OMON 3 Agent 0013 (eBook)
300 Seiten
TWENTYSIX CRIME (Verlag)
978-3-7407-6091-5 (ISBN)
Kim Walter liebt Bücher in jeder Form: Als Leserin von spannenden Büchern der Konkurrenz als auch als Schriftstellerin. Ihre Palette reicht von Thrillern bis zu Lyrikbüchern, Krimis, Kurzgeschichten und Science Fiction. In der letzten Zeit hat sie sich verstärkt Katzenkrimis gewidmet. Eine Übersicht ihrer Werke findet sich am Ende ihrer Bücher.
Was vorher geschah!
Ende Februar 2014 brach der Krieg zwischen Russland und der Ukraine aus. Der Anlass war, dass Russland die Krim annektierte.
Beide Staaten stellten Armeen zusammen und suchten Freiwillige für spezielle Einheiten. Je nach Ausbildungsinteresse meldeten sich junge Leute für die Infanterie, Marine und zur Luftwaffe, wobei jede Gattung etliche Unterabteilungen hatte. Eine spezielle Abteilung war die der Scharfschützen. Die Ausbildung zum Scharfschützen wurde nur jungen Leuten angeboten, welche sich in Waffenkunde bereits sehr gut auskannten und über eine enorme Schusssicherheit verfügten.
Dimitri war zu diesem Zeitpunkt schon ein sehr guter Schütze. Er hatte bereits mehrere Stadtmeisterschaften gewonnen und sein Zimmer glich einer Firma, die Pokale und Urkunden herstellte.
Zu diesem Zeitpunkt wohnte Dimitri noch bei seinen Eltern und stand kurz vor dem Abschluss an der Hochschule. Sein Vater war Hauptmann bei den russischen Streitkräften und seine Mutter war Hausfrau. Sein Vater hatte ihm das Schießen beigebracht. Bereits mit sechs Jahren durfte er mit seinem Vater die ersten Schießübungen absolvieren. Er merkte im Laufe der Zeit, dass Dimitri der Umgang mit Schusswaffen Spaß machte. Schon mit jungen Jahren lieferte er passable Schießergebnisse ab. So blieb es nicht aus, dass er einem Schießclub beitrat.
Den schwersten Wettkampf, den er bestritt, war die Stadtmeisterschaft von Moskau. Nur qualifizierte Schützen durften an diesem Wettbewerb teilnehmen. Wer diesen mehrtägigen Wettkampf gewann, konnte sich zu den zehn besten Schützen Russlands zählen. Bei solchen Veranstaltungen waren viele Militärangehörige und private Betreiber von sogenannten Sicherheitsfirmen anwesend, um gute Schützen anzuwerben. Während die Chefs der Sicherheitsfirmen mit horrenden Gehältern die Schützen umwarben, versuchten die Militärs die Leute mit einer sehr guten Ausbildung als Scharfschützen und einer Offizierslaufbahn zu locken.
So blieb es nicht aus, dass Dimitri von beiden Seiten angesprochen wurde. Für Dimitri gab es keine Alternative. Er wollte wie sein Vater auch zu den Russischen Streitkräften und sich dort als Scharfschütze ausbilden lassen. Diesen Wunsch hatte er bereits als Kind gehabt. Unmittelbar nach dem Hochschulabschluss trat er dem Militär bei. Er durchlief die dreimonatige Grundausbildung und wurde danach als Scharfschütze ausgebildet. Das Waffenarsenal dieser Spezialeinheit war beeindruckend. Neben dem Russischen Scharfschützengewehr OSW 96 kamen auch Scharfschützengewehre anderer Länder zum Einsatz. Dimitri war immer der Meinung, dass solche Präzisionsgewehre ausschließlich in den USA oder in Deutschland gefertigt werden. Er erfuhr im Waffenkundeunterricht, dass über 20 Länder solche Waffen herstellen. Er lernte etwas über die Flugbahn eines Geschosses, über die Treibladung der Patronen und deren Herstellung. Von seinem Vater wusste er, dass es Gewehre gibt, deren Reichweite über 1.500 Meter beträgt, was er fast nicht glauben konnte.
Jetzt bei der Ausbildung wurde er eines Bessern belehrt. Er schoss mit einem G82 auf eine Distanz von 2.500 Meter. Das Gewehr hatte ein Magazin für 10 Patronen, deren Größe 12,7 x 99 mm betrug. Wie im Einsatz wurde das Gewehr von zwei Männern bedient. Dem Scharfschützen und dem Beobachter. Dieser hatte die Aufgabe, die Treffer per Präzisionsfernglas anzuzeigen, und zu sagen, welche Korrekturen der Scharfschütze vorzunehmen hatte. Dimitri wurde immer besser und seine Treffsicherheit auf große und sehr große Distanzen wurde sein Spezialgebiet.
Er durchlief den Ausbildungskurs als bester und es wurde an ihn der Wunsch herangetragen, selbst als Ausbilder in der Einheit tätig zu sein. Er war erst 25 Jahre alt und bereits Oberleutnant. Das freute seinen Vater und machte ihn sehr stolz.
Nach einem halben Jahr kümmerte er sich um 30 junge Leute, welche ebenfalls zum Scharfschützen ausgebildet werden sollten. In diesem Kurs war auch eine junge Frau namens Dunja. Obwohl sie eine Ausbildung als Krankenschwester absolviert hatte, kannte sie sich in der Waffentechnik sehr gut aus.
Ihr Vater war ein leidenschaftlicher Waffensammler. Er hatte sich im Keller des Hauses einen Tresorraum gebaut, wo er seine „Schätze“ aufbewahrte. Sonntags ging er immer mit einer kleinen Auswahl seiner Waffen auf den Schießstand. Dunja war zu diesem Zeitpunkt etwa 10 Jahre alt. Sie begleitete ihren Vater. Er brachte ihr alles über seine Waffen bei und bildete sie an den Schusswaffen aus. Zu seinem Arsenal gehörte das Sturmgewehr AK-47, die Scharfschützengewehre Dragunow und Mosin. Selbst ein Maschinengewehr vom Typ RPK hatte er im Bestand.
Sie wusste schließlich über jede Waffe und deren komplexe Technik Bescheid. Ihr wöchentliches Schießtraining blieb nicht ohne Erfolg, und so trat sie in den Moskauer Exclusivclub Labyrinth in der Kutusowskij pr. 12/1 ein. Mit 14 Jahren war sie bereits Moskauer Meisterin in der Langwaffe in ihrer Altersgruppe. Sie räumte jeden Pokal ab, den es bei den Meisterschaften zu gewinnen gab.
Eines Tages ereignete sich etwas sehr Tragisches in Dunjas Leben. Ihr Vater, den sie abgöttisch liebte und sie, waren wieder an einem Sonntagmorgen auf dem Schießstand. Sie testeten Handfeuerwaffen und lieferten sich immer einen kleinen Wettkampf. Das Ziel war gewesen, innerhalb von 10 Sekunden die meisten Treffer auf einer Wettkampfscheibe zu platzieren. Schon lange hatte ihr Vater die Illusion aufgegeben, aus diesem Wettkampf als Sieger hervorzugehen. Dunja war ein Naturtalent und hatte beim Schießen eine Präzision entwickelt, vor der ihr Vater den „Hut zog.“
Beim dritten Durchgang dieses Wettschießens passierte etwas Schreckliches!
Ihr Vater ließ plötzlich seine Desert Eagle Automatic auf den Boden fallen, griff sich ans Herz und sackte in sich zusammen. Er fiel auf den Boden und stöhnte vor Schmerzen. Sein Gesicht wurde blau, und er starrte Dunja mit weit aufgerissenen Augen an. Speichel lief ihm aus dem Mund. Blitzschnell kniete Dunja vor ihren Vater. Sie beatmete ihn mit Mund-zu-Mund-Beatmung und führte eine Druckmassage im Brustbereich durch. Sie brüllte, so laut sie konnte nach einem Arzt. Plötzlich war Totenstille. Die Männer, die zuvor ebenfalls ihre Waffen testeten, strömten herbei. Alle wollten helfen, aber ein Arzt war nicht unter ihnen. In weiter Ferne hörte Dunja das Signal eines Rettungswagens, der versuchte, seinen Weg durch die überfüllten Straßen Moskaus zu bahnen. „Halte durch Vater, halte durch!“ Gleich ist Hilfe da. Bitte lieber Vater, bitte!“, flehte Dunja. Doch sie merkte, dass das Leben aus seinem Körper wich. Sein Gesicht war inzwischen dunkelblau angelaufen. Er atmete nicht mehr und sein Puls wurde immer schwächer.
Plötzlich wurden die Türen des Schießstandes aufgerissen. Zwei Rettungssanitäter und ein Notarzt eilten herein. Der Notarzt legte einen Venenzugang und verabreichte über diesen verschiedene Spritzen. Außerdem sorge er für genügend Sauerstoffzufuhr. Auf einer Trage beförderten sie Dunjas Vater in den Rettungswagen. Dunja durfte nicht mit in den Rettungswagen. Sie ging davon aus, dass er gleich losfahren werde. Dies tat er jedoch nicht. Nach fünf Minuten kam der Arzt mit gesenktem Kopf heraus.
Dunja wusste, was geschehen war.
Durch dieses einschneidende Geschehen, fasste Dunja den Entschluss, Ärztin zu werden, um anderen Menschen helfen zu können. Da ihre Schulnoten nicht die allerbesten waren, bestand in Russland die Möglichkeit, zunächst den Beruf der Krankenschwester zu erlernen. Nach der Ausbildung hatten die Allerbesten die Chance, ein Medizinstudium zu bekommen. Die Quote lag allerdings bei unter einem Prozent. So kam es, dass Dunja diesen Berufsweg wählte.
Allerdings gelang es ihr nicht, einen Studienplatz zu bekommen. Während ihrer Ausbildung hatten sich die Auswahlkriterien geändert. Ein Quereinstieg war nicht mehr möglich.
Durch ihre sehr guten Schießleistungen, wurde sie ähnlich angeworben wie Dimitri und landete schließlich in seiner Ausbildungsgruppe.
Dunja war eine rassige schöne junge Frau mit langen schwarzen Haaren.
Dimitri verriet ihr einige seiner Tricks beim Schießen, und sie wurde noch besser. Da sie viel Zeit miteinander verbrachten und sich immer sympathischer wurden, gingen sie öfters zusammen ins Casino oder in schöne Restaurants und Bars.
Da der Krieg mit der Ukraine eskalierte, wurden viele Soldaten in das Kriegsgebiet geschickt. Dazu gehörten auch Dunja und Dimitri.
Beide wurde nach Roskomnadsor verlegt. Dort fanden heftige Kämpfe zwischen Russischen und Ukrainischen Einheiten statt. Es ging um die Aufsichtsbehörde der Telekommunikation, welche ein strategisch wichtiger Punkt war. Heckenschützen der Ukrainer hatten sich in dem Gebäude verschanzt und schossen auf alle die sich dem Gebäude näherten. So beschloss die Russische Führung, Scharfschützen einzusetzen, um die Herrschaft über den Rundfunk zu gewinnen.
Dimitri und sein Beobachter wurden auf dem Dach eines naheliegenden Gebäudes, welches das Rundfunkgebäude überragte, platziert. Die...
Erscheint lt. Verlag | 2.2.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
ISBN-10 | 3-7407-6091-5 / 3740760915 |
ISBN-13 | 978-3-7407-6091-5 / 9783740760915 |
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