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Das rabenschwarze Rätsel -  Klaus-Dieter Soja

Das rabenschwarze Rätsel (eBook)

Tanelorn
eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
424 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-3264-7 (ISBN)
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Beowulf will unbedingt sein einzigartiges Schwert wiederhaben, das unter mysteriösen Umständen Teil des königlichen Zwergenschatzes geworden ist. Dafür muss er heimlich in das dunkle Zwergenreich eindringen. Da Beowulf an seinem Vorhaben festhält, müssen sich Sarah und Rabea allein zum Drachenhaus durchschlagen. Ihr Weg dorthin ist mit zahlreichen Gefahren gespickt. Tanelorn erreicht mit seiner Armee das Mutantenland und erfährt zu seinem Entsetzen, dass die acht Männer mit dem Sternentor seit Monaten überfällig sind. Er hält die Zwerge für die Schuldigen und beschließt, ihr Reich anzugreifen. Die Erfolgsaussichten sind gering, aber Tanelorn kann es sich nicht leisten, das Sternentor zu ignorieren. Der Drache Alina und Beowulf wissen, dass die Mutanten den ersten Schritt tun müssen. Deshalb will Beowulf in Erfahrung bringen, ob es den Mutanten gelingt, das Sternentor zu erobern. Um sie am Westtor des Zwergenreiches beobachten zu können, muss er die Grauen Berge weit im Süden überqueren und durch das strahlenverseuchte Mutantenland ziehen. Zum Abschied macht der Drache den Kindern ein großartiges Geschenk.

Klaus-Dieter Soja, geboren 1945 in Berlin, wuchs in Espelkamp (Ostwestfalen) auf. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft wandte er sich der Informatik zu und blieb ihr 26 Jahre treu. Die letzten 15 Berufsjahre war er als Informatikleiter (Anwendungsentwicklung) in einem weltweit operierenden Chemiekonzern tätig. Mit 51 Jahren beendete er seine Informatik-Laufbahn. Seitdem widmet er sich seinen Interessen, als da sind: Mathematik, Physik, Astronomie, Kosmologie, Musik (Keyboard, Klavier) und Literatur. Mit dem achtbändigen Märchenroman (20 Arbeitsjahre) hat er sich einen Jugendtraum erfüllt. Klaus-Dieter Soja lebt heute auf einem Bauernhof nahe Münster (Westfalen).

Rückblick


Der alte König und seine Enkelin stiegen die Treppe zur Bibliothek hinauf. Beide unterschieden sich äußerlich nur wenig von gewöhnlichen Menschen. Der König trug ein grob gewebtes Hemd und eine Latzhose, als käme er gerade von der Gartenarbeit. Birthe hatte sich für eine hellblaue jeansähnliche Hose und einem Top mit Querstreifen in Blau und Beige entschieden.

»Wie ist eigentlich deine Mathe-Arbeit ausgefallen?«

Birthe zögerte kurz, dann sagte sie: »Lass uns das Thema wechseln, Opa.«

»Das hört sich nicht gut an.«

»Wir haben nun mal einen blöden Lehrer, der einfach nichts richtig erklären kann.«

»Es soll auch Kinder geben, die mit ihren Gedanken immer woanders sind.«

»Opa! Das war in deiner Zeit so. Wir strengen uns an. Wir wollen alles wissen.«

»Und ich will deine Note wissen. Nun sag schon!«

Birthe blieb stur. »Ich habe mich angestrengt. Ich habe auch jede Aufgabe verstanden. Leider ist das nicht gewürdigt worden.«

Der König lachte, öffnete die Tür zur Bibliothek, ließ Birthe vorangehen und sagte: »Diese angebliche Nicht-Würdigung muss doch einen Grund haben.«

»Mein Lehrer behauptet, dass ich in jeder Aufgabe einen Fehler gemacht habe. Hier und da mag das ja stimmen. Es waren aber nur klitzekleine, über die er auch hätte hinwegsehen können. Die dafür notwendige Flexibilität fehlt leider den Erwachsenen – besonders den Lehrern.«

»Ich sehe schon, es ist besser, wir beschäftigen uns mit dem Buch. Weißt du noch, was ich dir letztes Mal vorgelesen habe?«

Birthe nickte heftig, setzte sich und fing an zu erzählen: »Alina entdeckt, dass ihr Ei gestohlen wurde. Sie fliegt entlang der Grauen Berge nach Norden und berät sich mit Alan. Beide kommen zu dem Schluss, dass nur Tanelorn der Übeltäter sein kann.«

»Und was macht Tanelorn?«

»Er hält sich im Norden auf, will aber in sein Land zurückkehren. Unterwegs trifft er auf Beowulf und Rabea und schließt sich ihnen an.«

»Warum tut er das?«, fragte der König weiter.

»Falls Schatten oder Rote Mönche auftauchen, wäre Beowulf eine willkommene Hilfe. Darüber hinaus fürchtet Tanelorn den Drachen. Er hofft, in Beowulfs Gesellschaft die Schrecklichen Sümpfe unbeschadet passieren zu können.«

»Und wo ist das Sternentor?«

»Es liegt in seinem Versteck«, antwortete Birthe, »und Tanelorn ist der Einzige, der es kennt.«

»So ist es«, bestätigte der König. »Er hat alle Mitwisser beseitigt. In einer Sache hat er sich aber verkalkuliert.«

»Welche Sache meinst du?«

»Tanelorn hätte nicht das Drachen-Ei stehlen sollen.«

»Das hätte er wirklich nicht tun sollen«, bestätigte Birthe und erzählte voller Eifer: »Alina fliegt den Norden ab und entdeckt ihn. Es kommt zu einer Machtdemonstration, bei der Tanelorn klar den Kürzeren zieht. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als den schnöden Raub zuzugeben und das Drachen-Ei herauszurücken.«

»Trotzdem schafft er es, sich einen Vorteil zu ergaunern.«

»Ja! Er bittet den Drachen, ihn über die Grauen Berge in sein Land zu fliegen. Alina willigt ein, weil sie glaubt, Tanelorn einen kleinen Gefallen schuldig zu sein.«

»Doch dann wird sie misstrauisch«, warf der König ein.

Birthe nickte heftig und spann den Faden weiter: »Alina will wissen, warum er auf der Flucht ist. Sie setzt Tanelorn so unter Druck, dass er am Ende mit der Wahrheit herausrückt. Alina und Beowulf erfahren, dass im Norden ein Sternentor gefunden worden ist.«

»Es scheint ein Naturgesetz zu sein«, murmelte der König mehr zu sich.

Birthe hörte es und wollte wissen: »Wieso redest du von einem Naturgesetz?«

»Großartige Dinge lassen sich nie lange geheim halten.«

»Tanelorn sagt aber nicht, dass nur er das Versteck des Sternentors kennt.«

»Er sagt stets nur das, was nötig ist und ihm hilft.«

»Wieso kommt er damit durch? Alina weiß doch, dass in ihm viel Böses steckt.«

»Niemand ist frei von Fehlern. Das gilt auch für Drachen. Alina fliegt ihn über die Grauen Berge und hilft ihm auf diese Weise mehr, als sie eigentlich wollte.« Der König seufzte und fügte hinzu: »Tanelorn hat alles erreicht, was er sich vorgenommen hatte.«

»Ja«, gab Birthe zu, »aber Beowulf weiß jetzt, dass ein Sternentor gefunden worden ist.«

»Er ist auf sich allein gestellt und kann mit dem Wissen nicht allzu viel anfangen.«

»Immerhin weiß er, dass die Menschen in großer Gefahr sind.«

»Ja, aber ihm fehlen die Mittel, um eingreifen zu können. Lassen wir das Sternentor vorerst ruhen. Was passiert als nächstes?«

»Etwas Schreckliches«, rief Birthe. »Beowulf und Rabea werden von zwei Roten Mönchen überfallen. Rabea wäre fast getötet worden, hätte Shardik nicht im letzten Moment eingegriffen.«

»Sie ist gerade noch einmal mit dem Leben davongekommen«, pflichtete der König ihr bei, »aber das Leben kennt nicht nur düstere Seiten. Wenige Tage später geschieht etwas Schönes.«

»Ja!« Birthe sprang auf, tanzte umher und jubelte: »Sarah und Rabea finden sich wieder.«

»Hinzu kommt, dass Beowulf, Shardik und Caleban sich gegenseitig erzählen, was sie in den letzten Wochen gesehen und erlebt haben.«

»Was ist daran so wichtig?«

»Alle drei wissen jetzt, dass ein Sternentor gefunden worden ist. Sie hätten bei den Kindern bleiben können, doch es kommt anders. Weißt du, was ich meine?«

»Natürlich weiß ich das«, rief Birthe, setzte sich wieder und erklärte: »Caleban verabschiedet sich, um sein Volk zu warnen, und Shardik zieht es in den Norden. Er will mehr über das Sternentor erfahren.«

»Was passiert im Zwergenreich?«

»Die Schatten erobern es mit großzügigen Geschenken und falschen Versprechungen.«

»So ist es. Obwohl kein Zwerg sich von den Schatten erobert fühlt, müssen sie ihnen dienen.« Dann wollte der König wissen: »Was plant der durchtriebene Tanelorn?«

»Er will das Sternentor bergen und in sein Land bringen.«

»Was ist sein genauer Plan?«

»Er möchte mit seiner Armee das dunkle Zwergenreich durchqueren«, antwortete Birthe. »Gelänge es ihm, wäre er in gut vierundzwanzig Stunden auf der anderen Seite der Grauen Berge und könnte die Roten Mönche überraschen.«

»In seinem Plan steckt sehr viel Wunschdenken, da die Zwerge außerordentlich misstrauisch gegenüber Fremden sind.«

»Trotzdem darf Tanelorn das Zwergenreich passieren. Er scheint immer Glück zu haben.« Sofort korrigierte sich Birthe: »Es ist ein sehr zweifelhaftes Glück.«

»Der Zwergenkönig hat der Durchquerung seines Reiches nur auf Anraten Gors zugestimmt. Mit anderen Worten: Gor hat den Mutanten eine Falle gestellt. Weshalb tut sie das?«

»Gor hat begriffen, dass die Mutanten das Sternentor holen wollen. Sie hofft, es ihnen bei der Rückkehr im finsteren Zwergenreich rauben zu können.«

Der König wechselte das Thema: »Kehren wir zu Beowulf zurück. Was macht er?«

»Er berät sich mit Alina. Beide kommen zu dem Ergebnis, dass die Mutanten das versteckte Sternentor schnellstens in ihr Land bringen müssen. Deshalb will Beowulf das Osttor des Zwergenreiches beobachten. Alina verspricht, den Sumpfpfad im Auge zu behalten.«

»Wir kürzen die Geschichte etwas ab«, sagte der König. »Beowulf sieht die Mutanten aus dem Zwergenreich kommen. Er weiß, dass sie Monate für die Bergung des Sternentors benötigen und kehrt erneut zu Alina zurück. Was erfährt er vom Drachen?«

»Alina sagt ihm, dass der Gürtel Gur mehr kann, als nur seinen Träger unsichtbar zu machen.«

»Und was kann er alles?«

»Mit ihm kann man in ein Sternentor springen. Das Tollste ist aber, dass das Sternentor einen unsterblich macht.« Spontan rief Birthe: »So einen Gürtel hätte ich auch gern.«

»Genau genommen ist es nur eine „Fast-Unsterblichkeit“«

»Weil man nicht beliebig oft ein Sternentor benutzen kann.«

»Und warum nicht?«

»Das Sternentor transportiert nur den Geist und erschafft am Zielort einen neuen Körper – ein Duplikat. Der alte Körper löst sich auf. Soweit ist alles in Ordnung, aber Körper und Geist lassen sich nicht beliebig oft...

Erscheint lt. Verlag 7.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7583-3264-8 / 3758332648
ISBN-13 978-3-7583-3264-7 / 9783758332647
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