästen. Sie hoffte jetzt nur, dass das gut ging. Eigentlich war damit der Ärger bereits vorprogrammiert.
Sie kramte verzweifelt in ihrem Gedächtnis, auf der Suche nach etwas Positivem in Verbindung mit dieser trügerischen Zahl 13. Waren es nicht die Japaner, die die 13 nicht als schlechtes Omen, sondern als Zeichen des Glücks sahen? Ja, es war Japan. Sie war sich ziemlich sicher. Aber sie brauchte Gewissheit. Das Internet würde ihr helfen und ihr die nötige Bestätigung geben. Zumindest hoffte sie es. Das Internet – sie empfand dieses Medium immer als Fluch und Segen zugleich. Aber dieses Mal war sie dankbar für diese Suchmaschine. Sie fragte sich, was sie wohl vor dieser genialen Erfindung in einer solchen Situation gemacht hätte. Jetzt brauchte sie nur noch ihr Handy und eine funktionierende Netzverbindung. Das war alles. Und dann war alles wieder gut.
Sie sprang auf. Ihre Blicke schweiften langsam durch ihre sündhaft teure Suite im eleganten Hotel LeMorille, die sie für einige Tage angemietet hatte. Wo war nur ihre Handtasche?
Julia war bereits vor zwei Tagen in Frankfurt angekommen – direkt aus San Diego. Sie hatte sich eine Woche Auszeit im Hotel Del Coronado in Coronado, einer Insel in der Bucht von San Diego, geleistet und die kalifornische Sonne am hoteleigenen Strand mit einem guten Krimi in der Hand genossen. Oder sie hatte einfach dagesessen und durch die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille den auf der Naval Base Coronado stationierten muskelbepackten, stiernackigen U. S. Navy SEALs, der besten und härtesten Elite-Spezialeinheit der Welt, bei ihrem Training am Strand zugeschaut. Dort hatte sie wieder etwas Kraft tanken können. Und das war bitter nötig gewesen, nach zwei furchtbar kräfteraubenden Wochen in New York und Chicago voll von scheinbar endlosen Terminen. Den Menschen fehlte es einfach an Vorstellungskraft und Entscheidungsmut und das konnte wirklich anstrengend sein – genau das wurde ihr in dieser Zeit wieder so sehr bewusst.
Julia hatte Innenarchitektur und -design studiert und liebte ihren Job sehr. Sie hatte viel dafür getan und vieles dafür aufgegeben. Der Weg zum Erfolg war gepflastert mit harter Arbeit, eiserner Disziplin, vielen Entbehrungen, etlichen Rückschlägen, die sie verkraften musste, und einer extrem großen Portion Durchhaltevermögen. Sie hatte oft ihre eigenen Grenzen gefühlt. Aber sie hatte nie aufgegeben. Sie hatte immer gewusst, was sie zu bieten hatte. Leidenschaftlich und risikofreudig packte sie alles an, was ihr geboten wurde. Ihre Hingabe für die Sache kannte keine Grenzen.
Und dann kam der Moment, in dem sich endlich all diese Mühen auszahlten.
Sie war immer der typische Löwe – ehrlich, loyal, offen gegenüber Unbekanntem. Und sie lernte schnell Menschen kennen, die sie entweder sofort liebten oder gar nicht mochten. Es gab wenige, die ihr gegenüber neutral waren.
Einer, ein älterer Herr, den sie in einem Restaurant in New York kennenlernt hatte, verliebte sich sofort in die Kämpferin Julia und gab ihr nach einem anregenden Gespräch – ohne sie und ihr Können genauer zu kennen und erst recht nicht beurteilen zu können – die große Chance, sein Domizil in den Hamptons umzugestalten und neu auszustatten. Dafür hatte er ihr eine Card Blanche gegeben – keine Forderungen, keine Wünsche, kein Budget – einfach nur Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Entweder war er verrückt oder steinreich. Sie tippte auf letzteres, aber das war Julia in dem Moment egal. In ihren Gedanken hatte sie schon großartige Ideen, von denen sie glaubte, dass er sie mögen würde. Sie war immer gut darin, Menschen richtig einzuschätzen. Eine Eigenschaft, die ihr half, sich ohne Wenn und Aber in die unterschiedlichsten Geschmäcker der Auftraggeber hineinzuversetzen und so die perfekte Auswahl von Einrichtungsgegenständen und Dekoration für sie zu treffen.
Sie war aufgeregt gewesen und ihr Herz raste wie wild. Die Hamptons auf Long Island, Kosename von Southampton, dem Tummelplatz der Reichen und Schönen. Julia ahnte sofort, dass sich sein Anwesen an der sechs Kilometer langen Meadow-Lane am Südwest-Strand von Southampton befand. Die Meadow-Lane, die von der Zeitschrift Forbes als Billionaires Lane, Straße der Milliardäre, getauft wurde, und die von Villen mit bis zu fünfzehn Zimmern und acht Bädern gesäumt war. Wo allein die Gästehäuser eine Größe von 500 Quadratmeter aufwiesen. Häuser von Finanzmoguln und Wirtschaftskapitänen wie Leon Black, Gerald J. Ford oder wie von dem Modezar Calvin Klein und anderen wohlhabenden New Yorkern. Große Anwesen, die meistens nur als Feriendomizil genutzt wurden.
Southampton, die Herzkammer des alten Geldes, im Süden und Osten an den offenen Atlantik angrenzend, einmalige Strände, im Inneren eine Bucht nach der anderen. Auch die Meadow-Lane war umspült von Wasser. Hier bekam man eine Prachtvilla nicht unter einem zweistelligen Millionenbetrag. Und Julia sollte genau hier ein Anwesen komplett neu stylen. Was für eine Riesenchance, auf die sie so lange hingearbeitet hatte. Endlich. Die Erfüllung ihres Traums war plötzlich greifbarer als je zuvor. Würde sie endlich für diese vielen Stunden harter Arbeit belohnt werden?
Julia hatte mit ihrer Einschätzung ins Schwarze getroffen. Als sie sein Anwesen zum ersten Mal besichtigte, konnte sie erkennen, wie vermögend er war. Und auf dem – wie er sich ausdrückte – kleinen Empfang mit einhundertachtzig Gästen, den er ihr zu Ehren gab, sah sie auf einen Blick, wie vermögend auch alle seine Freunde in Wahrheit waren. Er stellte sie denen als ‚seine absolute Stilikone des Innendesigns‘ vor. Und sie spürte sofort den Druck, der damit auf ihr lastete. Für eine Sekunde hinterfragte sie ihre Fähigkeiten. War sie wirklich gut genug für diese Gesellschaft? Nein, sie zweifelte nicht an sich. Sie war selbstbewusst genug und wusste genau, was sie konnte. Und sie mochte ihn und durfte ihn keinesfalls enttäuschen. Es wäre wie ein Verrat an seinem Vertrauen, das er ihr ohne Wenn und Aber entgegenbrachte, gewesen.
Und sie gab alles – für sich und für ihn. Sie wollte unbedingt die ihr gebotene Chance nutzen, es allen beweisen, und...
Erscheint lt. Verlag | 28.2.2024 |
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Mitarbeit |
Cover Design: inspirited books Grafikdesign e.U. Sonstige Mitarbeit: Heike Susanne Przybilla |
Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Schlagworte | Freundschaft • Geheimnisse • Glamour • Krimi • Liebe • Morde • Verbrechen • Weihnachtszeit |
ISBN-10 | 3-384-15989-6 / 3384159896 |
ISBN-13 | 978-3-384-15989-2 / 9783384159892 |
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