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Powerless - Die Flucht (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die Flucht
eBook Download: EPUB
2024
464 Seiten
Penhaligon (Verlag)
978-3-641-31721-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Powerless - Die Flucht -  Lauren Roberts
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Ich bin keine Geliebte. Ich bin dein Untergang - Band 2 der Romantasy-Trilogie von TikTok-Star Lauren Roberts endlich auf Deutsch!
Nachdem ein Hinterhalt den Säuberungsspielen ein vorzeitiges Ende bereitet hat, versinkt das Reich Ilya im Chaos. Paedyn - nunmehr ein Symbol des Widerstands gegen die mächtigen Eliten - gelingt die Flucht in die ferne Stadt Dor. Doch jemand ist ihr auf den Fersen. Prinz Kai wurde beauftragt Paedyn zu finden und aus dem Weg zu räumen. Aber kann er die Frau, für die sein Herz schlägt, wirklich töten? Und kann er in Dor, der Stadt der Rebellen und dem Ort, wo keine Magie zu wirken scheint, überleben?

Noch nie war der Enemies-to-Lovers-Trope mitreißender! Die große Romantasy-Saga von TikTok-Star Lauren Roberts (@Laurens1ibrary) endlich auf Deutsch!

Lauren Roberts hat ihr ganzes Leben in Michigan, USA, verbracht. Wenn sie nicht gerade über fantastische Welten und liebenswerte Charaktere schreibt, findet man sie eingekuschelt im Bett und mit einem Fantasy-Roman in der Hand - oder auf TikTok, wo sie als @laurenrobertslibrary ihre Liebe zu Büchern mit ihren hunderttausenden Follower*innen teilt. »Powerless - Das Spiel« ist Lauren Roberts Debüt und stellt den Auftakt einer mitreißenden Romantasy-Trilogie dar. Der Roman eroberte Platz 1 der »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerliste und traf mitten ins Herz der Leser*innen.

1


Paedyn

Mein Blut ist nur nützlich, wenn ich dafür sorgen kann, dass es in meinem Körper verbleibt.

Mein Verstand ist nur nützlich, wenn ich es schaffe, ihn nicht zu verlieren.

Mein Herz ist nur nützlich, wenn ich es davon abhalten kann zu brechen.

Nun, anscheinend bin ich dann vollkommen nutzlos geworden.

Mein Blick huscht über die Dielenbretter unter meinen Füßen, gleitet über den abgetretenen Boden. Allein der vertraute Anblick lässt Erinnerungen in mir aufsteigen. Ich kämpfe darum, die Bilder von kleinen Füßen auf großen abzuschütteln, die sich zu einer vertrauten Melodie bewegen. Ich schüttele den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben, obwohl ich mir nichts mehr wünsche, als in der Vergangenheit zu verweilen, da meine Gegenwart momentan nicht allzu angenehm ist.

sechzehn, siebzehn, achtzehn …

Ich lächele, ohne den Schmerz zu beachten, der dabei durch mein Gesicht schießt.

Hab dich gefunden.

Ich bewege mich mit unsicheren, steifen Schritten. Wunde Muskeln protestieren, während ich mich dem scheinbar gewöhnlichen Dielenbrett nähere. Ich lasse mich auf die Knie sinken, beiße die Zähne gegen den Schmerz zusammen und kratze mit scharlachrot verfärbten Fingern über den Boden. Auch diese Färbung versuche ich zu ignorieren.

Der Boden scheint genauso stur zu sein wie ich, weil er sich weigert nachzugeben. Ich hätte seine Widerstandskraft bewundert, ginge es hier nicht um ein verdammtes Stück Holz.

Mir fehlt die Zeit für so was. Ich muss hier verschwinden.

Ein frustriertes Geräusch entkommt meiner Kehle, dann blinzele ich auf die Diele hinunter und stoße hervor: »Ich hätte schwören können, dass du das Geheimfach bist. Bist du nicht das neunzehnte Brett von der Tür?«

Ich starre das Holz böse an, bevor ich ein hysterisches Lachen ausstoße, zur Decke starre und verzweifelt den Kopf schüttele. »Seuchen, jetzt rede ich schon mit dem Boden«, murmele ich. Ein weiterer Beweis, dass ich langsam den Verstand verliere.

Allerdings ist es ja nicht so, als hätte ich jemand anderen, mit dem ich reden könnte.

Vier Tage sind vergangen, seit ich wieder in das Heim meiner Kindheit gestolpert bin, gequält und halb tot. Und doch haben sich weder mein Geist noch mein Körper wirklich erholt.

Ich mag dem Tod durch das Schwert des Königs entkommen sein, aber es ist ihm trotzdem gelungen, am Tag der letzten Herausforderung einen Teil von mir umzubringen. Seine Worte haben mich tiefer getroffen, als es seiner Klinge jemals möglich gewesen wäre. Sie haben mich mit der scharfen Wahrheit verletzt, als er mit mir gespielt hat; mir mit einem Lächeln auf den Lippen vom Tod meines Vaters erzählt hat.

»Willst du nicht wissen, wer deinen Vater wirklich getötet hat?«

Mir läuft ein kalter Schauder über den Rücken, während die kalte Stimme des Königs in meinem Kopf widerhallt.

»Lass uns einfach sagen, dass deine erste Begegnung mit dem Prinzen nicht stattgefunden hat, als du Kai in dieser Gasse gerettet hast.«

Wäre Verrat eine Waffe, hat er mich an diesem Tag damit angegriffen. Er hat eine stumpfe Klinge in mein gebrochenes Herz gestoßen. Zitternd stoße ich die Luft aus, verdränge die Gedanken an den Jungen mit den grauen Augen, so stechend wie das Schwert, das er vor so vielen Jahren meinem Vater in die Brust gerammt hat.

Ich kämpfe mich auf die Beine, verlagere mein Gewicht und lausche auf ein verräterisches Knirschen, während ich den silbernen Ring am Daumen drehe. Mein gesamter Körper schmerzt. Selbst meine Knochen fühlen sich zerbrechlich an. Ich habe die Wunden, die ich in der letzten Herausforderung und meinem Kampf gegen den König davongetragen habe, notdürftig versorgt, mit zitternden Fingern und geschüttelt von lautlosem Schluchzen, das mir den Blick vernebelt hat, sodass die Nähte grob sind.

Nachdem ich von der Schüssel-Arena in Richtung Beuteallee gehumpelt bin, bin ich in das weiße Häuschen gestolpert, das ich einst mein Zuhause und der Widerstand sein Hauptquartier genannt hat. Aber ich habe nur Leere gefunden. Es warteten keine vertrauten Gesichter in dem geheimen Raum unter meinen Füßen, sodass ich mit nichts zurückblieb als Schmerz und Verwirrung.

Ich war allein – bin allein damit geblieben, das Chaos aufzuräumen, das mein Körper, mein Hirn, mein blutendes Herz ist.

Holz knirscht. Ich grinse.

Wieder sinke ich auf die Knie. Ich hebe die Diele an und enthülle damit ein schattenverhülltes Fach, schüttele den Kopf und murmele: »Es ist das neunzehnte Brett vom Fenster aus, nicht von der Tür, Pae …«

Ich greife in die Dunkelheit. Meine Finger schließen sich um das unvertraute Heft eines Dolchs. Mein Herz schmerzt mehr als mein Körper, weil ich mich so sehr danach sehne, den verzierten Stahlgriff des Messers meines Vaters unter der Handfläche zu spüren.

Aber ich habe meinen Blutdurst über meine Vernunft gestellt, als ich meinen geliebten Dolch auf die Kehle des Königs geschleudert habe. Und ich bereue nur, dass er die Klinge gefunden hat; mir versprochen hat, sie mir nur zurückzugeben, indem er sie mir in den Rücken rammt.

Leere blaue Augen blinzeln in der Reflexion auf der glänzenden Klinge, die ich ins Licht ziehe; überraschen mich genug, um mich aus meinen hasserfüllten Gedanken zu reißen. Meine Haut ist von Wunden und Schnitten überzogen. Als das Spiegelbild mir den tiefen Schnitt über meinen Hals nach unten zeigt, schlucke ich schwer. Mit zitternden Fingern betaste ich die Wunde. Dann lasse ich den Dolch kopfschüttelnd in meinen Stiefel gleiten, um damit auch mein Spiegelbild zu tilgen.

In dem Fach entdecke ich auch noch einen Bogen und einen gefüllten Köcher. Ein trauriges Lächeln verzieht meine Lippen, als ich mich daran erinnere, wie Vater mir das Schießen beigebracht hat, mit dem Baum hinter dem Haus als einzige Zielscheibe.

Ich hänge mir Bogen und Köcher auf den Rücken und sortiere die anderen Waffen, die sich unter den Dielen verbergen. Nachdem ich noch ein paar scharfe Wurfmesser in meinen Rucksack geworfen habe – wo sie sich zu den Essensrationen und den Feldflaschen gesellen, die ich hastig darin verstaut habe –, stemme ich mich wieder auf die Beine.

Noch nie habe ich mich so zerbrechlich, so lädiert gefühlt. Der Gedanke lässt Wut in mir aufflackern, sorgt dafür, dass ich das Messer aus dem Stiefel ziehe und gegen den Drang kämpfen muss, damit auf den Boden einzustechen. Brennender Schmerz schießt durch meinen Arm, weil sich die Wunde über meinem Herzen bei der Bewegung spannt.

Eine Erinnerung. Ein Symbol dessen, was ich bin. Oder vielmehr dessen, was ich nicht bin.

G für Gewöhnliche.

Mit zusammengebissenen Zähnen werfe ich das Messer, sodass es sich tief in die Wand gräbt. Die halb vernarbte Wunde brennt, verkündet spöttisch, dass sie für immer Teil meines Körpers sein wird.

»Dann werde ich mein Mal über deinem Herzen hinterlassen, falls du je vergessen solltest, wer es gebrochen hat.«

Ich stapfe zu der Klinge, bereit, sie aus der Wand zu reißen, als ein Knirschen unter meinen Füßen meine Aufmerksamkeit erregt. Obwohl ich weiß, dass knarrende Dielen in Häusern in den Slums nichts Besonderes sind, beuge ich mich vor, um nachzusehen.

Wenn jedes knirschende Dielenbrett ein Geheimversteck wäre, wäre der Boden davon durchzogen …

Das Brett hebt sich, und meine Augenbrauen folgen, weil ich sie entsetzt nach oben ziehe. Als ich die Hand in die Dunkelheit des Fachs schiebe, von dessen Existenz ich nichts wusste, schnaube ich humorlos.

Wie dumm von mir zu glauben, Vater hätte nur den Widerstand vor mir verheimlicht.

Meine Finger berühren abgegriffenes Leder, dann ziehe ich ein großes Buch aus dem Fach, vollgestopft mit zusätzlichen Papieren, die herauszufallen drohen. Ich blättere durch die Seiten und erkenne sofort die unleserliche Schrift eines Heilers.

Vaters Tagebuch.

Ich stopfe es in meine Tasche, weil ich weiß, dass mir momentan die Zeit und die Sicherheit fehlen, seine Worte zu studieren. Ich habe mich schon zu lange hier aufgehalten, habe zu viele Tage verwundet und schwach hier verbracht, ständig in Sorge, ich könnte entdeckt werden.

Die Senderin, die beobachtet hat, wie ich den König ermordet habe, hat die Bilder wahrscheinlich im ganzen Königreich gezeigt. Ich muss aus Ilya verschwinden und habe den Vorsprung, den er mir so großmütig eingeräumt hat, bereits verschwendet.

Ich gehe zur Tür, bereit, durch den Spalt zu gleiten und auf die Straße zu treten, wo ich im Chaos von Beute verschwinden kann. Von dort aus kann ich versuchen, durch die Sengende Wüste die Stadt Dor zu erreichen, wo es keine Eliten gibt und sie nur Gewöhnliche kennen.

Ich strecke die Hand nach der Türklinke aus, um auf die ruhige Gasse davor zu treten …

Und erstarre.

Ruhe.

Es ist fast Mittag, was bedeutet, dass die Beuteallee und die umliegenden Straßen gefüllt sein sollten mit Händlern und kreischenden Kindern. Der Slum sollte brummen vor Geschäftigkeit.

Irgendetwas stimmt nicht …

Die Tür bebt, weil etwas – jemand – von außen dagegenrammt. Ich springe zurück, sehe mich verzweifelt um. Ich erwäge, über die Geheimtreppe in den Raum zu fliehen, in dem die Sitzungen des Widerstands abgehalten wurden. Aber bei dem Gedanken, dort unten in die Enge getrieben zu werden, wird mir schlecht. Meine Augen saugen sich...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Die Powerless-Trilogie
Die Powerless-Trilogie
Übersetzer Vanessa Lamatsch
Sprache deutsch
Original-Titel Reckless
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • Alex Aster • BookTok Hype • deadly game • eBooks • enemies to lovers • Fantasy • fantasybooktok • Feinde • forced proximity • Fourth Wing • High Fantasy • iron flame • kulturpass • Liebesgeschichte • Liebesromane • lightlark • Neuerscheinung • New York Times Bestseller • nisha j. tuli • Rebecca Yarros • Red Queen • Romantasy • romantic fantasy trilogie • Sarah J. Maas • she falls first, but he falls harder • Slow Burn • Suzanne Collins • The Hunger Games • Throne of Glass • tiktok made me buy it • tödliches Spiel • Touch her and die • trial of the sun queen • Verbündete • Victoria Aveyard
ISBN-10 3-641-31721-5 / 3641317215
ISBN-13 978-3-641-31721-8 / 9783641317218
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