Wie sie im Vergnügungspark ihre Toten bestatten
Seiten
2024
Literatur Quickie (Verlag)
978-3-949512-27-8 (ISBN)
Literatur Quickie (Verlag)
978-3-949512-27-8 (ISBN)
Prolog des Poeten
Die Biografie meines Schreibens ließe sich auf die Frage zuspitzen, wann ich welches Mobiltelefon hatte. Anfangs waren diese Telefone so gebaut, dass sich beispielsweise die Buchstaben A, D, G und J mit nur einem Tastendruck schreiben ließen. Für die Buchstaben B, E, H und K musste man schon zweimal drücken. Den größten Einsatz erforderten mit dreimaligem Drücken Buchstaben wie C, F, I, L, O, R und U. Das Wort FLUOR in Texten zu verwenden, war damals Ausdauersport. Etwas später gab es den Nokia Communicator, ein schweres Gerät zum Aufklappen, das für jeden Buchstaben eine eigene, winzige Wackeltaste besaß und die Innentasche ausbeulte, als trüge man einen Goldbarren oder eine Pistole bei sich. Dank dieses Geräts wurden auch die Texte, die ich schrieb, allmählich schwerer, denn schreiben konnte und kann ich noch heute am besten im Gehen. Die Erfindung des Smartphones hat dann mein Schreiben-Gehen so weit vereinfacht, dass literarisches Arbeiten im öffentlichen Raum möglich wurde, was allerdings nicht ungefährlich war, weil sich der Autoverkehr an Leute, die, ohne links und rechts zu schauen, tippend auf der Straße herumliefen, erst noch gewöhnen musste. Meine beiden Daumen haben mich durch alle diese Zeiten begleitet. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich keine einzige Geschichte aufgeschrieben. Ihnen ist dieses Buch gewidmet.
Die Biografie meines Schreibens ließe sich auf die Frage zuspitzen, wann ich welches Mobiltelefon hatte. Anfangs waren diese Telefone so gebaut, dass sich beispielsweise die Buchstaben A, D, G und J mit nur einem Tastendruck schreiben ließen. Für die Buchstaben B, E, H und K musste man schon zweimal drücken. Den größten Einsatz erforderten mit dreimaligem Drücken Buchstaben wie C, F, I, L, O, R und U. Das Wort FLUOR in Texten zu verwenden, war damals Ausdauersport. Etwas später gab es den Nokia Communicator, ein schweres Gerät zum Aufklappen, das für jeden Buchstaben eine eigene, winzige Wackeltaste besaß und die Innentasche ausbeulte, als trüge man einen Goldbarren oder eine Pistole bei sich. Dank dieses Geräts wurden auch die Texte, die ich schrieb, allmählich schwerer, denn schreiben konnte und kann ich noch heute am besten im Gehen. Die Erfindung des Smartphones hat dann mein Schreiben-Gehen so weit vereinfacht, dass literarisches Arbeiten im öffentlichen Raum möglich wurde, was allerdings nicht ungefährlich war, weil sich der Autoverkehr an Leute, die, ohne links und rechts zu schauen, tippend auf der Straße herumliefen, erst noch gewöhnen musste. Meine beiden Daumen haben mich durch alle diese Zeiten begleitet. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich keine einzige Geschichte aufgeschrieben. Ihnen ist dieses Buch gewidmet.
VEIT SPRENGER arbeitete als Krankenpfleger, Unterhaltungsmusiker, Haushaltshilfe, Erzieher, Lieferant und Journalist. Er studierte Medizin in Frankfurt a. M. und Theater in Gießen. Er ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe Showcase Beat Le Mot, mit der er weltweit mehr als vierzig Theaterstücke entwickelt und aufgeführt hat. Er war Co-Kurator internationaler Ausstellungen und Festivals und produzierte Kurzfilme, Musikvideos und Radiohörspiele. Als Autor und Theatermacher arbeitete er u. a. mit Thies Mynther (Phantom Ghost), Gudrun Gut, Alex Murray-Leslie (Chicks on Speed) und Andreas Dorau zusammen. Seine Schriften zum Theater wurden u.a. bei theater heute, tanz und kunstforum veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt.
Erscheinungsdatum | 13.03.2024 |
---|---|
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 210 mm |
Themenwelt | Literatur |
Schlagworte | Absurd • Humor • surreal |
ISBN-10 | 3-949512-27-6 / 3949512276 |
ISBN-13 | 978-3-949512-27-8 / 9783949512278 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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Gretchens Schicksalsfamilie. Roman
Buch | Softcover (2023)
dtv Verlagsgesellschaft
CHF 19,90