Die Oldwood-Chroniken Omnibus 1 (eBook)
2973 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-9047-7 (ISBN)
Pascal Gillessen ist Jahrgang 1986 und arbeitet hauptberuflich im Bereich des Medizincontrollings. Seine erste Buchreihe heißt 'Die Oldwood-Chroniken', verteilt sich auf 11 Bände und liegt vollständig vor. In Romanen und Kurzgeschichten wird die Geschichte einer fiktiven Großstadt und ihrer Bewohner erzählt. Dabei werden verschiedene Arten des Thriller-Genres bedient, vom Action-Thriller über den Cop-Thriller bis hin zu eher humorvollen Beiträgen. Der erste Roman um den Privatdetektiv Alexander Life, der in ferner Zukunft und auf ebenso fernen Planeten ermittelt, kann ebenfalls käuflich erworben werden. Weitere Bände folgen. Derzeit arbeitet Pascal Gillessen des Weiteren an seiner ersten großen Fantasy-Reihe.
Pascal Gillessen ist Jahrgang 1986 und arbeitet hauptberuflich im Bereich des Medizincontrollings. Seine erste Buchreihe heißt "Die Oldwood-Chroniken", verteilt sich auf 11 Bände und liegt vollständig vor. In Romanen und Kurzgeschichten wird die Geschichte einer fiktiven Großstadt und ihrer Bewohner erzählt. Dabei werden verschiedene Arten des Thriller-Genres bedient, vom Action-Thriller über den Cop-Thriller bis hin zu eher humorvollen Beiträgen. Der erste Roman um den Privatdetektiv Alexander Life, der in ferner Zukunft und auf ebenso fernen Planeten ermittelt, kann ebenfalls käuflich erworben werden. Weitere Bände folgen. Derzeit arbeitet Pascal Gillessen des Weiteren an seiner ersten großen Fantasy-Reihe.
Spuren von Blut
1
Für jeden einzelnen Bewohner Oldwoods galt dieselbe oberste Regel. Vollkommen egal, ob es sich nun um einen gewöhnlichen Büroangestellten handelte, den Bürgermeister oder irgendwelchen Abschaum von der Straße. An erster Stelle stand stets das Motto: Kümmer dich nur um dich selbst! Und das war exakt, was Robert "Bobby" Levine in diesem Moment vorhatte.
Vor ungefähr drei Wochen war es im City-Park zu einer ziemlich heftigen Schießerei gekommen. Zunächst hatte niemand etwas bemerkt.
Ein Waffenhändler namens James Hadida ging seinen Geschäften unter der Oldriver-Brücke schon seit vielen Jahren nach. Obschon hochgradig illegal wurden seine Geschäfte geduldet, da er seine "Gebühren" stets rechtzeitig an die Polizei abtrat. Keiner der Anwohner konnte gegen den Mann vorgehen, solange er unter dem Schutz der örtlichen Gesetzeshüter stand. Also hatten die Menschen das Einzige getan, was ihnen übrig blieb: Sie gewöhnten sich an James' Anwesenheit und die seiner Kunden.
Bald schon interessierte sich niemand mehr für den Krach, der von unter der Brücke erschallte. Selbst nächtliche Parkbesucher oder Familien am Tag ließen sich nicht davon stören. Es kam in all der Zeit niemals zu Unfällen oder Ärger. James und seine Kundschaft schienen sich stets professionell und vernünftig zu verhalten. Damit wurden die dunklen Geschäfte mit den dunklen Gestalten einfach aus dem allgemeinen Bewusstsein verdrängt.
Umso geschockter waren da die ersten Zeugen, die schließlich am frühen Morgen die Leichen von elf Männern und einer Frau fanden.
Die Polizei reagierte prompt und setzte seine besten Ermittler, darunter auch Detective Robert Levine, auf den Fall an. Schnell waren die Männer identifiziert.
Zunächst waren da die Anzugträger, bei denen es sich um den persönlichen Sicherheitstrupp von James Hadida handelte. Allesamt vorbestraft wegen mehr oder weniger bedeutenden Verbrechen, unter anderem Körperverletzung, Einschüchterung, Erpressung oder Diebstahl. Es handelte sich um eine Gruppe harter Kerle, die Gewalt und ein Leben in den Schatten nicht nur kannten, sondern atmeten. Oldwood war der perfekte Lebensraum für sie.
Dem einzigen Schwarzen unter den Toten einen Namen zu geben, fiel den Bullen ebenfalls nicht schwer. James war ihnen ja kein Unbekannter. Anfangs bedauerten manche seinen Tod, da er stets gutes Geld an die Behörden abdrückte. Nachdem man die Spuren in seinem Wohnwagen analysiert und sich die Frauenleiche unter der Brücke genauer angesehen hatte, änderte sich dies jedoch schnell. Der Mann schien sich ein Doppelleben als Perverser aufgebaut zu haben, der Prostituierte missbrauchte und ermordete. Und so jemanden vermisste man nicht. Nicht einmal in diesem Stück Scheiße von Stadt.
Blieb noch die Nutte selbst. Hier dauerte die Identifizierung ein wenig länger, schlussendlich wurde man aber fündig. Die Frau war bereits wegen Prostitution vorbestraft, konnte aber anscheinend nicht von dem Gewerbe ablassen. Ansonsten war wenig über sie bekannt. Den Kontakt zu ihrer Familie brach sie schon vor Jahren ab, vielleicht war es auch andersherum. Bobby konnte sich schließlich nicht an jedes unwichtige Detail erinnern.
Tatsache war, niemand wollte sich um ihren Leichnam kümmern. Weshalb sie schließlich einfach irgendwo in der Erde verscharrt wurde. Vergessen und ohne trauernde Hinterbliebene am Grab.
Ironischerweise verhielt es sich bei dem guten James ganz anders. Trotz all der Beweise gegen ihn gab es offenbar einige Menschen in der Stadt, die bereit waren, darüber hinwegzusehen. Mehr noch, sie verlangten den Mörder des Mannes, welcher der Welt im Grunde ja bloß einen Gefallen getan hatte, zu finden.
Eigentlich hatte Bobby vorgehabt, den Fall schnellstmöglich zu den Akten zu legen. Er gab wirklich einen Scheiß auf James Hadida und dessen Killer. Bloß ein Tier, das ein anderes umbrachte. Mehr nicht. Aber die Freunde des Waffenhändlers pflegten gute Beziehungen und verfügten ganz klar über Einfluss, weswegen der Polizeichef persönlich in diesem Fall für echte Ermittlungen sorgte.
Also behielt Bobby seine Ansichten für sich und machte sich an die Arbeit.
Schnell stieß die Spurensicherung auf eine Blutspur, die irgendwo im Park endete. Sie musste zu dem oder den Angreifern gehören, die für James' Ermordung verantwortlich zeichneten. Über diese Typen wusste man zum damaligen Zeitpunkt praktisch nichts. Abgesehen von ihrer Effizienz beim Töten. Elf bewaffnete Männer zu erschießen und dabei bloß einen einzigen Verwundeten zu verzeichnen - da waren keine Amateure am Werk. Auch hinterließen sie bis auf das Blut keine verwertbaren Spuren.
Es dauerte nicht lange, bis jene gesichtslosen Gestalten, welche den Druck auf die Polizei ausübten, auf Bobby persönlich zukamen. Sie waren nicht daran interessiert, dass er seinen Job tatsächlich beendete. James' Mörder sollte nicht durch die Behörden gefasst und verurteilt werden. Stattdessen sollte er bloß sämtliche Spuren auswerten und ihnen dann die Ergebnisse mitteilen. Von diesem Punkt an nahmen sie die Sache persönlich in die Hand. Im Gegenzug boten sie ihm eine ordentliche Stange Geld.
Selbstverständlich akzeptierte Bobby das Angebot. Immerhin war es leicht verdiente Kohle. Alles, was er tun musste, war die gefundenen Blutproben ans Labor zu übergeben und dafür zu sorgen, dass die übliche Bearbeitungszeit dort um ein Vielfaches reduziert wurde.
Jetzt, knappe drei Wochen später, hatte er für seine Auftraggeber endlich einen Namen.
Die nachgewiesene DNS wurde durch sämtliche Datenbanken des Landes gejagt. Schließlich wurde man in den elektronischen Archiven des Militärs fündig. Allerdings besaßen weder Bobby noch das zuständige Labor die Berechtigung dazu, Einsicht in die entsprechenden Daten zu nehmen. Wer auch immer in jener Nacht sein Blut im Park verteilte, genoss ein hohes Maß an Privatsphäre. Man brauchte also kein Genie zu sein, um sich den Hintergrund der gesuchten Person selbst zusammenzureimen. Es musste sich um ein Mitglied oder ehemaliges Mitglied irgendeiner geheimen Spezialeinheit handeln. Nur in einem solchen Fall würde die Armee so verschlossen reagieren.
Bobby informierte den Polizeichef darüber, doch dieser konnte ihm bei seinem Problem nicht helfen. Wenn das Militär sich querstellte, stellte es sich quer. Schlimmer noch: Man kündigte Bobbys Chef sogar an, eigene Ermittlungen durchführen zu wollen. Immerhin war offenbar ein Vertreter der Streitkräfte in ein Verbrechen verwickelt und die Armee verfügte über einen eigenen Aufklärungsdienst.
Damit blieb Bobby nichts anderes übrig, als seinen zweiten Arbeitgeber von der Misere in Kenntnis zu setzen. Dieser zog anscheinend erneut an einigen Strippen. Das Militär mischte sich bis heute nicht in den Fall ein und die ausgedruckten Geheimdaten wurden Bobby wie gewünscht übergeben.
Kurz fragte er sich, weshalb seine Auftraggeber überhaupt noch den Umweg über ihn nahmen, anstatt sich die Informationen direkt selbst zu besorgen. Dann fiel ihm wieder ein, wie illegal diese ganze Sache war. Am besten man wurde nicht damit in Verbindung gebracht. Bloß ein weiterer Punkt, der dafür sprach, dass er es mit sehr mächtigen Männern zu tun hatte, die hier hinter James' Mörder her waren.
Nach all diesen Problemen stand Bobby in diesem Augenblick in irgendeiner stinkenden Gasse an der Grenze zu Oldwoods übelsten Slums.
Die Hitze hatte sich in den vergangenen Wochen eher noch verschlimmert. Nervös fuhr er sich mit der Hand über die verschwitzte Halbglatze und durch seine verbliebenen schwarzen Haare. Anschließend wischte er den Schweiß an seinem weißen Hemd ab. Krawatte und Jackett hatte er beide im Wagen gelassen. Erstens war er sowieso nicht im Dienst und dementsprechend auch nicht mehr an irgendeinen Dresscode gebunden. Zweitens war es einfach zu heiß für diesen Mist. Der Stoff der Anzughose klebte ihm an der Haut und seine Füße kochten in den Lederschuhen in ihrem eigenen Saft.
An Tagen wie diesen verfluchte Bobby sich selbst dafür, keine Diät und kein Workout jemals durchgehalten zu haben. Ein paar Kilo weniger würden ihm diese Hölle auf Erden schon erleichtern - vor allem bei seiner vergleichsweise geringen Körpergröße von gerade einmal knapp 1,70 Meter.
Er wartete bereits fünfzehn Minuten auf seinen Kontaktmann, dabei war Bobby selbst bereits zu spät eingetroffen. Endlich erschien der Kerl in der engen Gasse, die sich zwischen zwei heruntergekommenen Häusern hinzog. Ganz plötzlich trat er aus den bedrohlich wirkenden Schatten und versetzte dem Polizisten damit fast einen Herzinfarkt.
"Scheiße, Mann! Geht das auch weniger dramatisch?", platzte es aus Bobby heraus.
Er konnte solche Aktionen nicht leiden. Dafür war er viel zu sehr der gemütliche Typ. Sein Herz fing an, laut in seiner Brust zu schlagen. Er versuchte sich wieder zu beruhigen.
Sein Gegenüber gab keinen Ton von sich. Keine Begrüßung, geschweige denn eine Entschuldigung. Nur ein eiserner Gesichtsausdruck.
Bobby besah sich den Typen ganz genau. Ihm stand das Wort "Verbrecher" geradezu ins Gesicht geschrieben. Seine Visage, seine Frisur, seine Klamotten. Selbst seine Haltung verriet jedem geübten Beobachter, womit dieser Bastard sein Geld...
Erscheint lt. Verlag | 21.3.2024 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | action • Krimi • Omnibus • Sammelband • Spannung • Thriller • Verschwörung |
ISBN-10 | 3-7584-9047-2 / 3758490472 |
ISBN-13 | 978-3-7584-9047-7 / 9783758490477 |
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