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Still und leise dein Verrat, mein Herz dir vergeben mag (eBook)

Martyrium der Vampire

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 3. Auflage
344 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-6622-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Still und leise dein Verrat, mein Herz dir vergeben mag -  Claudia Rack
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Gerade erst aus den Fängen ihrer Entführer befreit, muss Zoe Perkins feststellen, dass der Mann, der sie befreite, das Oberhaupt der Vampire ist. Gerard Thigaud ist autoritär, machtvoll, beherrscht und attraktiv. Er beansprucht sie für sich, doch Zoe verfolgt andere Pläne. Sie muss ihre Schwester retten. Um dieses Ziel zu erreichen, würde sie alles tun. Das Einzige, was ihr im Weg steht, sind ihre Gefühle. Gefangen zwischen ihren Zweifeln, begeht Zoe einen schwerwiegenden Fehler. Seine Strafe fällt hart aus. Erlösung kann Zoe nur finden, wenn er ihr vergeben kann.

Claudia Rack wurde 1979 in Sachsen-Anhalt geboren und wohnt heute in Hessen. Die Autorin schreibt in den Genres Fantasy, Romantasy und Dystopie. Aktuell schreibt sie an ihrer Buchreihe 'Martyrium der Vampire'.

Claudia Rack wurde 1979 in Sachsen-Anhalt geboren und wohnt heute mit ihrem Mann und ihren 3 Katzen in Hessen. Die Autorin schreibt im Genre Fantasy-Romance. Aktuell schreibt sie an ihrer neuen Buchreihe "Martyrium der Vampire".

Kapitel 1


   »Ist es erforderlich, dass du mir auf Schritt und Tritt folgst?« Zoe Perkins kräuselte die Stirn und brachte ihren Ärger zum Ausdruck. Sie warf einen Blick hinter sich, nur um festzustellen, dass Maxime ihr weiterhin folgte. Seitdem Gerard in Paris weilte, oblag es Maxime, sich um ihre Sicherheit zu kümmern. Er hatte nicht zu viel versprochen, als er sagte, dass sie sich frei bewegen konnte. Allerdings hatte er mit keinem Wort erwähnt, dass sie nicht ohne Begleitung das Hotel verlassen durfte. Ihr Unmut wuchs. Energisch lief sie die 5th Avenue in Manhattan entlang, um zu ihrem Buchladen zu kommen. Ihr langes schwarzes Haar hatte sie zu einem Zopf zusammen gebunden. Da es merklich kälter wurde und der Winter in großen Schritten nahte, trug sie einen dunklen Parka und dunkle, eng anliegende Jeans. Ihre Füße wurden von den kniehohen schwarzen Stiefeln gewärmt. Mit jedem Ausatmen bildete sich eine neue weiße Wolke um ihren Mund. Seit Monaten war sie nicht mehr in ihrem Buchladen gewesen. Zoe mochte sich nicht vorstellen, was das für ihre Kunden bedeutete. Mit ihrer Entführung durch Professor Allan Douglas war sie von einem Moment auf den anderen verschwunden. Ohne eine Erklärung für ihre Kundschaft, weshalb der Laden geschlossen war. Mit Pech hatte sie damit den Großteil ihrer Kunden verloren. Was das für ihre Einnahmen bedeutete, wollte sie nicht wissen. Als sie den Buchladen vor zwei Jahren vom Vorbesitzer übernahm, schrieb sie noch rote Zahlen. Sie war kurz davor, Gewinn zu erzielen, als der Professor sie aus ihrem Leben riss. Verärgert beschleunigte sie ihren Schritt. Sie wünschte sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen. Kein Wunder, dass sie missgelaunt war. Alles entglitt ihr. Hatte sie vor einigen Monaten noch ein bescheidenes Leben geführt, mit dem sie sich wohlfühlte, war davon heute nichts mehr übrig. Als die Bilder in ihrem Kopf Gestalt annahmen und sie die Erinnerungen an ihre Gefangenschaft aufblitzen ließ, fröstelte es sie. Sie hatte geglaubt, sie würde niemals mehr in ihr altes Leben zurückkehren können. So abwegig war das nicht. Mit dem Auftauchen von Gerard Thigaud, der sie befreite, veränderte sich alles. Zoe tauschte ein Gefängnis mit einem anderen. Sicher, Gerard wollte sie beschützen. Das betonte er immer wieder. Zoe war nicht so dumm, zu glauben, dass es nur das war, was er von ihr wollte. Die Tatsache, dass er sie hatte erstarren lassen, damit er sie mitnehmen konnte, sprach für sich. Er war ein Vampir. Ohne Zweifel. Genauso wie Maxime, die hinter ihr herlief und sie nicht aus den Augen ließ. Zoe fragte sich, was sie für Fähigkeiten besaß. Konnte sie ebenfalls Menschen erstarren lassen? Zoe warf ihr einen skeptischen Blick entgegen, bevor sie weiter vorwärtslief. Obwohl sie froh war, dass sie dem Professor entkam, hatte sie keine Ahnung, was sie tun sollte. Sie hasste es, unter Beobachtung zu stehen. Hinzu kam, dass Gerard anders war, als sie angenommen hatte. Er benahm sich wie ein Gentleman, zumindest wenn er nicht gerade Befehle erteilte oder wütend war. Er strahlte eine Autorität aus, die sie jetzt noch erschauern ließ. Dennoch musste Zoe zugeben, dass sie ständig an ihn denken musste. Sie dachte oft an sein seltsames Verhalten, als er in ihr Zimmer kam. Er hatte geweint. Zoe schüttelte verständnislos den Kopf, als sie daran zurückdachte. Wieso? Dieser Augenblick hatte sie aufgewühlt. Sie hatte es sich nicht anmerken lassen, aber tief in ihrem Inneren hatte er sie überrumpelt. Sobald sie vor ihrem Buchladen ankam, blieb sie stehen und schaute sich das Gebäude von außen an. Kein Licht brannte. Der Laden wirkte verlassen. Zoe hatte niemanden beauftragen können, der sich in ihrer Abwesenheit darum kümmerte und den Laden aufschloss. Sie verzog mürrisch den Mund und kramte den Schlüssel aus ihrer Jackentasche hervor. Die Türglocke erklang, sobald sie die Tür aufstieß und ins Innere trat. Nachdem sie das Licht einschaltete, atmete sie erleichtert aus. Der bekannte Geruch, der ihr hier entgegenschlug, beruhigte sie. Es roch nach den Duftkerzen, die sie zuletzt angezündet hatte. Es war eine Mischung aus Orange und Zimt. Zoe atmete tief ein und schloss für einen Moment die Augen. Das Rascheln hinter ihr unterbrach sie. Maxime trat ein und stellte sich in die Mitte des Raumes. Ihr Blick inspizierte den Buchladen. Sie trug ihre langen blonden Haare offen. Der schwarze Ledermantel verdeckte ihre schlanke Figur und reichte ihr bis zu den Knöcheln. Zoe wusste, dass sie darunter einen schwarzen Neoprenanzug trug. Sie hatte Maxime skeptisch angesehen, als sie sie beobachtete, wie sie ihn überzog. Maxime hatte sie nur angelächelt und nichts weiter gesagt. Zoe vermutete, dass es eine Art Kampfanzug war, den Maxime trug, wenn sie auf Missionen war. Zumindest war das für sie die einzige Erklärung dafür, weshalb Maxime so etwas anziehen sollte. Nachdem Maxime sich umgesehen hatte, schien sie überzeugt davon, dass ihnen hier keine Gefahr drohte. Zoe rollte mit den Augen und zog ihren Parka aus. Als ob in ihrem Buchladen jemand auf sie wartete, der über sie herfallen würde. 

 »So langsam fühle ich mich, wie eine VIP Person«, sagte sie zu Maxime. Zoe ging zum Tresen, auf dem die Kasse stand und suchte nach einem bestimmten Buch. Als Erstes wollte sie sich einen Überblick über die Zahlen verschaffen. Sie musste einiges aufholen, wusste sie. Sie glaubte nicht, dass sie den Buchladen heute öffnen konnte. Sie hoffte darauf, dass in spätestens zwei Tagen alles, soweit aufbereitet war, sodass die Kunden eintreten konnten. Zoe schlug das Buch auf, in dem die Statistik über ihre Einnahmen stand. Sie seufzte tief, als ihr schnell klar wurde, dass sie zu viel Zeit verloren hatte. Wie sollte sie das aufholen?

 »Du bist Gerard wichtig«, sagte Maxime. Sie trat zu ihr an den Tresen und stützte ihre Unterarme darauf ab, um sich zu ihr vorzubeugen. Dabei erhaschte Zoe einen Blick auf ihr Amulett. Kurz starrte sie es neugierig an, bis sie sich auf ihre Zahlen konzentrierte. Der Professor hatte ihr erklärt, was es mit diesem Amulett auf sich hatte. Das behielt sie für sich. Niemand von ihnen wusste, dass Zoe mehr darüber wusste, als sie ihnen glauben ließ.

 »Das heißt noch lange nicht, dass ich einen Bodyguard benötige, Maxime. Ich kann gut auf mich aufpassen«, antwortete sie zerknirscht.

 »Das haben wir gesehen«, grinste Maxime. »Du wärst immer noch in deiner Zelle, wenn Gerard dich nicht raus geholt hätte. Gerard beschützt, was ihm wichtig ist.« Maxime sah sie eingehend an, bevor sie sich umdrehte und ihren Blick auf die Inneneinrichtung legte. Mit den Ellenbogen am Tresen abstützend, kaute sie auf ihrem Kaugummi herum. »Nett hast du es hier«, sagte sie anerkennend. »Und du bist dir sicher, dass dieser Laden deine Bestimmung sein soll?«

 Zoe schnaufte wütend und schüttelte daraufhin den Kopf. Sie musste sich zwingen, ihre Gedanken nicht laut auszusprechen. Sie würde es nicht verstehen. Der Buchladen war ihr heilig. Kurz fragte sie sich, ob Vampire Bücher lasen? Ihr Buchladen führte sowohl Neuerscheinungen als auch echte Raritäten. Es gab einige Kunden, die einzig wegen dieser Antiquitäten ihren Laden frequentierten. Zoe ersparte es sich, Maxime eine Erklärung abzugeben. Sie blickte sich um. Auf der linken Seite hatte sie die Antiquitäten, ihre sogenannten Schätze, angeordnet. Zwei meterhohe Regale standen dort. In der Mitte waren die Regale mit den aktuellen Neuerscheinungen. Und rechts von ihr verkaufte sie ältere Bücher, nach dem jeweiligen Genre sortiert. In der Mitte des Ladens hatte sie einen kleinen runden Tisch gestellt, daneben zwei gemütliche dunkelrote Sessel, die zum Verweilen einluden. Sie konnte über ihren Onlinehandel Exemplare ordern, sofern ein Kunde einen speziellen Wunsch hatte. Alles in allem war es ein nettes, kleines Buchgeschäft. Jeder, der ihren Buchladen kannte, kannte somit ihren Vornamen. Ihr Laden hieß nicht umsonst »Zoe´s Book Store«. 

 Maxime schlenderte zu einen der Sessel und ließ sich hinein plumpsen. Sie öffnete den Ledermantel und überschlug ein Bein übers andere. Ihre Hände drapierte sie auf den Armlehnen. »Ich bin nicht sicher, was Gerard hiervon halten wird, Zoe. Es könnte sein, dass er dich mit nach Paris nehmen möchte. Hast du daran gedacht?«

 Zoe vermied es, Maxime direkt anzusehen. Natürlich war ihr der Gedanke gekommen. Allerdings konnte sie nicht einfach alles stehen und liegen lassen. Außerdem hatte sie nicht vor, mit Gerard mitzugehen. Wieso sollte sie das tun? Das ihr noch ein ernstes Gespräch mit Gerard bevorstand, stand für sie außer Frage. »Das bespreche ich eher mit Gerard. Ich glaube nicht, dass das jetzt Priorität hat.«

 »Stimmt, ich wollte es nur anmerken, Zoe. Er plant etwas. Sonst hätte ich nicht die Order bekommen, dich nicht aus den Augen zu lassen.«

 »Daran musst du mich nicht erinnern. Ich denke, er möchte einfach nur vermeiden, dass mir der Professor erneut auflauert. Das ist verständlich. Immerhin hatte er mich entführt.«

 Maxime betrachtete sie skeptisch. »Ich denke nicht, dass das alles ist.«

 Zoe warf ihr einen nervösen Blick zu. »Können wir bitte das Thema wechseln? Ich habe keine Lust, jetzt darüber zu sprechen.«

 Maxime zuckte mit den Schultern. »Wir werden viel Zeit miteinander verbringen. Ich kann spüren, dass du mich nicht sonderlich magst.« Ihre braunen Augen schossen zu ihr.

 Zoe fühlte sich sofort unwohl. Der Blick, mit dem Maxime sie beäugte, behagte ihr nicht. Sie schüttelte den Kopf und klappte...

Erscheint lt. Verlag 29.1.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Belletristik. Fantasy • Dark Romance • Fantasy-Romance • Roman • Romantasy • Urban Fantasy • Vampire
ISBN-10 3-7584-6622-9 / 3758466229
ISBN-13 978-3-7584-6622-9 / 9783758466229
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